Lkw müssen eingeschneite Gemeinden versorgen

Einige bayerischen Gemeinden sind fast komplett eingeschneit, auf den Autobahnen geht es nur im Schrittempo voran. Alle Meldungen zum Schneechaos in Bayern in unserem Newsblog.

München – Der Winter hat Bayern fest im Griff. Am Mittwoch haben erneute Schneefälle das Winterchaos im Freistaat weiter zugespitzt. Auf den Autobahnen kam der Verkehr teilweise zum Erliegen, eingeschneite Dörfer müssen über Lebensmitteltransporte versorgt werden. Nur einige Schulkinder können sich freuen: Sie bekommen schulfrei. Alle Meldungen in unserem Newsblog im Überblick.

13.15 Uhr: Lawine verschüttet Straße bei Berchtesgaden

Im Berchtesgadener Land ist eine Lawine abgegangen und hat eine Straße in Marktschellenberg teilweise verschüttet. Rettungskräfte suchten am Mittwoch nach möglichen Verschütteten, wie die Polizei mitteilte. Zunächst war unklar, ob Fahrzeuge oder Menschen von dem Abgang betroffen waren. Für die bayerischen Alpen hatten die Behörden die zweithöchste Lawinenwarnstufe ausgerufen.

Nach starkem Schneefall sitzen bei Berchtesgaden rund 350 Menschen fest und müssen per Lastwagen mit Lebensmitteln versorgt werden. Die einzige Straße zum Ortsteil Buchenhöhe in der Nähe des Obersalzbergs sei bis auf weiteres gesperrt, sagte ein Sprecher des Landratsamtes Berchtesgadener Land am Mittwoch. Am Vormittag sei damit begonnen worden, die Strecke zu räumen. Mehrere Bäume drohten unter der schweren Schneelast umzustürzen und sollten gefällt werden. Nur Einsatzkräfte konnten die eingeschneiten Bewohner über die Straße erreichen.

9.08 Uhr: Hilfslieferungen für das eingeschneites Dorf

Nur noch eine kleine Forststraße verbindet die tief eingeschneite Gemeinde Jachenau bei Bad Tölz derzeit mit der Außenwelt: Damit den Bewohnern in den kommenden Tagen nicht das Essen ausgeht, soll ein Lastwagen am Mittwoch Lebensmittel in den Ort liefern. Wegen zahlreicher unter der Schneelast umgekippter Bäume bleibt die Staatsstraße nach Lenggries und Walchensee bis voraussichtlich Freitag gesperrt, wie ein Sprecher des Staatlichen Bauamts Weilheim sagte. Ein Räumen der Strecke sei derzeit nicht möglich, weil weitere Bäume drohten umzufallen.

Bewohner der Jachenau und Einsatzkräfte könnten aber über die kleine Forststraße die Gemeinde erreichen. Die Menschen seien nicht komplett von der Außenwelt abgeschnitten. Vor Ort seien zudem Sanitäter stationiert, erklärte der Sprecher.

8.32 Uhr: Behinderungen auf Autobahnen 8 und 9

Starke Schneefälle lähmen den Verkehr in weiten Teilen Bayerns. Wegen eines querstehenden Transporters auf der Autobahn 8 brauchen Autofahrer am Mittwochmorgen im Berufsverkehr viel Geduld. Die Autobahn wurde in Richtung München bei Friedberg voll gesperrt, wie ein Polizeisprecher sagte. Der Transporter habe zwei Autos auf einem Anhänger geladen und stehe quer über alle Fahrspuren. Wie lange die Vollsperrung andauern würde, war zunächst unklar. Nach den Angaben des Sprechers war die Bergung wegen der vereisten Fahrbahn schwierig.

Autofahrer auf der A9 im Norden Münchens standen am Morgen über mehr als 20 Kilometer im Stau. Nach Angaben des ADAC lag der Zeitverlust im Berufsverkehr bei fast einer Stunde. Auch auf den anderen Fernstraßen nach München bildeten sich Staus.

Mittwoch, 7 Uhr: Schulfrei in vielen Gemeinden

Für viele weitere Schulen vermeldeten die Behörden am Mittwoch Unterrichtsausfälle. Im Berchtesgadener Land, im Ostallgäu, in Teilen des Landkreises Deggendorf und in weiteren Kreisen und Gemeinden sollten die Schüler zuhause bleiben. Die Schneemassen stellten die Räumdienste vor erhebliche Probleme. Im oberbayerischen Landkreis Miesbach gilt Katastrophenalarm.

In Oberfranken führte starker Schneefall am Mittwochmorgen zu mehreren Unfällen. In der Region Hof und im Fichtelgebirge kamen zahlreiche Autos und Lastwagen von den Straßen ab. Ein Mensch wurde verletzt.

Bei der Bayerischen Oberlandbahn (BOB) fielen wegen des winterlichen Wetters auf den Strecken südlich von München einige Verbindungen aus. Auch beim Busverkehr in der Landeshauptstadt sorgte der Schnee für Beeinträchtigungen. Fahrgäste mussten mit Verspätungen und Ausfällen auf allen Linien rechnen, wie die Verkehrsgesellschaft mitteilte.

Unabhängig vom Schneefall legten in den Morgenstunden technische Störungen für mehr als eineinhalb Stunden den Zugverkehr zum Münchner Flughafen lahm. Fahrgäste mussten teilweise auf Taxis umsteigen.

Am Dienstag waren zahlreiche Lifte und Pisten in den bayerischen Skigebieten gesperrt. Das Forstministerium warnte vor Bäumen, die unter der Last des oftmals nassen Schnees jederzeit umkippen oder abbrechen können.

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