Logistikverband: Sanitäre Anlagen für Lkw-Fahrer fehlen

Es gibt in Schleswig-Holstein offenbar nicht genügend Stellplätze für Lkw-Fahrer. Hinzu kommt: Das Toiletten-Problem wird durch die Corona-Pandemie ein noch größeres.

Entlang der Autobahnen gibt es Rasthöfe, aber in Gewerbegebieten haben Lkw-Fahrer – spätestens seit Corona – ein ernstes Problem, meint der Logistikverband Schleswig-Holstein. Laut Verband gibt es dort und auch in Industriegebieten kaum sanitäre Anlagen. Hinzu kommt, dass die meisten Betriebe, die zum Be- und Entladen angefahren werden, die Fahrer nicht mehr ihre sanitären Anlagen benutzen lassen – aus Angst vor Corona. Thomas Rackow, Geschäftsführer des Verbands, fordert: „In der Regel steuern wir Gewerbe- und Industriegebiete an. Dort könnte man organisieren, dass man verpflichtet ist, die Parkplätze und sanitären Anlagen dort für unsere Branche auszustatten.“

Zeitdruck sitzt Lkw-Fahrern im Nacken

Lkw-Fahrer Dirk Niedner hatte das Problem jüngst an einer Kieler Tankstelle: Die Toilette war auf Grund von Corona geschlossen. Um die Hygiene für Lkw-Fahrer werde sich in der Pandemie zu wenig gekümmert, sagte er NDR Schleswig-Holstein: „Das ist nicht so ganz ohne, was uns hier abverlangt wird.“ Trotz der Situation solle am liebsten jeder Lkw pünktlich ankommen.

Ruhezeiten müssen eingehalten werden

Auch entlang der Autobahnen gibt es ein Stellplatzproblem: Knapp 400 Plätze fehlen an den Autobahnen in Schleswig-Holstein laut Logistikverband. Mit einer deutschlandweiten App will der Verband Abhilfe schaffen. Bundesweit könnten Logistikunternehmen eintragen, wenn sie Platz auf ihrem Hof haben, so der Verband. Fahrer anderer Betriebe könnten dann dort stehen. Denn Ruhezeiten müssen eingehalten werden – egal ob auf dem Rastplatz Platz ist oder nicht.

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