Nagel testet elektrobetriebene Lastwagen

Versmold (HK/sim). Die Bundesregierung leitet einen umfangreichen Praxistest schwerer Elektro-Lkw ein. Zehn verschiedene Handels- und Logistikunternehmen werden die Lkw, die ausschließlich mit Strom fahren, nun im täglichen Warenverkehr ausprobieren. Nach und nach sollen die speziell konstruierten Mercedes-Lkw an die Unternehmen ausgeliefert werden.

Während man bei Nagel für Ende November mit der Inbetriebnahme des Testfahrzeuges wartet, ist bei Edeka in der vergangenen Woche bereits der Startschuss gefallen. Ein Jahr lang wird ein vollelektrischer Lkw über 25 Tonnen genutzt, der zwischen 150 und 300 Kilometer pro Tag zurücklegen soll. Der Einsatz der Elektro-Lkw wird wissenschaftlich begleitet.

Gleiches gilt auch für den Testeinsatz bei Nagel. Der Nagel-Lkw soll im Raum Hamburg eingesetzt werden und dort vor allem Daten im Stadtverkehr sammeln, erklärt Sprecher Nils Ortmann auf HK-Anfrage.

Ziel der Testreihe, die Mercedes-Benz mit Förderung des Bundes durchführt und bei der elektrisch betriebene 18- und 25-Tonner im normalen Betrieb auf ihre Alltagstauglichkeit getestet werden sollen, ab dem Jahr 2021 lokal emissionsfreies und leises Fahren in Städten auch mit schweren Serien-Lkw zu realisieren.

„Wer Nachhaltigkeit im Unternehmen groß schreibt, muss schon in der Lieferkette und Logistik beginnen. Der Einsatz schwerer E-Lkw kann zu mehr Lebensqualität, sauberer Luft und Klimaschutz in den Städten beitragen“, sagt Rita Schwarzelühr-Sutter, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium. „Denn selbst wenn wir so viele Güter wie möglich auf die Schiene verlagern – einen Verkehr ohne Lkw wird es nicht geben, insbesondere im lokalen und regionalen Verteilverkehr. Auch darum ist die Elektrifizierung der Lkw für unsere Klimaziele so wichtig.“

An diesem Flottentest nehmen zehn Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen in Deutschland und der Schweiz teil. Neben Kraftverkehr Nagel und Edeka sind das Dachser, Hermes, Ludwig Meyer, pfenning logistics, TBS Rhein-Neckar und Rigterink in Deutschland sowie Camion Transport und Migros in der Schweiz.

Die Elektro-Lkw-Flotte ist mindestens bis Mitte 2020 im Einsatz. Mit ihr sollen unter anderem der Energiebedarf und die Wirtschaftlichkeit der Elektro-Lkw bei den verschiedenen Einsatzszenarien ermittelt sowie in einer Öko-Bilanzierung die Umweltperformance der E-Lkw mit Diesel-Trucks über den gesamten Lebenszyklus verglichen werden. Die Forschungserkenntnisse fließen noch während der Tests in die Optimierungen der Fahrzeuge ein.

Quelle dieses Artikels klick hier : Haller Kreisblatt