GM ignoriert die deutsche Wut
General Motors will bei Opel rund 10.000 Jobs streichen, womöglich Werke schließen und hart mit den Arbeitern verhandeln. Dass dieser Kurs in Deutschland Entsetzen auslöst, trifft im Konzern auf Unverständnis - und auch von der Regierung Obama ist keine Unterstützung zu erwarten.
Die Zentrale von General Motors in Detroit ist ein Showroom des Firmenstolzes. Ein Mega-Komplex aus Spiegelglas und Stahl. In den hohen Wandelgängen des Foyers sind Fahrzeuge aller GM-Vorzeigemarken ausgestellt: Buick, Cadillac, Chevy, GMC - die neuesten Modelle, auf Hochglanz poliert.
Nach einem Opel sucht der Gast vergebens.
Das liegt auch daran, dass der Durchschnittsamerikaner die Marke mit dem Blitz gar nicht kennt. Warum also den Platz verschwenden?
Es ist genau diese Haltung gegenüber der europäischen Tochter, die sich in der dramatischen Opel-Kehrtwende von General Motors widerspiegelt. Die neuen Manager des US-Autobauers scheren sich wenig um das Entsetzen, das ihre Entscheidung in Deutschland ausgelöst hat. Ihnen geht es um die Bilanzen. Der von der US-Regierung eingesetzte GM-Verwaltungsratschef Ed Whitacre, der AT&T knallhart durchsaniert hat, will vor allem eines: Wachstum. Ein Schrumpfen des Konzerns durch Anteilsverkäufe in Europa passt da kaum ins Bild.
Also will General Motors nun selbst Opel auf Kurs bringen, und aus Washington kommt kein Widerstand. Auch die US-Regierung, die die Mehrheit an GM hält, siedelt die deutschen Empfindlichkeiten in der Opel-Frage keineswegs weit oben auf ihrer Prioritätenliste an.
Für Opel ist das fatal. Es drohen düstere Zeiten.
04.11.2009 http://www.spiegel.de/wirtschaft/unt...659354,00.html
Magna, Magna, Magna - die deutsche Politik hat sich in der Opel-Krise so sehr auf eine Lösungsvariante fixiert, dass sie über dem Populismus den Blick für Realitäten verlor. Jetzt erfährt sie schmerzhaft, dass sie GM nicht in einen ungeliebten Deal zwingen kann. Der Staat stößt an seine Grenzen als Retter.
04.11.2009 http://www.spiegel.de/politik/deutsc...659166,00.html
General Motors will bei Opel rund 10.000 Jobs streichen, womöglich Werke schließen und hart mit den Arbeitern verhandeln. Dass dieser Kurs in Deutschland Entsetzen auslöst, trifft im Konzern auf Unverständnis - und auch von der Regierung Obama ist keine Unterstützung zu erwarten.
Die Zentrale von General Motors in Detroit ist ein Showroom des Firmenstolzes. Ein Mega-Komplex aus Spiegelglas und Stahl. In den hohen Wandelgängen des Foyers sind Fahrzeuge aller GM-Vorzeigemarken ausgestellt: Buick, Cadillac, Chevy, GMC - die neuesten Modelle, auf Hochglanz poliert.
Nach einem Opel sucht der Gast vergebens.
Das liegt auch daran, dass der Durchschnittsamerikaner die Marke mit dem Blitz gar nicht kennt. Warum also den Platz verschwenden?
Es ist genau diese Haltung gegenüber der europäischen Tochter, die sich in der dramatischen Opel-Kehrtwende von General Motors widerspiegelt. Die neuen Manager des US-Autobauers scheren sich wenig um das Entsetzen, das ihre Entscheidung in Deutschland ausgelöst hat. Ihnen geht es um die Bilanzen. Der von der US-Regierung eingesetzte GM-Verwaltungsratschef Ed Whitacre, der AT&T knallhart durchsaniert hat, will vor allem eines: Wachstum. Ein Schrumpfen des Konzerns durch Anteilsverkäufe in Europa passt da kaum ins Bild.
Also will General Motors nun selbst Opel auf Kurs bringen, und aus Washington kommt kein Widerstand. Auch die US-Regierung, die die Mehrheit an GM hält, siedelt die deutschen Empfindlichkeiten in der Opel-Frage keineswegs weit oben auf ihrer Prioritätenliste an.
Für Opel ist das fatal. Es drohen düstere Zeiten.
04.11.2009 http://www.spiegel.de/wirtschaft/unt...659354,00.html
Magna, Magna, Magna - die deutsche Politik hat sich in der Opel-Krise so sehr auf eine Lösungsvariante fixiert, dass sie über dem Populismus den Blick für Realitäten verlor. Jetzt erfährt sie schmerzhaft, dass sie GM nicht in einen ungeliebten Deal zwingen kann. Der Staat stößt an seine Grenzen als Retter.
04.11.2009 http://www.spiegel.de/politik/deutsc...659166,00.html
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