Protestmarsch für S10-Ausbau: Lkw stauten kilometerweit

RAINBACH IM MÜHLKREIS. Der Unmut in Rainbach über die „Evaluierung“ des Schnellstraßenausbaus bis zur Grenze wächst.

Etwa 100 Bewohnerinnen und Bewohner aus Rainbach haben sich am Montag in der Früh dem Protestmarsch einer Bürgerinitiative angeschlossen, um für mehr Tempo beim Bau ihrer Ortsumfahrung zu demonstrieren. Die Umfahrung Rainbach ist das Kernstück des nächsten Ausbaus der S10 von Freistadt bis Summerau. Für das Projekt wurde im Dezember das UVP-Verfahren abgeschlossen. Nun droht aufgrund der Ankündigung von Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) eine monatelange Verzögerung in den weiteren Planungen.

Das wollen sich viele Rainbacher nicht länger gefallen lassen. Immerhin rollen derzeit jeden Tag rund 8000 Fahrzeuge durch die Ortsdurchfahrt, davon etwa ein Drittel Schwerverkehr. Wie stark die Verkehrsbelastung bereits in den frühen Morgenstunden ist, zeigte sich am Montag bei dem Protestspaziergang. Die Teilnehmer querten dabei mehrfach die beiden Zebrastreifen im Ortszentrum und lösten damit einen kilometerlangen Rückstau der aus Tschechien kommenden Schwerfahrzeuge aus. „Die Kolonne reichte bis nach Kerschbaum hinauf zurück“, sagt ein Augenzeuge der Demonstration.

Der Protest von heute früh soll nicht der letzten in Rainbach gewesen sein, betont Bürgermeister Günter Lorenz (VP). Die über Jahre geplante Umfahrung stelle eine dringend notwendige Entlastung der Bevölkerung dar. Sollte nicht bald grünes Licht zum Bau sowie zur weiteren Planung der S10 bis zur Staatsgrenze aus Wien kommen, werde man noch weitere Maßnahmen setzen, um auf die Dringlichkeit aufmerksam zu machen. „Neben weiteren Spaziergängen sowie einer schon in Planung befindlichen Großkundgebung im Ortszentrum, die eine mehrtägige Sperre der B310 erforderlich machen wird, stellen wir uns in Rainbach jetzt auf einen heißen Sommer ein.“

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