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Berufskraftfahrer Traum oder Trauma?

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  • Berufskraftfahrer Traum oder Trauma?

    Hallo, ich heiße Daniel, bin 28 Jahre jung und zur Zeit in einer Sinnkrise.

    Schon seit langer Zeit verfolgt mich der Gedanke, eine Zweitausbildung zum Berufskraftfahrer zu absolvieren. (Die Gründe lasse ich jetzt mal aussen vor, haben mit meinen Fragen eigentlich auch nicht so wirklich was zu tun.)

    Allerdings habe ich ein paar Fragen, die ich auch durch Recherche meinerseits nicht Hunderprozent beantwortet bekommen habe, daher möchte ich an dieses Forum ein paar Fragen richten.

    1. Muss man als Berufskraftfahrer körperlich kräftig sein oder nicht? Bin jetzt kein Lappen, aber auch nicht He-Man. Manche behaupten, man müsse einiges an Muskelmasse haben, um den Job zu bewältigen, andere wiederum behaupten, dass der Begriff "Kraft" in der Bezeichnung Berufskraftfahrer ein wenig überflüssig ist, und es heutzutage mehr auf das technische Verständnis etc ankommt.

    2. Man hört auch immer von den schlechten Arbeitsbedingungen, Niedriglöhnen (die auch gerne mal nicht gezahlt werden), viel zu lange Arbeitszeiten, Verstoß gegen Lenk- und Ruhezeiten, überhöhte Geschwingkeiten, Termine die man nicht einhalten kann etc.
    Meine Frage dazu wäre: Wenn ich LKW fahren würde, würde ich es wenn überhaupt nur unter Einhaltung der geltenden Gesetze machen, das heißt zum Beispiel sich so gut es geht an die Lenk und Ruhezeiten halten oder auch an die gesetzlichen Geschwindigkeitsbegrenzungen oder die Ladungssicherheit gewissenhaft durchführen (auch wenn es ein wenig länger dauert). Meine Frage wäre: Hat man mit so einer Einstellung eine Zukunft als Fahrer oder werden solche Fahrer nicht gerne gesehen und oder eingestellt? Auf der anderen Seite ist ja der digitale Tachograph, der ja nach und nach zur Pflicht wird, und den man auch nicht wirklich mehr manipulieren kann?

    3. Laut Internet gibt es anscheinend nur noch schwarze Schaafe bei den Speditionen, die die Fahrer zum Teil nötigen entweder du machst oder du gehst? Gibt es auch noch gute Speditionen oder kann man die alle Vergessen? Ich wohne in der Nähe der Niederländischen Grenze. Wäre es sinnvoll, die Ausbildung in Deutschland zu absolvieren und danach nach Holland zu gehen?

    Das waren jetzt alle meine Fragen, und ich bedanke mich recht herzlich für die Antworten

    Gruß Daniel

  • #2
    Berufskraftfahrer Traum oder Trauma?

    Moin Daniel,

    Sinnkrise? wozu, kommt mir das bekannt vor? ;-) halb so wild, Morgen ist nen neuer Tag, wer weiss und heute schreib ich mal auch mit Mitte Dreissig kommt mir mein Leben mal wie ne Realsatire vor

    find ich jedenfalls gut dass du hier butter bei die fische gibst.

    Zum Anfang: Ich persönlich würd in der Überschrift das oder durch ein und ersetzen :-)) nach einem Jahr als Fernfahrer. Ich kann nur sagen Du erlebst wirklich bis wahnsinnig viel unterwegs. alltäglich und unvorstellbares. Mal nen paar beispiele ausm gedächtnis: Kollegen die dich mitten an deinem ersten ArbeitsTag in der BABBaustelle überholen, Gefahrguttanker der ca 5 km - ca 500m vor mir - direkt neben hinter einem Kollegen einfach auf dem Standstreifen fährt weil er wohl meinte der kollege hätte links rüber fahrn solln, du fährst durchs übelste gebirge u dann kommt ne haarnadelrechtskurve mit schild Achtung Felsüberstand 3,8m höhe (dummerweise hast du 4m), oder Schnee oder Gewichtsbeschränkungen oder zunehmende Strassenverengungen, du siehst unfälle und noch mehr beinahe unfälle, ebenso unterbleibt dir auch so sicher wie das amen in der kirche nicht das eine oder andere missgeschick (zB Stahlträger die plözlich auf der bahn im überholvorgang bergauf liegen und dir dann übers rechte vorderrad in deinen tank segln, ...) dann gibts natürlich auch herrliche landschaften, sonnenauf- und untergänge, megafreundliche kollegen uswusf .....

    zu deinen ersten beiden Absätzen: wenn es ein echter Traum von dir ist, ist doch dein Leben dafür gut, wenn Du´s leben willst? Spring ins kalte Wasser, alle Recherche hülft für deine Entscheidung letzlich garnixx. - zu blöde warum schreib ich trottel jetzt weiter ....

    Zu 1:)
    mein techn. Verständnis tendiert gegen null, na und? bisher hat sich niemand beschwert... ich hab schon echte "Hemden" (nett bös gemeint, lediglich optische klassifizierung) farn sehn, geht also, so what bzw null problemo

    Zu 2:) ja einiges ist schlecht: manche buden bei denen du laden oder abladen sollst bzw des personal bzw die wechselseitige kommunikation (mein motto: wie er in den wald hineinruft so schallt es ihm entgegen) hab da auch mal nen pförtner als spacken bezeichnet wenn ich mich recht entsinne (war eigentl. lustig, im nachhinein - er wollte mir aber fast eine ...), Arbeitszeiten sind lang ja. Einiges ist aber auch gut: Du kannst relativ dein ding machen weil sollange du deine arbeit machst geht dir dein vorgesetzter oder chef logischerweise weit weg nicht std auf die finger schaut. Dieses Freiheitsgefühl oder Fernweh wenn du nen paar tausend km im nirgendwo bist und ein schöner ruhiger Tag beginnt dass is einfach genial und unersätzlich. Verstoss LUR hab ich penibelst daruf geachtet einzuhalten - is aber schwerst möglich, geschwindigkeit halte ich mich innerorts, Beschränkungen und auf BAB penibelst dran ging einfach tempomat leider hab ich auch mal nen schild übersehn u zack geblitzt, so isses halt. Termine einhalten war meist gut machbar, da ich aber auch gerne um 3 uhr gestartet bin und dementsprechend keine probleme mit feierabendverkehr/ parkplatzsuche hatte.
    meine erfahrung zu des pudels kern einhaltung aller geltenden gesetze: unmöglich! Selbst wenn du es jede Sekunde willst es geht nicht, weil einfach zu viele, arbeiten willst du und cheffe ja auch. d.h. du bist permanent! im widerspruch zu gesetzen und zuständigen Kontrollorganen und natürlich ebnso der widerspruch zu Aussagen deiner direkten (also cheffe untergeordneten) Vorgesetzten. Mit diesem Spagat/Stress (weniger LaSi, geht so LuR, mehr Tempo) musst du faktisch gut und entspannt leben können ansonsten vergiss es. (Dass am Digitacho nix manipiliert werden kann ist wohl eher Rubrik gerüchteküche, denn jedes techn. system ist nur so gut wie seine schwachstellen/ die der Erfinder. Interessiert mich aber nicht)

    zu3)
    Internet u Leben draußen in der Welt sind zwei paar Schuhe. Dass dein Disponent dich öfters "nötigen" wird oder zumindest will, davon kannst du ausgehen dich also darauf einstellen. Nach ner Zeit hast du dann deine Ruhe weil erziehung wirkt.
    Bsp: Ich hatte mal nen Tag da hab ich geladen, entladen, geladen und wäre dann auch genau pünktlich wieder zum entladen an einem tag gewesen. Als ich dann tanken war meinte mein dispofuzzi, mich dafür anlabern zu können. Hallo? Hab ich geschrieben soll ich schieben meinst du das geht schneller? Er: toll jetzt schaffst du es nicht mehr zehn Minuten fehlen (blödsinn gewesen). Gut, dann bin ich erstmal nächsten parkplatz raus, kaffee getrunken und ihm dann geschrieben er solle mir doch bitte dann zeitnah neuen abladeort oder datum geben, ich mache jetzt erstmal pause:-) kurz darauf klingelt telefon. Er: du fährst jetzt sofort Vollgas zum kunden! Ich: Ich fahre der Geschwindigkeit die erlaubt ist, immer. Merk Dir das! Hast Du damit ein Problem? Wenn ja, sag es mir ich werde das dann persönlich mit Chefin klären. Und warum soll ich jetzt plötzlich doch weiterfahrn? Du! hast doch geschrieben ich schaffe es nicht mehr, nur deshalb stehe ich ja jetzt seit 20 Minuten hier in der Weltgeschi rum. Dannach hab ich erstmal nen paar wo nix mehr gelesen von ihm...


    allgm Wichtig: immer (!!!) voll aufmerksam, vorsichtig, langsam, gelassen, rücksichtsvoll, viel spiegelbeobachtend, achtsam/ konzentriert. "Der Rest" kommt automatisch / Erfahrung ... do-ing by learn-ing

    so das mal so meins wenns denn hilft, aber deine erfahrungen kannst nur Du selbst machen...

    Gruß
    Aus Momo von M. Ende:

    "Aber Zeit ist Leben.
    Und das Leben wohnt im Herzen.
    Und je mehr die Menschen daran sparten, desto weniger hatten Sie."

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    • #3
      Moin Daniel,
      1. Muss man als Berufskraftfahrer körperlich kräftig sein oder nicht? Bin jetzt kein Lappen, aber auch nicht He-Man. Manche behaupten, man müsse einiges an Muskelmasse haben, um den Job zu bewältigen,
      Das kommt darauf an, was Du fährst. Bei Stückgut kann es schon mal sein dass man ne Palette mit 500 Kg mit nem Hubwagen auf das Auto schieben muss. Oder wenn man auf dem Bau fährt und Baustellen abräumt ist Fitness und Kraft auch nicht unbedingt fehl am Platz.

      2. Man hört auch immer von den schlechten Arbeitsbedingungen, Niedriglöhnen (die auch gerne mal nicht gezahlt werden), viel zu lange Arbeitszeiten, Verstoß gegen Lenk- und Ruhezeiten, überhöhte Geschwingkeiten, Termine die man nicht einhalten kann etc.
      Wie Nordlicht schon geschrieben hat, alle Gesetze kannst Du nicht immer einhalten, sonst brauchst Du gar nicht rauszufahren.
      Ich persönlich versuche mich an die Schilder halten. Schichtzeiten lassen sich selten einhalten, Lenkzeiten und Ruhezeiten halte ich immer ein, wobei ich allerdings nicht an der Ladestelle auf Pause drücke.
      Als mein Chef deswegen mal getobt hat, hab ich ihm gesagt dass die Pause zur erholung da ist. Pause ist, wenn ich schlafen, essen, trinken, rauchen oder kacken gehen kann. Kann ich eins von den Dingen nicht, ist es Arbeitszeit. Punkt. Danach war nie wieder die Rede davon.

      Geschwindigkeitsbegrenzungen sind so eine Sache für sich. Ich halte mich an die Schilder, in Kurven auch gern mal 10 Km/h weniger weil es im Kessel schwappt. Auf der Bahn fahre ich 85 Km/h, so hab ich etwas Luft nach oben und unten. Bedeutet, ich kann noch 5 Km/h zulegen beim überholen damit der Vorgang schnell abgeschlossen ist, oder ich kann den Tempomaten runtertakten wenn ich nen Kollegen mit etwas weniger vor mir habe.
      Von den generellen 60 Km/h auf Landstraßen halte ich nichts, Gott sei Dank gibt es auch nicht viele Kollegen die sich dran halten.

      3. Laut Internet gibt es anscheinend nur noch schwarze Schaafe bei den Speditionen, die die Fahrer zum Teil nötigen entweder du machst oder du gehst? Gibt es auch noch gute Speditionen oder kann man die alle Vergessen?
      Es gibt sicher noch die ein oder andere gute Spedition, aber sie sind selten. Natürlich hat jeder seine eigene Vorstellung was gut ist.
      Generell sind aber sehr! viele Krampen unterwegs. Das liegt hauptsächlich an dem Outsourcing Gedanken. Viele Speditionen haben keine eigenen Auto´s mehr und machen nur noch Lager. Die Fahrerei macht dann ein Subunternehmer. Da kann man es dann eventuell noch gut antreffen. Aber dann sind da noch die Subunternehmer der Subunternehmer usw... Da wird es schwierig, die haben oft kein Geld für Reparaturen an den Auto´s, für Reifen, Diesel, Fahrergehälter...

      Fazit:
      Ein Traumjob ist es sicher nicht. Die Arbeitszeiten sind lang, die Löhne im Keller, Ärger ist vorprogrammiert, jeder will dir ans Bein pinkeln, Dispo, Kunden, Rennleitung, wenn es Dir unterwegs mal schlecht geht wirds schwierig nen Arzt zu bekommen und es ist schwer einen guten Job zu finden wo alles einigermaßen passt.

      Auf der anderen Seite hast Du auch Freiheiten, die man in anderen Job´s nicht hat.

      Entscheiden musst Du das alleine. Vielleicht versuchst Du erst mal ein Praktikum zu bekommen um mal reinzuschnuppern,
      bevor du dich in eine Ausbildung stürzt.
      Gruss, Anaconda.44

      Actros 1844 Chemietanker

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      • #4
        Der war auch nicht der kräfigste. Aber er hat biss. Das ist es wohl was man in diesem Job braucht.

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        • #5
          Hallo Daniel, ich sag es einfach mal in der Kurzform. Ich bin seit ewiger Zeit als Lkw Fahrer tätig.
          Heute werden in den Speditionen meist Dumpinglöhne für Arbeitszeiten die zwischen unmöglich
          und Sklaverei liegen gezahlt. Du wirst bei vielen Kunden als billiger Lagerarbeiter beim abladen
          gesehen. Dein Ruf, auch mit Ausbildungen (ich hab 3 Ausbildungen) wird gesehen : Hilfsarbeiter
          mit Führerschein. Ich rate Jedem der sich überlegt LKW zu fahren nur davon ab mit den Worten:
          Laß es. Gruß

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          • #6
            Hallo, danke für die sehr ausführlichen Antworten.

            erstmal eine allgemeine Frage an MR.TGX:

            Man hört immer wieder auf der einen Seite von LKW Fahrern, das man diesen Beruf nicht ausüben soll, auf der anderen Seite kann man ja auch die Frage stellen, wieso fahrt ihr dann überhaupt noch und hört nicht einfach auf und macht was anderes? Das ist für mich mehr oder weniger nicht ganz nachvollziehbar...

            Das man es auch nicht schafft, hundertprozentig ohne Knöllchen zu fahren, ist mir schon beim PKW Fahren aufgefallen,aber ich habe es bisher immer geschafft ohne Punkte und Fahrverbote auszukommen und nur Geldstrafen zu bezahlen und das wäre mir beim LKW fahren auch wichtig. Es gibt anscheinend auch Toleranzbereiche, wo die Polizei mal ein Auge zudrückt, oder warum fahren alle LKW 85 KM/H auf der Autobahn, obwohl man das ja durch den Fahrtenschreiber jederzeit direkt schriftlich für die Polizei hat?

            Ich hatte vergangenes Jahr ein Praktikum in einer Spedition mit eigener Werkstatt absolviert und war die ganze Zeit nur in der Werkstatt gewesen, da hat man mehr den Eindruck bekommen, was man als NFZ-Mechaniker später so macht, und ich weiß jetzt nicht genau, inwieweit man später noch mit den Reparaturen der Fahrzeuge am Hut hat, den die Bordmittel sind begrenzt und unterwegs kann man eigentlich nicht so viel machen... in dieser Werkstatt kam auch die Frage auf, ob ich auch kräftig genug für diesen Job bin, da ich z.B.: den ganzen Tag unter anderem damit beschäftigt war LKW Reifen von Hand ab- und anzuschrauben, wo mir doch nach einer gewissen Anzahl an Reifen die arme abgefallen sind...

            Allerdings kenne bzw. kannte ich privat zwei BKFs einen mitte 30, der andere 60 und mit dem älteren, der Tagestouren fuhr, bin ich ein paar Mal mitgefahren und es hat mir durchaus gefallen, allerdings hatte er eine gute Firma, was heute nicht mehr selbstverständlich ist.

            Gruß Daniel

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            • #7
              Zitat von django123 Beitrag anzeigen
              Man hört immer wieder auf der einen Seite von LKW Fahrern, das man diesen Beruf nicht ausüben soll, auf der anderen Seite kann man ja auch die Frage stellen, wieso fahrt ihr dann überhaupt noch und hört nicht einfach auf und macht was anderes?
              Erstmal herzlich willkommen bei BO.

              Die meisten Leute die ich traf die sowas behaupten, kennen nur diesen ihren Beruf. Diese Leute sehen nicht sehr weit über den Tellerrand und meinen das "nur sie" einen extrem harten und anstrengenden Job haben. In anderen Berufen sieht es aber nicht viel anders aus.
              Ich fahre jetzt ein gutes Jahr und würde es wieder machen! Der Streß in meinem eigentlichen Beruf war nicht viel weniger. Und der "Arsch" bist du als Handwerker ebenso.
              "Niemand darf zur Todesstrafe verurteilt oder hingerichtet werden."

              (2007/C 303/01 - Charta der Grundrechte der Europäischen Union)

              "Eine Tötung wird nicht als Verletzung dieses Artikels betrachtet, wenn sie durch eine Gewaltanwendung verursacht wird, die unbedingt erforderlich ist, um ... c) einen Aufruhr oder Aufstand rechtmäßig niederzuschlagen."

              (2007/C 303/02 - Erläuterungen zur Charta der Grundrechte)

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              • #8
                Moin Daniel,

                Man (wer is datt?) hört und liest oft auch ne Menge schwachsinn. Is so.

                Wenn dein Herz dir sagt ich will dass, dann mach es und lass Dich von Niemandem davon ablenken/behindern/abbringen!
                Wenn du keine Lust mehr zum fahrn hast suchste Dir nen anderen job...
                Extra ne Ausbildung würde ich nicht! dafür machen, weil mir wäre es zu lange keine Moneten.

                Ich bin auch mal auf der BAB mit Geschwindigkeit nach Tachoanzeige 84km/h (Windstille) zur Freude der Rennleitung vonner Brücke geblitzt worden. Foto hab ich aber nie zugesand bekommen, evtl wärn die kosten für die briefmarke teurer als der zu erwartene gewinn aus der verbliebenen einen km/h geschwindigkeitsüberschreitung.
                Allerdings hab ich nen Punkt in FL dafür bekommen, dass mein AG mich unwissentlich mit nem überlangen LKW hat nen jahr rumfahrnlassen. Nachdem dies während ner Kontrolle festgestellt wurde, meine angekündigten Lohnerhöhungstermine mehrfach verschoben wurden, eine einvernehmliches Auseinandergehen in Zukunft, inkl. weiter von mir fortgesetzter Arbeit, seitens des AG nicht gewollt wurde, wurde mir an meinem ersten kranken Tag gekündigt. Sowohl nicht fristgerecht als auch 1. ganz ohne irgendeinen Grund und dann 2. mittels eines frei erfunden grundes zu tun, so dass er sich damit selbst vor Agericht seinen eignen Spass gemacht hat. Aber gut war ja nur seitens des AG so gewollt, bitte die werden schon wissen was sie warum tun ...

                Reifenwechseln hab ich auch mal gemacht (2 betriebsautos u 1 privatpkw), allerdings hieß das bei mir Tischlerausbildung. War wohl ne Namensverwechselung keine ahnung, jedenfalls voll die verarsche.
                Seitdem hab ich da wenig Bock drauf. Da traf es sich prima, dass der lkw mit dem ich unterwegs war kein reserverad hatte :-) U künftige AG sollten sich nen reifenwechselservicemenschen leisten können, denn ich bin der Fahrer mit dem Schlüssel.

                noch mal nen paar Dinge:
                - wunder dich nicht wenn du mal im dunkeln anne ampel kommst und dann zufällig beim blick in den rechten spiegel erkennst dass der gulli da nen halben meter neben deinem rechten vorderreifen "offen" sprich ohne deckel ist, sowas kann passiern
                - Artzbesuche sind nicht oder kaum mögl denn welcher arzt hat samstags geöffnet?
                - soziale kontakte reduzieren sich drastisch um nicht dramatisch rtg 0 zu textn
                - wenn du im winter in ner bayrischen stadt leer übelst bergauf fährst dann nen zebrastreifen inkl zwei hände voll kinder kommt und direkt im anschluss dann ne rote ampel, freust du dich den nä Tag noch übers Leben wenn dich nen trecker ausner schneewehe zieht, dass du nicht den abhang in die ortschaft runter gerutscht/rollt bist

                Aber ansonsten ists auch mal schön und macht spass gruß
                Aus Momo von M. Ende:

                "Aber Zeit ist Leben.
                Und das Leben wohnt im Herzen.
                Und je mehr die Menschen daran sparten, desto weniger hatten Sie."

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                • #9
                  Daniel, Deine Frage warum ich noch fahre : Aus meinen erlernten Berufen bin ich lange Jahre raus,also Out.
                  Da ich jedoch nicht mehr ewige Jahre bis zur Rente habe und bei einer Firma bin die akzeptabel und pünktlich
                  bezahlt, werde ich den Teufel tun aufzuhören. Ich habe keine Lust auf Arbeitslos und dannach in Hartz zu
                  gelangen, dann dürfte ich meinen heutigen Standard - Wohnen, mehrere Autos,Rücklagen usw. aufgeben.
                  War Deine Frage damit ausreichend beantwortet?

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                  • #10
                    Hallo Django,

                    In dem Berufs ist schon lange nicht mehr alles Gold was glänzt. In dem Job muss man vieles von mehreren Seiten betrachten.....
                    Es gibt immer einen der es macht und einen der es mit sich machen lässt.....
                    Manche schimpfen zu recht, andere weil sie vieles selber schuld sind......
                    Seriöse Firmen sind leider Mangelware, aber das ist in anderen Branchen genauso.
                    Jeder der sich berufen fühlt Fahrer zu werden soll es ausprobieren und sich sein eigenes Bild machen. Es liegt eben nicht jedem.

                    In dem Job gibt es nur zwei Seiten: Entweder man liebt den Job oder man hasst ihn.

                    Einige machen ihn nur des Geldes wegen ,besser den Job als gar keinen andere aus Spaß und Liebe zum Job. Einige schimpfen zwar über den Job aber wenn man über den Tellerrand schaut .......es gibt noch schlimmere Jobs........da ist Fahrer sein für einige das geringere übel.

                    Kraft in dem Job ist eine realtive Sache.....wie die anderen Kollegen ja schon sagten, es kommt drauf an was man fährt. Aber ich als Frau fahre jetzt seit 4 Jahren Sattel international,bin vorher Kurierdienst europaweit gefahren und war vorher beim Paketdienst und das ohne Herkules zu sein......
                    Es gibt immer Sachen wo man seine Grenzen findet.......aber nichts ist unmöglich.....niemand kann alles.Man darf nur nicht zu stolz sein um auch mal um Hilfe zu bitten, dann kommt man auch klar. Bei der Stellenwahl sollte man sich eben ausreichend über die Anforderungen der Firma informieren und nicht an gnadenloser Selbstüberschätzung leiden.
                    Also von dem Gerücht Kraft würde ich mich an deiner Stelle nicht endmutigen lassen.

                    Niederlande sind auch nur bedingt eine Alternative. Auch da gibt es mittlererweile genug schwarze Schafe und auch die Löhne sind da nicht mehr das was sie mal waren. In den Niederlanden muss man als deutscher aufpassen das man nicht über den Bock gezogen wird.
                    Manche Firmen lassen deutsche Fahrer für Löhne fahren wo die niederländischen Kollegen nur mit dem Kopf schütteln würden.
                    Bevor man sich auf die Niederlande einlässt sollte man sich dort erst mal über die Lohnsysteme und Sozialsysteme schlau machen......
                    Sei immer wie du bist und verrate dich nicht selber!:)

                    Kommentar


                    • #11
                      Wie sieht es eigentlich mit diesem sogenannten LKW-Fahrermangel aus? Die meisten Speditionen sind zur Zeit ja am jammern, das in den nächsten Jahren sehr viele Fahrer in den Ruhestand gehen, aber nicht genug Nachwuchs nachkommt. Ist es wirklich so, das LKW Fahrer knapp werden? Wird sich früher oder später etwas an den Arbeitsbedingungen oder Löhnen ändern, wenn die Fahrer fehlen?

                      Gruß Daniel

                      Kommentar


                      • #12
                        gute Frage ...
                        einerseits is was dran vermute ich allerdings is des alles sehr komplex das man da schwierig mal eben so z.b. hier nen bissle lohnschraube nach oben dreht und sofort sind da qualifizierte u willige menschen da ...
                        Andererseits ist Ost u Südeuropa gross/ viele Leute die auch arbeiten können und wollen, sowie automatisierung u neue verkehrskonzepte/technologien schreiten modern oder nich voran ....

                        nachtrag zur körperlichen belastung: meine Erfahrung der menschliche körper ist erstaunlich widerstandfähig und höchst anpassungsfähig (d.h. harte arbeit -> muki´s wachsen von selbst; kaum körperliche Arbeit/ physische bewegungsleistung -> keine muki´s und bei zuviel/ einseitiger/ falscher Ernährung zunehmende verfettung)

                        Edit::
                        > ....es gibt noch schlimmere Jobs......
                        jo absolut zB Rettungssani, Altenpfleger, Erzieher, Richter, Verischerungshändler, Polizist, Politiker, Bänker, Lehrer, Schreibtischtäter, Tischler, Mutter, Vater ....

                        probieren geht über studieren, versuch macht klug, test it, wenns nicht mehr passt kommt was neues....

                        Gruss
                        Aus Momo von M. Ende:

                        "Aber Zeit ist Leben.
                        Und das Leben wohnt im Herzen.
                        Und je mehr die Menschen daran sparten, desto weniger hatten Sie."

                        Kommentar


                        • #13
                          ja Fahrer werden knapp.

                          löhne werden aber nicht steigen, jedenfalls nicht der reallohn.

                          Kommentar


                          • #14
                            Django die Speditionen jammern nur deswegen weil die nicht das bekommen was die wollen.......die wollen bzw. können nur wenig zahlen ,wollen aber gute,qualifizierte und zuverlässige Fahrer für diese Geld bekommen. Dann am besten 20 -30 Jahre jung und minimum 10 - 20 Jahre Berufserfahrung. Dann darf der Fahrer am besten nicht weiter als 20 km vom Firmenstandort weit weg wohnen und darf bisher nur maximal bei 2 -3 Firmen in der Vergangenheit gearbeitet haben.Zusätzlich am besten noch ein Allrounder der zur Not auch freiwillig Nutzfahrzeugmechaniker oder Lagerarbeiter spielt.Alles in Kombination zu finden ist aber nicht immer so einfach.Deswegen bleibt die Auswahl der geeigneten Kandidaten sehr eingeschränkt und wird dann Fahrermangel genannt.
                            Es gibt auch einige Fahranfänger in Deutschland die nach dem Führerscheinerwerb nirgendwo eine Chance bekommen weil fast immer Fahrer mit Erfahrung gesucht werden. Anstatt Fahrer im eigenen Land zu fördern.....neee.....aber dann wegen anscheinendem Fahrermangel jammern.

                            Und wenn es in Deutschland nicht genug Fahrer gibt, kein Problem im europäischen Umland gibt es ja noch genug Fahrer die sogar bereit sind nach Deutschland umzuziehen und deutsch zu lernen. Derzeitig wird das in einigen Speditionen ja schon praktiziert spanische Fahrer nach Deutschland zu holen.Wird sogar von den Behörden teilweise gesponsert. Also an Fahrermangel glaube ich nicht.

                            Die Löhne werden sich wohl aber kaum ändern, die Speditionen drehen sich alle gegenseitig das Wasser ab und die Frachtpreise steigen nicht. Jeder unterbietet den nächsten und es gibt leider auch einige unwissende Spediteure auf dem Markt die keine Ahnung von der Materie haben.Hauptsache Lkws anschaffen,Fahrer einstellen und glauben alles andere wäre ein Kinderspiel.Die halten sich zwar manchmal nicht lange am Markt, aber die Möchtegernunternehmer schiessen doch teilweise wie Pilze aus dem Boden und der nächste der für Dumpingpreise fährt kommt bestimmt.Es gibt zwar noch einige andere Faktoren die da mit eine Rolle spielen,aber dies ist eine Sache von vielen.
                            Zuletzt geändert von Speedy79; 06.04.2013, 23:54. Grund: Ergänzung
                            Sei immer wie du bist und verrate dich nicht selber!:)

                            Kommentar


                            • #15
                              Moin Speedy,

                              zuverlässigkeit und Lagerarbeiter sein, klar einleuchtend: pünktlich, nie krank, mögl wenig Urlaubstage im Jahr und bei jedem dritten Kunden selbst ent- oder beladen - kein thema.

                              Aber warum is das
                              Zitat von Speedy79 Beitrag anzeigen
                              Dann darf der Fahrer am besten nicht weiter als 20 km vom Firmenstandort weit weg wohnen und darf bisher nur maximal bei 2 -3 Firmen in der Vergangenheit gearbeitet haben.
                              so wichtig ist begreif ich nich...

                              kannst mir da bitte nen ideenschubser schenken? wär freundlich von dir

                              Gruß
                              Aus Momo von M. Ende:

                              "Aber Zeit ist Leben.
                              Und das Leben wohnt im Herzen.
                              Und je mehr die Menschen daran sparten, desto weniger hatten Sie."

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