Drei Tote auf A3: Feuerwehr spritzt Handy-Gaffer mit Wasser ab

Auf der A3 in Unterfranken sind am Donnerstag drei Menschen gestorben. Am Unfallort haben sich unglaubliche Szenen mit Gaffern ereignet. Da griff die Feuerwehr zum Schlauch.

  • Auf der A3 zwischen Markt Heidenfeld und Aschaffenburg sind drei Menschen bei einem Unfall gestorben, bei dem mehrere Fahrzeuge zusammengestoßen sind.
  • Am Unfallort haben sich unglaubliche Szenen mit Gaffern ereignet, von denen selbst die Polizei schockiert war.
  • Die Feuerwehr Waldaschaff richtete einen Schlauch auf die Scheiben von Lastwagen, um die Fahrer am Filmen und Fotografieren zu hindern.
  • Zehn Brummi-Fahrer wurden von der Polizei erfasst und mit Bußgeldern zur Rechenschaft gezogen.

Zweites Update vom 10. November: Unsere Onlineredaktion hat nach der Aktion gegen Unfall-Gaffer auf der A3 mit dem zuständigen Kreisbrandinspektor der Feuerwehr gesprochen, um herauszufinden, wie es dazu kam. Otto Hofmann stellte zunächst klar: „Natürlich ist die Feuerwehr nicht dafür zuständig, das Gaffen bei Unfällen zu verhindern.“ Der Feuerwehrmann der Feuerwehr Waldaschaff habe nach etlichen Stunden Einsatz spontan reagiert, als er mit einem C-Rohr Wasser gegen die Scheiben potenzieller Gaffer spritzte. Eine Ausnahmesituation nennt es Hofmann, die die Gegebenheiten vor Ort hervorgebracht hätten. Denn: Sichtschutzzäune hätten nichts gebracht, Lastwagenfahrer könnten aus dem Führerhaus darüber hinweg sehen – und eben auch filmen. Hofmann drückte zudem sein ausdrückliches Bedauern aus, dass Einsatzkräfte mittlerweile in der Form abgestellt werden müssten, um der Gaffer-Problematik Herr zu werden.

Update vom 10. November: Wie der Münchner Merkur berichtet, hat die Feuerwehr keinen der Laster während der Fahrt bespritzt. „Alle diese Fahrzeuge standen oder rollten gerade an“, betont Polizei-Sprecher Michael Zimmer.

Unfall auf der A3 bei Weibersbrunn: Drei Menschen verloren ihr Leben

Weibersbrunn – Drei Menschen haben Donnerstagfrüh auf der A3 zwischen Frankfurt am Main und Würzburg ihr Leben verloren, als es zu einer fatalen Kettenreaktion kam.

Ein mit Kies beladener Transporter war aus bisher noch ungeklärter Ursache auf einer Baustelle bei Weibersbrunn (Landkreis Aschaffenburg) ins Schleudern geraten und stellte sich quer zur Fahrbahn, drei weitere Fahrzeuge – zwei Lkw und ein Kleintransporter – krachten daraufhin zusammen. Der Fahrer des Kiestransporters und zwei Insassen eines DHL-Transporters starben bei dem Unfall.

Nach Unfall auf A3: Lastwagenfahrer filmten die Bergung der Leichen

Die Strecke wurde voll gesperrt, allerdings ließ die Polizei auf der Gegenfahrbahn immer wieder blockweise Fahrzeuge in Schrittgeschwindigkeit passieren, um den Verkehrsfluss nicht völlig zum Erliegen zu bringen, wie ein Polizei-Sprecher gegenüber unserer Onlineredaktion bestätigte. Dabei kam es zu einem altbekannten Problem: Handy-Gaffer. Lastwagenfahrer filmten stehend oder im Schritttempo fahrend aus der Führerkabine, auch zu dem Zeitpunkt, als die Leichen geborgen wurden.

Die Feuerwehren aus Weibersbrunn, Waldaschaff und Bessenbach griffen zu einem ungewöhnlichen Mittel: Sie spritzten mit sogenannten C-Rohren Wasser in Sichthöhe der Lastwagen auf die Gegenfahrbahn, die sehr langsam fuhren oder auch stehen blieben. Die Fahrer sollten dadurch auf ihr Fehlverhalten aufmerksam gemacht werden, wie ein Polizeisprecher bestätigte.

Die Fahrbahn der A3 nach dem Unfall – ein großes Trümmerfeld

Dabei hatten die Einsatzkräfte nach dem schrecklichen Unfall auf der A3 wirklich andere Probleme zu lösen. Auf der Fahrbahn hatte sich die Fracht der verunglückten Lastwagen verteilt: Kies, Pakete und Briefe lagen herum. „Ein großes Trümmerfeld“ nannte es ein Sprecher der Rettungskräfte am Unfallort. Es sei deutlich zu sehen gewesen, mit welcher Wucht die tonnenschweren Fahrzeuge zusammengekracht sind.

Um die Unfallstelle zu räumen, musste die Autobahn für viele Stunden gesperrt werden.

Quelle dieses Artikels klick hier :Merkur