Lkw-Todesfahrer muss jetzt doch nicht 110 Jahre ins Gefängnis

Nach Protesten von Millionen Menschen in den USA ist die 110-jährige Haftstrafe für einen Lkw-Fahrer wegen eines tödlichen Verkehrsunfalls auf zehn Jahre herabgesetzt worden.

Darum gehts

  • Nach einem Verkehrsunfall mit seinem Lkw starben vier Leute.
  • Unzählige weitere wurden beim Unfall verletzt.
  • Eine Jury befand Aguilera-Mederos in 27 Anklagepunkten für schuldig.

Nach Protesten von Millionen Menschen in den USA, darunter Fernsehstar Kim Kardashian, ist die 110-jährige Haftstrafe für einen Lkw-Fahrer wegen eines tödlichen Verkehrsunfalls auf zehn Jahre herabgesetzt worden. «Ihre 110-jährige Strafe ist einfach nicht angemessen für Ihre Taten noch angesichts der für ähnliche Taten verhängten Strafen», schrieb der Gouverneur des US-Bundesstaates Colorado, Jared Polis, in einem am Donnerstag (Ortszeit) veröffentlichten Brief an den Lkw-Fahrer Rogel Aguilera-Mederos.

Es sei dringend geboten, dieses Missverhältnis zu korrigieren und «das Vertrauen in die Einheitlichkeit und die Gerechtigkeit unseres Strafrechtssystems wiederherzustellen», hob Polis hervor. Daher habe er das Strafmass verringert.

Vier Tote nach Verkehrsunfall mit Lkw

Der kubanische Einwanderer Aguilera-Mederos hatte im April 2019 mit seinem Lastwagen Holz transportiert, als auf einer abschüssigen Strecke die Bremsen versagten. Er nutzte jedoch nicht die für solche Fälle vorgesehene Notfallspur, sondern raste in andere Fahrzeuge. Dabei wurden vier Menschen getötet und mehrere weitere verletzt.

Eine Jury befand Aguilera-Mederos in 27 Anklagepunkten für schuldig. Der Richter begründete das von ihm festgesetzte hohe Strafmass damit, dass dies nach dem Gesetz in Colorado das Mindestmass in solchen Fällen sei. Zahlreiche Menschen reagierten empört. Mehr als fünf Millionen Menschen, darunter Kardashian, forderten in einer Online-Petition eine Verringerung der Strafe. Aguilera-Mederos kann frühestens in fünf Jahren eine Haftentlassung unter Auflagen beantragen.

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