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Brückeneinsturz A7 bei Werneck

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  • Brückeneinsturz A7 bei Werneck

    Mindestens ein Toter und mehrere Verletzte
    An der Baustelle der Schraudenbach-Brücke ist der Brücken-Rohbau teilweise eingestürzt. Die Polizei hat aktuell bestätigt, dass mindestens ein Menschen ums Leben gekommen ist und sechs weitere Personen schwer verletzt wurden.
    Es gibt eine unbekannte Zahl weiterer leicht Verletzter. Unklar ist, ob sich noch weitere verschüttete Arbeiter unter den Trümmern befinden. Während des Unfalls waren ungefähr 20 Arbeiter auf der Baustelle beschäftigt, bestätigte ein Polizeisprecher dem Bayerischen Rundfunk. Offenbar ist ein 40 Meter langes neu gebautes Teilstück der Brücke zusammen mit dem Gerüst eingebrochen und zwanzig Meter in die Tiefe gestürzt.
    "Wir haben ein Großaufgebot an Rettungskräften im Einsatz und unser Hauptaugenmerk liegt aktuell noch darauf, mögliche Verletzte aus den Trümmerteilen zu retten und sie gegebenenfalls an die Rettungskräfte zu übergeben."
    <p style="font-stretch: normal; font-size: 0.875em; line-height: 1.5em; font-family: open_sansregular; color: rgb(38, 38, 38); margin-bottom: 1.75em; outline: 0px; vertical-align: baseline; background: rgb(255, 255, 255);">Fünf Rettungshubschrauber sowie Hundestaffeln seien unter anderem im Einsatz. Insgesamt seien mehr als 150 Helfer von Rettungsdienst, Feuerwehr und Technischem Hilfswerk vor Ort. Die Polizei richtete ein Info-Telefon für Angehörige ein. Die Nummern lauten: 0931/457-1861 und -1862.

    Innenminister Herrmann bekundet Beileid


    Der bayerische Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann sprach den Angehörigen der Opfer in einer Mitteilung sein Beileid aus. Der Minister sicherte zu, dass Polizei und Autobahndirektion Nord alles daran setzen, die Ursache sorgfältig aufzuklären.
    Der Verkehr auf dem noch alten Teil der A7 sei von dem Unfall nicht betroffen, sagte eine Polizeisprecherin. Trotzdem bildet sich bereits ein Rückstau durch Schaulustige, derzeit sind es fünf Kilometer Richtung Fulda und zwei Kilometer Richtung Würzburg.

    Erneuerung wegen Materialerermüdung


    Die betroffene Talbrücke Schraudenbach nahe Werneck (Landkreis Schweinfurt) zwischen der Raststätte Riedener Wald und dem Kreuz Schweinfurt/Werneck ist 236 Meter lang und bis zu 22 Meter hoch. Derzeit wird die rund 50 Jahre alte Brücke unter anderem wegen Materialermüdung des Spannstahls und mangelnder Tragfähigkeit für knapp 15 Millionen Euro komplett erneuert.

    Aktuell ist die Fahrbahn Richtung Fulda abgerissen. Die Fertigstellung des Neubaus dieses Abschnitts war für den Herbst vorgesehen, danach sollte die andere Brückenhälfte mit der Fahrbahn Richtung Würzburg abgerissen und erneuert werden. Die Fertigstellung war für Ende 2017 geplant. Wegen Überlastung war die Brücke aus dem Jahr 1965 bereits für den Schwerverkehr gesperrt worden

    Quelle..
    in search of incredible

  • #2
    AW: Brückeneinsturz A7 bei Werneck

    Herzlichst Beileid den Hinterbliebenen... :(

    Kommentar


    • #3
      AW: Brückeneinsturz A7 bei Werneck

      Zitat von Original Bernie Beitrag anzeigen
      Herzlichst Beileid den Hinterbliebenen...

      Dem schließe ich mich an und den Verletzten eine gute Genesung!

      Ferner ein herzliches Beileid der deutschen Baukunst und Ingenieursfähigkeit.
      Beides in Begriff auszusterben und zwar nicht nur beim
      Autobahnbrückenbau, sondern auch beim Errichten von Flughäfen,
      Opern/Theatergebäuden und Bahnhöfen.
      Bis vor dem zweiten Weltkrieg haben Planung und Durchführung
      solcher Groß-Projekte im In- und Ausland noch funktioniert,
      Gebäude, Autobahnen und vieles mehr hielten stand,
      heutzutage muss bei vielen Bauvorhaben wohl davon ausgegangen werden, dass dem nicht mehr so ist, die Gebäude schon sehr schnell
      wieder marode sind, oder gar schon während er Erstellung kläglich
      in sich zusammenfallen, alles in allem ein Armutszeugnis,
      aber so ist es nun mal...



      Gruß!
      M.P.U
      "Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd"

      chinesisches Sprichwort

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      • #4
        AW: Brückeneinsturz A7 bei Werneck

        ...weil Geiz ist Geil, der Auftraggeber dreht jeden Cent 5 mal um, bevor er die Kohle freigibt...

        Hier aber schätze ich, wurde "nur" bei Bauarbeiten an sich die Fehler gebaut, wpmöglich ein provisorische Tragestütze dieser Betonteil falsch/zu schwach angebracht, womöglich fuhr auch einer gegen eine solche Baustütze...

        Kommentar


        • #5
          AW: Brückeneinsturz A7 bei Werneck

          Zitat von Original Bernie Beitrag anzeigen
          ...weil Geiz ist Geil, der Auftraggeber dreht jeden Cent 5 mal um, bevor er die Kohle freigibt...


          Geiz...?

          Es wird keineswegs für 1/3 der vorgesehenen und benötigten Kosten gebaut,
          sondern derartige Bauvorhaben kosten nach Abschluss
          häufig das doppelte bis dreifache dessen, was vorher
          im Kostenvoranschlag der Ausschreibung veranschlagt wurde,
          da hat niemand zu geizen...weder bei der Sicherheit, dem Material,
          noch bei der Auswahl und Einstellung qualifizierter
          Ingenieure und sonstigen Personals.


          Gruß!
          M.P.U
          "Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd"

          chinesisches Sprichwort

          Kommentar


          • #6
            AW: Brückeneinsturz A7 bei Werneck

            Ein Hoch auf unsere Ingenieure!!!
            Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum!

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            • #7
              AW: Brückeneinsturz A7 bei Werneck

              Als erstens mal, die Unfall geschah während der Bau, und dabei lief irgendwas schief, das hatte NIX, aber auch GARNIX mit der Bau an sich zu tun...

              Und zu "sparen an Bau":
              Früher bis in die 80er wurden Brückenprojekte pauschal vergeben, Beispiel: Bund sagt "Ich will eine neue Autobahnbrücke übers Donau!", dann haben verschiedene Baufirmen ihre Vorschläge eingebracht, wie die Brücke aussehen könnte samt was es kostet. Bekam ein Firma sein Zuschlag, stellte er diese Brücke "Schlüsselfertig" zu einer Festpreis hin...
              Wenn was schief läuft, ist es in Preis drin...
              Deshalb haben die allermeisten entsprechend aufgerundet, um eventuelle Risiko abzumildern...
              Irgendwann kamen sie dahinter, daß -wenn alles bestens läuft- die Firmen manchmal groß Reibach machen, also wurden die Auftrag gesplittet: Planung und Ausführung.
              Ar(s)chitekt bringt seine Pläne und was es in etwa kosten soll...
              Dieser bekommt Zuschlag, er bzs. sein Ingenieurbüro erstellt nun neben die Pläne auch die LV.
              LV = Leistungsverzeichnis, in die jede einzelne Arbeit exakt aufgelistet wird, samt Größe bzw. Menge.
              Beispiel Baum setzen:
              Pos. 1: Baum liefern "Acer campestre HS mB. 3xv. 18-20 ....... x 34 .........
              Pos. 2: Bäume aus Pos. 1 pflanzen samt Rückschnitt gemäß BdB ...... x 34 .........
              Pos. 2a: Erschwerniszulage Bäume pflanzen in Böschung ........ x 18 ..........
              Pos.3: Anwuchshilfe Hornmehl, 20 gramm/Baum für Pos. 1 ........... x 34 ...........
              Pos. 3a: Alternativvorschlaf Anwuchshilfe ................. ........ x34 ..........
              Pos. 4: Liefern und einbauen von Dreibock für Pos. 1 .......... x34 .........
              Pos. 5: Bäume anbinden mit Kokosstrick ........ x34 .......
              Pos. 6: Wildverbissschutz liefern und einbauen ........ x34 ............
              Pos. 7: Anwuchspflege incl. Anwachsgarantie 2 Jahre gemäß BdB ....... x34 .........
              Pos. 8: Rindermulch in Bereich Baumscheibe h=10 ........ x34 .........
              Pos. 9: Drainagerohr mit Kokosfilter liefern und herstellen NW=100 d=10, 2lfm/Baum ......... x34 ........
              Eventualpos.: Bodenaustausch 1m³/Baum incl. liefern der Mutterboden und entsorgung der Unterboden
              Das hier ist jetzt NUR ein LV für 34 Feldahorn verpflanzen samt Dreibock und Pflege...
              Wie komplex dann erst ein LV für eine Brücke ist, könnt ihr euch ausmalen, nicht selten bringt ein Brückenneubau sogleich mehrere Ordner dicke LV's!!!!
              Nun kommt die Ausschreibung:
              LV's für Öffentliche Bauwerke werden öffentlich ausgeschrieben, das habt ihr sicherlich schon in euer Tageszeitung mal gesehen, wenn es für kommunale Projekte wie etwa Straßenbau oder Kindergarten geht...
              Für Bund-Ebene findet man die Ausschreibungen z.B. hier
              .
              Interessierte Baufirmen melden Interesse, erhalten gegen Unkostenpauschale die LV zugeschickt, die Firmen müssen nun innerhalb der vorgeschriebene die LV abarbeiten, d.h. für JEDE EINZELNE POSTEN ihre Preis angeben und es wieder zurück schicken.
              Nach der Abgabefrist ist nun wieder der Ar(S)chitekt bzw. Ingenieurbüro dran, sie müssen nun JEDE EINZELNE POSTEN überprüfen, ob die Angebote realistisch sind, bei Unklarheit den Bieter kontaktieren und evt. die Angebot korrigieren lassen!
              Beispiel: der Gärtner schreibt, ein Baum würde 10 Euro kosten, die Ingenieurbüro stellt fest, kann nicht sein, die Bäume kosten normalerweise ca. 100 Euro und müssen rückfragen, ob es korrekt ist oder er korrigieren will.
              Erst wenn alle LV's geprüft sind, wird ein Schlussstrich gezogen und sie müssen die günstigste Anbieter nehmen!
              So, jetzt kommen die kalkulierte Kosten vs. Endkosten ins Spiel:
              Nun weiss der Architekt bzw. Ingenieurbüro, das Projekt kostet z.B. 1000 Euro.
              Sie geben bekannt, am Tag X beginnt die Bau, es kostet 1000 Euro.
              Wenn ein Bauunternehmen alle LV's abarbeitet, und dabei (z.B. wegen Fehlkalkulation) ein Minus macht = Bauunternehmer's Problem!
              Wenn ein Bauunternehmen aber Arbeiten leisten soll, die NICHT in der LV gelistet ist, bzw. wegen Planungsfehler Mehrarbeiten leisten soll, dann kann er zu Recht ein Nachtrag zu LV schreiben! Die Ingenieurbüro sind zumeist gezwungen, diese Preise abzusegnen, erst dann kann der Auftraggeber von Bauunternehmen verlangen, seine Arbeiten fortzuführen!

              GENAU DIESE Nachträge führen zu Kostenexplosion!
              Und die ist bei größere LV's einfach kaum zu vermeiden, denn wenn man mal mehr als 1000 Positionen hat, ist es völlig Menschlich, daß die eine und andere Position vergessen wird!
              Einmal hatte ich sogar ein LV in meine Hände, ein Fussballplatzsanierung, ausgerechnet die Raseneinsaat fehlte!!
              Kein Sau bemerkte diesen Fehler, weder die Ingenieurbüro, noch Bauleiter, noch mein damalige Chef, noch die Buchhaltung, die diese LV ausfüllte!
              Erst meinereiner hatte es festgestellt, als ich nachschauen wollte, was für ein Rasenmischung wir säen sollten...

              Das ist der ganze Krux von "Geiz ist Geil", anstatt alles Pauschal zu vergeben, wollen die jeden Cent sparen, versuchen möglichst Lückenlose LV zu erstellen, um dem Bauunternehmer kein Ausrede für erhöhte, Risikoabdeckende Pauschale zu geben!

              Daß die Bauwerke schneller verrecken, ist wieder eine ganz andere Frage, mal wird an Bau gepfuscht, mal wurde einfach falsch geplant! Wobei 5% der Mehrkostenursache bei Planung liegt, diese 5% aber 95% der Kostenexplosionhöhe verursachen!

              Danke fürs alles lesen...

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