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  • Gnadenlos

    Debatte zu Regierungserklärung
    ​​​​​​ Von Arnold Schölzel

    ​Die Routine, mit der im Bundestag am Mittwoch Krieg, Migrantentod sowie wirtschaftliche Konkurrenz mit den USA abgehandelt wurden, sagt viel, wenn nicht alles über dieses Parlament aus. Wenn Anton »Panzertoni« Hofreiter (Bündnis 90/Die Grünen) sich dazu aufschwingt, die EU-Grenze im Mittelmeer richtig »eine der tödlichsten Grenzen der Welt« zu nennen, verbindet er das mit dem Drängen, nicht nur Panzer an Kiew zu liefern, sondern »so schnell wie möglich« Ausbildung und Ersatzteile bereitzustellen, und dann hat er die Mehrheit der deutschen Abgeordneten hinter sich. Mit dem Töten von Russen kann es nicht schnell genug gehen, da ist sich das hohe Haus 1914mäßig einig.

    Gnadenlosigkeit herrscht vor, wenn es um Staatsterror – hier verdeckte Kriegsbeteiligung – geht. Abstumpfung ist deren Voraussetzung und wird von der veröffentlichten Meinung hierzulande seit einem Jahr zur ersten Bürgerpflicht erhoben. Das von NATO und EU herbeigeführte und heute organisierte Ertrinken Zehntausender Menschen im Mittelmeer zu kritisieren, ohne die Urheber zu nennen, ist eine emotionalisierende Masche. Hofreiter und Co. kombinieren sie mit einer ebenso gefühlsmäßig aufgeputschten Argumentationsdürftigkeit, in der das Leben von Russen oder russischsprachigen Ukrainern keine Rolle spielen darf.
    Selbst den Vertreter eines Regierungsinstituts wie Markus Kaim von der Stiftung Wissenschaft und Politik veranlasste diese geistige Armut, festzuhalten: So ließe sich auch die Lieferung von Atomwaffen an Kiew rechtfertigen. Im Bundestag nannte auf diesem Niveau am Mittwoch Robin Wagener (Bündnis 90/Die Grünen) den nach US-Aussage vor allem von Washington finanzierten Putsch 2014 in Kiew eine »Revolution der Würde«. Wer solche Fanatiker des Gemetzels, das die Kiewer Würdeträger seit neun Jahren gegen eigene Landsleute veranstalten, im Parlament hat, darf sich nicht wundern, wenn demnächst einer eine Bandera-Statue im Reichstagsgebäude aufstellt. Immerhin hat sich der Bundeskanzler am Mittwoch den Banderistengruß »Slawa Ukraini!« verkniffen. Am 2. März, wenn er seine »Zeitenwende«-Bilanz ziehen will, wird der nicht fehlen. Ein wichtiger Zweck der Einverleibung der Ukraine in westliche Einflusssphären ist die Tolerierung faschistischen Massenmords. Darum haben die Westmarionetten in Osteuropa seit mehr als 30 Jahren gekämpft.

    Deutscher Realitätsverlust im Krieg gegen Russland ist imperialistischer Wiederholungstatbestand. In den USA hat die Debatte um einen Ausweg aus dem ukrainischen Desaster, das der Westen ausgelöst hat, begonnen. Es gibt Katzenjammer. Die Mehrheit des Bundestages schwelgte am Mittwoch dagegen im Siegesrausch. Nur der Kanzler machte Differenzen im Bündnis aus – selbst bei wirtschaftlichen Interessen. Welch Überraschung. Die Debatte ging darüber hinweg. Die Parlamentsmehrheit sieht sich erfolgreich an der Spitze eines Panzerkorps Richtung Osten.
    Zuletzt geändert von Asphaltflüsterer; 10.02.2023, 00:35.
    Die DDR ging unter, weil das Volk aufstand. Die BRD geht unter, weil das Volk schläft.

    Wer Olivgrün wählt, wählt Verarmung, Masseneinwanderung und Krieg!

    In der internationalen Politik geht es
    nie um Demokratie oder Menschenrechte.
    Es geht um die Interessen von Staaten.
    Merken sie sich das, egal was man Ihnen im
    Geschichtsunterricht erzählt.
    Egon Bahr

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    • Vasallen wehren sich nicht, Vasallen mucken nicht auf!

      Der renommierte US-Reporter Seymour Hersh hat recherchiert und bestätigt, dass die USA hinter dem Terroranschlag auf die Nord-Stream-Gasleitungen stecken. Das ist für alle, die bis drei zählen können, keine Überraschung. Schließlich hat US-Präsident Biden höchstpersönlich in Anwesenheit des deutschen Bundeskanzlers Olaf Scholz die Zerstörung der Gasleitung angekündigt. Bemerkenswert ist nur die jämmerliche Reaktion in der deutschen Öffentlichkeit. Die Zerstörung der Infrastruktur in der Ukraine durch die russische Armee führte zu Recht zu großer Empörung in Politik und Medien. Diese Kriegsverbrecher müssen vor den Internationalen Strafgerichtshof oder vor ein Sondertribunal, hieß es. Peinlich nur, dass Deutschland im Jugoslawien-Krieg zusammen mit seinen Verbündeten dasselbe gemacht hat. Warum hat keiner damals gefordert, diese Verbrecher vor ein Gericht zu stellen? Von Oskar Lafontaine.

      Jetzt ist wieder bestätigt worden: Unser wichtigster Verbündeter hat einen Terroranschlag auf unsere Infrastruktur verübt. Aber: Die Feiglinge in Politik und Medien ducken sich weg und schweigen. Wir sind eine Vasallen-Republik, deren führende Vertreter unfähig und zu ängstlich sind, die Interessen der eigenen Bevölkerung zu vertreten. Deutschland braucht preiswerte Energie, aber die USA wollen ihr umweltschädliches Fracking-Gas zu hohen Preisen in Deutschland und Europa verkaufen. Der deutsche Vasall gehorcht und schweigt und lässt sich immer tiefer in den Krieg der USA mit Russland hineinziehen. Und die so genannten Eliten in Politik und Medien haben keine Moral: Deutschland dürfte niemals Waffen liefern, mit denen Menschen in Ländern getötet werden, in denen durch Hitlers Vernichtungskrieg bereits Millionen umgebracht wurden. Und spätestens nach dem Sabotage-Akt der USA auf die deutsche Infrastruktur müsste die Bundesregierung Washington die rote Karte zeigen. Vielleicht merken wir irgendwann einmal: Wer sich selbst nicht achtet, wer die Selbstachtung verliert, wird verachtet.​
      Die DDR ging unter, weil das Volk aufstand. Die BRD geht unter, weil das Volk schläft.

      Wer Olivgrün wählt, wählt Verarmung, Masseneinwanderung und Krieg!

      In der internationalen Politik geht es
      nie um Demokratie oder Menschenrechte.
      Es geht um die Interessen von Staaten.
      Merken sie sich das, egal was man Ihnen im
      Geschichtsunterricht erzählt.
      Egon Bahr

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      • eine von vielen protestdemonstrationen,die regelmässig statt finden,in ganz deutschland.....(24) Karlsruhe Germany Baden-Württemberg läuft 11.02.2023 (Trommeln verbinden Deutschland) - YouTube

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        • Zitat von ewald Beitrag anzeigen
          eine von vielen protestdemonstrationen,die regelmässig statt finden,in ganz deutschland.....(24) Karlsruhe Germany Baden-Württemberg läuft 11.02.2023 (Trommeln verbinden Deutschland) - YouTube
          Danke für diesen Hinweis.

          Dazu möchte ich ergänzen: Ich kann keine entsprechende Meldung eines Presseorgans finden. Gestern, Sonntag, gab es bei ka-news.de noch einen Bericht, den ich heute nicht mehr finde.

          Die Berichterstattung über fast tägliche Demonstrationen und Protestmärsche in ganz Deutschland, erscheint im mainstream praktisch nicht mehr.

          Vergangene Woche löschte die Berliner Zeitung einen Artikel, selbstredend, einen kritischen Artikel: https://twitter.com/SHomburg/status/...5SOdwWmsE8j0_w

          Die Gasleitungen in der Ostsee, was ist damit? Presse, was ist los?

          Wie kann das sein, daß wichtigen Sachverhalten nicht nachgegangen wird?
          Und das gibt den Bürgern nicht zu denken?

          Gruß
          Klaus
          Zuletzt geändert von hobbylenker; 13.02.2023, 14:56.

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          • cavallo 09
            cavallo 09 kommentierte
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            Am Donnerstag laufen sie auch mit pauken+ trompetedurch die Stadt

        • Die Gasleitungen in der Ostsee, was ist damit? Presse, was ist los?

          Wie kann das sein, daß wichtigen Sachverhalten nicht nachgegangen wird?
          Und das gibt den Bürgern nicht zu denken?
          Hier ein 3 Tage alter längerer Bericht über Vermutungen, aber nichts genaues weiß man immer noch nicht

          Sprengstoffanschläge haben Ende September 2022 drei von vier Strängen der Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 zerstört. Noch immer ist unklar, wer verantwortlich ist. Die wichtigsten Fragen und Antworten.


          Intelligenz ohne Weisheit ist Dummheit

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          • nur mal zur auffrischung.......(26) Wir vergessen nicht / Ungeimpfte waren schuldig / Hinweis auf Carsten Stahl und Leon Lovelock - YouTube

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            • Gruß!
              M.P.U
              "Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd"

              chinesisches Sprichwort

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            • Aber auch.....


              Schweden wird von einer Welle der Gewalt überrollt – die Hintergründe

              Mord und Totschlag, Bandenkriminalität und Kinder, die sich als Auftragskiller anbieten. Und mittendrin geht ein Koran in Flammen auf. Was nach einem Endzeitfilm klingt, ist Realität in Schweden.

              Der skandinavische Staat scheint gerade im großen Stil zu versagen bei der Eindämmung einer Gewaltwelle, die über das Vorzeigeland schwappt – die Situation scheint zu eskalieren. Und das, obwohl die neue Regierung eigentlich alles besser machen wollte als bisher.

              Was ist da los?

              Inhaltsverzeichnis
              Die Gangs
              Der Kurs der neuen Regierung
              Der brennende Koran und die Gangs
              Die Kritik am Regierungskurs







              Intelligenz ohne Weisheit ist Dummheit

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              • Zitat von cavallo 09 Beitrag anzeigen
                Bei oben ohne frauen kann man ja grinsen
                Oder sich so richtig satt schauen.....


                Hannover: Nackte Brüste? Kein Problem! Stadt erlaubt Frauen „oben ohne“ im Schwimmbad

                Mit freiem Oberkörper dürfen sich in den meisten Schwimmbädern nur Männer zeigen. Nach Göttingen ändert jetzt auch die Hannover die Badeordnung.

                Oben ohne in Hannover? Kein Problem!

                Hannover erlaubt demnächst auch Frauen und non-binären Personen mit nacktem Oberkörper in den städtischen Schwimmbädern zu baden.

                Hannover lässt „oben ohne“ zu

                Der Rat der Stadt Hannover hat am Donnerstagabend (24. November) beschlossen, die Bade-Ordnung entsprechend zu ändern. Wie die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ (HAZ) berichtete, müssen dem Beschluss zufolge „im Nassbereich“ städtischer Bäder nur noch die „primären Geschlechtsorgane“ bedeckt sein.​

                Die neue Regelung gelte ab dem 9. Dezember, sagte ein Stadtsprecher am Freitag (25. November) der dpa. Sie müsse erst noch im Amtsblatt veröffentlicht werden. Insgesamt wird in acht städtischen Hallen- beziehungsweise Freibädern in Hannover allen Menschen das „Oben ohne“-Baden gestattet. Der Antrag im Stadtrat stammte von Die Partei/Volt, Grünen und SPD, so die „HAZ“.

                Mit freiem Oberkörper dürfen sich in den meisten Schwimmbädern nur Männer zeigen. Nach Göttingen ändert jetzt auch die Hannover die Badeordnung.




                Intelligenz ohne Weisheit ist Dummheit

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                • Das gab es frücher auch schon.....

                  Vor 40 Jahren rollte die «oben ohne»-Welle in Badis an (und flaute später wieder ab)

                  Seit 40 Jahren dürfen Frauen in Berner Freibädern straffrei «oben ohne» baden. 1978 entschieden die Justizbehörden, das «Entblössen der weiblichen Brüste» ...




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                  • STEUERRAUBSKANDAL »Das Kanzleramt attackierte und diskreditierte uns öffentlich«

                    Über die Verstrickung von Olaf Scholz in »Cum-Ex«-Geschäfte und den Hamburger SPD-Filz. Ein Gespräch mit Oliver Schröm


                    In Ihrem jüngst erschienenen Buch »Die Akte Scholz. Der Kanzler, das Geld und die Macht« haben Sie den amtierenden Bundeskanzler der Lüge überführt. Inwiefern hat Olaf Scholz bezüglich der sogenannten »Cum-Ex«-Aktiengeschäfte die Unwahrheit gesagt?

                    Olaf Scholz war zweimal als Zeuge vor dem Untersuchungsausschuss in Hamburg geladen und hat da jeweils dutzendfach gesagt, er könne sich an die Treffen mit den »Cum-Ex«-Bankiers nicht erinnern. Man muss wissen, dass für Zeugen vor Untersuchungsausschüssen dieselben Regeln gelten wie vor Gericht. Der Zeuge darf nicht lügen, nichts beschönigen und auch nichts weglassen. Es gibt allerdings auch Aussagen von Olaf Scholz aus zwei Sitzungen des Finanzausschusses des Bundestags aus dem Jahr 2020. Die Protokolle liegen mir vor. Aus ihnen geht hervor, dass sich Scholz an eines der Treffen sehr wohl erinnert. Das ist ein krasser Widerspruch zu seiner Aussage im Untersuchungsausschuss. Somit ist seine Aussage, er könne sich nicht erinnern, zumindest die Unwahrheit, wenn nicht gar eine Lüge. Da er vor dem Untersuchungsausschuss zur Wahrheit verpflichtet ist, könnte der Bundeskanzler neben einem politischen auch ein juristisches Problem bekommen, wegen einer uneidlichen Falschaussage.

                    Bei den besagten Treffen geht es um den ehemaligen Chef der Hamburger Warburg-Bank, Christian Olearius. Er soll Scholz, der damals Erster Bürgermeister der Stadt Hamburg war, aufgefordert haben, Steuerrückforderungen wegen »Cum-Ex«-Geschäften in »weiße Wölkchen« aufzulösen. Hielt Scholz seine schützende Hand über die Warburg-Bank?

                    Das ist die Eine-Million-Dollar-Frage, der der Untersuchungsausschuss in Hamburg nachgeht. Nachdem meine Kollegen und ich bei der Zeit und bei »Panorama« die geheimen Treffen enthüllt hatten, wurde ein Untersuchungsausschuss eingerichtet. Die Frage bleibt, ob Scholz politischen Einfluss auf eine Steuerentscheidung in Hamburg genommen hat, woraufhin die Stadt auf viele Millionen an Einnahmen verzichtete. Die SPD sagt nein, es gebe keine Anzeichen für Einflussnahme. Die Opposition sieht es anders. Die Fakten liegen auf dem Tisch. Für mich ist das eine rein politische Bewertung. Scholz hat sich insgesamt dreimal mit Olearius getroffen, und sie haben nicht über den Klang in der Elbphilharmonie geredet, sondern über das Steuerverfahren. Es ist allein schon ein No-Go, dass sich ein Bürgermeister in Hamburg mit einem Bankier trifft und mit ihm über dessen Strafverfahren plaudert, während gegen den Banker bereits wegen schwerster Steuerhinterziehung ermittelt wird und in dessen Bank Durchsuchungen durchgeführt wurden. Das geht eigentlich nicht.

                    Scholz ist nicht der einzige Politiker, der in den »Cum-Ex«-Komplex verwickelt ist. Neben ihm werden auch der amtierende Hamburger Oberbürgermeister Peter Tschentscher und der frühere Sprecher des Seeheimer Kreises in der SPD, Johannes Kahrs, belastet. Wie stark kleben die illegalen Steuergeschäfte an der SPD?

                    In Hamburg ist es ein Skandal von führenden SPD-Politikern. Auf der einen Seite ist Scholz in den »Cum-Ex«-Skandal um die Warburg Bank verstrickt. So weit kann man sich aus dem Fenster lehnen, weil er sich mit den Bankern getroffen hat und unmittelbar nach den Treffen die Entscheidung gefallen ist, auf Steuerrückforderungen zu verzichten. Der damalige Finanzsenator und heutige Bürgermeister Tschentscher spielt eine Rolle, weil Scholz den Bankern angeraten hatte, ein Schreiben an Tschentscher zu schicken, was dann auch sofort passiert ist. Kurz darauf ist dann auch die Entscheidung gefallen, das Geld nicht zurückzufordern. Kahrs, der dritte im Bunde, spielte eine besonders unrühmliche Rolle. Er war damals Haushaltspolitiker im Bundestag und nebenbei betätigte er sich als Lobbyist für die Warburg-Bank. Er hat den Bankern die Tür zu Bürgermeister Scholz geöffnet und bei der Bundesfinanzaufsicht Bafin ein gutes Wort für die Warburg-Bank eingelegt. Im Gegenzug hat er Parteispenden für die SPD bei Olearius eingeworben und auch erhalten.

                    Neben den drei genannten sollten wir aber auch einen weiteren Strippenzieher der SPD nicht vergessen: Alfons Pawelczyk. Er ist außerhalb Hamburgs nicht sonderlich bekannt, aber er war und ist die große graue Eminenz der Hamburger SPD. Pawelczyk war Vizebürgermeister und Innensenator. Nach seiner politischen Karriere hat er sein Adressbuch im wahrsten Sinne des Wortes vergoldet und zusammen mit Kahrs intensive Lobbyarbeit für die Warburg-Bank betrieben. Außerdem hat er stets zu Scholz vermittelt und für die Warburg-Bank bei Scholz vorgesprochen. Das geht aus Tagebucheinträgen des Privatbankiers Christian Olearius hervor.

                    Bei den Vorgängen ging es zu wie in einem schlechten Krimi. In einem Bankschließfach von Johannes Kahrs wurden 200.000 Euro gefunden. Woher kam das Geld?

                    Das ist eine verrückte Geschichte. Wegen Beihilfe zur schweren Steuerhinterziehung wird gegen Kahrs ermittelt, aber auch gegen Pawelczyk und gegen eine Steuerbeamtin. Einen Tag nach der Bundestagswahl 2021 wurden in Hamburg deswegen auch Razzien durchgeführt. Die Privatwohnung von Kahrs und von der Frau wurden durchsucht, aber auch das Hamburger Finanzamt und die dortige Finanzbehörde. Das Ganze war ein ungewöhnlicher Vorgang. Bei Kahrs wurde festgestellt, dass er noch ein Schließfach bei einer Bank hat. Es wurde geöffnet, und siehe da, ein Batzen Bargeld kam zum Vorschein, 214.800 Euro, in kleinen Scheinen, wie man so schön sagt, und 2.400 US-Dollar, ebenfalls in Cash. Der Fund hat eine Riesenwelle gemacht. Allerdings gibt es keinen Hinweis darauf, dass dieses Geld irgendwas mit den »Cum-Ex«-Geschäften zu tun hat. Woher Kahrs das Geld hatte und ob er es für irgendeine Gegenleistung bekommen hat, ist nicht bekannt. Das muss man der Ehrlichkeit halber deutlich sagen.

                    Man muss aber ehrlicherweise auch deutlich sagen, dass die SPD nicht sonderlich auskunftsfreudig ist, was die »Cum-Ex«-Geschäfte angeht.

                    Die SPD hat erklärt, sie wisse nicht, woher Kahrs das Geld hat. Und Kahrs schweigt. So spielen sie sich gegenseitig immer schön den schwarzen Peter zu. Aber Kahrs hat von der Warburg-Bank Parteispenden eingeworben, zu der Zeit, als er für sie lobbyierte. Das Geld ist geflossen, und zwar überwiegend an den damaligen Wahlkreis von Kahrs. Die Annahme der Parteispenden haben damals führende SPD-Politiker in Hamburg abgesegnet. Zwei von ihnen sitzen groteskerweise derzeit im Untersuchungsausschuss und sollen den Fall aufklären. Der Hamburger SPD-Filz ist unglaublich. Obwohl offensichtlich ist, dass die Parteispenden mit der Steueraffäre im Zusammenhang stehen, hat sich die Hamburger SPD bisher nicht bereit erklärt, das Geld zurückzugeben oder zum Beispiel für karitative Zwecke zu spenden. Das finde ich schon sehr fragwürdig.

                    Die Aufarbeitung der »Cum-Ex«-Fälle und der Strafverfolgung der Täter erweckt den Eindruck, dass Kräfte einander entgegenwirken. Während die Staatsanwaltschaft Köln eifrig ermittelt, wird in Hamburg gemauert. Wo sitzt der Filz tiefer: in der Politik oder in der Staatsanwaltschaft?

                    Man muss unterscheiden. Durch »Cum-Ex«- oder ähnlich strukturierte Aktiengeschäfte wurden in zehn europäischen Staaten und in den USA seit 2000 rund 150 Milliarden Euro erbeutet. Die Summe ist gigantisch, und die Aufarbeitung ist weltweit nicht besonders weit vorangeschritten. Anders in Deutschland, wo mit Vehemenz gegen diese Gauner ermittelt wird. Führend dabei ist die Staatsanwaltschaft Köln, gefolgt von der in Frankfurt am Main. Die ersten Urteile wurden bereits gesprochen und auch vom Bundesgerichtshof bestätigt. In Hamburg wiederum geht es vielmehr um den Filz der SPD und darum, ob eine Bank durch die Politik geschützt und protegiert wurde. Es geht um politische, moralische und vielleicht auch um klassische Korruption in Form von Parteispenden.

                    Aber auch beim Thema »Cum-Ex« hat sich die Hamburger Staatsanwaltschaft im Gegensatz zu den Kollegen in Köln und Frankfurt vor allem durch Untätigkeit ausgezeichnet. Neben der Warburg-Bank gibt es noch weitere Geldinstitute in Hamburg, die in »Cum-Ex«-Geschäfte involviert waren. Aber die Hamburger Staatsanwaltschaft ist dem kaum nachgegangen. Es ist ein Problem, dass Staatsanwaltschaften – anders als Richter – nicht unabhängig arbeiten, sondern weisungsgebunden sind. Und da kommt wieder Scholz ins Spiel. Nach unseren Veröffentlichungen gab es immer wieder Strafanzeigen gegen ihn, wegen Beihilfe zur Untreue oder wegen der eingangs beschriebenen Falschaussage. Aber die Anzeigen wurden jedesmal von der Hamburger Staatsanwaltschaft abgeschmettert. Sie ist nicht willens, Ermittlungen überhaupt einzuleiten. Was soll man dazu sagen? Zufall? Ich glaube nicht an Zufall.

                    Akten wurden geschwärzt und geschreddert, Informationen nur sehr spärlich herausgegeben, wenn überhaupt. Der Kanzler will sich an nichts erinnern. Welche Ungereimtheiten stehen bei den laufenden Untersuchungsausschüssen noch im Raum?

                    Es geht um die große Frage, ob politisch Einfluss genommen wurde. Haben Scholz und Tschentscher dafür gesorgt, dass schmutziges Geld nicht zurückgefordert wurde? Die Steuerrückforderungen an die Warburg-Bank sind mittlerweile zwar beglichen worden, aber das ist auf die Aktivität der Bonner Staatsanwaltschaft zurückzuführen. In Hamburg wurde damals entschieden, auf das Geld zu verzichten. Das geht auch aus hausinternen E-Mails hervor. Staatsanwaltschaft und Politik war klar, dass die Forderungen verjähren würden, wenn sie nicht handelten. Sie nahmen also billigend in Kauf, dass das Geld tatsächlich weg war. Erst eine Änderung des Strafgesetzbuches hat es später den Bonner Richtern ermöglicht, die Warburg-Bank dazu zu zwingen, das Geld zurückzuzahlen.

                    Man kann auch den Spieß umdrehen und fragen, ob Scholz und Tschentscher nicht hätten Einfluss nehmen müssen. Sie waren eingebunden in den Vorgang und hätten anweisen können, dass die zweistelligen Millionenbeträge zurückgeholt werden. In jedem Fall haben die Verantwortlichen falsch gehandelt: Entweder sie haben aktiv Einfluss genommen auf diese Entscheidung, oder sie haben einfach alles laufenlassen und weggeschaut, obwohl sie davon Kenntnis hatten.

                    Bei »Cum-Ex«-Geschäften handelt es sich um raffiniert ausgetüftelte Aktientauschgeschäfte, die minutiös um den Dividendenstichtag konstruiert wurden. Wie sind Sie den Bankern auf die Schliche gekommen?

                    2013 wurde ich durch den Anruf eines Whistleblowers auf das Thema aufmerksam. Bis dahin hatte ich nichts von »Cum-Ex« gehört. Ich hatte auch anfänglich nicht den Hauch einer Ahnung, welche Dimensionen der Fall annehmen würde. Angefangen hat es mit einem Artikel, in dem ich über »Cum-Ex«-Deals der Schweizer Bank Safra J. Sarasin für den Stern geschrieben hatte. Unmittelbar nach Erscheinen des Beitrags wurde Anzeige gegen mich erstattet. Die Schweizer Staatsanwaltschaft ermittelte wegen Wirtschaftsspionage gegen mich. Deshalb habe ich auch mehrere Jahre einen Bogen um die Schweiz gemacht. Als sie nicht weiterkamen, gaben sie das Verfahren nach Hamburg ab. Es wurde etwas abgeändert: In Hamburg wurde nun wegen Anstiftung zum Verrat von Geschäfts- und Betriebsgeheimnissen gegen mich vorgegangen. Es war grotesk, dass eine deutsche Staatsanwaltschaft gegen einen deutschen Journalisten ermittelte, der herausgefunden hatte, dass eine Schweizer Privatbank mit illegalen Aktiengeschäften die deutsche Staatskasse plündert. Ich arbeitete damals bei Correctiv, als ich von den Ermittlungen der Hamburger Staatsanwaltschaft erfuhr. Wir haben es dann öffentlich gemacht. Es gab eine sehr große Solidaritätswelle. Infolgedessen stellte die Hamburger Staatsanwaltschaft das Verfahren gegen mich ein.

                    Man gewinnt den Eindruck, dass Olaf Scholz Ihre Recherchen zu heiß wurden. Das Kanzleramt setzte Sie unter Druck. Mit welchen Geschützen wurde gegen Sie gefeuert?

                    Es ging schon los, als Scholz Bundesfinanzminister war. Sein damaliger Staatssekretär und heutiger Kanzleramtsminister Wolfgang Schmidt hatte, sobald wir etwas Neues enthüllt hatten, auf allen Kanälen gegen uns interveniert. Er attackierte uns nicht nur öffentlich, sondern wie aus E-Mails hervorgeht, hat er uns auch bei diversen Chefredakteuren diskreditiert, teilweise mit falschen persönlichen Unterstellungen. Ich finde, das gehört nicht zur Aufgabe eines Staatssekretärs oder Kanzleramtsministers. Er wird eigentlich für andere Dinge bezahlt.

                    Staat und Finanzbranche sind eng miteinander verwoben. Entscheidende Gesetze, die »Cum-Ex«-Geschäfte begünstigten, wurden direkt von einem Bankenlobbyisten verfasst. Glauben Sie, dass unter solchen Umständen staatliche Aufklärung überhaupt gewollt ist?

                    Das ist eine berechtigte Frage, die mich seit fast zehn Jahren umtreibt. Und ich habe immer noch keine befriedigende Antwort darauf gefunden. Es gab frühzeitig Hinweise von Whistleblowern, auch beim Bundesfinanzministerium, bereits Anfang der nuller Jahre. Das Komische ist: Egal, wer das Finanzministerium geleitet hat, ob SPD, CDU oder jetzt die FDP, die Aufarbeitung der »Cum-Ex«-Geschäfte ging immer nur wenig oder gar nicht voran. Oft wurde zu lange weggeschaut. Die Informationen lagen vor, aber es passierte nichts.


                    Also bleibt es dabei, dass Journalisten die Arbeit für die Finanzaufsicht übernehmen müssen?

                    Ich sage mal so: Journalisten, die sich dem Thema widmen, geht die Arbeit nicht aus. Erst kürzlich habe ich eine Anfrage an das Bundesfinanzministerium gestellt, wie es eigentlich ausschaut mit der Bekämpfung von »Cum-Ex« und ähnlich strukturierten Aktiengeschäften, die meiner Information nach weiterbetrieben werden. Die Antwort lautete: Man habe keine Kenntnis davon. Dabei steht im Koalitionsvertrag, dass die Bundesregierung diese Art von Geschäften mit dem Einsatz modernster Technik unmöglich machen und sich das gestohlene Geld zurückholen will. Was ich so aus dem Markt höre, gehen die Geschäfte einfach munter weiter. Sie heißen jetzt nicht mehr »Cum-Ex«, sondern haben andere Namen, und die Struktur ist ein bisschen anders, aber letztlich ist es alter Wein in neuen Schläuchen. Hinzu kommt: Deutschland ist immer noch ein Geldwäscheparadies.

                    Beinahe im Wochentakt gibt es Razzien bei Banken wegen des Verdachts auf »Cum-Ex«-Geschäfte. Inwieweit sind Finanzinstitute in Deutschland zur Rechenschaft gezogen worden?

                    Einer der Kronzeugen der Kölner Staatsanwaltschaft wurde mal gefragt, welche Banken »Cum-Ex«-Geschäfte gemacht haben. Seine Antwort war: Fragen Sie lieber, welche Bank nicht beteiligt war, dann ist die Vernehmung schneller vorbei. – Es ist ein Fass ohne Boden. Von der Sparkasse über die großen Investmentbanken bis hin zu Landesbanken waren alle in die Geschäfte involviert. Das muss man sich mal vorstellen: Eine staatliche Landesbank hat die Steuerkasse mit ausgeraubt.

                    Auf welche Größe schätzen Sie den finanziellen Gesamtschaden, der durch »Cum-Ex« entstanden ist?

                    Wir haben den durch »Cum-Ex« und seinen »großen Bruder« »Cum-Cum« entstandenen Schaden in Deutschland mit Hilfe eines Wissenschaftlers schätzen lassen. Auf Basis von Marktdaten gehen wir seit Anfang der 2000er von rund 36 Milliarden Euro aus. Es ist eine konservative Schätzung. Wie groß der Schaden wirklich ist, weiß man nicht. Interessant ist, dass die Bundesregierung die Summe auf fünf Milliarden Euro beziffert. Das halte ich für stark untertrieben.

                    Der Architekt der Geschäfte, Hanno Berger, der Mr. »Cum-Ex« genannt wird, ist zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Wie haben Sie den Prozess verfolgt und finden Sie das Strafmaß angemessen?

                    Berger ist nicht der Erfinder von »Cum-Ex«, aber er hat es weiterentwickelt und auch den privaten Investoren den Markt geöffnet. Deshalb ist er eine zentrale Figur in Deutschland für diesen Skandal. Als die Geschäfte aufflogen, hat er sich sofort in die Schweiz abgesetzt und ist dort länger als zehn Jahre geblieben. Es ist eine große Leistung der Staatsanwaltschaft, dass es gelungen ist, die Schweiz dazu zu bewegen, Berger nach Deutschland auszuliefern. Es ist in der Schweiz unüblich, jemanden wegen Steuerhinterziehung zu überstellen. Dass Berger verurteilt wurde, ist ein wichtiges Signal. Allerdings sind acht Jahre angesichts der Bedeutung, die Berger hat, nicht sonderlich viel. Die Höchststrafe wäre 15 Jahre gewesen. Die Staatsanwaltschaft hat neun Jahre gefordert, und acht hat er bekommen. Berger hat Rechtsmittel eingelegt, aber ich nehme an, dass der Bundesgerichtshof das Urteil bestätigen wird, denn er ist auch in früheren Fällen den Urteilen gefolgt. Zwei ehemalige Manager der Warburg-Bank und ihrer soeben verkauften Tochter Warburg-Invest sind bereits zu fünfeinhalb bzw. dreieinhalb Jahren verurteilt worden. Wenn man es in Relation setzt, ist Berger eigentlich ganz gut weggekommen. Es kommt hinzu, dass er vollkommen uneinsichtig ist. Der Pfarrerssohn war mal einer der gefürchtetsten Steuerfahnder, hatte die Seiten gewechselt und im großen Stil die Staatskasse ausgeraubt.

                    Was denken Sie: Wird Scholz mit seiner Teflon-Strategie durchkommen oder letztlich doch über die »Cum-Ex«-Affäre stürzen?

                    Das werde ich oft gefragt. Ich weiß es nicht. Mein Job ist es, Fakten ans Tageslicht zu bringen, die nicht die Öffentlichkeit erreichen sollen. Letztlich werden es Gerichte oder die Wähler entscheiden.

                    ​​
                    Die DDR ging unter, weil das Volk aufstand. Die BRD geht unter, weil das Volk schläft.

                    Wer Olivgrün wählt, wählt Verarmung, Masseneinwanderung und Krieg!

                    In der internationalen Politik geht es
                    nie um Demokratie oder Menschenrechte.
                    Es geht um die Interessen von Staaten.
                    Merken sie sich das, egal was man Ihnen im
                    Geschichtsunterricht erzählt.
                    Egon Bahr

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                    • Gruß!
                      M.P.U
                      "Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd"

                      chinesisches Sprichwort

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                      • Was los ist in Deutschland? Der Kasten Öttinger Export kostet mittlerweile 9 Euro!!! Das ist los in Deutschland. Wo soll das hinführen? Wo enden?
                        Wird der Bürger unbequem, ist er plötzlich rechtsextrem.

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                        • cavallo 09
                          cavallo 09 kommentierte
                          Kommentar bearbeiten
                          Wenn Oettinger die löhne kürzt gibt es den kasten wieder für 5 euro

                      • Umsteigen auf "Paderborner".
                        7,95 Euro die Kiste 20 x 0,5l.
                        Selbst mein Alkoholfreies.

                        Gruß!
                        ​​​M.P.U
                        "Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd"

                        chinesisches Sprichwort

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                        • Die Kiste Öttinger steht symbolisch für alles andere das teurer geworden ist. Was bis vor einem Jahr der Normal Preis war für nahezu jegliches Produkt gilt heute als Angebot!
                          Wird der Bürger unbequem, ist er plötzlich rechtsextrem.

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