Seit 22 Jahren vermisst: Suche nach Hilal mit Bus-Aktion

Mit einer neuen Kampagne suchen die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) Zeugen im Fall der Vermissten Hilal Ercan. Das Mädchen war vor 22 Jahren spurlos in Lurup verschwunden.

Am Tag der vermissten Kinder stellte das Verkehrsunternehmen am Dienstag einen Linienbus vor, der an den Seiten und am Heck den Aufruf mit einem Foto des Mädchens zeigt. Darunter steht: „Zeugen bitte melden! Hilal, wir geben nie auf! Deine Familie“ – dazu gibt es Kontaktdaten für Zeugen.

Initiative zur Aktion ging von Hilals Bruder aus

Der Bus ist regelmäßig in Lurup im Einsatz, wo die damals 10-Jährige zuletzt gesehen wurde. Die Initiative zu der Aktion sei von der Belegschaft und Hilals älterem Bruder Abbas Ercan ausgegangen, sagte eine VHH-Sprecherin. Der 34-Jährige arbeitet als Busfahrer bei den VHH. Die Staatsanwaltschaft ist nach eigenen Angaben nicht an der Aktion beteiligt.

Seit 1999 vermisst

Seit dem 27. Januar 1999 wird das damals zehnjährige türkische Mädchen vermisst. Hilal hatte an jenem Tag ein gutes Halbjahreszeugnis nach Hause gebracht. Der Vater erlaubte der Tochter, sich Süßigkeiten im benachbarten Einkaufszentrum „Elbgaupassage“ zu kaufen. Seitdem ist Hilal verschwunden.

Fahndungserinnerung im Jahr 2018

Im Januar 2018 brachte die Polizei eine Tafel mit einer Fahndungserinnerung an dem Einkaufszentrum an. Im September 2018 hatten die Ermittlerinnen und Ermittler im Altonaer Volkspark nach Überresten des Kindes gesucht, dabei aber nichts entdeckt. Ein Zeuge hatte nach Angaben der Polizei auf eine Örtlichkeit verwiesen, die bereits 2005 als möglicher Ablageort der Leiche des Kindes galt.

Damals hatte ein Tatverdächtiger gestanden, Hilal entführt und getötet zu haben. Er widerrief jedoch sein Geständnis. Am 20. Jahrestags des Verschwindens von Hilal hatte die Polizei einen neuen Zeugenaufruf gestartet. Ein entscheidender Hinweis kam aber nicht.

„Der Stand der Ermittlungen ist unverändert“

„Der Stand der Ermittlungen ist unverändert“, teilte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Dienstag mit. Es werde weiter gegen unbekannt ermittelt. Neue Informationen gebe es derzeit nicht. Der Fall Hilal führte zur größten Suchaktion der Hamburger Nachkriegsgeschichte.

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