Zelte für die Ukraine: Bremer Konvoi bricht Richtung Odessa auf

Am Morgen sind von Bremen-Hemelingen aus fünf Lastwagen in die ukrainische Hafenstadt Odessa aufgebrochen. Sie sind beladen mit lebensnotwendigen Hilfsgütern.

Mit Hilfsgütern im Wert von mehreren Hunderttausend Euro ist am Morgen ein Hilfskonvoi aus Bremen aufgebrochen. Das Ziel: die ukrainische Hafenstadt Odessa. Dort ist die Energieversorgung in Folge der russischen Luftangriffe nur noch sehr eingeschränkt möglich. „Teilweise gibt es nur drei Stunden am Tag Strom“, berichtet Andreas Hamburg. Der Pastor der Kattenturmer St.-Markus-Gemeinde ist geborener Ukrainer, er berät die „Stiftung Solidarität Ukraine“. Er stellt Kontakte vor Ort her und ermittelt den dringendsten Bedarf.

17 Zelte wurden binnen weniger Wochen organisiert

17 Wärmezelte samt zahlreicher Generatoren und Feldküchen hat die Stiftung binnen weniger Wochen organisiert. Öffentliche Zelte böten den Menschen die Möglichkeit, der allgegenwärtigen Kälte für eine Weile zu entfliehen, erklärt Hamburg. Oft seien sie außerdem der einzige Ort, an dem es lange genug Elektrizität gebe, um etwa Mobiltelefone zu laden. Auch warme Mahlzeiten seien für viele Menschen in der Region Odessa derzeit keine Selbstverständlichkeit mehr. Hier sollen die Feldküchen aus der Hansestadt helfen.

Wir sind förmlich überrannt worden – die Menschen haben Schlange gestanden und das bei Schietwetter.Ronald Speidel, Leiter der „Stiftung Solidarität Ukraine“, über die Spendenbereitschaft

Viele Privatleute, Firmen und Organisationen haben das Projekt mit Geld- und Sachspenden unterstützt. Die Stiftung hatte im Dezember gezielt um Materialien gebeten, die für den Betrieb der Wärmezelte nützlich sind. In der Bremer Spendenstation in der Überseestadt kamen daraufhin binnen weniger Tage tonnenweise Kabeltrommeln, Decken oder Biertischgarnituren zusammen.

„Wir sind förmlich überrannt worden – die Menschen haben Schlange gestanden und das bei Schietwetter“, berichtet Ronald Speidel. Er leitet die Stiftung, die auf Initiative der Bremer Unternehmen Buhlmann Stahlhandel und Hansa-Flex ins Leben gerufen wurde. Auch der Senat engagiert sich für die Stiftung und hat etwa beim Einwerben von Fördergeldern geholfen.

Lastwagen fahren bis nach Rumänien

Ziel des Bremer Lkw-Konvois ist nun die rumänische Stadt Tulcea unweit der ukrainischen Grenze. Dort holen Kooperationspartner aus Odessa die Hilfsgüter ab. Die Wärmezelte sollen nicht die letzte Lieferung der Stiftung in die Ukraine gewesen sein. Die Bremer Organisation plant jetzt schon, sich beim Wiederaufbau des Landes zu engagieren. Auch der Senat hatte bereits angekündigt, eine dauerhafte Partnerschaft mit Odessa anzustreben.

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