MSC richtete Deutsche Meisterschaft für Lkw- und Busfahrer aus

Eppelheim. Die Anziehungskraft, die Lastkraftwagen auf den Eppelheimer Motorsportclub (MSC) im ADAC Nordbaden ausüben, lässt sich über seine Vereinsgeschichte verstehen. Auslöser der Gründung, so die Chronik, sei 1954 die Fahrt mit einem Lkw zu einem Motorradrennen gewesen. Heute ist der Verein Brummi & Co noch immer verbunden: Zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte richtete er die „Deutsche Meisterschaft im Lkw- und Bus-Turniersport“ aus. Das ist ein Fahrsicherheitsturnier für Lkw- und Busfahrer. Wettkampfarena war der Parkplatz der Rhein-Neckar-Halle. 70 Fahrer wollten es wissen und stellten sich dem Wettbewerb in zwei Durchgängen.

Der Verein verfügt über reichlich Erfahrung in der Parcoursplanung. Denn seit 24 Jahren, so der Vorsitzende Jürgen Brause, veranstalte man jährlich einen solchen Wettbewerb, bei dem die Fahrsicherheit der Teilnehmer auf dem Prüfstand steht. Rund 20 Ehrenamtliche waren am Wochenende als Wertungsrichter und weitere Helfer in anderen Funktionen im Einsatz. Begleitet werden die im gesamten Bundesgebiet organisierten Wettbewerbe von Ewald Focken aus Aurich.

Turnier, Wettkampf – die Begriffe lassen Action, Kraft und Schnelligkeit vermuten. Doch darum geht es hier am allerwenigsten. Die gefahrene Zeit ist nur dann ausschlaggebend, wenn am Ende Punktgleichheit herrscht. Dieses Turnier erfordert von seinen Teilnehmern Präzisionsarbeit, die nach dem Abfahren der rund 15 Stationen mit dem akkuraten Einparken des Fahrzeugs – das ist ein Bus, ein Sprinter oder ein Lkw mit 7,5, 12 oder 40 Tonnen – endet. Dazwischen sind Aufgaben zu lösen, die allesamt etwas damit etwas zu tun haben, ob der Fahrer Höhe und Breite eines Engpasses und den Abstand seines Fahrzeugs dazu richtig einschätzen kann. Rangieren ist erlaubt, bringt aber Punktabzug.

Wie dicht kommt der Fahrer beim Einparken an einen seitlichen Streifen, ohne ihn zu überfahren? Weiß er, wann hinter ihm Schluss ist? „Touché“ ist bei der Meisterschaft kein Erfolg, sondern führt zu Punktverlust. Die Fahrer brauchen also ein gutes Einschätzungsvermögen und sie müssen in der Lage sein, in brenzligen Situationen Ruhe zu bewahren. Nur so klappt’s. Turnierleiter Karlheinz Perschewski, selbst leidenschaftlicher Busfahrer und mehrfacher Sieger, weiß das.

Schnell wird dem Beobachter klar, dass hier Alltagssituationen nachgestellt wer-den. Insbesondere in Städten stehen Teilnehmer am Liefer- und Busverkehr mit ihren Fahrzeugen immer wieder unvermittelt vor Herausforderungen: die Gasse ist eng, die Straßenlaterne ragt in die Fahrbahn, der Radfahrer ist zu überholen, hinter dem Fahrzeug steht ein Pflanzkü-bel …

Es wundert auch nicht, dass ein Automobilklub, der sich zum Schutz von Kraftfahrern gegründet hat, die Turnieridee entwickelte. Heute tritt der Verein „Kraftfahrer-Schutz“ (KS) noch als Sponsor für die Pokale auf. Und Unternehmen wie der Busverkehr Rhein-Neckar und die Daimler Niederlassung Mannheim-Heidelberg-Landau stellten die Fahrzeuge zur Verfügung.

Quelle dieses Artikels klick hier : Rhein-Neckar-Zeitung