Liebe Kollegen, ich weiß ja nicht wie Ihr das seht, aber bei mir steigt der Frust, um nicht zu sagen die WUT. Mit knapp 50 ist man nicht mehr der jugendliche Heißsporn, dem es egal ist wo oder für wen man fährt. Man wählt Unternehmen aufgrund der eigenen Erfahrung sorgfältiger aus als noch mit 25 oder 30. Die 26-jährige Fahrer-Karriere mit über 3 Mio. Kilometern im Kreuz berechtigt einen auch dazu nicht mehr jedes Dumping-Angebot annehmen zu müssen das einem unter die Reifen kommt. Vielleicht liegt es daran das ich leider wegen Rückenproblemen eine 4-jährige Auszeit nehmen mußte, diese aber genutzt habe die BKF-Quali, und den Bus-Schein zu machen. Flexibilität bei der Jobsuche ist allemal besser als unfreiwillige Hartz-4 Verkümmerung. Hochmotiviert, meine Erkrankung (toi toi toi) vollständig auskuriert, und quasi Erfahrung auf allen gängigen LKW-Konstellationen, ging ich davon aus daß man sich förmlich um mich reißen müsste!. . ??? Ich bin vielleicht auch noch eher einer vom "alten Schlag" der sich erst in den letzten Monaten mit den Errungenschaften der Neuzeit vertraut gemacht hat ( i-pod ?..is das sowas wie´n BigMäc ? ), und sich langsam an das Computerzeitalter herantastet. Aber was des einen Segen kann auch des anderen Fluch sein. Durch stundenlange Recherchen im Internet wurde mir schlagartig bewusst das meine Lohnvorstellungen reichlich antiquiert waren. Etwa die Hälfte bis 2/3 meines Einkommens von vor 10 Jahren sind heute realistisch. OK.. abstriche registriert und akzeptiert machte ich mich an die Bewerbung. Ca. 180 Online-Bewerbungen und bis jetzt etwa 40 Direktanschreiben sind bisher rausgegangen. Resultat: 7 Absagen, 1 Angebot und 2 Einladungen zum Vorstellungsgespräch die ich noch wahrnehmen muß. Der Rest hielt es noch nicht einmal für nötig die Bewerbungsunterlagen im beigefügten Rückumschlag zurück zu schicken! Soviel ist ein BKF heutzutage also wert. Nen feuchten Dreck! Wen wundert´s da also noch das es kaum vernünftiges Fahrpersonal gibt, denn wer lässt schon sowas mit sich machen? Aufgefallen ist mir auch das in den Webseiten diverser Speditionen keine Fahrerstellen jedoch fast überall BKF-Ausbildungsplätze angeboten werden. Ist schon klar, wenn die Jungs u. Mädels nur ein Drittel des konventionellen Fahrers kosten, ab dem 2. Lehrjahr aber die gleiche Arbeit leisten müssen. Schön das es jetzt wieder einer versucht mit "Actie in Transport" eine Veränderung zu bewirken. Leider kann der Schuß auch nach hinten losgehen, man sehe nur wie die Franzosen heute ihre damaligen Streiks bewerten. Ich hoffe das sich in unserem Gewerbe wieder mal etwas zum positiven ändert, aber wirklich glauben tu ich nicht daran ....?! Grüßle Euer Ralf

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