Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Arbeitsbedingungen im Nahverkehr?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • #16
    Zitat von thebrain Beitrag anzeigen
    Also zunächst einmal Frage: Gibt es einen Tarifvertrag? Wenn ja, steht wegen der Bezahlung alles da drin. (Der müsste Dir, wenn vorhanden, mit deinem Arbeitsvertrag ausgehändigt worden sein).

    Gibt es keinen, dann sollte das alles eigentlich in deinem Arbeitsvertrag drin stehen.
    Muss auch drin stehen, wenn der AG nach Tarif zahlt oder er tarifgebunden sein sollte. Kann ich mir bei einem Fuhrpark von 6 LKW nicht vorstellen.
    Ab jetzt musst Du was tun um Geld zu verdienen. Bei Festgehalt konntest Du dir immer sicher sein, das Du jeden Monat das gleiche bekommst. Bei Stundenlohn ist es abhängig davon wie viele Stunden du im Monat arbeitest.
    Ich denke, um Geld zu verdienen muss man immer was tun. Ob Stundenlohn oder Fix.
    Wenn er eine 5-Tagewoche hat, bekommt er auch für die möglich zu leistenden Stunden sein Geld. Wird es weniger, bekommt er auf alle Fälle trotzdem für die möglichen Sollstunden eine Bezahlung. Wäre ja auch ein Ding, wenn durch Fehldisposition er nur die Hälfte seiner möglichen Stunden machen könnte und dafür auch nur die Hälfte auf dem Lohnzettel hätte.

    Was wird gezahlt,wenn ich krank bin bzw. im Urlaub?
    Genau wie ebend beschrieben. Hast du eine 40 oder 48 Std.-Woche, bekommst Du diese auch bezahlt.
    Egal ob Urlaub, Krank oder Fehldispo.

    Gruß
    Zitat von Robert Lyndt:
    "Es ist leichter eine Lüge zu glauben, die man schon hundert mal gehört hat, als die Wahrheit, die man noch nie gehört hat."

    Kommentar


    • #17
      Danke Euch für die Infos.
      Arbeitsvertrag habe ich noch keinen.
      Eine feste Zusage,auf die ich mich auch verlassen kann,habe ich.
      Arbeitsbeginn wird spätestens am 22.11.10 sein.
      Nur der Stundenlohn ist nicht wirklich berauschend,aber ich muss es machen,da mir ab Januar Hartz 4 droht.
      Auf jeden Fall habe ich nen Job und hocke nicht mehr länger zuhause in der Bude.

      Kommentar


      • #18
        Dann wünsche ich Dir viel Glück im neuen Job. Und wegen der Kohle: evtl. lässt sich ja noch mal mit deinem neuen Chef reden.

        Gruß
        Zitat von Robert Lyndt:
        "Es ist leichter eine Lüge zu glauben, die man schon hundert mal gehört hat, als die Wahrheit, die man noch nie gehört hat."

        Kommentar


        • #19
          Danke,ELO-1
          Wie gesagt,ich bin ja schon mal für ihn gefahren.
          Er hatte jetzt wieder ein Stellenangebot drin und ich hab ihm einfach mal ne Mail geschickt.
          Es kam auch prompt ne Antwort und zwischen den Zeilen konnte man lesen,dass er sehr froh ist,dass ich mich gemeldet habe.
          Gestern hatte ich dann einen Anruf von ihm auf meinem Anrufbeantworter und es fielen unter anderem die Worte"...und Sie haben ihre Arbeit ja wirklich super und korrekt gemacht..."
          Er weiss genau,was er an mir hat und ich denke/hoffe mal,dass nach der 3-monatigen Probezeit vielleicht auch 1 oder 2 Euro mehr drin sind.

          Kommentar


          • #20
            Zitat von ELO-1 Beitrag anzeigen
            Muss auch drin stehen, wenn der AG nach Tarif zahlt oder er tarifgebunden sein sollte. Kann ich mir bei einem Fuhrpark von 6 LKW nicht vorstellen.
            Ok das mit dem Fuhrpark hatte ich überlesen :(

            Ich denke, um Geld zu verdienen muss man immer was tun. Ob Stundenlohn oder Fix.
            Wenn er eine 5-Tagewoche hat, bekommt er auch für die möglich zu leistenden Stunden sein Geld. Wird es weniger, bekommt er auf alle Fälle trotzdem für die möglichen Sollstunden eine Bezahlung. Wäre ja auch ein Ding, wenn durch Fehldisposition er nur die Hälfte seiner möglichen Stunden machen könnte und dafür auch nur die Hälfte auf dem Lohnzettel hätte.
            Hängt davon ab, ob es im Arbeitsvertrag eine Stundenvorgabe gibt. Wenn ja, muss er nach den Sollstunden bezahlen. Wenn nicht...

            Genau wie ebend beschrieben. Hast du eine 40 oder 48 Std.-Woche, bekommst Du diese auch bezahlt. Egal ob Urlaub, Krank oder Fehldispo.
            Daher ist es denke ich mal wichtig für Ihn zu wissen ob er eine Stundenvorgabe hat. Ich denke mal das sich sein neuer Arbeitgeber da abgesichert hat. Ist jetzt zwar eine vermutung, aber bei uns ist das z.b. so. Bist Du krank, bekommst Du nur noch 8 Stunden bezahlt. Hat man Urlaub sind es 9,6 Stunden die bezahlt werden. Und wir haben eine Sollstundenvorgabe von 208 Stunden im Monat. Ist vom Tarifvertrag so vorgesehen.

            Aber auch ich wünsche viel Glück beim neuen Chef

            Kommentar


            • #21
              ich hab für das Spiel einen zweijahres Vertrag unterschrieben.

              Kommentar


              • #22
                Zitat von thebrain Beitrag anzeigen



                Hängt davon ab, ob es im Arbeitsvertrag eine Stundenvorgabe gibt. Wenn ja, muss er nach den Sollstunden bezahlen. Wenn nicht...



                Daher ist es denke ich mal wichtig für Ihn zu wissen ob er eine Stundenvorgabe hat. Ich denke mal das sich sein neuer Arbeitgeber da abgesichert hat. Ist jetzt zwar eine vermutung, aber bei uns ist das z.b. so. Bist Du krank, bekommst Du nur noch 8 Stunden bezahlt. Hat man Urlaub sind es 9,6 Stunden die bezahlt werden. Und wir haben eine Sollstundenvorgabe von 208 Stunden im Monat. Ist vom Tarifvertrag so vorgesehen.

                Aber auch ich wünsche viel Glück beim neuen Chef
                Da möchte ich doch mal ganz energisch widersprechen.
                Der Arbeitnehmer hat dem Arbeitgeber gegenüber eine Bringschuld bezüglich der geleisteten Arbeit. Er hat aber keine Holschuld.
                Ist eine gewisse Stundenzahl vertraglich vereinbart, so muss der Arbeitnehmer diese Stunden auch bringen. Es ist Sache des Arbeitgebers, auch dafür zu sorgen, dass die Bringschuld erfüllt wird. Der Fahrer muss sich keine Arbeit "suchen", um diese Bringschuld ableisten zu können. Versäumt oder unterlässt der Arbeitgeber also, dem Fahrer das Erbringen der vertraglich vereinbarten Stunden zu ermöglichen, entbindet ihn das nicht von der Pflicht, die vereinbarten Stunden trotz Nichtableistung zu bezahlen.
                Ich werde heute Nachmittag mal in meinen Unterlagen wühlen und schauen, ob ich dieses Urteil noch habe. Diese Klage von mir schon etwas länger her und ich weiß nicht, ob ich sie nicht bereits schon entsorgt habe.

                Bei Krankheit ist es so, dass immer der Verdienst der letzten 13 Wochen zugrundegelegt wird. Die tatsächlich abgeleisteten Stunden oder etwa die Sollstunden spielen hier keine Rolle. Nur der Verdienst in dem genannten Zeitraum ist maßgeblich. Grundlage hierfür ist die gesetzliche Vorgabe, dass niemand bei Krankheit benachteiligt werden darf. Komischerweise ist das bei Urlaub anders, aber man muss ja nicht alles verstehen, was der Gesetzgeber so festlegt. In die Lohnfortzahlung fallen auch alle Zuschläge rein, die im genannten Zeitraum gezahlt wurden, außer Spesen. Das Bundesarbeitsgericht hat lediglich bei den Nachtzuschlägen festgelegt, dass diese Brutto gezahlt werden und eine Steuerbefreiung nicht gerechtfertigt ist.

                Die Sollvorgabe in einem Tarifvertrag darf nicht so bemessen sein, dass bestehende Gesetze zum Schutz der Arbeitnehmer ausgehebelt werden. Ich würde mir also die 208 Stunden im Arbeitsvertrag nicht gefallen lassen. Die Tarifverträge werden vom Arbeitsministerium ja nicht geprüft, sondern nur hinterlegt. Deshalb bleibt es dem Betriebsrat bzw. dem Arbeitnehmer überlassen, einen Tarifvertrag anzufechten, wenn er dadurch gezwungen wird, gegen geltendes Recht zu verstoßen. Es gibt zwar zahlreiche Öffnungsklauseln in den Gesetzen, in denen abweichende Regelungen eines Tarifvertrages legitim werden, aber das gibt es nicht in Bezug zur Regelarbeitszeit. Wo kein Kläger, da kein Richter. Und die KfG nimmt es einfach so hin. Ich fasse es nicht. Tzzz!

                Kommentar


                • #23
                  Zitat von Ramaanda Beitrag anzeigen
                  Da möchte ich doch mal ganz energisch widersprechen.
                  Der Arbeitnehmer hat dem Arbeitgeber gegenüber eine Bringschuld bezüglich der geleisteten Arbeit. Er hat aber keine Holschuld.
                  Ist eine gewisse Stundenzahl vertraglich vereinbart, so muss der Arbeitnehmer diese Stunden auch bringen. Es ist Sache des Arbeitgebers, auch dafür zu sorgen, dass die Bringschuld erfüllt wird. Der Fahrer muss sich keine Arbeit "suchen", um diese Bringschuld ableisten zu können. Versäumt oder unterlässt der Arbeitgeber also, dem Fahrer das Erbringen der vertraglich vereinbarten Stunden zu ermöglichen, entbindet ihn das nicht von der Pflicht, die vereinbarten Stunden trotz Nichtableistung zu bezahlen.
                  Ich werde heute Nachmittag mal in meinen Unterlagen wühlen und schauen, ob ich dieses Urteil noch habe. Diese Klage von mir schon etwas länger her und ich weiß nicht, ob ich sie nicht bereits schon entsorgt habe.
                  Entschuldige bitte, falls ich mich da falsch ausgedrückt haben sollte. Aber bei uns ist es so das selbst wenn ich diese 208 Sollstunden nicht erreiche, ich Sie trotzdem bezahlt kriege.

                  Bei Krankheit ist es so, dass immer der Verdienst der letzten 13 Wochen zugrundegelegt wird. Die tatsächlich abgeleisteten Stunden oder etwa die Sollstunden spielen hier keine Rolle. Nur der Verdienst in dem genannten Zeitraum ist maßgeblich. Grundlage hierfür ist die gesetzliche Vorgabe, dass niemand bei Krankheit benachteiligt werden darf. Komischerweise ist das bei Urlaub anders, aber man muss ja nicht alles verstehen, was der Gesetzgeber so festlegt. In die Lohnfortzahlung fallen auch alle Zuschläge rein, die im genannten Zeitraum gezahlt wurden, außer Spesen. Das Bundesarbeitsgericht hat lediglich bei den Nachtzuschlägen festgelegt, dass diese Brutto gezahlt werden und eine Steuerbefreiung nicht gerechtfertigt ist.
                  Bei Krankheit oder Urlaub sprach ich auch nicht von den Sollstunden. Laut unserem Tarifvertrag ist es nun mal so, das wenn ich krank bin nur 8 Stunden pro Tag der Krankheit bezahlt kriege, Urlaubstage werden bei mir mit 9,6 Stunden pro Urlaubstag bezahlt.

                  Die Sollvorgabe in einem Tarifvertrag darf nicht so bemessen sein, dass bestehende Gesetze zum Schutz der Arbeitnehmer ausgehebelt werden. Ich würde mir also die 208 Stunden im Arbeitsvertrag nicht gefallen lassen. Die Tarifverträge werden vom Arbeitsministerium ja nicht geprüft, sondern nur hinterlegt. Deshalb bleibt es dem Betriebsrat bzw. dem Arbeitnehmer überlassen, einen Tarifvertrag anzufechten, wenn er dadurch gezwungen wird, gegen geltendes Recht zu verstoßen. Es gibt zwar zahlreiche Öffnungsklauseln in den Gesetzen, in denen abweichende Regelungen eines Tarifvertrages legitim werden, aber das gibt es nicht in Bezug zur Regelarbeitszeit. Wo kein Kläger, da kein Richter. Und die KfG nimmt es einfach so hin. Ich fasse es nicht. Tzzz!
                  Stop! Was hat die KFG damit zu tun? In unserem Tarifvertrag wird eine Regelarbeitszeit von 178 Stunden vorgegeben. Dazu kommt noch eine Klausel die es erlaubt von der Arbeitszeit ab zu weichen. Daher kommen wir auf diese 208 Stunden. Und das hat nichts mit der KFG zu tun! Die hat noch gar keinen Tarifvertrag abschließen können.

                  Kommentar


                  • #24
                    Hallo,

                    dann will ich auch mal ein wenig meiner Erfahrungen hier rein schreiben. Wenn ich schon so heisse.........

                    Wie mein Name schon sagt fahre ich ausschließlich Nahverkehr, wobei die Definition des Begriffes Nahverkehr eigentlich nur bedeutet "ich schlafe (übernachte) nicht im LKW sondern zuhause", alles andere was man in den Begriff noch sonst rein interpretieren könnte kann so sein - muss aber nicht.

                    Nahverkehr ist generell wesentlich stressiger als Fernverkehr (meistens), und wird oft auch noch schlechter bezahlt (zumindest wenn keine Spesen gezahlt werden)

                    Ich selbst kenne jetzt den nahverkehr seit mehreren Jahren, in mehreren Branchen (Stahl, Stückgut, Frigo) in Stundenlohn und auch als Festgehalt sowie mit verschiedenen Fahrzeuggrössen.

                    Bzgl. der Bezahlung kann ich nur sagen, mit Stundenlohn fühle ich mich besser als mit Festgehalt. Was nicht heissen muss das Festgehalt weniger ist. Nein, hier geht es eigentlich wieder um Stress (den man sich zugegebenermassen selber macht). Mit Festgehalt (Überstunden natürlich schon alle mit drin) hatte ich bei nem 10 Stunden Tag ein Gefühl von "ist OK", diese Tage wiegen aber die Tage nicht auf an denen es 15,16 oder 17 Stunden werden und man ständig denkt "na toll, und das geld bleibt gleich"

                    Unterm Strich hat sich das mit dem festgehalt bei mir auf den ganzen Monat gerechnet fast immer ausgeglichen, war also eigentlich immer völlig i.O. Das Gefühl was ich aber in der 13,14,15,16 Stunde jeweils hatte konnte ich nicht abschütteln. Obwohl ich es besser wusste hatte ich immer das Gefühl ich arbeite jetzt "umsonst".

                    Und dieses Gefühl hat ne menge stress verursacht (schlechte Laune, aggressiv, total in Eile, keinerlei Geduld, usw usw)

                    Ich selber komme also mit Stundenlohn vom Stress her besser klar. Auch wenn es keinen cent mehr sind als beim festgehalt, mein Gefühl sagt es ist ok, es wird ja bezahlt.

                    Zum Stundenlohn selber kann ich nicht sehr viel sagen ausser das diejenigen Arbeitgeber mit denen ich gearbeitet oder gesprochen habe alle so um die 10 Euro pro Stunde bezahlt haben. Einer sagte mal, ich zahle wie alle -9,76 Euro- pro Stunde. (na wenn er meint das alle so zahlen...)

                    Der Nahverkehr selber unterscheidet sich nach meiner Erfahrung zum einen WAS man fährt und WOMIT man fährt.

                    Bei Stahl z.B. sind Wartezeiten bis 5 Stunden zum Be-/Entladen fast normal. (bei grossen Stahlwerken) Mit viel Glück schafft man also 2-3 Touren in der Nähe. (Duisburg-Dortmund oder Dortmund-Sauerland oder so) Mit nem kleineren Auto (25Tonner) bekommt man meistens keine Komplettladungen von A nach B sondern ein Sammelsurium von Kleinteilen für 3,4,5 oder mehr Kunden. (wobei diese Kleinteile bei Stahl immer noch ne Menge wiegen). Meist sind die Kunden kleiner (Handwerksbetriebe usw), die Zufahrten schmaler und die bestellten Produkte kleiner.

                    Generell habe ich die erfahrung gemacht - je kleiner das Auto desto mehr wird man "gehetzt" bzw. desto öfter laden, entladen, laden, entladen usw

                    Auch beim Sattelzug (den fahre ich) kann es so sein das man 10 Stunden arbeitet und sage und schreibe 100 km auf der Uhr hat, oder was auch "NAHverkehr" ist, 10 Stunden arbeitet und 450 Km auf der Uhr hat.

                    Wobei die weitere Tour aus meiner Erfahrung meist eine komplette Ladung beinhaltet die man von A nach B bringt, evtl. noch ne Rückladung laden und zurückfahren.

                    Bei der kurzen Tour heisst es auch beim Sattelzug, kurz fahren, laden oder entladen, wieder kurz fahren, usw usw

                    Je kürzer die einzelnen Strecken sind desto weniger Probleme bekommt man natürlich mit den LURZ, (man fährt ja kaum). Und da die Arbeitszeiten (nicht LURZ) ja für die meisten Arbeitgeber völig uninteressant sind habe ich leider oft feststellen müssen das im Nahverkehr Arbeitszeiten von 14, 16 oder mehr Stunden pro Tag völlig als normal gelten. Das dann am besten noch 6 Tage die Woche (wobei dann ja die LURZ wieder zum tragen kämen) und viele Arbeitgeber sind halbwegs zufrieden.

                    Das 6 mal 16 Stunden zusammen 96 sind und die gem. Arbeitszeitgesetz noch nicht mal in 2 Wochen zulässig sind interesseirt die allermeisten Arbeitgeber nicht die Bohne. Dazu dann noch ein Jahresurlaub von 24 Tagen berechnet auf Basis einer 6 Tage Woche (also ganze 4 Wochen im Jahr) und der Arbeitgeber hat den Standard in der Branche erfüllt.

                    Im Fernverkehr sieht das natürlich anders aus. Wenn ich z.B. von A nach B 2000 Km zu fahren habe, fahre ich 2 x 4,5 Stunden "geradeaus", und dann ist mind. 9 Stunden Pause. Dazu bekomme ich noch 24 Euro Spesen pro Tag und sitze eben den ganzen Tag "vorm bett und schaue aus dem fenster"

                    Nahverkehr ist also bezogen auf Fernverkehr eigentlich nur schlechter. Wenn man aber (so wie ich) sich für kein Geld der Welt vorstellen kann auf 2,5 QM zu "leben" bleibt nur Nahverkehr denn da kommt man wenigstens jeden Tag irgendwann mal nach Hause. (wenn auch nur kurz).

                    Was noch ganz i.O. ist im Bereich nahverkehr ist Linie. Man fährt jeden Tag dieselbe Strecke hin/zurück und Ende. Das kommt dem Fernverkehr relativ nahe und man ist trotzdem "abends" wieder zuhause.

                    Alles in allem denke ich man sollte sehen das man möglichst keine kleinen Autos fährt (je kleiner desto stressiger finde ich) und dann muss man eben ausprobieren WAS man am liebsten fährt.

                    Wie oft ich im Nahverkehr den Spruch "gib gas" gehört habe kann ich nicht mehr zählen, aber das muss man dann irgendwann einfach überhören. Der Disponent der das sagt könnte einen Sattelzug wahrscheinlich nicht mal geradeaus fahren geschweige denn mit 40 to durch winzige Dörfchen im Sauerland rangieren - insofern muss man da auf Durchzug schalten. Man muss aber eben damit leben "gehetzt" zu werden, was es im Fernverkehr auch nicht in dem Maße gibt.

                    Mein persönliches Fazit nach mehreren Jahren Nahverkehr:
                    Der Job ist schlecht bezahlt, stressig und die Arbeitsbedingungen sind oft unter aller Sau. Arbeitszeiten schlimmer als zu Sklavenzeiten in den USA, Autos die oft nur noch durch den Rost zusammengehalten werden aber aus mir völlig unerklärlichen Gründen trotzdem ne TÜV Plakette haben und Disponenten für die der Fahrer jederzeit ersetzbares Arbeistmittel darstellt welches man nach Belieben und vor allem völlig unbegrenzt nutzen kann.

                    Ich selbst komme mit der Situation klar indem ich öfter das böse böse Unwort "Nein" benutze. Egal welche Firma und egal in welcher Situation muss ich natürlich seit Jahren mit völligem Unverständniss, teilweise Unglauben das ich wirklich nein gesagt habe bis hin zu wilden Drohungen seitens Dispo und Chefs leben. Aber ich habe meine eigenen Regeln der MINDESTanforderungen und so fahre ich nur mit Autos die mindestens so und so in Ordnung sind (kein Luxus oder neu, einfach nur einigermassen funktionsfähig), fahre nur dann noch mehr wenn ich es zumindest halbwegs vertreten kann (die eine Tour noch nach 16 Stunden) und nehme mir die freie Zeit (2 Tage am Stück) die ich meine zu brauchen.

                    Ich wünsch dir allzeit ne gute Fahrt, nicht ganz so viele Staus wie ich die hier im Ruhrgebiet jeden Tag habe, nen halbwegs vernünftiges Auto und den Mumm auch mal Nein zu sagen wenn die Grenzen mal wieder zu arg überschritten werden.

                    Gruss

                    Nahverkehr

                    Kommentar


                    • #25
                      Ganz lieben Dank für Deinen interessanten Bericht.

                      Kommentar

                      Werde jetzt Mitglied in der BO Community

                      Einklappen

                      Online-Benutzer

                      Einklappen

                      60666 Benutzer sind jetzt online. Registrierte Benutzer: 12, Gäste: 60654.

                      Mit 255.846 Benutzern waren am 26.04.2024 um 19:58 die meisten Benutzer gleichzeitig online.

                      Ads Widget

                      Einklappen
                      Lädt...
                      X