Klimaaktivisten
Letzte Generation besprüht Privatjet am Flughafen BER mit Farbe
Letzte Generation besprüht Privatjet am Flughafen BER mit Farbe
Dutzende Klimaaktivisten gelangen in Genf auf das Rollfeld des Flughafens. Sie ketten sich unter anderem an einen Luxus-Flieger fest. Zahlreiche Flüge verspäten sich. Dabei zielt die Protestaktion gar nicht auf eine Störung des allgemeinen Flugverkehrs ab.
Mit Protestaktionen am Genfer Flughafen haben Klimaaktivisten etwa eine Stunde lang für Beeinträchtigungen beim Flugverkehr in der Schweizer UN-Stadt gesorgt. Dutzende Menschen besetzten gegen Mittag einen Teil des Rollfelds. Aktivisten ketteten sich an Flugzeuge, wie die Nachrichtenagentur Keystone-SDA vor Ort berichtete.
Die Störung habe zahlreiche Flugverspätungen ausgelöst, sagte ein Flughafensprecher. Außerdem seien sieben Flüge auf andere Flughäfen umgeleitet worden. Der Polizei zufolge wurden etwa 80 Personen festgenommen.
Unter anderem steckten die Umweltschutzorganisation Greenpeace und die Klimaschutzaktivisten Extinction Rebellion hinter der Aktion, wie Extinction Rebellion auf Social Media mitteilte. Demnach haben sich etwa hundert Personen an der Aktion beteiligt.
"Superreiche belasten das Klima"
Laut Greenpeace galt die Aktion einer Flugzeugmesse für Business-Jets, die noch bis Donnerstag in Genf stattfindet. "Eine kleine Gruppe von Superreichen belastet das Klima und die Umwelt übermäßig", sagte Greenpeace-Vertreterin Agnes Jezler. Die Organisation betonte, dass sie nicht auf die Störung des Flughafens abzielte, sondern auf die Branchenveranstaltung, die auf einem Teil des Flughafens stattfindet.
Derzeit werden in Genf zahlreiche Privatjets im Rahmen der European Business Aviation Convention & Exhibition ausgestellt. Die Demonstranten forderten ein Verbot von Privatjets. Diese und andere Luxus-Emissionen werden in Europa derzeit nicht reguliert und sind von wichtigen EU-Vorschriften, die Treibhausgas-Emissionen senken sollen, weitgehend ausgeschlossen.
Nach Angaben der Industriestaaten-Organisation OECD war die Luftfahrtbranche vor der Corona-Pandemie für drei Prozent der globalen Energie-Emissionen des Treibhausgases CO₂ verantwortlich. In Industriestaaten waren es fünf Prozent.
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