Sieben Streifenwagen jagen LKW-Fahrer bis kurz vor Meschede

Ein Lkw-Fahrer aus Finnentrop hat sich eine Verfolgungsjagd von Antfeld bis kurz vor Meschede mit der Polizei geliefert. Sein Motiv ist unklar.

Ein Lkw-Fahrer ist in der Nacht zum Dienstag nach einer Kontrolle vor der Polizei geflüchtet und hat damit einen Großeinsatz ausgelöst. Beamte hatten die Geschwindigkeit des Transporters per Laser gemessen und den Fahrer gegen 23 Uhr wegen einer Tempo-Übertretung in Antfeld bei Olsberg gestoppt. Zwar hielt er kurz an und ließ sich von den Polizisten durchs Fenster ansprechen – dann trat er aber wieder aufs Gaspedal und rollte einfach davon.

Wald- und Feldweg

Die weitere Fahrt unter Verfolgung durch die Polizei führte über die Autobahn nach Velmede und von dort auf die Landstraße nach Wehrstapel. Vor Heinrichsthal bog der 48-jährige Fahrer aus Finnentrop im Kreis Olpe auf einen Wald- und Feldweg ab. Einige Zeit später, gegen 0.45 Uhr, endete die Flucht bei Klause im Stadtgebiet Meschede, als sich der Lkw festfuhr.

Auch dann gab der Mann noch nicht auf – die Polizisten mussten die Scheibe der Fahrertür einschlagen und der Finnentroper wurde aus dem Führerhaus geführt. Die Polizei war mit sieben Streifenwagen im Einsatz. Auch einen Hubschrauber hatte die Behörde zur Fahndung aus der Luft bereits angefordert.

Über das Motiv des Fahrers für diese wilde Flucht herrscht teilweise Unklarheit. Erste Erklärungen: Ein Alkohol-Test ergab ein leicht positives Ergebnis; bei Berufskraftfahrern gilt eine 0-Promille-Regelung. Außerdem hatte der Mann nicht die vorgeschriebene Fahrerkarte eingelegt, was als Ordnungswidrigkeit gilt. Darüber hinaus prüft die Polizei, ob Drogen eine Rolle gespielt haben könnten: Einen Vortest verweigerte der Fahrer. Deshalb folgte eine Blutprobe.

Verbotenes Rennen?

Auf ihn kommen durch die Verfolgungsjagd weitere Ermittlungen zu, so die Behörde in Meschede: Geprüft werden der Vorwurf der Straßenverkehrsgefährdung und eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens – dieser Paragraf kann dann angewendet werden, wenn sich jemand „grob verkehrswidrig und rücksichtslos fortbewegt, um eine höchstmögliche Geschwindigkeit zu erreichen“.

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