Russische und ukrainische Lkw-Fahrer im Raum Aachen gestrandet

Das Rote Kreuz in der Städteregion Aachen hat übers Wochenende dutzende gestrandete Lkw-Fahrer aus Russland und der Ukraine mit Essen und Hilfsgütern versorgt.

Die Sattelschlepper der schiffbrüchigen Fahrer standen entlang der Autobahnen und großen Fernstraßen über die Städteregion verstreut. Bei den meisten waren die Tanks leer, den Fahrern fehlte das Geld. Die Tanks einer großen Zugmaschine fassen leicht über 1.000 Liter Diesel. Russische EC- oder Kreditkarten funktionieren allerdings seit den Sanktionen nicht mehr.

Wie sie Hilfe aus der Heimat erhalten könnten, war nach Angaben des DRK manchmal kaum zu erahnen, weil kompliziert: Die Helfer entdeckten ukrainische Fahrer in polnischen Zugmaschinen mit russischen Auftraggebern.

Schnelle Hilfsliste auf Russisch

Viele Fahrer konnten sich mangels Bargeld allerdings vor Ort nicht mal Essen noch Getränke kaufen. Mehrere Rote Kreuz-Gruppen waren deshalb unterwegs, um mit Fertigmahlzeiten, Rotkohlkonserven, Zahnbürsten und vielem mehr zu helfen. Auf die schnelle hatte das DRK eine Bestell-Liste auf Russisch entwickelt, so dass die Fahrer ihren Bedarf einfach ankreuzen konnten. Die gestrandeten Fahrer waren allerdings nicht leicht zu finden, viele hatten ihre Fahrzeuge versteckt in Seitenstraßen abgestellt.

Auch künftig Schiffbrüchige

Die meisten gestrandeten Lkw-Fahrer sind jetzt allerdings wieder unterwegs, die Lage hat sich entschärft. Das DRK vermutet, dass sie auf irgendeinem Weg, vielleicht über China, Überweisungen erhalten haben oder vielleicht sogar per Bote mit Bargeld versorgt wurden. Trotzdem rechnen die Helfer auch in Zukunft mit solchen Schicksalen. Die Autobahn A4 ist die zentrale Verbindung von den niederländischen und belgischen Häfen durch Deutschland nach Osteuropa.

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