Emissionsfreie Zonen: Niederlande hilft Transportgewerbe

Die niederländische Regierung will Unternehmen im Straßengütertransport unterstützen, die ihre Flotte umrüsten müssen. Hintergrund ist eine Erlaubnis für Städte und Gemeinden, ab 2025 emissionsfreie Zonen ausweisen zu dürfen.

Den Haag. Die niederländische Regierung hat finanzielle Unterstützung für Unternehmen im Straßengütertransport in Aussicht gestellt, die aufgrund der Einrichtung von emissionsfreien Zonen in Städten und Gemeinden ihren Wagenpark umrüsten müssen. Zwischen 2021 und 2025 sollen diese Unternehmen auf Antrag Steuererleichterungen und Subventionen erhalten, um die Anschaffung emissionsfreier Fahrzeuge zu ermöglichen, teilt die zuständige Staatssekretärin Stientje Van Veldhoven in einem Bericht an das niederländische Parlament mit. Das entsprechende Gesetz sei in Vorbereitung und werde aller Voraussicht nach in den ersten Wochen des kommenden Jahres in Kraft treten können.

„Viele Unternehmen sind aktuell in einer Notlage, und in dieser Situation finde ich es richtig, dass wir als Regierung den Umstieg auf saubere Lkw in Hinsicht auf die neuen emissionsfreien Zonen unterstützen“, begründete Van Veldhoven ihren Beschluss.

Über 30 Städte und Gemeinden wollen emissionsfreie Zonen einrichten

Städte und Gemeinden in den Niederländen dürfen ab 2025 emissionsfreie Zonen auf ihren Gebieten ausweisen, in denen dann kein Fahrzeug mehr mit Abgasmotor fahren darf. Laut Medienberichten haben bereits mehr als 30 niederländische Städte und Gemeinden angekündigt, solche Zonen einrichten zu wollen.

Allerdings werden dann nicht sofort alle Lkw und Kleintransporter mit Abgasmotoren auf in diesen Zonen verboten. Bestimmte Lkw der Euro-6-Klasse sollen noch bis 2030 in emissionsfreien Zonen fahren dürfen. Euro-5-Lieferwagen werden noch bis Ende 2026, Euro-6-Lieferwagen bis Ende 2027 erlaubt.

Verbände begrüßen Entscheidung der Regierung

Die Regelungen für diese Übergangsphasen sowie die finanziellen Hilfen hatte Staatssekretärin Van Valdhoven in enger Absprache mit Vertretern der niederländischen Kommunen, Wirtschaft und des Verkehrssektors beschlossen. „Es ist gut, dass die Position von Unternehmen mit Lieferwagen und Lkw berücksichtigt werden“, lässt sich der Vorsitzende des Unternehmensverbandes für Handel, Industrie und Warenfluss Evofenedex, Steven Lak, vom niederländischen Fachmagazin „Logistiek“ zitieren.

Mit der Übergangsregelung und den finanziellen Hilfen werde es den Unternehmen möglich, in realistischer Weise ihre Geschäftstätigkeiten umzustellen und den Fuhrpark zu gestalten. „Ich denke, das ist sehr wichtig“, betont Lak.

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