Genug Abstand halten: Polizei kontrolliert Lastwagen auf A8

Wenn Autos und besonders Lastwagen zu wenig Abstand voneinander halten, können schnell Unfälle auf der Autobahn passieren – oft mit fatalen Folgen. Die Polizei will auf das Problem aufmerksam machen und kontrolliert deswegen schwerpunktmäßig Lkw.

Wenn es auf der Autobahn kracht, dann meist, weil der Hintermann – oder die Hinterfrau – zu dicht aufgefahren ist. Gerade Lastwagen können mit ihrem hohen Gewicht von bis 40 Tonnen schnell zur tödlichen Gefahr werden und das Fahrzeug vor sich regelrecht zerquetschen. Die Verkehrspolizei Neu-Ulm will auf das Problem aufmerksam machen und führt deshalb immer wieder Schwerpunktkontrollen durch, wie jetzt bei Leipheim im Landkreis Günzburg.

Polizisten kontrollieren Abstände zwischen den Lastwagen

Hauptkommissar Peter Späth ist auf der A8 unterwegs. Er sitzt in einem Zivilfahrzeug, denn die Kontrolle soll nicht auffallen. In der Heckscheibe befindet sich eine Lichtanlage, auf der „Stopp Polizei“ blinkt.

Späth hat einen Lkw im Blick, der extrem nah auf einen anderen auffährt. Der Lastwagen wird zur Beweissicherung von den Polizeibeamten gefilmt. Dann lotst der Hauptkommissar das Fahrzeug an die Raststatte in Leipheim, wo die Verkehrspolizei eine Schwerpunktkontrolle eingerichtet hat.

Lastwagenfahrer hält viel zu wenig Abstand

Der Fahrer, der aus Österreich stammt, möchte seinen Verstoß auf Video gerne mit eigenen Augen sehen. Einmal waren es nur noch zwölf Meter Abstand – das kann massive Folgen haben, erklärt Klaus Rostek von der Verkehrspolizei Neu-Ulm. Ein Lkw mit einem Gewicht von bis zu 3,5 Tonnen muss mindestens 50 Meter Abstand halten, sagt Späth.

Der Polizei ist es wichtig, dass die Fahrzeuge genug Abstand voneinander halten. Der österreichische Lkw-Fahrer jedenfalls sieht seinen Fehler ein: „Ich darf ich mich nicht ärgern, es war meine Schuld“, sagt er.

Polizei überprüft Lenk- und Ruhezeiten

Doch ist auch sonst bei dem Fahrzeug alles in Ordnung? Die Beamten prüfen den digitalen Fahrtenschreiber. Bei den Lenkzeiten sieht es noch ganz gut aus. Doch bei den Ruhezeiten stellen die Polizisten einen Verstoß fest: Zweimal hat der Fahrer verkürzt und statt der vorgeschriebenen elf Stunden Pause nur 9,5 gemacht. Die Konsequenz aus seinen heutigen Verstößen: 80 Euro und ein Punkt in Flensburg.

Einige Lkw-Fahrer verstoßen gegen geltende Regeln

Insgesamt filmten die Videofahrzeuge der Polizei an diesem Tag drei Abstandsunterschreitungen und zwei Geschwindigkeitsverstöße. Zum anderen entdeckten die Polizeibeamten auch bei allgemeinen Fahrzeugkontrollen einige Verstöße: So transportierte zum Beispiel ein Fahrer ohne entsprechende Lizenz Güter.

Ein anderer Fahrer missachtete bei einem Transport von Gefahrgut die Ladungssicherung, zudem fehlte der vorgeschriebene Feuerlöscher. Darum wurde dem Fahrer die Weiterfahrt untersagt, er musste zudem eine Sicherheitsleistung über 1.500 Euro zahlen.

Bei einer Person stellten die Polizeibeamten zudem fest, dass ein Haftbefehl gegen sie vorliegt, der allerdings gegen eine Zahlung von 700 Euro abwendbar war.

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