Van Moer Logistics übernimmt Spedition Holstieger

Van Moer will damit gezielt sein Geschäft in der Chemielogistik auf dem deutschen Markt stärken.

Zwijndrecht. Der belgische Logistikdienstleister Van Moer Logistics hat die Spedition Holstieger aus Nettetal an der deutsch-niederländischen Grenze bei Venlo übernommen. Van Moer will damit gezielt sein Geschäft in der Chemielogistik auf dem deutschen Markt stärken, heißt es in einer Mitteilung. Außerdem will Van Moer den neuen Standort dafür nutzen, einen Fahrerpool in Deutschland einzurichten.

Mit 1.450 Beschäftigten an insgesamt 22 Standorten in Belgien und Rumänien, 500 Zugmaschinen und 450.000 Quadratmetern Lagerhallenfläche gehört Van Moer zu den größeren Logistikunternehmen in Belgien. Das multimodal aufgestellte und international tätige Unternehmen ist Spezialist für Schuttgüter aller Art und hat seinen Firmensitz in der Gemeinde Zwijndrecht im westlichen Großraum von Antwerpen. Eine deutsche Niederlassung betrieb Van Moer bislang nicht.

Die Spedition Holstieger besitzt 20 Zugmaschinen, beschäftigt 30 Mitarbeiter und hat eine Lagerhallenfläche von 5.000 Quadratmetern. 2020 erzielte Holstieger einen Umsatz von vier Millionen Euro. Das Unternehmen ist auf Palettentransporte spezialisiert, führt aber auch Gefahrguttransporte aus. Vor allem diese Gefahrgutaktivitäten haben Van Moer interessiert.

„Auf diese Weise wollen wir unsere Dienstleistungen im Chemiesektor erweitern“, kommentiert Firmeninhaber Jo Van Moer. Im deutschen Ruhrgebiet seien viele Chemieunternehmen ansässig – da sei es logisch, sich den Kunden zu nähern. „Das ist ein guter Start für unsere Transportaktivitäten in Deutschland, wo wir langfristig ein One-Stop-Shop-Konzept umsetzen wollen“, so Van Moer weiter.

Der Besitz eines deutschen Standortes biete darüber hinaus eine willkommene Möglichkeit, einen Fahrerpool in Deutschland aufzubauen. „Das wird uns helfen, den großen Fahrermangel bei uns in Belgien zu kompensieren“, hofft Van Moer. Schon heute könnten täglich mehrere Dutzend Lkw seines Unternehmens nicht eingesetzt werden, weil es nicht genügend Fahrer gebe. „Eine Situation, wie sie in Großbritannien aufgrund des Mangels von Lkw-Fahrern eingetreten ist, wollen wir für unser Unternehmen um jeden Preis vermeiden“, teilt Van Moer mit.

Auch in Hinsicht auf die neuen Regeln, die durch die Umsetzung des EU-Mobilitätpakets in diesem Jahr auf die Branche zukommen, sei der neue Standort in Deutschland ein Vorteil, heißt es in der Unternehmensmitteilung.

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