Die neue Einsteigerklasse bis 150 Euro
Kein Navi für unseren Test durfte mehr als 150 Euro kosten. Dabei fanden sich genügend Geräte, die diese Auflage erfüllen konnten. Und das Ergebnis überrascht: Kein Gerät fiel durch.
Mal ehrlich: Wann haben Sie zuletzt im Auto auf Ihrem Multimedia-Navi einen Fotoabend veranstaltet oder einen Spielfilm geguckt? Die meisten werden diese Frage wohl mit „Noch nie“ beantworten. Warum? Ganz einfach: Weil fast alle Navi-Besitzer ihre Geräte nutzen, um einfach nur von A nach B zu kommen - was ja auch der eigentlich Zweck der elektronischen Routenführer ist.
Preissturz
Vor nur vier Jahren feierte zum Beispiel das erste Stand-alone-Gerät der Niederländer TomTom Premiere und kostete damals saftige 800 Euro. Heute kann man über solche Preise nur noch schmunzeln, von fast allen Herstellern gibt’s Einsteigermodelle für weniger als 150 Euro. Für dieses Geld bekam man 2004 gerade mal das Kartenmaterial - von einem einzigen Land.
Billig bedeutet längst nicht mehr schlecht
Der Qualitätssprung liegt vor allem darin begründet, dass die Einsteiger-Navis bei Technik und Karten oft von ihren großen Brüdern, also den Top-Modellen, profitieren. Dennoch erstaunlich: Kein Gerät, das wir im Test hatten, war ein Totalausfall. Selbst die beiden billigsten Modelle für nur rund 100 Euro leistete sich höchstens ein paar Detail-Schwächen.
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© GARMIN
Basis-Ausstattung
Natürlich muss man in dieser Preisklasse auf einige Funktionen verzichten und sich beim Umfang des Kartenmaterials einschränken: Zumindest das klassische „D-A-CH“-Paket - also Deutschland, Österreich und die Schweiz - haben die Einsteiger-Navis aber vorinstalliert. Einzige Ausnahme ist das NavGear StreetMate GT-35-3D, das sich nur in Deutschland auskennt. Wer nach Frankreich, Italien oder ein anderes Land unseres Kontinents fahren will, muss entweder zum nächsthöheren Modell mit Europakarte greifen (meist 20 bis 30 Euro teurer) oder sich übers Netz ein (kostenpflichtiges) Karten-Upgrade runterladen - sofern diese Möglichkeit vom Hersteller angeboten wird.
Kleines Display
Beim Bildschirm begnügen sich die Geräte mit 3,5-Zoll-Displays. Kleine Screens hatten früher nicht selten zur Folge, dass die Grafiken zu unübersichtlich und überladen ausfielen. Doch auch in diesem Punkt haben die Hersteller ihre optischen Lektionen gelernt: Der vorhandene Platz wird gut ausgenutzt und der Monitor nur höchst selten mit Symbolen vollgestopft, die zu sehr von der Route ablenken könnten.
Optische Extras
Eine rudimentäre 3-D-Ansicht mit gekippter Karte ist inzwischen Standard. Gelegentlich stolpert man auch über die eine oder andere Funktion mit „echten“ 3-D-Objekten, was aber eher in Kategorie Schnickschnack fällt. Hilfreicher ist da schon der Fahrspurassistent, der die richtige Spur an der Kreuzung anzeigt und sich besonders in Städten als praktischer Dienst erweist.
Stolpersteine
Von der Soft- zur Hardware: Beim Bildschirm muss man Zugeständnisse an den niedrigen Preis machen. Nicht immer optimal ist die Berührungsempfindlichkeit, was sich besonders beim Eintippen von Adressen oder dem Verschieben der Karte bemerkbar macht. Damit verbundener Ärger lässt sich aber mit Vorausdenken vermeiden: So sollte man nicht erst losfahren und die Zieladresse an der nächsten Ampel ins Navi eintippen, sondern die Streckenplanung am besten noch vor der Zündung erledigen.
In der Kerndisziplin der Navigationsgeräte, der Routenführung, lieferten unsere Testfahrten gute bis sehr gute Ergebnisse. Auf den einen oder anderen Umweg oder störrisches Fortsetzen der Route sollte man trotzdem vorbereitet sein - und nach einem Verfahrer wollten ein paar Geräte lieber umdrehen, als die Route den neuen Positionsumständen entsprechend anzupassen, sprich neu zu berechnen. Wirklich dramatische Aussetzer gab’s allerdings auch keine zu vermelden. Ein Mindestmaß an Aufmerksamkeit sollte der Fahrer trotzdem mitbringen, den Rest erledigt das Navigationsgerät.
Verkehrswarnungen
Achtsames Fahren ist auch hinsichtlich möglicher Hindernisse zu empfehlen, da Navis in dieser Preiskategorie den Verkehrsdienst TMC (Traffic Message Channel) üblicherweise nicht mitbringen. In manchen, aber nicht in allen Fällen kann TMC nachgerüstet werden. Dementsprechend empfiehlt es sich, dem Radio wenigstens auf einem Ohr zuzuhören, um auf die altmodische Art über Staus und Unfälle informiert zu sein.
Brummis
Pauschal abraten von der GPS-Einsteigerklasse kann man eigentlich nur LKW-Fahrern, da die Geräte lediglich für die Bedürfnisse kleiner Fahrzeuge optimiert sind und spezielle Beschränkungen wie Brückenhöhen und Gewichtslimits nicht kennen. Laut einer jüngst durchgeführten Studie des ADAC entfallen rund 95 Prozent der durch Navis verursachten Verkehrsprobleme auf Brummis, entsprechend tiefer sollte man als Lastwagenfahrer in die Tasche greifen und sich ein Gerät der Top-Kategorie zulegen.
Das Testfeld
Medion GoPal E3135
NavGear StreetMate GT-35-3D
Blaupunkt TravelPilot 100
Navigon 1200
Garmin nüvi 205T
TomTom One Regional
Guter Rat
Kein Navi für unseren Test durfte mehr als 150 Euro kosten. Dabei fanden sich genügend Geräte, die diese Auflage erfüllen konnten. Und das Ergebnis überrascht: Kein Gerät fiel durch.
Mal ehrlich: Wann haben Sie zuletzt im Auto auf Ihrem Multimedia-Navi einen Fotoabend veranstaltet oder einen Spielfilm geguckt? Die meisten werden diese Frage wohl mit „Noch nie“ beantworten. Warum? Ganz einfach: Weil fast alle Navi-Besitzer ihre Geräte nutzen, um einfach nur von A nach B zu kommen - was ja auch der eigentlich Zweck der elektronischen Routenführer ist.
Preissturz
Vor nur vier Jahren feierte zum Beispiel das erste Stand-alone-Gerät der Niederländer TomTom Premiere und kostete damals saftige 800 Euro. Heute kann man über solche Preise nur noch schmunzeln, von fast allen Herstellern gibt’s Einsteigermodelle für weniger als 150 Euro. Für dieses Geld bekam man 2004 gerade mal das Kartenmaterial - von einem einzigen Land.
Billig bedeutet längst nicht mehr schlecht
Der Qualitätssprung liegt vor allem darin begründet, dass die Einsteiger-Navis bei Technik und Karten oft von ihren großen Brüdern, also den Top-Modellen, profitieren. Dennoch erstaunlich: Kein Gerät, das wir im Test hatten, war ein Totalausfall. Selbst die beiden billigsten Modelle für nur rund 100 Euro leistete sich höchstens ein paar Detail-Schwächen.
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© GARMIN
Basis-Ausstattung
Natürlich muss man in dieser Preisklasse auf einige Funktionen verzichten und sich beim Umfang des Kartenmaterials einschränken: Zumindest das klassische „D-A-CH“-Paket - also Deutschland, Österreich und die Schweiz - haben die Einsteiger-Navis aber vorinstalliert. Einzige Ausnahme ist das NavGear StreetMate GT-35-3D, das sich nur in Deutschland auskennt. Wer nach Frankreich, Italien oder ein anderes Land unseres Kontinents fahren will, muss entweder zum nächsthöheren Modell mit Europakarte greifen (meist 20 bis 30 Euro teurer) oder sich übers Netz ein (kostenpflichtiges) Karten-Upgrade runterladen - sofern diese Möglichkeit vom Hersteller angeboten wird.
Kleines Display
Beim Bildschirm begnügen sich die Geräte mit 3,5-Zoll-Displays. Kleine Screens hatten früher nicht selten zur Folge, dass die Grafiken zu unübersichtlich und überladen ausfielen. Doch auch in diesem Punkt haben die Hersteller ihre optischen Lektionen gelernt: Der vorhandene Platz wird gut ausgenutzt und der Monitor nur höchst selten mit Symbolen vollgestopft, die zu sehr von der Route ablenken könnten.
Optische Extras
Eine rudimentäre 3-D-Ansicht mit gekippter Karte ist inzwischen Standard. Gelegentlich stolpert man auch über die eine oder andere Funktion mit „echten“ 3-D-Objekten, was aber eher in Kategorie Schnickschnack fällt. Hilfreicher ist da schon der Fahrspurassistent, der die richtige Spur an der Kreuzung anzeigt und sich besonders in Städten als praktischer Dienst erweist.
Stolpersteine
Von der Soft- zur Hardware: Beim Bildschirm muss man Zugeständnisse an den niedrigen Preis machen. Nicht immer optimal ist die Berührungsempfindlichkeit, was sich besonders beim Eintippen von Adressen oder dem Verschieben der Karte bemerkbar macht. Damit verbundener Ärger lässt sich aber mit Vorausdenken vermeiden: So sollte man nicht erst losfahren und die Zieladresse an der nächsten Ampel ins Navi eintippen, sondern die Streckenplanung am besten noch vor der Zündung erledigen.
In der Kerndisziplin der Navigationsgeräte, der Routenführung, lieferten unsere Testfahrten gute bis sehr gute Ergebnisse. Auf den einen oder anderen Umweg oder störrisches Fortsetzen der Route sollte man trotzdem vorbereitet sein - und nach einem Verfahrer wollten ein paar Geräte lieber umdrehen, als die Route den neuen Positionsumständen entsprechend anzupassen, sprich neu zu berechnen. Wirklich dramatische Aussetzer gab’s allerdings auch keine zu vermelden. Ein Mindestmaß an Aufmerksamkeit sollte der Fahrer trotzdem mitbringen, den Rest erledigt das Navigationsgerät.
Verkehrswarnungen
Achtsames Fahren ist auch hinsichtlich möglicher Hindernisse zu empfehlen, da Navis in dieser Preiskategorie den Verkehrsdienst TMC (Traffic Message Channel) üblicherweise nicht mitbringen. In manchen, aber nicht in allen Fällen kann TMC nachgerüstet werden. Dementsprechend empfiehlt es sich, dem Radio wenigstens auf einem Ohr zuzuhören, um auf die altmodische Art über Staus und Unfälle informiert zu sein.
Brummis
Pauschal abraten von der GPS-Einsteigerklasse kann man eigentlich nur LKW-Fahrern, da die Geräte lediglich für die Bedürfnisse kleiner Fahrzeuge optimiert sind und spezielle Beschränkungen wie Brückenhöhen und Gewichtslimits nicht kennen. Laut einer jüngst durchgeführten Studie des ADAC entfallen rund 95 Prozent der durch Navis verursachten Verkehrsprobleme auf Brummis, entsprechend tiefer sollte man als Lastwagenfahrer in die Tasche greifen und sich ein Gerät der Top-Kategorie zulegen.
Das Testfeld
Medion GoPal E3135
NavGear StreetMate GT-35-3D
Blaupunkt TravelPilot 100
Navigon 1200
Garmin nüvi 205T
TomTom One Regional
Guter Rat
Kommentar