Internationales LKW-Oldtimertreffen an der Nebelhöhle

Nach coronabedingten Terminverschiebungen konnte es nun endlich stattfinden: das 4. Internationale LKW-Oldtimertreffen an der Nebelhöhle in Sonnenbühl. Zu sehen gibt es dabei viele historische Marken – wie etwa Berna, Henschel, Magirus oder Hanomag. Die Teilnehmer reisen zum Teil aus der Schweiz, Österreich, Luxemburg oder den Niederlanden an. Am Samstag trafen sich die Oldtimer-Fans, um im Anschluss gemeinsam über die Schwäbische Alb zu fahren.

Schon am frühen Samstagmorgen trudeln die XXL-Oldtimer ein – der Treffpunkt ist der Parkplatz bei der Nebelhöhle. Hier findet nach coronabedingter Pause in diesem Jahr zum vierten Mal das „Internationale LKW-Oldtimertreffen“ der Interessensgruppe „Freunde historischer LKW“ statt. Vier Tage lang, immer am verlängerten Wochenende an Fronleichnam, treffen sich hier die Oldtimer-Fans, um gemeinsam mit Gleichgesinnten ihrem Hobby zu frönen. Die meisten wohnen entweder in ihren umgebauten Fahrzeugen oder campen vor Ort, berichtet Veranstalter Frank Gerber. Die Leute genießen dabei das nette Zusammensein mit Gleichgesinnten, das Fachsimpeln und viele empfinden dieses Event bereits als Ferienprogramm, so Gerber.

1100 Kilometer Anreise

Etwa 140 Fahrzeuge sind an diesem Samstag vor Ort – vom LKW über den Omnibus bis hin zum seltenen Nutzfahrzeug aus dem Jahr 1934. Die Teilnehmer kommen nicht nur aus Deutschland zum raren Event, sondern auch aus der Schweiz, aus Österreich oder den Niederlanden. „Also die weiteste Anfahrt ist vom Nord-Ostsee-Kanal, da sind drei Feuerwehr-Autos da. Die fahren ca. 1100 Kilometer, die Fahrzeuge laufen aber nur 65km/h, das heißt, die fahren alles auf der Landstraße daher“, erklärt Gerber.

Betriebsausflug mit Charme

Dieser Omnibus hatte es nicht ganz so weit, er kommt aus der Nähe von Ehingen. Sein Besitzer Wolfgang Fuchs hat seine Angestellten einfach auf einen Betriebsausflug zum LKW-Oldtimertreffen eingeladen. Mit seinem Schätzchen aus dem Jahr 1952 bei strahlendem Sonnenschein über die Schwäbische Alb zu fahren, ist für ihn etwas ganz Besonderes.

„Das ist eine wunderbare Sache, das sage ich Ihnen. Dann haben wir natürlich auch Musik aus den 50er Jahren und die Leute am Straßenrand oder wo einen sehen, die winken einem, lachen. Erst fährt man vorbei, dann schauen sie und dann fangen sie plötzlich an zu lachen und zu winken und das ist einfach eine tolle Sache“, schwärmt Fuchs.

Zehn Jahre lang hat er den Mercedes O 3500 restauriert. Dabei hat er vor allem auf die Details großen Wert gelegt. Viele Dinge musste er extra anfertigen oder selbst herstellen. Denn während es zwar Teile für Motoren oder das Fahrgestell noch gebe, müsse man bei der Innenausstattung des Busses kreativ werden, berichtet Fuchs. Er habe beispielsweise fast alle Sitze für den Bus anfertigen lassen. Er hatte lediglich einen Mustersitz und den Fahrersitz, berichtet er weiter.

Auch wenn in der Szene eigentlich nicht über Geld gesprochen wird, so verrät uns Wolfgang Fuchs, dass das Wertgutachten seines Oldtimers 250.000 Euro beträgt.

Gemeinsame Ausfahrt über die Schwäbische Alb

Dass das Hobby „Oldtimer“ Geld kostet ist wohl den meisten Menschen klar – den anwesenden XXL-Liebhabern vor Ort, scheint es das aber Wert zu sein. Da können sie auch die gestiegenen Spritpreise nicht von einer gemeinsamen Ausfahrt abhalten. Und die startet um Punkt 10 Uhr. Die Strecke führt die Oldtimer-Kolonne rund 85 Kilometer über die Schwäbische Alb – ein seltener Anblick. Für viele ein entschleunigender Moment. Dass ihr Hobby ein Problem für die Umwelt sein könnte, sehen die meisten nicht so.

„Wenn man das Hobby macht, betreibt man es einfach, das ist wie ein alter Bulldog oder sonst was auch. Ich sehe jetzt das Problem da nicht“, so Veranstalter Gerber.

Auch Wolfgang Fuchs sieht sein Hobby nicht als ausschlaggebend, um die Klimakrise abzuwenden. Die paar Tage im Jahr, an denen die LKW-Oldtimer in Betrieb seien, könnten nicht entscheidend bei der Rettung der Umwelt sein, erklärt er.

Das LKW-Oldtimer-Treffen findet außerdem auch nur alle zwei Jahre statt – umso mehr freuen sich die Fans der historischen Fahrzeuge auf Eindrücke wie an diesem Tag.

Und schon nach der Ausfahrt stehen die Motoren dann auch wieder still – denn dann folgt der gemütliche Teil des Treffens: das Fachsimpeln bei leckerem Essen und kühlen Getränken.

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