Letztes GPS-Signal von geklautem Lkw kurz hinter der Grenze

Zum zweiten Mal ist einem Gnoiener Spediteur ein teurer Lkw gestohlen worden. Offenbar setzten die Diebe die Maschine noch für einen weiteren Diebstahl ein.

Auf diesen Anruf hatte Alexander Jürges am Montagvormittag schon gewartet. Irgendeiner seiner Spediteurs-Kollegen zwischen Gnoien und der Autobahn 11 wird wohl gleich nach dem Wochenende feststellen, dass ein Sattelauflieger verschwunden ist. Und tatsächlich machte dann am Montag die Runde, dass ein solcher Anhänger in einer Nachbarstadt gestohlen worden sein soll, obwohl die Polizei dies bis zum Abend nicht bestätigen konnte.

Jürges selbst war in der Nacht zu Sonntag von seinem Gnoiener Betriebsgelände eine 50 000 Euro teure Zugmaschine entwendet worden. Und das nicht zum ersten Mal: Bereits im November 2017 war ein Lkw gleichen Typs „entführt“ und nie wieder gesehen worden. Noch in der gleichen Nacht hatten sich die Täter damals mit dieser Sattelzugmaschine in Gützkow einen Auflieger geschnappt. Und genau das vermutete der Gnoiener nun wieder – und sah sich schließlich bestätigt.

Jürges konnte am Sonntag über den GPS-Sender in dem geklauten Lkw ziemlich genau nachvollziehen, welchen Weg die Ganoven mit dem Fahrzeug genommen hatten. Demnach fuhren sie über Teterow, Malchin, Stavenhagen und dann weiter nach Demmin und Jarmen zur A 20 und von hier zur A 11 Richtung polnische Grenze. In Kolbaskowo kurz hinter der polnischen Grenze schickte das GPS-Gerät das letzte Signal.

Lkw-Hersteller hilft mit einem Vorführwagen aus

Auf deutschen Straßen müssen die Diebe an mehreren Maut-Säulen vorbeigekommen sein, an denen alle Lkw fotografiert werden. Die Fotos, auf denen auch die Fahrer-Kabine zu sehen ist, werden aber nur bei Mautprellern ausgewertet, die Polizei hat keinen Zugriff auf diese Aufnahmen – an diese Grundregel hält sich die Betreiber-Firma Toll Collect. Und auch die Lkw-Diebe wissen offenbar ganz genau, dass sie sich darauf verlassen können.

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