Moin Leute, hier der Bericht zu meiner 2. Praktikumswoche.
Die Woche ging für mich am Montag morgen um 1 Uhr los. Mario holte mich zu Hause ab. Wir sind dann nach Eschweiler zum LKW gefahren. Von dort aus ging es dann zurück nach Aachen zu Hammer, um den Auflieger abzuholen. Kurzfristig wurde die angedachte Tour nach Italien abgeändert, so dass unser Ziel Paris lautete. Uns wurde aufgetragen, zeitgleich mit einem 2. Fahrzeug beim 1. Kunden anzukommen, da die gesamte Lieferung auf diese 2 Fahrzeuge verteilt war.
Also sind wir dann mit 2 Fahrzeugen gegen 2:30 Uhr morgens aufgebrochen Richtung Paris. Die Fahrt darunter war für mich eher langweilig, weil Mario gefahren ist. Wir sind knapp 4 Stunden gefahren und haben dann halt an einem Rastplatz gemacht. Nach einigen Kaffee und niveaulosen* Gesprächen meiner 2 Kollegen sind wir dann 1 Stunde später weiter Richtung Paris gefahren. Mario traute mir wohl nicht zu, durch Paris zu fahren. Hat er zwar nicht gesagt, aber er kam von sich aus nicht auf die Idee, nach der Ankunft am ersten Rastplatz die Plätze zu tauschen. Und da es mir zu blöd ist, um Fahrzeit zu "betteln" sagte ich nichts und nahm es stillschweigend einfach so hin. ;)
Je näher wir Paris kamen, desto voller wurde die Autobahn. Habe 15 km vor Ankunft an unserer Entladestelle das erste mal den Stau rund um Paris mitbekommen. Glaube, wir haben für 5 Kilometer 1 Stunde gebraucht. Die Motorradfahrer sind der Knaller: Warnblinlicht an und vollgas zwischen den Autos durch. Entweder sind die Lebensmüde oder einfach nur verdammt gut. ;) Trotz alledem sind wir dann irgendwann doch angekommen. Der Kunde bekam längliche Rollen geliefert, die schon einiges gewogen haben. Jetzt der Hammer: Die Bude hatte nur so einen kleinen Elektrostapler, der vllt. für 500 kg oder weniger ausgelegt war. Der Staplerfahrer war auch nicht gerade der Beste. So dauerte das ganze eine gefühlte Ewigkeit, um 3 Paletten (à 5-6 Rollen) abzuladen. Die Jungens haben die Rollen einzeln von den länglichen Paletten auf den Mini-Stapler gerollt und vom Auflieger geholt, da eine gesamte Palette für das Teil nicht machbar war. Nebenan bei der Firma stand ein Stapler, der 2 Tonnen heben kann. Ich kam direkt auf die Idee, die Nachbarn freundlich zu fragen, ob die nicht die 3 Paletten schnell runterholen können. Die Lagerarbeiter hatten diese Idee wohl nicht. Ich konnte mir nur an den Kopf fassen. :D
Danach ging es dann weiter zur 2. Abladestelle ein gutes Stück auswärts von Paris. Mario lenkte noch immer, während ich vor Langeweile auf dem Beifahrersitz fast einschlief. Sind dann außerhalb von Paris an eine Raststätte gefahren um etwas zu essen. Mario schien zu merken, dass ich fahren wollte und so rollte ich dann vom Rastplatz runter Richtung Autobahn.
Angekommen an der 2. Entladestelle wurden die 4 Rollen Stahl oder was auch immer das für ein Metall war per Kran abgeladen. Dabei lernte ich, wie man das Dach vom Auflieger aufmacht. Danach bekamen wir den Auftrag, irgendwo in Nordfrankreich Stahlrohre zu laden. Ich durfte den Rest des Tages bis zu unserer Schlafstätte, irgendwo im Nirgendwo - einem Rastplatz in Frankreich fahren. Dort stellten wir den Tacho gegen 16:30 Uhr auf Ruhezeit. Ich ging mich dann im Rasthof waschen. Danach sind wir 3 dann (der Fahrer des 2. Fahrzeuges bekam die gleiche Ladestelle wie wir genannt, daher trafen wir uns an diesem Rastplatz) in dieser Raststätte bei so einem Burgerladen essen gegangen. Gegen 18 Uhr dachte ich mir, diese niveaulosen* Gespräche sind dir dann doch zu blöd, also gehst du mal besser schlafen. Hab mir dann das obere Bett im MAN zurechtgemacht und mich hingelegt. Mit ein paar mal aufwachen zwischendurch (Mario braucht wohl einige Zigaretten über die Nacht verteilt...) hab ich dann weitesgehend bis 5 Uhr morgens durchgeschlafen.
Um 6 Uhr sind wir dann in die Raststätte und haben uns frisch gemacht. Nach einem Kaffee ging es dann gegen 7 Uhr los Richtung Ladestelle. Ich durfte zu meiner Verwunderung direkt vom Rastplatz aus losfahren. Beim Kunden angekommen und nach Rücksprache mit dem Pförtner wurden mir 2 Tore genannt, an welchen ich die wertvolle Fracht in Empfang nehmen darf. Zuerst ging es in Tor 13. Dort kamen dann 2 lange Rohre drauf, die zusammen ca. 6 Tonnen wogen. Ohne Sicherung, (Zitat Mario: Für die paar Meter bis zum nächsten Tor brauchst keine Sicherung wenn du langsam fährst) nur mit ein paar Keilen (nicht vernagelt) gegen wegrollen zur Seite, ging es dann zu Tor 20. Dort musste ich versetzt rückwärts wieder in die Halle fahren. Hier ging der Stress los. Ich bin, auch wenn es bestimmt nicht elegant aussah, locker in die Halle reingefahren. Mario stand draußen und gestikulierte wie wild rum, ich soll dies machen, das machen, dann wieder dies. Hab den Mann echt nicht verstanden. Ich stand in der Halle, die linke Gelbe Linie war ca. 20 Zentimeter von meinen Reifen entfernt, die Rechte ca. 10 Zentimeter. Mario wollte wohl, dass ich auf einer Linie mit den Reifen draufstehe?! oder was auch immer. Hab es bis heute nicht verstanden. Jedenfalls brüllte der da rum, nötigte mich dazu immer wieder vor- und zurückzufahren um im Endeffekt wieder da zu stehen, wo ich auch am Anfang stand.
Zu diesem Zeitpunkt war ich echt genervt. Hätte mir gewünscht, ich wäre alleine da weil seine Motzerei blieb auch den Lagerarbeitern nicht verborgen. Als er dann am Ende sagte, "komm, bleib einfach so stehen, wird eh nichts mehr" fragte ich, wo das Problem liegt: Er meinte dann ich muss Zentimetergenau hier und dort stehen, weil die Jungens sonst nicht mit dem Kran laden können. Ich schaute hoch zur Decke und dachte mir: Der Kran kann in alle Himmelsrichtungen bewegt werden. So lange ich drin stehe, und der Kran den Auflieger erreichen kann, wird das wohl passen. Hab das natürlich nicht dem Mario gesagt, weil er dann wahrscheinlich komplett ausgerastet wäre. Im Endeffekt hat sich keiner der Lagerarbeiter beschwert, die Rohre konnten ohne Probleme geladen werden. Soviel dazu. ;)
Nachdem wir dann wieder im Fahrzeug waren, steckte Mario die Karten um und er fuhr weiter. Haben uns dann ausgesprochen. Ich sagte ihm, dass ich seine Anweisungen nicht verstanden habe, weil a) er undeutlich einfach nur wild rumgeschrien hat mach dies, mach das und b) ich ein Anfänger bin und er vllt. einfach zu hohe Erwartungen hat, was meine Schnelligkeit angeht.
Im Endeffekt haben wir dann normal darüber gesprochen und er hat mir dann in Ruhe nochmal alles erklärt, wie man am besten einschlägt etc. Ich bat im Gegenzug um etwas mehr Verständnis von seiner Seite aus. Problem geklärt. Also ging es zurück nach Aachen, wo wir gegen 16 Uhr den Auflieger bei Hammer abstellten. Haben dann noch einen Kaffee getrunken und danach bin ich dann nach Hause gefahren. Wenn man nur 3 km von Hammer entfernt wohnt, kann man besser in seinen eigenen vier Wänden schlafen als wieder mit 2 Mann im Auto zu nächtigen. ;)
Am Mittwoch ging es in alter Frische um 5 Uhr los von Aachen aus in Richtung Kassel, wo 2 Kunden beliefert wurden. Danach sind wir dann nach Fulda gefahren und haben dort für Mönchengladbach geladen. Da unser Abladetermin dort für 8 Uhr morgens anberaumt war, stellten wir das Fahrzeug in Köln Eifeltor um 21:15 ab und machten unsere tägliche Ruhezeit. Am Donnerstag Morgen sind wir dann um 6:45 losgefahren. Danach bekamen wir die Order in Stolberg für Wuppertal zu laden. Nach dem abladen in Wuppertal haben wir dann in Hemer den Trailer mit Kathoden geladen. Den Trailer haben wir dann in Wermelskirchen beim Obi Zentrallager abgestellt, dort einen leeren aufgenommen und geladen. Danach ging es zurück nach Aachen, wo wir gegen 21 Uhr ankamen. Ich hab dann wieder zu Hause geschlafen.
Freitag morgen ging es dann gegen 7 Uhr los. Auftrag lautete, 4 Obi's in Menden, Recklinghausen, Hamm und Hattingen zu beliefern. Wir hatten Glück; an jedem Obi hatten wir keinerlei Wartezeit. Nachdem dann auch der letze Rest abgeladen war, ging es leer zurück nach Aachen. Ich habe den Auflieger bei Hammer abgestellt und bin danach mit der Zugmaschine zum Platz nach Eschweiler gefahren. Ich habe Mittwoch bis Freitag richtig viel Fahrzeit gehabt. Nach 5 ereignisreichen Tagen hab ich mir das Wochenende redlich verdient. Sonntag Abend geht es dann wieder nach Frankreich. Aber vorher muss ich morgen wieder zur ADR-Schulung.
Bis nächste Woche dann! :)
*Sind Trucker niveaulos?
Was mir diese Woche verstärkt aufgefallen ist, sind die schlechten Manieren meiner Kollegen. Ich bin weiß Gott kein Spießer oder jemand, der keinen Spaß versteht. Aber irgendwo finde ich, sollte man die Grenze ziehen. An jedem Rastplatz wenn man unter andere Menschen kam, schalteten die Gehirne meiner Kollegen wohl aus: Es wurde offen über andere Leute gelästert oder generell unterhalb der Gürtellinie gesprochen (bevorzugt bei Frauen), ohne Rücksicht darauf, ob diese Personen einen verstehen oder nicht. Ich wurde bei jedweder Möglichkeit als Azubi oder Lehrling vor anderen abgestempelt, um mich abzuwerten. Dann wurde generell nur über die Arbeit gesprochen. Geistreiche Themen wurden nie in Angriff genommen. Falls ich mal eins starten wollte, wurde es direkt abgewürgt. Ist ja viel lustiger, über Kollegen aus der eigenen Firma zu lästern was die alles so gemacht haben. Diskriminierungen gegenüber ausländischen Mitmenschen, Schwulen, Schwarzen etc. waren auf der Tagesordnung immer weit oben.
Hätte ich mein Mobiltelefon nicht dabeigehabt, um mich mit Menschen aus meinem Freundeskreis normal zu unterhalten, wäre ich glaub ich verrückt geworden. Ich finde so ein Verhalten einfach respektlos. Wenn alle meine zukünftigen Kollegen so sind, dann werde ich ein Einzelgänger hinterm Lenkrad sein. Soziale Kontakte sind mir wichtig, aber ich werde dabei nicht über Leichen gehen und mich unter meinem Niveau verkaufen. Das mal als kleine Anmerkung zu meinem Praktikumsbericht. Wie sind eure Erfahrungen diesbezüglich?
Die Woche ging für mich am Montag morgen um 1 Uhr los. Mario holte mich zu Hause ab. Wir sind dann nach Eschweiler zum LKW gefahren. Von dort aus ging es dann zurück nach Aachen zu Hammer, um den Auflieger abzuholen. Kurzfristig wurde die angedachte Tour nach Italien abgeändert, so dass unser Ziel Paris lautete. Uns wurde aufgetragen, zeitgleich mit einem 2. Fahrzeug beim 1. Kunden anzukommen, da die gesamte Lieferung auf diese 2 Fahrzeuge verteilt war.
Also sind wir dann mit 2 Fahrzeugen gegen 2:30 Uhr morgens aufgebrochen Richtung Paris. Die Fahrt darunter war für mich eher langweilig, weil Mario gefahren ist. Wir sind knapp 4 Stunden gefahren und haben dann halt an einem Rastplatz gemacht. Nach einigen Kaffee und niveaulosen* Gesprächen meiner 2 Kollegen sind wir dann 1 Stunde später weiter Richtung Paris gefahren. Mario traute mir wohl nicht zu, durch Paris zu fahren. Hat er zwar nicht gesagt, aber er kam von sich aus nicht auf die Idee, nach der Ankunft am ersten Rastplatz die Plätze zu tauschen. Und da es mir zu blöd ist, um Fahrzeit zu "betteln" sagte ich nichts und nahm es stillschweigend einfach so hin. ;)
Je näher wir Paris kamen, desto voller wurde die Autobahn. Habe 15 km vor Ankunft an unserer Entladestelle das erste mal den Stau rund um Paris mitbekommen. Glaube, wir haben für 5 Kilometer 1 Stunde gebraucht. Die Motorradfahrer sind der Knaller: Warnblinlicht an und vollgas zwischen den Autos durch. Entweder sind die Lebensmüde oder einfach nur verdammt gut. ;) Trotz alledem sind wir dann irgendwann doch angekommen. Der Kunde bekam längliche Rollen geliefert, die schon einiges gewogen haben. Jetzt der Hammer: Die Bude hatte nur so einen kleinen Elektrostapler, der vllt. für 500 kg oder weniger ausgelegt war. Der Staplerfahrer war auch nicht gerade der Beste. So dauerte das ganze eine gefühlte Ewigkeit, um 3 Paletten (à 5-6 Rollen) abzuladen. Die Jungens haben die Rollen einzeln von den länglichen Paletten auf den Mini-Stapler gerollt und vom Auflieger geholt, da eine gesamte Palette für das Teil nicht machbar war. Nebenan bei der Firma stand ein Stapler, der 2 Tonnen heben kann. Ich kam direkt auf die Idee, die Nachbarn freundlich zu fragen, ob die nicht die 3 Paletten schnell runterholen können. Die Lagerarbeiter hatten diese Idee wohl nicht. Ich konnte mir nur an den Kopf fassen. :D
Danach ging es dann weiter zur 2. Abladestelle ein gutes Stück auswärts von Paris. Mario lenkte noch immer, während ich vor Langeweile auf dem Beifahrersitz fast einschlief. Sind dann außerhalb von Paris an eine Raststätte gefahren um etwas zu essen. Mario schien zu merken, dass ich fahren wollte und so rollte ich dann vom Rastplatz runter Richtung Autobahn.
Angekommen an der 2. Entladestelle wurden die 4 Rollen Stahl oder was auch immer das für ein Metall war per Kran abgeladen. Dabei lernte ich, wie man das Dach vom Auflieger aufmacht. Danach bekamen wir den Auftrag, irgendwo in Nordfrankreich Stahlrohre zu laden. Ich durfte den Rest des Tages bis zu unserer Schlafstätte, irgendwo im Nirgendwo - einem Rastplatz in Frankreich fahren. Dort stellten wir den Tacho gegen 16:30 Uhr auf Ruhezeit. Ich ging mich dann im Rasthof waschen. Danach sind wir 3 dann (der Fahrer des 2. Fahrzeuges bekam die gleiche Ladestelle wie wir genannt, daher trafen wir uns an diesem Rastplatz) in dieser Raststätte bei so einem Burgerladen essen gegangen. Gegen 18 Uhr dachte ich mir, diese niveaulosen* Gespräche sind dir dann doch zu blöd, also gehst du mal besser schlafen. Hab mir dann das obere Bett im MAN zurechtgemacht und mich hingelegt. Mit ein paar mal aufwachen zwischendurch (Mario braucht wohl einige Zigaretten über die Nacht verteilt...) hab ich dann weitesgehend bis 5 Uhr morgens durchgeschlafen.
Um 6 Uhr sind wir dann in die Raststätte und haben uns frisch gemacht. Nach einem Kaffee ging es dann gegen 7 Uhr los Richtung Ladestelle. Ich durfte zu meiner Verwunderung direkt vom Rastplatz aus losfahren. Beim Kunden angekommen und nach Rücksprache mit dem Pförtner wurden mir 2 Tore genannt, an welchen ich die wertvolle Fracht in Empfang nehmen darf. Zuerst ging es in Tor 13. Dort kamen dann 2 lange Rohre drauf, die zusammen ca. 6 Tonnen wogen. Ohne Sicherung, (Zitat Mario: Für die paar Meter bis zum nächsten Tor brauchst keine Sicherung wenn du langsam fährst) nur mit ein paar Keilen (nicht vernagelt) gegen wegrollen zur Seite, ging es dann zu Tor 20. Dort musste ich versetzt rückwärts wieder in die Halle fahren. Hier ging der Stress los. Ich bin, auch wenn es bestimmt nicht elegant aussah, locker in die Halle reingefahren. Mario stand draußen und gestikulierte wie wild rum, ich soll dies machen, das machen, dann wieder dies. Hab den Mann echt nicht verstanden. Ich stand in der Halle, die linke Gelbe Linie war ca. 20 Zentimeter von meinen Reifen entfernt, die Rechte ca. 10 Zentimeter. Mario wollte wohl, dass ich auf einer Linie mit den Reifen draufstehe?! oder was auch immer. Hab es bis heute nicht verstanden. Jedenfalls brüllte der da rum, nötigte mich dazu immer wieder vor- und zurückzufahren um im Endeffekt wieder da zu stehen, wo ich auch am Anfang stand.
Zu diesem Zeitpunkt war ich echt genervt. Hätte mir gewünscht, ich wäre alleine da weil seine Motzerei blieb auch den Lagerarbeitern nicht verborgen. Als er dann am Ende sagte, "komm, bleib einfach so stehen, wird eh nichts mehr" fragte ich, wo das Problem liegt: Er meinte dann ich muss Zentimetergenau hier und dort stehen, weil die Jungens sonst nicht mit dem Kran laden können. Ich schaute hoch zur Decke und dachte mir: Der Kran kann in alle Himmelsrichtungen bewegt werden. So lange ich drin stehe, und der Kran den Auflieger erreichen kann, wird das wohl passen. Hab das natürlich nicht dem Mario gesagt, weil er dann wahrscheinlich komplett ausgerastet wäre. Im Endeffekt hat sich keiner der Lagerarbeiter beschwert, die Rohre konnten ohne Probleme geladen werden. Soviel dazu. ;)
Nachdem wir dann wieder im Fahrzeug waren, steckte Mario die Karten um und er fuhr weiter. Haben uns dann ausgesprochen. Ich sagte ihm, dass ich seine Anweisungen nicht verstanden habe, weil a) er undeutlich einfach nur wild rumgeschrien hat mach dies, mach das und b) ich ein Anfänger bin und er vllt. einfach zu hohe Erwartungen hat, was meine Schnelligkeit angeht.
Im Endeffekt haben wir dann normal darüber gesprochen und er hat mir dann in Ruhe nochmal alles erklärt, wie man am besten einschlägt etc. Ich bat im Gegenzug um etwas mehr Verständnis von seiner Seite aus. Problem geklärt. Also ging es zurück nach Aachen, wo wir gegen 16 Uhr den Auflieger bei Hammer abstellten. Haben dann noch einen Kaffee getrunken und danach bin ich dann nach Hause gefahren. Wenn man nur 3 km von Hammer entfernt wohnt, kann man besser in seinen eigenen vier Wänden schlafen als wieder mit 2 Mann im Auto zu nächtigen. ;)
Am Mittwoch ging es in alter Frische um 5 Uhr los von Aachen aus in Richtung Kassel, wo 2 Kunden beliefert wurden. Danach sind wir dann nach Fulda gefahren und haben dort für Mönchengladbach geladen. Da unser Abladetermin dort für 8 Uhr morgens anberaumt war, stellten wir das Fahrzeug in Köln Eifeltor um 21:15 ab und machten unsere tägliche Ruhezeit. Am Donnerstag Morgen sind wir dann um 6:45 losgefahren. Danach bekamen wir die Order in Stolberg für Wuppertal zu laden. Nach dem abladen in Wuppertal haben wir dann in Hemer den Trailer mit Kathoden geladen. Den Trailer haben wir dann in Wermelskirchen beim Obi Zentrallager abgestellt, dort einen leeren aufgenommen und geladen. Danach ging es zurück nach Aachen, wo wir gegen 21 Uhr ankamen. Ich hab dann wieder zu Hause geschlafen.
Freitag morgen ging es dann gegen 7 Uhr los. Auftrag lautete, 4 Obi's in Menden, Recklinghausen, Hamm und Hattingen zu beliefern. Wir hatten Glück; an jedem Obi hatten wir keinerlei Wartezeit. Nachdem dann auch der letze Rest abgeladen war, ging es leer zurück nach Aachen. Ich habe den Auflieger bei Hammer abgestellt und bin danach mit der Zugmaschine zum Platz nach Eschweiler gefahren. Ich habe Mittwoch bis Freitag richtig viel Fahrzeit gehabt. Nach 5 ereignisreichen Tagen hab ich mir das Wochenende redlich verdient. Sonntag Abend geht es dann wieder nach Frankreich. Aber vorher muss ich morgen wieder zur ADR-Schulung.
Bis nächste Woche dann! :)
*Sind Trucker niveaulos?
Was mir diese Woche verstärkt aufgefallen ist, sind die schlechten Manieren meiner Kollegen. Ich bin weiß Gott kein Spießer oder jemand, der keinen Spaß versteht. Aber irgendwo finde ich, sollte man die Grenze ziehen. An jedem Rastplatz wenn man unter andere Menschen kam, schalteten die Gehirne meiner Kollegen wohl aus: Es wurde offen über andere Leute gelästert oder generell unterhalb der Gürtellinie gesprochen (bevorzugt bei Frauen), ohne Rücksicht darauf, ob diese Personen einen verstehen oder nicht. Ich wurde bei jedweder Möglichkeit als Azubi oder Lehrling vor anderen abgestempelt, um mich abzuwerten. Dann wurde generell nur über die Arbeit gesprochen. Geistreiche Themen wurden nie in Angriff genommen. Falls ich mal eins starten wollte, wurde es direkt abgewürgt. Ist ja viel lustiger, über Kollegen aus der eigenen Firma zu lästern was die alles so gemacht haben. Diskriminierungen gegenüber ausländischen Mitmenschen, Schwulen, Schwarzen etc. waren auf der Tagesordnung immer weit oben.
Hätte ich mein Mobiltelefon nicht dabeigehabt, um mich mit Menschen aus meinem Freundeskreis normal zu unterhalten, wäre ich glaub ich verrückt geworden. Ich finde so ein Verhalten einfach respektlos. Wenn alle meine zukünftigen Kollegen so sind, dann werde ich ein Einzelgänger hinterm Lenkrad sein. Soziale Kontakte sind mir wichtig, aber ich werde dabei nicht über Leichen gehen und mich unter meinem Niveau verkaufen. Das mal als kleine Anmerkung zu meinem Praktikumsbericht. Wie sind eure Erfahrungen diesbezüglich?
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