„Busfahrer müssen Pause in der Kälte verbringen“

Während es viele im Lockdown nur mehr schwer drinnen hält, würden sich die Beschäftigten eines Kärntner Verkehrsbetriebes freuen, wenn sie in der Pause ein Dach über dem Kopf hätten. Da Lokale geschlossen sind, wird sogar die WC-Pause schwierig. 

„BuslenkerInnen im Linienverkehr haben es in Corona-Zeiten durch den ständigen Kundenkontakt ohnehin schwer. Der Lockdown hat die Situation noch einmal verschärft: Durch die geschlossene Gastronomie wird selbst die Suche nach einer Toilette zu einer logistischen Herausforderung für die KollegInnen“, so der Fachbereichssprecher Verkehr der vida Kärnten, Markus Petritsch, der an die Dienstgeber appelliert, die KollegInnen hier nicht im wahrsten Sinne des Wortes im Regen stehenzulassen.

Dienstplanänderung führt zu gravierenden Verschlechterungen

Stattdessen wurde Petritsch jetzt aber sogar über einen besonders „dreisten Fall von Rücksichtslosigkeit“ gegenüber den DienstnehmerInnen informiert: „Ein Kärntner Verkehrsbetrieb hat mit 1. Februar ohne große Not die Linien so umgestellt, dass die KollegInnen jetzt nicht mehr nur mit ‚ihrem‘ Bus fahren, sondern im Dienst an einem Hauptknotenpunkt Fahrzeuge tauschen müssen. Das führt aber in der Praxis dazu, dass sie in ihrer Pause dann nicht einmal mehr den Bus als Rückzugsort haben, sondern bei Minusgraden im Freien stehen müssen. Das Unternehmen hat zwar vage angekündigt, in der Nähe einen Aufenthaltsort zu organisieren, aber es fällt eigentlich in die Fürsorgepflicht des Dienstgebers, solche Dinge vor Planänderungen zu klären und nicht erst hinterher“, so Petritsch.

Trennwände nur in 5 von 25 Bussen 

Aber nicht nur in dieser Angelegenheit will der vida-Gewerkschafter jetzt das Gespräch mit dem Betrieb suchen, um hier rasch Lösungen zu finden. Auch beim Einbau der sowohl für die BuslenkerInnen als auch für die Fahrgäste schützenden Trennscheiben im vorderen Einstiegsbereich sei das Unternehmen säumig: „Erst in fünf von 25 Bussen ist dieser Schutz vor Ansteckungen eingebaut worden“, bemängelt Petritsch.

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