Die Ergebnisse des Pilotprojekts sollen als Grundlage für weitere Schritte in Richtung automatisierter Logistikprozesse dienen.
Der Nutzfahrzeugentwickler Iveco hat gemeinsam mit dem KI-Softwareentwickler Plus, dem Logistikdienstleister DSV und dem dm-drogerie markt ein mehrmonatiges Pilotprojekt zur Erprobung teilautonomer Lkw abgeschlossen. Darüber berichtet eine Pressemitteilung vom 15. Mai.
„Der dm-drogerie markt arbeitet seit Jahrzehnten gemeinsam mit DSV an nachhaltigen und innovativen Lieferketten. Daher haben wir dieses Pilotprojekt sehr gerne unterstützt. Wir freuen uns darauf, auch in Zukunft gemeinsam an zukunftsweisenden Technologien wie dieser zu arbeiten“, so Ursula Paepcke, Leiterin TKM im Bereich Logistik bei dm-drogerie markt.
Das Pilotprojekt bestätigte den Kooperationspartnern zufolge die erwarteten Ergebnisse und Annahmen, insbesondere hinsichtlich der verbesserten Sicherheit und Zuverlässigkeit. Das autonome Fahrsystem zeigte demnach durchgängig ein sicheres Fahrverhalten, insbesondere beim Spurhalten, beim Spurwechsel, beim adaptiven Fahren und beim Umgang mit vorhersehbaren Verkehrssituationen.
Das Pilotprojekt bestätigte den Kooperationspartnern zufolge die erwarteten Ergebnisse und Annahmen, insbesondere hinsichtlich der verbesserten Sicherheit und Zuverlässigkeit. Das autonome Fahrsystem zeigte demnach durchgängig ein sicheres Fahrverhalten, insbesondere beim Spurhalten, beim Spurwechsel, beim adaptiven Fahren und beim Umgang mit vorhersehbaren Verkehrssituationen.
Im Zentrum stand der reale Einsatz einer Iveco S-Way Sattelzugmaschine mit hochautomatisiertem Fahrerassistenzsystem auf öffentlichen Straßen in Deutschland. Die Testfahrten erfolgten unter Praxisbedingungen auf der Strecke zwischen zwei Lagerstandorten in Krefeld und Hennef.
„Der Fokus liegt auf der Depot-zu-Depot-Logistik, da sich die Technologie hervorragend für wiederkehrende Prozesse eignet, bei denen ausreichend Daten vorhanden sind“, sagt Peter Matthiesen, Senior Director, Group Innovation, Mobility & Truck Technology bei DSV.
Technologie mit stabilem Fahrverhalten
Das System, entwickelt von Iveco und dem im Silicon Valley ansässigen Unternehmen Plus, nutzt Sensorik wie Lidar, Radar und Kameras sowie KI-basierte Software zur Unterstützung des Fahrers. Die Technologie zeigte im Test durchweg stabiles Fahrverhalten – etwa beim Spurhalten, Spurwechseln und bei adaptiver Fahrweise. Der Energieverbrauch konnte nach Projektangaben um etwa zehn Prozent gesenkt werden, was zu einer Reduktion der Emissionen beiträgt.
„Wir freuen uns, gemeinsam mit unseren innovativen Partnern DSV, dm und Iveco den Abschluss des Pilotprojekts zu feiern, das durch unsere Technologie für autonomes Fahren zu mehr Sicherheit und Effizienz geführt hat. Es ist sogar noch passender, dies in Deutschland zu tun, einem Land, das die Vorteile von autonomen Fahrzeugen erkannt hat. Wir freuen uns darauf, selbstfahrende in Serie gefertigte Lkw mit der revolutionären Selbstfahrtechnologie von Plus auf den Markt zu bringen, zunächst in den USA und dann in Europa“, so Shawn Kerrigan, COO und Mitbegründer von Plus.
Die beteiligten Partner sehen in teilautonomen Lösungen einen wichtigen Baustein für eine sichere, effiziente und nachhaltige Logistik. Besonders in der Depot-zu-Depot-Logistik mit vorhersehbaren Abläufen bieten sich laut Projektfazit große Potenziale. Automatisierte Systeme können die Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen, Ermüdungserscheinungen verringern und gleichzeitig die Produktivität der Fahrerinnen und Fahrer verbessern.
Mensch bliebt an Bord
Im Fokus steht dabei nicht die vollständige Ersetzung menschlicher Fahrender, sondern deren Unterstützung im Alltag. Bis auf Weiteres bleibt ein Mensch an Bord, um das System zu überwachen und in unvorhergesehenen Situationen eingreifen zu können. Perspektivisch könnten Fahrende jedoch zusätzliche Aufgaben übernehmen – etwa in Kontrollzentralen oder bei der Vor- und Nachbereitung von Fahrzeugen.
Das Projekt versteht sich als Vorbereitung auf die nächste Stufe autonomer Mobilität. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Testphase soll der Weg für Pilotanwendungen mit vollautonomen Lkw geebnet werden. Die Markteinführung seriengefertigter autonomer Nutzfahrzeuge wird zunächst in den USA erwartet, in Europa laut Iveco voraussichtlich ab 2027.
„Diese erfolgreiche Demonstration ist ein weiterer wichtiger Schritt auf unserem Weg zur Kommerzialisierung hochautomatisierter Fahrtechnologien in der Logistikbranche. Durch dieses gemeinschaftliche Pilotprojekt konnten wir die Fähigkeiten unseres fortschrittlichen Fahrerassistenzsystems im realen Betrieb validieren und Verbesserungen bei der Sicherheit, der Kraftstoffeffizienz und der Gesamtfahrleistung bestätigen“, so Marco Liccardo, Chief Technology & Digital Officer, Iveco Group.
Auch andere Hersteller treiben die Entwicklung autonomer Nutzfahrzeuge voran. MAN Truck & Bus etwa arbeitet seit Jahren an fahrerlosen Transportlösungen für den Logistikeinsatz. In Kooperation mit Partnern wie der Deutschen Bahn, der Hamburger Hafen und Logistik AG sowie Forschungseinrichtungen wurden verschiedene Projekte realisiert – darunter ein autonomer Lkw im Containerumschlag sowie das Projekt „ANITA“ zur Integration selbstfahrender Fahrzeuge in den Kombinierten Verkehr.
Aktuell engagiert sich MAN im Projekt ATLAS-L4 gemeinsam mit Industrie, Wissenschaft und Behörden, um autonomes Fahren auf Autobahnen zwischen Logistikhubs zu erproben. Grundlage dafür ist ebenfalls eine strategische Entwicklungspartnerschaft mit Plus, die auch weitere Marken des Traton -Konzerns umfasst. Ziel dieser Kooperationen sei es, Ermüdungsunfälle zu vermeiden, den Fahrermangel abzufedern und die Effizienz im Güterverkehr weiter zu steigern, wie es heißt.