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  • Betriebsrat

    Habt ihr bei euch in der Firma einen?

    und was haltet ihr davon?...

    greife dies Thema mal auf,nach einer Diskussion mit Ramaanda in einem anderen Thread...
    die Frage ist ja erstmal,ab wann ist ein Betriebsrat erlaubt...
    hier die Vorraussetzungen dazu:
    Ein Betriebsrat ist eine institutionalisierte Arbeitnehmervertretung in Betrieben, Unternehmen und Konzernen.
    In Deutschland ist der Betriebsrat das auf Grundlage des Betriebsverfassungsgesetzes von den Arbeitnehmern eines Betriebes (mit mindestens 5 ständigen Arbeitnehmern) gewählte Organ zur Vertretung der Arbeitnehmerinteressen durch Mitwirkung und Mitbestimmung an spezifizierten betrieblichen Entscheidungen.


    danach wäre es also selbst in kleinen Betrieben mit 5 Mitarbeitern möglich einen Betriebsrat zu Gründen...aber gibt es das wirklich?
    meiner Meinung nach nicht...
    Alleine der Arbeitsaufwand(Betriebsratgründung,Betriebsratsitz ung,usw.) in einem kleinen Betrieb wäre deutlich höher,als direkten Kontakt zur Firmenleitung zu suchen...
    aus eigener Erfahrung weiß ich,das sich einige nur in den Betriebsrat wählen lassen,um einen besseren Kündigungsschutz zu haben,wodurch im Laufe der Zeit;meiner Meinung nach,der Sinn eines Betriebsrates verloren gegangen ist...natürlich nicht bei allen Firmen aber doch bei einigen...
    der Betriebsrat ist auch nicht nur für den Arbeitnehmer da,sondern auch rür den Arbeitgeber,um einen geregelten Ablauf im Betrieb zu gewährleisten...
    Aber praktisch sieht es häufig so aus,das Arbeitnehmer wegen jedem Wehwehchen zum Betriebsrat laufen und der sich dadurch nicht wirklich um die wichtigen Sachen kümmern kann...
    was ich damit meine...aus der Praxis: es kam ein Kollege an und hat sich beschwert,das der Nachtschichtfahrer die Fußmatte nicht ausgeklopft hat...
    sowas sollte man doch direkt mit dem Kollegen regeln,oder?

  • #2
    Was halte ich von einem Betriebsrat? Vorweg sage ich schon mal, etwas besseres kann einem Arbeitnehmer nicht passieren.

    Das Problem an der Sache ist allerdings, dass auch ein Betriebsrat eine ähnliche Eigendynamik entwickelt, wie es Politiker und Gewerkschaften zu eigen ist. Sobald dieses Gremium seine Arbeit aufgenommen hat, findet eine Abgrenzung statt, d.h. der Arbeitnehmer überzieht den Betriebsrat mit Kritik. Je länger er im Amt ist, desto abenteurlicher werden die Vorwürfe. Das fängt bei Untätigkeit an und reicht bis hin zur Korruption. Meist sind die Vorwürfe nicht berechtigt. Sie basieren auf einem Mangel an Informationen, aufgrund von Unkenntnis über die Arbeit, die ein Betriebsrat zu leisten hat und natürlich Unerfahrenheit. Der letzte Punkt ist der gefährlichste, weil er einen neuen Betriebsrat demotivieren kann.
    Ich durfte das selber am eigenen Leib erfahren. Hoch motiviert bin ich eingestiegen und musste feststellen, dass ich mit meinen Vorstellungen viel zu naiv gelegen habe. Ich habe alle Schulungen durchgemacht, die ein Betriebsrat durchlaufen kann. Aber diese Schulungen haben die Praxis nicht ersetzt. Ich brauchte ungefähr ein Jahr, bis ich halbwegs imstande war, sinnvolle Betriebsratsarbeit zu leisten.

    Die Vorteile in einem Betrieb, der auch eine Arbeitnehmervertretung hat, sind enorm. Vieles spielte sich um Hintergrund ab, unbemerkt von der Belegschaft. Da wurde Neueinstellungen widersprochen, weil die Arbeitsverträge einseitig verändert wurden oder der Einstieg in Dumpinglöhne versucht wurde. Zeitverträge wurden wegen fehlender sachlicher Begründung nicht genehmigt. Es wurde verhindert, dass der Arbeitgeber Nasenprämien zahlen konnte. Überstunden wurden reglementiert und der Wirtschaftsausschuß prüfte, ob der Chef zu Recht wegen der hohen Betriebskosten jammerte.
    Oft kam kein Ergebnis zustande und es musste eine Einigungsstelle zusammengerufen werden.

    Es ist ein undankbarer Job, der keineswegs den besonderen Kündigungsschutz aufwiegt. Ich glaube, die wenigsten machen diesen Job, weil sie von Kündigung bedroht sind. Dafür ist er zu stressig. Es gehört viel Eigeninitiative dazu, aber man muss auch ein wenig aggressiv und bekloppt sein, um bestehen zu können.
    Ich persönlich möchte es nicht mehr tun.

    Kommentar


    • #3
      Zitat von Ramaanda Beitrag anzeigen
      Was halte ich von einem Betriebsrat? Vorweg sage ich schon mal, etwas besseres kann einem Arbeitnehmer nicht passieren.

      Das Problem an der Sache ist allerdings, dass auch ein Betriebsrat eine ähnliche Eigendynamik entwickelt, wie es Politiker und Gewerkschaften zu eigen ist. Sobald dieses Gremium seine Arbeit aufgenommen hat, findet eine Abgrenzung statt, d.h. der Arbeitnehmer überzieht den Betriebsrat mit Kritik. Je länger er im Amt ist, desto abenteurlicher werden die Vorwürfe. Das fängt bei Untätigkeit an und reicht bis hin zur Korruption. Meist sind die Vorwürfe nicht berechtigt. Sie basieren auf einem Mangel an Informationen, aufgrund von Unkenntnis über die Arbeit, die ein Betriebsrat zu leisten hat und natürlich Unerfahrenheit. Der letzte Punkt ist der gefährlichste, weil er einen neuen Betriebsrat demotivieren kann.
      Ich durfte das selber am eigenen Leib erfahren. Hoch motiviert bin ich eingestiegen und musste feststellen, dass ich mit meinen Vorstellungen viel zu naiv gelegen habe. Ich habe alle Schulungen durchgemacht, die ein Betriebsrat durchlaufen kann. Aber diese Schulungen haben die Praxis nicht ersetzt. Ich brauchte ungefähr ein Jahr, bis ich halbwegs imstande war, sinnvolle Betriebsratsarbeit zu leisten.

      Die Vorteile in einem Betrieb, der auch eine Arbeitnehmervertretung hat, sind enorm. Vieles spielte sich um Hintergrund ab, unbemerkt von der Belegschaft. Da wurde Neueinstellungen widersprochen, weil die Arbeitsverträge einseitig verändert wurden oder der Einstieg in Dumpinglöhne versucht wurde. Zeitverträge wurden wegen fehlender sachlicher Begründung nicht genehmigt. Es wurde verhindert, dass der Arbeitgeber Nasenprämien zahlen konnte. Überstunden wurden reglementiert und der Wirtschaftsausschuß prüfte, ob der Chef zu Recht wegen der hohen Betriebskosten jammerte.
      Oft kam kein Ergebnis zustande und es musste eine Einigungsstelle zusammengerufen werden.

      Es ist ein undankbarer Job, der keineswegs den besonderen Kündigungsschutz aufwiegt. Ich glaube, die wenigsten machen diesen Job, weil sie von Kündigung bedroht sind. Dafür ist er zu stressig. Es gehört viel Eigeninitiative dazu, aber man muss auch ein wenig aggressiv und bekloppt sein, um bestehen zu können.
      Ich persönlich möchte es nicht mehr tun.
      Ich kann mich Deiner Meiung nur 100% anschliessen. Bei uns ist es ganz genauso gewesen oder ist noch so.
      Ich selbst bin ein Reserve-Mitglied im Betriebsrat und nehme gelegentlich als Vertretung an Sitzungen teil.
      Ja, man bekommt als Arbeitnehmer leider nicht immer mit, was gerade im Hintergrund verhandelt wird. Auch ich bin nicht immer einverstanden mit der Arbeit meines Betriebsrates. Aber ich kann da vernünftig drüber reden und mir erklären lassen warum einige Themen noch zurückgestellt werden oder sind. Meine Geschäftlsleitung tut sich sehr schwer mit der eigentlichen Macht des Betriebsrates und fällt immer wieder auf die Nase damit.
      Leider bleibt durch solche Gefechte der eingentliche Sinn der Rates auf der Strecke oder er verzögert sich.
      Aber Lohndumping oder neue Arbeitsverträge hat der Betriebsrat auch schon verhindern müssen. Wenn es den Betriebsrat nicht gäbe, würde ich wohl heute auch nur noch 1600,- Brutto verdienen.
      Man darf bei der Gründung eines Betriebsrates auf gar keinen Fall aufgeben und sich nicht unterdrücken lassen von der Geschäftsleitung.

      Und die Mitglieder unseres Betriebsrates haben sogar finanzielle Einbussen gehabt, als die Geschäftsleitung sagte sie könnten dann ja um Handlungsfähig zu sein nur noch Nahverkehr fahren (die vollen Spesen vielen weg).
      Das hat sich wieder geändert, aber das mobben von einigen in der Geschäftleitung leider nicht. Obwohl schon viele Verfügungen und Strafandrohungen durch die Gerichte ausgesprochen worden sind.

      Zu Anfang hatten die Mitgleider nicht mal mehr ein festes Auto gehabt.
      Das sollte den Kollegen weh tun, aber das Gegenteil ist dabei raus gekommen. Die Fahrer mussten abends ihre Fahrzeuge abgeben und in unser Fahrerhotel gehen. Sie haben sich dann getroffen und in ihrer Freizeit sinnvolle Arbeit für den Betriebsrat geleistet.
      Das heist, die Leistungsfähigkeit des Betriebsrates ist von der Gründung zu nahezu 100% Qualität in der Handlung recht schnell da gewesen. Jetzt hat man versucht es mit besseren LKW für die Mitglieder wieder zu ändern, aber es hat sich keiner erpressen lassen.

      Glaubt mir, der Kündigungsschutz ist Nebensache, aber ein notwendiges Übel bei der Härte der Verhandlungen die manchmal bei uns geführt werden.

      Wenn Du eine einstweilig Verfügung unterschreibst, die Deinen Chef ins Gefängnis bringen kann, dann brauchst Du den Kündigungsschutz.

      Kommentar


      • #4
        Wir haben in unserer Filiale keinen Betriebsrat,das ist nicht "erwünscht".

        Als ich mal ein sehr großes Problem hatte,wo es heftig zur Sache ging,wendete ich mich an unseren Gesamtbetriebsrat (Konzern).

        Der Zuständigte zeigte großes Verständnis für mein Problem.Als es aber dann zur Aussprache mit der Geschäftsetage kam,knickte der Mister ein .Ich hatte ihn vorher gewarnt,daß sie ihn verar...Dafür hatte ich Beweise.

        Er knickte trotzdem ein und wurde verar...

        Ich war der Dumme bei der ganzen Sache,obwohl ich alle Beweise schriftlich hatte.

        Soviel zum hochgelobten Betriebsrat.
        Nie wieder!!!

        Die wollen auch nur ihre Posten behalten.Im Zweifelsfalle stehen sie der Geschäftsleitung bei.

        Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus:vmad:
        Was uns nicht umbringt,macht uns hart

        Kommentar


        • #5
          Nun,der Betriebsrat wird gewaehlt,und wenn er nichts taugt wieder abgewaehlt.Bringt ihm ein paar Jahre Unkuendbarkeit ein,aber auch schlechte zusammen arbeit mit den Unzufriedenen Kollegen.
          Ich hatte bei einer Firma einen Betriebsrat.
          Nun,er refusde den ausgehandelten Vertrag zwischen Mir und dem Chef,und ich musste 20% weniger akzeptieren.
          Nun,das ist nicht wirklich wie ich es mochte,aber,er erklaerte das er mit dem Management zusammen versuchen muss die Arbeiter und Angestellten ueber die flaue Zeit durchzubringen,ohne das jemand Gekuendigt wurde.
          Dagegen konnte ich nun kein Argument vorbringen.
          Auf der anderen Hand hat ein Ex-Betriebsrat an seinen Freien tag die Firma besucht,mit einem anderen Ex-Betriebsrat,den das Management nicht leiden konnte ein paar Drinks genommen,und ruck zuck war der unbeliebte Fristlos entlassen.
          Soviel zur zusammen Arbeit zwischen Firma und Betriebsrat:"Beide zusammen versuchen die Firma mit deren Arbeitern am Laufenden zu halten!"
          Manchmal zu deinem Vorteil,manchmal zu deinem Nachteil.

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          • #6
            AW: Betriebsrat

            Ja gut das Thema ist alt.....gut vielleicht auch ganz schön alt, aber da hier so viele Fragen auftauchen, die vielleicht wieder jemand interessieren.........wir hatten die übrigens auch als wir vor einem halben Jahr einen Betriebsrat gründeten! Geholfen hat uns dabei diese Seite http://www.betriebsrat.de/betriebsrat-gruenden/
            Das ist ja eine ganz schöne Arbeit, besonders hier im Bürokratie-Dschungel Deutschland.
            jetzt ist es zumindest geschafft und das erste halbe Jahr lief auch ganz gut.....hoffen wir mal es bleibt so!

            Grüße
            Euer Brummer

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            • #7
              AW: Betriebsrat

              Zitat von Tiroler Beitrag anzeigen
              Nun,der Betriebsrat wird gewaehlt,und wenn er nichts taugt wieder abgewaehlt.
              Das habe ich ja eben erst gesehen. Auch wenn es alt ist. Einen Betriebsrat abwählen ist eigentlich fast nicht möglich zwischen den Wahlperioden. Wer das denkt ist auf dem Holzweg. Da müssen schwerwiegende Verstöße gegen das Betriebsverfassungsgesetz nachgewiesen werden. Also sollte jeder, der seine Stimme einem Kollegen für den BR gibt sich sicher sein, das dieser Kollege auch für die Arbeitnehmer arbeiten will und nicht nur Privilegien kassieren möchte. Es sollte sich jeder, der BR Arbeit machen möchte, im klaren sein. Mit der Wahl in den BR ist er zuerst, wirklich zuerst, Betriebsratsmitglied. Erst dann, nachdem er seinen Pflichten als BR nachgekommen ist, kann er, darf er arbeiten. Das vergessen leider sehr viele BR Mitglieder.

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