Die Debatte um strengere Auflagen für Oldtimer
Mit einem H-Kennzeichen können Halter von Autos, die mindestens 30 Jahre alt sind, Steuern sparen. Unabhängig von ihren Emissionen dürfen Oldtimer auch in Umweltzonen unterwegs sein. Umweltverbände fordern deshalb strengere Auflagen.
H-Kennzeichen ermöglicht Geldsparen
Seit 1997 können Halter historischer Fahrzeuge ein H-Kennzeichen beantragen und ihren KFZ-Steuersatz dadurch auf pauschal 191 Euro deckeln lassen. Bei einem regulären Kennzeichen berechnet sich der Steuersatz hingegen anhand der Größe des Hubraums. Gerade Halter großer Oldtimer können mit dem H-Kennzeichen also ordentlich sparen, sagt Haiko Prengel. Er ist Autor und schreibt als Journalist für verschiedene große Tageszeitungen über Mobilität, Verkehr und Oldtimer. „Früher waren die Motoren ja einfach größer. Zum Beispiel bei den alten Ami-Schlitten, diesen Straßenkreuzern, die man vielleicht auch noch aus den alten Ami-Filmen kennt. Fünf, sechs Liter Hubraum war damals halt Standard, immer V8 eigentlich bis in die späten 70er-Jahre, so bis ungefähr dann auch die erste Ölkrise kam und so. Da lohnt sich das H-Kennzeichen sehr, weil die sonst locker 1.000 Euro KFZ-Steuer zahlen müssten.“
Ein H-Kennzeichen bekommen nur Autos, deren Erstzulassung mindestens 30 Jahre zurückliegt. Voraussetzung ist außerdem das Oldtimer-Gutachten: Anerkannte Sachverständige, etwa von TÜV oder DEKRA, prüfen, ob Karosserie, Fahrwerk, Motor, Bremsanlage, Lenkung, Reifen, Elektronik und der Fahrzeuginnenraum historisch korrekt erhalten sind. Eine nachgerüstete Klimaanlage oder ein modernes Radio fallen durch. Es sei denn die Veränderungen entsprechen der damaligen Zeit.
Günstige Zulassung
Die meisten Oldtimer sind keine Alltagsautos, sie werden seltener gefahren. Deshalb ist die Zulassung so günstig. Und das H-Kennzeichen bringt für die Halter weitere Vorteile mit sich: Egal wie dreckig, Oldtimer mit dem H-Kennzeichen dürfen auch in Umweltzonen einfahren. „Das H-Kennzeichen nimmt Rücksicht darauf, dass diese Fahrzeuge in der Regel wenig bewegt werden, dass sie schonend gefahren werden, dass sie sehr gepflegt sind, also im technischen Zustand einwandfrei sind“, erklärt ADAC-Referent Theissen.
In Deutschland gibt es über eine Million Autos, die älter sind als 30 Jahre. Laut Kraftfahrt-Bundesamt sind Stand Januar 2022 knapp 650.000 Pkw mit H-Kennzeichen zugelassen, die Quote an Kennzeichen liegt also bei 57 Prozent.
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