Landtag lehnt Überholverbot für Lkw zu Stoßzeiten auf der A14 ab

Die A14 in Sachsen-Anhalt sorgt immer wieder für Schlagzeilen – erst in dieser Woche hatte es einen Lkw-Unfall gegeben. Um Unfälle durch überholender Lkw zu vermeiden, hat die AfD ein Überholverbot für Laster vorgeschlagen. Der Landtag lehnte das nun ab. Infrastrukturministerin Lydia Hüskens erklärte, in gefährlichen Bereichen gebe es bereits jetzt ein Verbot.

Auf der A14 in Sachsen-Anhalt wird vorerst kein durchgängiges Lkw-Überholverbot zu Stoßzeiten geben. Der Magdeburger Landtag lehnte am Nachmittag einen entsprechenden Antrag der AfD ab, durch den sogenannte „Elefantenrennen“ während des Pendlerverkehrs verhindert werden sollten.

Hüskens: Aktuelle Regelung reicht aus

Lydia Hüskens

Sachsen-Anhalts Infrastrukturministerin Lydia Hüskens Bildrechte: Ronny Hartmann, Ministerium für Infrastruktur und Digitales

Infrastrukturministerin Lydia Hüskens erklärte, es gebe bereits jetzt in einigen Abschnitten Überholverbote, um Gefahren zu mindern. Es müsse dafür allerdings stets eine zwingende Notwendigkeit bestehen – eine „objektive und keine gefühlte Gefahrenlage“. Es werde immer wieder überprüft, ob die Regelungen auch wirksam seien. Mit Blick auf den schweren Unfall am Dienstag erklärte die FDP-Politikerin, dieser sei nicht geschehen, weil jemand langsam überholt habe. Vielmehr sei es zu einem Auffahrunfall aufgrund von Unaufmerksamkeit gekommen.

Grünen-Fraktionschefin Cornelia Lüddemann sagte bei der Debatte im Landtag, man brauche anstelle eines Lkw-Überholverbots vielmehr „Verkehrsvermeidung und Verkehrsverlagerung“. Güter müssten verstärkt auf der Schiene transportiert werden.

Überholverbot für Stoßzeiten beantragt

Die AfD hatte in ihrem Antrag vorgeschlagen, im gesamten sachsen-anhaltischen Abschnitt der A14 ein Lkw-Überholverbot einzuführen. Dies solle werktags von 6 bis 10 und von 15 bis 19 Uhr gelten – für alle Fahrzeuge ab 7,5 Tonnen. Hintergrund sei, dass der Lkw-Verkehr massiv zugenommen habe. Der AfD-Abgeordnete Matthias Büttner aus Staßfurt erklärte, es gehe dabei auch um die Sicherheit auf der Autobahn. Er verwies darauf, dass es auf der Autobahn regelmäßig zu Unfällen komme.

Erst am Dienstag hatten sich auf der A14 im Salzlandkreis zwei schwere Auffahrunfälle mit Lastkraftwagen ereignet. Ein Lkw-Fahrer starb, zwei weitere Fahrer kamen mit teils schweren Verletzungen ins Krankenhaus. Die Autobahn war in beiden Richtungen zunächst voll gesperrt.

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