Zugunglück: Gravierende Fehler von Spedition?

Nach dem schweren Zugunglück an einem Bahnübergang in Alt Duvenstedt (Kreis Rendsburg-Eckernförde) am vergangenen Mittwoch verdichten sich die Hinweise, dass die Spedition des Schwerlasttransporters gravierende Fehler gemacht hat. Nach Informationen des NDR Schleswig-Holstein soll sich die Firma nicht an Sicherheitsauflagen gehalten haben, die die Deutsche Bahn für die Überquerung des Bahnübergangs erstellt hatte. Bei dem Unfall in der Nähe von Rendsburg war ein Regionalexpress mit einem Schwerlaster zusammengestoßen. Dabei wurden 13 Menschen verletzt.

Wichtiger Anruf blieb aus

Den Informationen nach hätte sich die Spedition unmittelbar vor dem Überqueren der Gleise beim Fahrdienstleiter der Bahn anmelden müssen, der daraufhin sichergestellt hätte, dass zu diesem Zeitpunkt kein Zug auf der Strecke unterwegs ist. Der Anruf sei aber ausgeblieben. Die Bahn wollte sich dazu nicht äußern, bestätigte aber, dass solche Auflagen für Schwertransporte die Regel sind. Die Spedition wollte mit Blick auf das laufende Ermittlungsverfahren ebenfalls keine Stellungnahme abgeben.

Zu den üblichen Auflagen gehört außerdem, dass die Schwertransport-Spedition vor dem Befahren des Bahnübergangs sicherstellt, dass der Tieflader genug Bodenfreiheit hat. Auch das soll ausgeblieben sein. Der Schwertransport blieb offenbar an einer Bodenwelle hängen – und verursachte so das schwere Zugunglück in Alt Duvenstedt. Die offizielle Ursache für das Unglück soll ein Gutachten ergeben, das in einigen Wochen vorliegen soll.

Strecke soll bald wieder befahrbar sein

Seit dem Unglück blieb die Strecke zwischen Rendsburg und Owschlag für den Personenverkehr gesperrt, vereinzelte Güterzüge fuhren auf einem Gleis. Nach Angaben eines Sprechers der Deutschen Bahn soll der Zugverkehr ab Donnerstag wieder ohne Einschränkungen laufen. Die Reparaturarbeiten kommen an der Unglücksstelle gut voran. Das Gleisbett sei bereits wieder instand gesetzt, sagte der Sprecher weiter. In den kommenden Tagen werden noch die Oberleitung und Schrankenanlage erneuert. Außerdem muss der Bahnübergang noch asphaltiert werden. Er soll ebenfalls am Donnerstag für den Autoverkehr wieder freigegeben werden.

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