Frau bringt Baby im Bus zur Welt – jetzt erhebt sie Vorwürfe gegen den Busfahrer

Essen: Zur Geburt ihres Kindes fuhr eine werdende Mutter mit dem Linienbus ins Krankenhaus. Dann ging alles ganz schnell und ihr Baby kam im Bus zur Welt. Zwar sind Mutter und Kind wohlauf – dennoch erhebt die Frau nun Vorwürfe gegen den Busfahrer. Was es damit auf sich hat.

Das Wichtigste in Kürze:

  • In Essen brachte eine Frau im Linienbus ein Kind zur Welt
  • Die Eltern mussten mit dem Bus ins Krankenhaus fahren, weil kein Krankenwagen zur Verfügung stand
  • Nachträglich kritisiert die Familie den Fahrer des Linienbusses für sein Verhalten rund um die Geburt

Werdende Eltern müssen mit Bus ins Krankenhaus fahren

Dass ihr Baby am Busbahnhof Essen-Steele das Licht der Welt erblickt, hatte die Mutter sicherlich nicht geplant. Eigentlich wollte sie von daheim aus mit dem Krankenwagen ins Klinikum gefahren werden. Doch als der werdende Vater den Notruf wählte, gab man ihm zu verstehen, dass kein Krankentransport zur Verfügung stehe.

Also musste das Paar, das kein Auto besitzt, notgedrungen mit dem Bus ins Krankenhaus fahren. Allerdings hatte das Baby andere Pläne: während der Fahrt setzten bei der Mutter die Wehen ein.

Geburt im Bus: Trotz „Happy End“ ist die Familie sauer

Schließlich kam das Kind im Linienbus zur Welt – inmitten zahlreicher Passagiere. Am Busbahnhof Steele endete die Fahrt und die Familie wurde in einen Notarztwagen verladen, der sie ins Krankenhaus brachte.

Wie ein Freund der Familie gegenüber dem WDR erzählt, heißt der Junge Milan und ist wohlauf. Doch obwohl das Geburtsdrama ein „Happy End“ nahm, erhebt die Familie nun Vorwürfe gegen den Busfahrer. Er hätte schon früher anhalten müssen als an der Endhaltestelle Steele-Bahnhof. Außerdem habe er den Bus direkt vor einem Treppenaufgang geparkt. Und das ist noch nicht alles: nachdem der Vater alle Fahrgäste zum Aussteigen aufgefordert hatte, habe der Fahrer die Türen des Busses sperrangelweit offen stehen lassen und sich selbst im Bus mit einem Kollegen unterhalten, während die Mutter noch darin lag.

Busfahrer nahm keine Rücksicht auf die Geburt

Die junge Frau hat die Situation rund um die Geburt ihres Kindes als traumatisch empfunden, wie sie in einer Sprachnachricht gegenüber dem WDR schildert:

„Dass der Busfahrer mir keine Privatsphäre geschenkt hat, in dem Moment und den Bus nicht verlassen hat und sich mit einem Kollegen unterhalten hat, obwohl ich da ohne Hose lag.“

Laut WDR will die Ruhrbahn als Betreiberin des Essener Busverkehrs den Vorfall intern aufarbeiten.

Bleibt noch die Frage zu klären: warum mussten die Eltern überhaupt den Bus ins Krankenhaus nehmen? Ein Sprecher der Essener Feuerwehr erklärt: „Da die Fruchtblase nicht geplatzt war, gab es keine Indikation für einen Rettungswagen und Notarzt. Man kann dann in dieser Situation trotzdem gut zum Krankenhaus fahren, um das Kind dort zu gebären.“ In diesem Fall war es offenbar aber nicht so.

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