Busfahren lernen mit dem 9-Euro-Ticket

Das 9-Euro-Ticket boomt. Das führt nicht nur zu vollen Regionalzügen, auch in den Linienbussen macht sich das Ticket-Schnäppchen bemerkbar. Und das spüren auch die Busfahrer und Busfahrerinnen.

Heide Sverak ist Linienbusfahrerin in Bietigheim-Bissingen (Kreis Ludwigsburg). Seit der Einführung des 9-Euro-Tickets sei ihr Job viel anstrengender geworden, sagt sie. Ganz viele neue Fahrgäste sind dazugekommen. Die Neulinge müssten sich erstmal im öffentlichen Personennahverkehr orientieren. Da sei auch mal Hinweis von ihr zum Busfahr-Einmaleins nötig.

Wirklich schwierig wird es aber oft schon vor der Fahrt. Welcher der elf Busse am Bahnhof Bietigheim fährt in welche Richtung, wo hält er, wie bekommt man das Geld für das Jahresticket zurückerstattet… Fragen über Fragen, die Heike Sverak beantworten muss. Immer häufiger seien Fahrgäste in die falsche Richtung unterwegs. Kleine Dinge, die in der Summe aber doch etwas aufhalten. Im Linienverkehr kann das schnell zum Problem werden. Um die Fahrpläne einzuhalten, sei schon eine Ampelphase mehr oder weniger entscheidend, so Heide Sverak.

Viel mehr Fahrgäste als bisher

Hinzu kommt: Heike Sveraks Bus ist seit dem 1. Juni oft proppenvoll. So voll, dass der ein oder andere Stammfahrgast schon witzelte, doch lieber auf’s Auto umzusteigen. Manchmal brächten sie die vielen Fahrgäste aber tatsächlich in einen Konflikt.

Da muss dann eben noch etwas enger zusammengerückt werden. Grundsätzlich freut sich Heike Sverak aber über das 9-Euro-Ticket. Das Publikum sei so viel bunter geworden. Viele, die es sich zuvor nicht leisten konnten, würden jetzt mitfahren. Andere würden öfter fahren. Darunter viele junge Familien, ukrainische Mütter mit ihren Kindern und Senioren.

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