Anschlags-Lkw wurde verschrottet

Den polnischen Lastwagen, mit dem der Berliner Weihnachtsmarkt-Anschlag verübt wurde, gibt es nicht mehr. Einem Medienbericht zufolge nahm der Hersteller das Leasingfahrzeug zurück und zog es aus dem Verkehr.

Der für den Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz vor knapp einem Jahr benutzte Lastwagen ist verschrottet worden. Das berichtet die „Berliner Zeitung“ am Mittwoch unter Berufung auf eigene Recherchen. Demnach war das Fahrzeug nach der Tat nie mehr im Einsatz. Die Warschauer Niederlassung des schwedischen Herstellers Scania nahm das Leasingfahrzeug zurück und beschloss, es aus „ethischen Gründen“ zu verschrotten, schreibt das Blatt.

Beck lobt Lkw-Hersteller Scania

Bei dem Anschlag am 19. Dezember 2016 hatte der Tunesier Anis Amri den schweren Laster über den Markt gesteuert. Zwölf Menschen starben, etwa 70 weitere wurden verletzt. Es war der bislang schwerste islamistisch motivierte Anschlag in Deutschland. Den Lastwagen hatte Amri zuvor entführt, wobei er dessen Fahrer tötete. Das Fahrzeug gehörte einem polnischen Spediteur.

Nach Angaben des Beauftragten der Bundesregierung für die Opfer des Anschlags, Kurt Beck, unterstützte Scania den Spediteur nach dem Anschlag finanziell massiv. Das Unternehmen bot ihm demnach unter anderem an, das Fahrzeug wieder zurückzunehmen. Beck nannte das Verhalten des Herstellers am Mittwoch in Berlin bei der Vorstellung seines Abschlussberichts als Beispiel für gelungene Unterstützung von Betroffenen. Generell forderte Beck deutlich höhere Entschädigungen. 10.000 Euro Soforthilfe für Hinterbliebene seien zu wenig.

Lkw stand monatelang in Schulzendorf

Der Lastwagen war nach der Tat beschlagnahmt und monatelang unter Verschluss gehalten worden. Laut „Berliner Zeitung“ stand er zunächst auf einem Gelände der Berliner Bereitschaftspolizei an der Ruppiner Chaussee im Reinickendorfer Ortsteil Schulzendorf. Die Ladung wurde dann im Februar bei ThyssenKrupp abgeliefert. Bis in den April zogen sich die Untersuchungen hin. Der Spediteur beklagte sich zwischenzeitlich öffentlich darüber. Er verwies dabei auf die finanziellen Probleme, die ihm die Situation bereite.

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