Depressionen....

[whiteout]

Ist heute so aktuell wie Herzinfarkt und Schlaganfall..... leider genau so schwierig fuer Aussenstehende festzustellen.... man muss dazu schon die Augen offenhalten, vorallem diejenigen, die in unmittelbarer Umgebung des depressiven Menschen leben.
Ich habe gestern vom Selbstmord einer guten Bekannten erfahren, die ich schon ueber 12 Jahre "kenne".... ja, wir hatten sehr viele intensive Gespraeche vor vielen Jahren, die auch sehr vel privates enthielten.... da ich das Wort "Freund" sehr vorsichtig behandle und dieses fuer mich eine sehr besondere Bedeutung hat, benutze ich hier die Bezeihnung "gute Bekannte" .
Ich kannte sie als starke und resolute Frau, die sagte, wenn etwas nicht passte.... mancher hat sie vielleicht auch im TV in verschoidenen Auswanderer Sndungen gesehen (gab davon 3 Folgen).
Sie hatte sich vor so 4 Jahren von ihrem ersten Mann getrennt, da gibt es zwei Erwachsene Kinder und noch eine Tochter die inzwischen 10 Jahre alt ist.
Waehrend Corona hat sie wieder geheiratet und da gibt es eine Tochter mit gerade mal 2 Jahren....
Nach Aussagen ihres Mannes hatte sie in letzter Zeit mehrmals mit Selbstmord gedroht... aber meistens ist es ja so, die damit drohen tun es nicht.... Dazu muss man aber das Umfeld kennen um festzustellen, o es tatsaechlich Depressionen sind, oder nur der Aufmerksamkeit dienen.
Die Bekannte war immer sehr auf ihre Kinder konzentriert und war immer stolz auf ihre Kinder, deswegen ist es unbegreiflich, das sie ihre 10 Jaehrige und die zwei jaerige Tochter zurueck laesst..... aber so ist das eben bei Depressionen, da ist das Umfeld und die Menschen in der nahen Umgebung egal.... ohne Medikamente nimmt das i.d.R. IMMER ein tragisches Ende.
Ich kann nur jedem raten, sich mit dieser Krankheit auseinander zu setzen !!!

Gruss Holger

[klausi]

ist ja echt furchtbar, was du so alles erlebst...
also ich täte da sofort mein umfeld mit diesen ganzen selbstmordkandidaten wechseln. Ist ja echt schlimm.... hab auch gehört das sich bei einem "whiteout" wenig balastbare leute das leben nehmen. Bestimmt nur gerüchte.....
aber mein tip....halte dich von so morbiden gesellschaften fern.
aber echt klasse wie du hier so in die kerben haust....echt....super.....

[Kai]

Hmmmmm......ich finde den Beitrag richtig und vor allem auch wichtig.
Ich bin da selbst Betroffener und es hätte nicht viel gefehlt, da hätte ich das hier nicht schreiben können......
und ja.... ansehen kannst Du es niemandem.....das macht es doppelt schwer weil dir keiner glaubt.......
wer mich sieht würde es auch nicht glauben.... ich kann sehr gut schauspielern......wie es in mir aussieht wissen nur meine Frau und mein Sohn.....ansonsten bin ich da sehr zurückhaltend......
Ich nehme seit Jahren Medikamente die mir helfen manche Tage durchzustehen.........von daher sollte man mit manchen Bemerkungen recht vorsichtig sein.......

[Buster]

Ernstes Thema. Das ist mittlerweile die häufigste Ursache für Berufsunfähigkeit. Einen guten Kumpel von mir hat das auch schwer erwischt. Ich frage mich schon länger, warum wir in Deutschland so unglücklich sind.
https://de.statista.com/statistik/da...n-deutschland/

Denke es liegt an zwei Sachen, wir wollen immer alles übertrieben perfekt machen, da fehlt uns so ein bisschen das leck mich am Arsch Gen.
Und wir hacken gerne aufeinander rum, das tut idR auch keinem gut.
Übertriebener Einsatz von Alkohol, was bei uns ja auch zur Kultur gehört macht es nicht besser.

Ich halte mich sowohl von aggressiven, als auch spiessigen Leuten fern. Egal ob Chef, Kunde, oder Bekannte.
Rempeln nur im Verteidigungsfall und selbst dann lässt mich das emotional kalt, weil es Kalkül ist und nicht Zorn.
Ernährung und Bewegung halbwegs vernünftig.
Netten Leuten die Chance geben ein freundschaftliches Verhältniss aufzubauen, unabhängig vom finanziellen und gesellschaftlichem Stand, und politischen oder sonstigen Ansichten.

Binsenweisheiten, die einem Erkrankten auch nicht helfen, aber bei mir funktioniert das bis jetzt ganz gut.
So ganz frei von schwarzen Gedanken sind wenige, glaub ich. Churchill nannte das seinen treuen schwarzen Hund, den hab ich auch. Kann ich mit leben.

[M.P.U]

Ist ein Scheißspiel und wie Kai es schon andeutete,
als Außenstehender, ja - eventuell sogar als Freund
siehst Du es den Betroffenen nicht zwangsläufig an.
Wichtig ist dann wohl ein stabiles engeres Umfeld
und wenn man das dann nicht hat,
oder dieses auch noch wegbricht....


Gruß!
M.P.U

[Manni-Blue]

Depressionen sollen u. a. aus defizitärem Selbstwertgefühl begünstigen:

https://www.psychiatry.org/patients-families/depression/what-is-depression

D. h., wenn man sich für lange Zeit nur im Außen aufhält, sich weniger um sein eigen Innen bemüht.

[trailerman]

Wir hatten hier im privaten Umfeld 2020 fünf Tote. Im Alter von 68 bis 74. Nur eine Einzige hatte ihr Ableben vorausgeplant mit Testament beim Notar. Die anderen vier hatten nichts gemacht. Deren Kinder waren völlig unvorbereitet. Ich selber durfte Ende 2020 meinen älteren Bruder beerdigen. Bei Durchsicht seiner Papiere stellten seine zwei Söhne und ich fest, dass er seine Privatinsolvenz nie durchgezogen hat. Er stand bei zwei Inkassobüros mit 460.000 Euros in der Kreide. O.k.: bei drei geschiedenen Ehen kann das mal passieren.
Dann ein Doktor der Philosophie, richtige Pension mit 2700 Euros pro Monat. Hatte seine Tochter, auch Doktor der Philosophie und seit Jahren arbeitslos, gesponsort. Er selber hat sich mittels Weinkonsum abgeschossen. Bei der Durchsicht seiner Papiere stellte sich heraus: er besaß nichts. Also: Tochter informiert: Erbe ausschlagen. Das hat die nicht mal interessiert. Denn auf H4 braucht das nicht zu interessieren.
Anders gesagt: Jeder sollte sein "sozialverträgliches Ableben" beizeiten organisieren.

[M.P.U]

Du liebe Güte...

[cavallo 09]

Da musst du + deine kinder beim notar auch das erbe ausschlagen sonst hast du es an der backe

[Schlaule]

Bei manchen Geschichten kommst du aus dem Kopfschütteln nicht mehr raus.

[Manni-Blue]

Gibt eben nicht so viele "Schlaules..."

[Schlaule]

Ich meinte damit, das die Geschichte vom Trailerman ziemlich heftig ist, und hatte nix mit Klugscheiss,oder Ungläubig zu tun

[Manni-Blue]

Ich meinte mit Schlaue, dass es jeder selber in der Hand hat, was er aus sich macht. Die Masse der Menschen sind Herdentiere, kaum jemand tritt aus der Reihe, weil er Sanktionen fürchtet. Nur sehr wenige nehmen diese in Kauf, indem sie an sich täglich arbeiten und damit immer stärker und resilienter werden.

[Gast]

Es ist ja zum Weltbild geworden .. Alles erst einmal als schlecht an zu sehen .. alle sind nur gegen einen, mit niemanden mehr sprechen,
könnte nur als schlechtes nachteiiges Echo zurück kommen.

Selbst Familien in einer Straße sind sich fremd geworden.

[Gast]

Zwei meiner besten Freunde haben sich im vergangenen Jahrzehnt das Leben genommen.

Bei dem einen hat wohl auch eine psychische Krankheit mit hineingespielt. Das hatte jedenfalls einen Anteil daran.

Ansonsten sperre ich mich gegen die einfache Erklärung "Depression". In den Letzten Jahren hat sich die Zahl der diagnostizierten Depressionen mehr als verdoppelt. Das kommt ja irgendwoher.

Bei meinem Kumpel war es jedenfalls so, daß sein Leben sich immer weiter von dem wegentwickelt hat, was seine Vorstellungen vom Leben waren. Ihm ging es nie darum, ökonomisch etwas zu erreichen. Er arbeitete als Tischler und kam finanziell immer klar. Er war jemand, der von einer besseren Welt träumte und im eigenen Umfeld versuchte anders zu leben. Das zerfiel. Freundschaften sind zerbrochen. Er fühlte sich verraten von all denen, die sich plötzlich einknickten und so wurden wie alle. Er fühlte sich trotz aller sozialer Kontakte verlassen, denn sie hätten sich in die Welt der Anpasser zurückgezogen inklusive seiner Partnerin. Seit dem wurde er das, was man "depressiv" nennt. Er schleppt sich noch ein paar Jahre durchs Leben und sprang dann in den Tod.

Ich vermisse ihn sehr.

Ich möchte da doch ergänzen, daß er ein sehr witziger Typ war mit scharfer Zunge und nicht einfach nur "lieb", sondern ein Kämpfer. Er war aber kein Einzelkämpfer, sondern litt daran, daß die Mitstreiter mit Rebellenblut ihm abhandengekommen sind. Er probte im Betrieb einen Aufstand, als im Rahmen einer Umstrukturierung die Arbeitsbedingungen verschlechtert werden sollten. Kollegen fielen ihm in den Rücken. Das ging ihm sehr nah. Den Rest mit dem Freundeskreis habe ich bereits erzählt.

[Buster]

Ok, verstehe. Das ist bitter, wenn einem die eigenen Kollegen und Kumpels im Stich lassen.
Sehr schade um solche Originale.

[Manni-Blue]

Das kenne ich: " Kollegen fielen ihm in den Rücken"

Wir Kollegen setzten uns zusammen, was wir uns unter unseren Arbeiten so vorstellen, dass nicht jeder immer nur die gleiche Strecke abfährt, sondern in abwechselnden Reihenfolgen. Einen Termin beim Vorgesetzten eingeholt, ich der Vorsprecher und die die anderen? Die Umfaller! "Ne, ne, so haben wir das nicht gemeint, wir sind froh darüber, dass,,, bla, bla...

[Manni-Blue]

Habe ich aus einer Zeitschrift vor paar Jahren entnommen, weiß nicht mehr, wie die heißt:

Jeder Vierte wird im Laufe des Lebens seelisch krank: Ängste, Zwänge, Depressionen, Dissoziationen, Suchterkrankungen, psychosomatische Beschwerden und Psychosen. Mio. leiden in unglücklichen Beziehungen oder unter Einsamkeit, weil ihre Beziehungsfähigkeit vermindert ist. Beeinflussen kann man nur die Art, wie man mit sich selbst und anderen umgeht.

Habe in meinem Bekanntenkreis Ein-Mann-Unternehmer, der dem Kollaps nahe, weil er für seine Arbeiten den Geldern hinterher rennen musste, Kredite aufnehmen, um die Ra zu bezahlen. In dieser Zeit nichts Arbeiten können, nahe der Pleite stand. Es waren nicht etwa arme Schlucker, die ihm etwas schuldeten - nein! Reiche, die es sich locker hätten leisten können, ihre Handwerkerrechnungen zu begleichen, es darauf ankommen ließen.

[whiteout]

ist ja echt furchtbar, was du so alles erlebst...
also ich täte da sofort mein umfeld mit diesen ganzen selbstmordkandidaten wechseln. Ist ja echt schlimm.... hab auch gehört das sich bei einem "whiteout" wenig balastbare leute das leben nehmen. Bestimmt nur gerüchte.....
aber mein tip....halte dich von so morbiden gesellschaften fern.
aber echt klasse wie du hier so in die kerben haust....echt....super.....

Voll daneben. zeigt, welch Geistes Kind du bist, sorry, musste jetzt sein!

Ansonsten sperre ich mich gegen die einfache Erklärung "Depression". In den Letzten Jahren hat sich die Zahl der diagnostizierten Depressionen mehr als verdoppelt. Das kommt ja irgendwohe

Naja, ist wie mit Diabetes, Bluthochdruck... man kann der Pharmawirtschaft mit einfachen Zahlen , eine Unmenge an "Kunden" zufuehren... wurde ja schon oft genug praktiziert.
Nur bei Depression ist es eben anders. Da ist nicht nur der "depressive gefaehrdet, sondern auch seine Mitmenschen sind in grosser Gefahr... siehe Eurowings Absturz... der hat gleich mal noch fast 300 Menschen mitgenommen... und selbst dem Arzt der die Flugtauglichkeits Untersuchung durchgefuehrt hat ist das nicht aufgefallen.
Es ist ja auch keine koerperliche Erkrankung, sondern eher eine psychische Erkrankung, die heute GsD sehr gut mit Medikamenten behandelt werden kann.
Leider ist es das grosse Problem, das man das dem depressiven Menschen nicht ansieht und ganz selten dieses ueberhaupt als Aussenstehender merkt, selbst der Betroffene kann das sehr selten selbst wahrhaben, da die meisten waehrend der depressiven Phase ja nicht in der Realitaet sind und kaum ihre Umwelt wahrnehmen, sondern nur sich selbst sehen und dieser Zustand kommt und geht, als wenn man einen Schalter umlegt und diese Phasen meisten nur auftreten, wenn die Menschen alleine sind.

Man kann hier nur sagen, jeder der irgendjemanden im Bekanntenkreis hoert, das jemand mit Selbstmord droht, IMMER ernst nehmen und versuchen, mit demjenigen zu sprechen, oder jemanden, der dem Menschen nahesteht darauf aufmerksam machen....Man sagt zwar, Menschen die mit Selbstmord drohen tun es nicht, darauf verlassen sollte man sich nicht!!!!

Depression ist eine sehr gefaehrliche Krankheit.. gefaehrlich, weil sie selten erkannt wird... und wenn ist es meistens zu spaet.... und NIEMAND ist vor dieser Krankheit geschuetzt.

Gruss Holger

[Kai]

Bleiben wir bei "Depressionen". Es gibt da zwar diverse "Spielarten", aber so weiß man was gemeint ist.
Bei mir ist es eine Angststörung und auch Panikattacken vom Feinsten. Vor 3 Wochen hat meine Frau den Notarzt gerufen wegen Verdacht auf Schlaganfall. Ich war nicht mehr ansprechbar.
War aber "nur" eine Panikattacke.
Das Dumme ist: In 95% der Fälle kommen die ohne Vorwarnung. Kann also auch mal beim Autofahren passieren. Darum bin ich froh das ich beim Jobcenter nicht mehr als Fahrer vermittelt werde.
Ich weiß auch leider den Ursprung nicht. Bei mittlerweile 3 Therapien ost nicht wirklich was rausgekommen
Alkohol ist in Verbindung mit Psychopharmaka eine böse Falle. Aber auch hier: Gegen ein Bier ist nichts einzuwenden, die Menge machts.
Ich bin durch diesen "Sch..." erst arbeitslos geworden dann finanziell abgestürzt und das was wir mal Freunde nannten waren dann auch keine.
Ich kann sagen : Ich habe keine Freunde. ICh bin durch diese Erkrankung und meinen Erfahrungen seeeehhhhhhr vorsichtig geworden und ich bin auch nicht wirklich jemand der schnell Freundschaften schließt.

[Manni-Blue]

Ich kann sagen : Ich habe keine Freunde. ICh bin durch diese Erkrankung und meinen Erfahrungen seeeehhhhhhr vorsichtig geworden und ich bin auch nicht wirklich jemand der schnell Freundschaften schließt.

Wahre Freunde sehen deine Fehler und machen dich darauf aufmerksam. Falsche Freunde machen andere auf sie aufmerksam. Falsche Freunde glauben Gerüchten. Wahre Freunde glauben an dich.

[M.P.U]

Es ist ja zum Weltbild geworden .. Alles erst einmal als schlecht an zu sehen .. alle sind nur gegen einen, mit niemanden mehr sprechen,
könnte nur als schlechtes nachteiiges Echo zurück kommen.

Selbst Familien in einer Straße sind sich fremd geworden.

Bei Depressionen ist eigentlich egal, ob Du aus einem total tollen und personell wertvollen Umfeld kommst, oder Dich in Zuständen der totalen Hölle befindest.
Wenn Du down bist und es Dir richtig mies geht,
kann es sein dass Dir der beste Freund, das beste Gehalt, der schönste Job, die beste Ehefrau nebst super Kindern nicht helfen können.
Selbst ein sorgenfreies und unabhängiges Leben nicht, dass eigentlich keine Wünsche offen lässt.

Natürlich kann es einen, wenn man schon sowieso gerade total neben sich steht, und dann noch Stress und Existenzaengste und eine zu kippen drohende Beziehung bevorsteht, erst recht runterziehen, dass steht ausser Frage, aber eben auch total begünstigte, privilegierte Menschen kann es treffen, ohne dass ihnen irgendetwie zu helfen wäre.


Gruß!
M.P.U