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Die Geschichte der Volksrepublik China von 1949 bis heute

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  • Die Geschichte der Volksrepublik China von 1949 bis heute

    Freundschaft zu Russland trotz Ukraine-Krieg: „Chinas Außenpolitik ist opportunistisch“

    (ist eine Person, die zweckmäßig handelt, um sich der jeweiligen Lage anzupassen und einen Vorteil daraus zu ziehen. Opportunismus wird häufig mit politischem und sozialem Bezug als grundsatz- oder charakterloses Verhalten beschrieben).

    Die Episode zeigt, in welchen Spannungsfeld Chinas Außenpolitiker unterwegs sind. Da ist es in der Diplomatie wie im richtigen Leben: Wer mit zwei Menschen befreundet ist, die sich gegenseitig nicht leiden können, wird sich früher oder später für einen von beiden entscheiden müssen. Oder eben damit leben, dass es immer wieder knirscht. China hat letzteren Weg gewählt und reicht jedem die Hände, der das möchte. Mit einer Einschränkung allerdings: Wer mit China befreundet sein will, darf keine diplomatischen Beziehungen zu Taiwan unterhalten. Denn Peking betrachtet den demokratisch regierten Inselstaat als „abtrünnige Provinz“ und Teil des eigenen Staatsgebiets. Weltweit allerdings sind nur 13 Staaten sowie der Heilige Stuhl im „Team Taiwan“ und haben die Insel als Staat anerkannt.

    „Die chinesische Außenpolitik ist opportunistisch“, sagt Ivana Karaskova, Gründerin der osteuropäischen China-Denkfabrik Choice, dem Münchner Merkur von IPPEN.MEDIA. Die Regierung in Peking betone im Umgang mit anderen Ländern eher Gemeinsamkeiten als Unterschiede und verbreite Narrative, die „maßgeschneidert“ an die jeweiligen Empfänger angepasst seien. Konkret sieht das laut Karaskova dann so aus: Wenn chinesische Politiker in den Nahen Osten reisen, verweisen sie darauf, dass auch China ein muslimisches Land sei. Im Umgang mit Mittel- und Osteuropa werde „von einem gemeinsamen kommunistischen Erbe gesprochen“, in Afrika „von der gemeinsamen Erfahrung, kolonisiert worden zu sein“. Jeder bekommt das zu hören, was er hören will.

    Ähnliche Erfahrungen wie der Iran musste auch die Ukraine im Umgang mit China machen. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs werden Pekings Diplomaten nicht müde, eine diplomatische Lösung für die „Krise“ in der Ukraine zu fordern. Eigene Initiativen blieben aber bislang aus. Stattdessen betont China bei jeder nur denkbaren Gelegenheit seine „felsenfeste“ Freundschaft zu Russland. Kurz vor Beginn des Ukraine-Kriegs – den China ganz im Sinne Moskaus nicht so nennt – unterzeichneten Xi Jinping und Wladimir Putin in Peking ein umfangreiches Freundschaftsabkommen. Mehrfach kamen die beiden Staatsoberhäupter seitdem zusammen, am Telefon und persönlich. Noch in diesem Jahr, so Kreml-Sprecher Dmitri Peskow unlängst, ist ein weiteres Gespräch geplant, im kommenden Jahr erneut eine persönliche Begegnung – es wäre das 40. Treffen der beiden autoritären Herrscher. Erst Mitte der Woche empfing Xi in Peking Dmitri Medwedew, den Vorsitzenden der Putin-Partei Einiges Russland.

    China und Saudi-Arabien: Beim Öl beginnt die Freundschaft

    Ein Treffen zwischen Xi und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj fand hingegen bis heute nicht statt. Zuletzt musste sich der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba mit ein paar warmen, unverbindlichen Worten seines chinesischen Amtskollegen Wang Yi am Rande der UN-Generalversammlung in New York begnügen – und sich dabei versichern lassen, dass China die „Souveränität und territoriale Integrität aller Länder respektiert“. Im Kampf gegen Moskau helfen derartige Beteuerungen freilich wenig.

    Ende vergangenen Jahres sagte Wang, es gebe zwei Trends in der internationalen Diplomatie. „Der eine besteht darin, in die Mentalität des Kalten Krieges zurückzukehren, um Spaltung und Feindschaft zu vertiefen und die Konfrontation zwischen den Blöcken zu schüren.“ Gemeint waren natürlich die USA. China hingegen, so Wang, „orientiert sich am gemeinsamen Wohl der Menschheit, um die Solidarität und Zusammenarbeit zu stärken, für Offenheit und Win-win-Ergebnisse einzutreten und Gleichheit und Respekt zu fördern“. Was nach einer durch und durch uneigennützigen Politik aussieht, entpuppt sich bei näherer Betrachtung allerdings als nicht ganz so selbstlos.

    Denn die chinesische Regierung setzt durchaus Prioritäten. Beispiel Iran: Zwar bezieht Peking aus dem Land große Mengen an Rohöl, deutlich mehr fließt allerdings aus Saudi-Arabien in Richtung China. 18 Prozent von Chinas Rohölimporten kamen zuletzt von den Saudis, mehr als aus jedem anderen Land. In Teheran muss man also damit leben, dass Peking, wenn es den eigenen Interessen dient, auch mit dem eigenen Erzfeind gemeinsame Sache macht.

    Chinas Handel mit Russland wächst

    Dasselbe gilt für Russland und die Ukraine: Der Krieg hält Peking nicht davon ab, mit Moskau weiter fleißig Handel zu treiben – und diesen noch weiter auszubauen. Wie das Wall Street Journal unlängst unter Berufung auf Politikberater in Peking berichtet, wolle China in Zukunft noch mehr Öl, Gas und landwirtschaftliche Produkte aus Russland importieren. Der Handel zwischen beiden Ländern könnte in diesem Jahr auf 200 Milliarden US-Dollar steigen – mehr als doppelt so viel wie noch 2014 und deutlich mehr als die knapp 150 Milliarden im vergangenen Jahr. So hilft China indirekt, den russischen Krieg gegen die Ukraine zu finanzieren.

    Um den Westen nicht ganz zu verprellen, distanziert sich China bisweilen von Russland – allerdings nur da, wo es nicht wehtut. So erklärte Xi Anfang November beim Peking-Besuch von Olaf Scholz, die internationale Gemeinschaft müsse „sich gemeinsam gegen den Einsatz oder die Androhung des Einsatzes von Atomwaffen aussprechen“. Das klang nach einer Breitseite in Richtung Kreml. Allerdings vermied es Xi seinerzeit tunlichst, den Namen Russland in den Mund zu nehmen. Und dass China den Einsatz von Nuklearwaffen ablehnt, war ohnehin längst bekannt.

    „China hat die Absicht, die internationale Ordnung neu zu gestalten“

    Peking gehe es vor allem darum, „für seine strategischen Interessen ein freundliches Umfeld zu schaffen“ und seine „Kerninteressen“ zu sichern, sagt China-Expertin Karaskova. Ganz oben steht für Chinas Kommunisten dabei die Wahrung der eigenen Herrschaft, erst dann kommen die Sicherheit des Landes und das wirtschaftliche Wohlergeben. Und noch ein Ziel verfolgt Xi Jinping: Die internationale Ordnung, die von den USA dominiert wird, soll nach chinesischer Vorstellung umgeformt werden. „Chinas internationaler Einfluss, seine Anziehungskraft und Gestaltungskraft haben sich deutlich verbessert“, sagte Xi Jinping im Oktober, zu Beginn des Parteitags seiner Kommunisten. Gemeint war das als Aufforderung, sich weiter anzustrengen, den Einfluss Washingtons zurückzudrängen.

    Für Karaskova liegt darin der Schlüssel, um Chinas Russland-Nähe zu verstehen. „Peking will Moskau nicht verprellen, da es einen Verbündeten braucht, dessen ideologische Auffassung von der Weltordnung mit der chinesischen übereinstimmt“, sagt sie. Dazu gehört es auch, überall auf der Welt Partnerschaften zu schließen, um den Einfluss der USA zu begrenzen. „Die Volksrepublik China ist der einzige Konkurrent, der sowohl die Absicht hat, die internationale Ordnung neu zu gestalten, als auch zunehmend über die wirtschaftliche, diplomatische, militärische und technologische Macht verfügt, dies zu tun“, heißt es in der neuen US-Sicherheitsstrategie.

    Überspannen will Peking den Bogen aber nicht. Schließlich ist das Land weiterhin auf westliche Technologie angewiesen, ebenso wie auf Absatzmärkte in den USA und Europa. „Das Ergebnis“, sagt Karaskova, „ist ein vorsichtiges Manövrieren zwischen den USA, der EU und Russland, um von der Situation zu profitieren.“

    China hält zu Saudi-Arabien und zu dessen Erzfeind Iran, zu Russland und zur Ukraine. Einen Widerspruch mag Peking nicht erkennen – und folgt eigenen Zielen.









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  • #2
    Zwischenfall am Ussuri -

    Chinesisch-Sowjetischer Grenzkrieg (1969)​ - Chinesisch-sowjetisches Zerwürfnis

    Der Zwischenfall am Ussuri war ein Grenzkonflikt zwischen der Volksrepublik China und der Sowjetunion, der im Jahre 1969 auf dem Höhepunkt des chinesisch-sowjetischen Zerwürfnisses in einer Serie von bewaffneten Zusammenstößen gipfelte. Grund für die Zusammenstöße war der unklare Status der Insel Zhenbao Dao im Grenzfluss Ussuri. Der Grenzkonflikt mündete beinahe in einen größeren Krieg zwischen den beiden Ländern.​

    Politische Gründe für den Zwischenfall

    Während der 1960er Jahre hatte sich das politische Klima zwischen Peking und Moskau zunehmend verschlechtert, und es kam entlang der 4.380 km langen chinesisch-sowjetischen Grenze zu Spannungen. Der Grund für die Spannungen war nicht der eigentliche Grenzkonflikt zwischen zwei Staaten, sondern ein Streit zwischen den beiden kommunistischen Parteien (KPdSU und KPCh) um die ideologische Vormachtstellung ihres Landes.

    Die militärischen Auseinandersetzungen

    Am 2. März 1969 lieferten sich am Grenzfluss Ussuri Soldaten der sowjetischen Grenztruppen und Angehörige der chinesischen Volksbefreiungsarmee Gefechte, bei denen auf beiden Seiten mehrere Soldaten getötet wurden. Genaue Angaben über die Verluste sind nicht möglich, da beide Seiten behaupten, sie hätten höhere Verluste als die Gegenseite. Ebenso schoben die beiden Länder die Schuld für den Ausbruch der Gefechte dem jeweils anderen zu. Ausgelöst wurden die Gefechte, als eine sowjetische Militärpatrouille chinesische Soldaten antraf. Anschließend kam es zu ersten Kampfhandlungen. Am 15. März 1969 griff die sowjetische Luftwaffe chinesische Truppen an. Das sowjetische Militär beklagte sich darüber, dass das chinesische Militär Zivilisten als menschliche Schutzschilde benutze. Die Sowjetarmee eroberte schließlich die Flussinsel Zhenbao Dao (Russisch: Damanski) mit einer Fläche von 0,74 km². Zhenbao Dao war vom zaristischen Russland annektiert worden, was China aber nie anerkannt hatte. Verhandlungen über deren Status scheiterten bereits 1964.

    Neben dem Konflikt um die Insel im Ussuri kam es entlang der Grenze noch zu weiteren kleineren Zwischenfällen.

    Drohende Eskalation und Entspannung

    Während der Krise bereiteten sich beide Länder darauf vor, im Falle eines größeren Krieges auch mit Atomwaffen eingreifen zu können. China besaß seit 1964 auch Atombomben, deshalb bestand sieben Jahre nach der Kubakrise bereits wieder die Gefahr eines atomaren Krieges.

    Schließlich gelang es den beiden Ländern, in Geheimverhandlungen einen Waffenstillstand zu vereinbaren. Auf dem Weg von Ho Chi Minhs Begräbnis in Hanoi nach Hause besuchte der sowjetische Ministerpräsident Alexei Kossygin Peking, und Verhandlungen zur Beilegung der Streitigkeiten begannen.

    Der Grenzkonflikt konnte nicht endgültig gelöst werden. Die Situation entspannte sich zwar, beide Länder setzten den Bau von militärischen Verteidigungsanlagen entlang der Grenze jedoch fort.

    Beilegung der Grenzstreitigkeiten

    Erst nach dem Ende der Sowjetunion 1991 wurden ernsthafte Bemühungen zur Lösung des ungeklärten Ussuri-Problems unternommen. 1995 erkannte Russland in einem Grenzvertrag Chinas Anspruch auf Zhenbao Dao und einige andere Inseln entlang des Grenzflusses an. Nach der Zustimmung der beiden Parlamente und der Ratifizierung der jeweiligen Außenminister trat der Vertrag am 2. Juni 2005 in Kraft.​

    (Wikipedia)


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    • #3
      "China löscht gerade ein ganzes Volk aus und wir schauen zu": Wie die Uiguren in China gefoltert werden

      ​Sie werden in Lagern verhört, gefoltert und aneinander gekettet: Die Uiguren in China werden seit Jahren unterdrückt.




      Die chinesische Regierung hat mehr als eine Million Menschen in Internierungslagern in der Region Xinjiang eingesperrt, die meisten von ihnen gehören der muslimischen Minderheit der Uiguren an. Kalbinur Sidik arbeitete in zwei Lagern über mehrere Monate als Lehrerin. Sie berichtet von schockierenden Verbrechen in den Lagern. Das FNF China Bulletin dokumentiert hier ihren Augenzeugenbericht.

      Meterhohe Mauern, darauf Stacheldraht und dahinter: Betonbauten, in denen mehr als eine Million Menschen von der Außenwelt abgeschottet werden. Vor allem Mitglieder der muslimischen Minderheit der Uiguren und Kasachen sitzen in den Umerziehungslagern in der chinesischen Region Xinjiang ein. Die chinesische Regierung gibt an, die Menschen auf ein Berufsleben vorbereiten und von terroristischem Gedankengut befreien zu wollen. Doch soll sich hinter den Mauern Grausames abspielen. So berichten ehemalige Insassinnen der Lager übereinstimmend von wiederholten, brutalen und systematischen Vergewaltigungen und Zwangssterilisationen.

      Die systematischen Vergewaltigungen der Frauen in den Lagern gelten als Verbrechen gegen die Menschlichkeit - noch dazu sollen in den Lagern viele weitere Verbrechen begangen werden, die auch die männlichen Insassen betreffen. Kalbinur Sidike, selbst Uigurin, hat in zwei der Lager als Lehrerin gearbeitet, bevor ihr die Flucht nach Europa gelang. Seitdem prangert sie die Menschenrechtsverletzungen der chinesischen Behörden in Xinjiang öffentlich an.

      Mit dem Vorwand der "Terrorbekämpfung" geht die chinesische Regierung beispiellos hart gegen das muslimische Turkvolk der Uiguren in China vor. Sie werden per se als potentielle Staatsfeine betrachtet und deshalb systematisch unterdrückt. In sogenannten Umerziehungslagern werden Tausende Uiguren, die der muslimischen Minderheit angehören, eingesperrt und gefoltert. Kalbinur Sidik arbeitete in zwei Lagern über mehrere Monate als Lehrerin. Sie berichtet von schockierenden Verbrechen in den Lagern.




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      • #4
        Hat der Westen das grosse Technologie-Wettrennen gegen China bereits verloren?

        China schlägt laut einer australischen Denkfabrik bei 37 von 44 Schlüsseltechnologien die USA. Die Stärke der demokratischen Länder liegt in der Zusammenarbeit.

        Chinesische Techniker arbeiten an einem Industrieroboter. Auch in der Forschung der modernen Robotik ist China laut australischen Experten führend.

        In einer Welt, die sich wirtschaftlich zunehmend in zwei Lager zu spalten scheint, wird immer wichtiger, wer welche Schlüsseltechnologien beherrscht. Schliesslich sind etwa Computerchips und künstliche Intelligenz die Grundlage für zahllose Anwendungen, von der Energiewende bis zum Militär. Besonders heftig kämpfen die USA und China um die Vorherrschaft – wer genau wo führend ist, lässt sich schwer sagen.

        Die Denkfabrik Australian Strategic Policy Institute (Aspi), die dem australischen Verteidigungsestablishment nahesteht, versucht dies nun genauer zu ermitteln. Ihr Fazit klingt alarmierend: «Westliche Demokratien verlieren den globalen technologischen Wettkampf, das Rennen um Durchbrüche in Wissenschaft und Forschung sowie die Fähigkeit, die besten Köpfe der Welt an sich zu binden.» Dies seien entscheidende Voraussetzungen für die Entwicklung und die Kontrolle der wichtigsten Technologien der Welt, auch jener, die noch nicht existierten.

        Das Aspi untersuchte 44 Technologien, von Hightech-Materialien und Radiokommunikation über elektrische Batterien und Quantencomputer bis zu modernen Flugzeugtriebwerken und Drohnen. In 37 dieser Bereiche ist China führend – in den restlichen die USA.

        Chinas Durchbruch bei Hyperschallwaffen hatte sich abgezeichnet

        Dass sich ein Blick auf publizierte Forschungsergebnisse lohnt, zeigt sich am Beispiel von Hyperschallwaffen. Das sind lenkbare Flugkörper, die schneller als mit fünffacher Schallgeschwindigkeit fliegen. Sie gelten als kaum oder schwer abzufangen. 2021 zeigten sich amerikanische Militärs überrascht, als bekanntwurde, dass China eine Hyperschallwaffe getestet hatte, die mit einem Atomsprengkopf bestückt werden könnte.

        Dabei habe es klare Anzeichen gegeben, dass China hier führend sei, schreiben die Aspi-Autoren: Fast die Hälfte aller qualitativ hochstehenden Forschungsberichte zu modernen Flugzeugmotoren – dazu zählen Hyperschallantriebe – stamme aus China, sieben der zehn weltweit führenden Forschungsinstitute in dem Bereich seien chinesisch.

        Bei der jüngsten Affäre um den chinesischen Spionageballon über den USA verhielt es sich ähnlich: Chinesische Universitäten, die für Rüstungsforschung bekannt sind, erforschen seit Jahren so intensiv wie wohl niemand sonst Ballone und ähnliche Flugobjekte, auch für militärische Einsätze. Das Aspi will nun mit seinem neuen Index namens Critical Technology Tracker die Grundlage schaffen, dass es nicht zu weiteren solchen Überraschungen kommt.

        Die USA führen noch bei Quantencomputern

        Bei Quantentechnologien etwa liegt China in drei von vier Kategorien teilweise deutlich vor den USA. Quantentechnologien machen sich den Umstand zunutze, dass ein Quantenteilchen im Gegensatz zu herkömmlichen Teilchen mehrere Zustände gleichzeitig annehmen kann. Dadurch lassen sich bestimmte Berechnungen viel schneller durchführen. So könnte es zum Beispiel eines Tages möglich sein, die heute übliche Verschlüsselungstechnik RSA einfach zu knacken.

        Im Bereich der Post-Quanten-Kryptografie – also der Verschlüsselungstechnik, die eines Tages auch Quantencomputern standhalten soll – führt China mit 31 Prozent der Studien und Patente vor den USA mit nur gut 13 Prozent. Ähnlich ist es bei der Quantenkommunikation, die über solche Verschlüsselung gesichert wird. Bei der Entwicklung von Quantencomputern hingegen sieht das Aspi etwas überraschend die USA klar vor China.

        Die derzeit wohl am meisten öffentlich diskutierte Technologie ist künstliche Intelligenz (KI), schliesslich wurde die im November veröffentlichte menschenähnliche Chat-Software Chat-GPT bereits mehr als 100 Millionen Mal weltweit heruntergeladen. Das Aspi sieht auch hier China in mehreren Kategorien vorn oder fast gleichauf mit den USA, etwa bei der Entwicklung von KI-Algorithmen sowie dem Design von leistungsstarken Computerchips.

        Allerdings zeigt der Fokus auf Forschungsstudien und Patente gerade in diesem Bereich eine Schwachstelle der Studie: Die beste Forschung bringt nichts, wenn man die entsprechenden Produkte nicht selbst herstellen kann. Im Falle Chinas zeigt sich das beispielsweise bei Chips mit KI-Fähigkeiten. Denn die USA haben im Oktober umfassende Exportverbote und andere Restriktionen gegen Chinas Chip-Industrie erlassen.

        Monopole gäben China Druckmöglichkeiten

        In 8 der 44 Bereiche sehen die Aspi-Autoren die Gefahr, dass Peking ein Monopol erreichen könnte. Dies ist der Fall, wenn der Output der chinesischen Forschung jenen des nächsten Landes um mehr als das Dreifache übertrifft und sich 8 der 10 führenden Forschungsinstitute in dem Bereich in China befinden. Dies ist bedenklich, weil das autoritäre Regime in Peking längerfristig die Möglichkeit erhalten könnte, andere Länder zu erpressen.

        Dass es davor nicht zurückschreckt, hat es schon verschiedentlich gezeigt. So blockierte China 2010 den Export von seltenen Erden an die japanische Elektronikindustrie, nachdem Japan einen chinesischen Kapitän festgenommen hatte, der ein Schiff der japanischen Küstenwache gerammt hatte. Peking verbot auch den Import zahlreicher australischer Produkte, nachdem Canberra eine Untersuchung zum Ausbruch der Coronavirus-Pandemie gefordert hatte.

        Die chinesische Position im wissenschaftlichen Bereich kann insofern nicht überraschen, als die kommunistische Regierung diese Führung schon lange zum Ziel erklärt hatte. Die Studienautoren empfehlen denn auch westlichen Ländern, Strategien zur Förderung der Forschung auszuarbeiten und entsprechende Finanzierung bereitzustellen.

        Die Gefahr, dass globale Schlüsseltechnologien von einem autoritären Staat dominiert werden könnten, wird dadurch relativiert, dass hinter China und den USA die Demokratien Indien, Grossbritannien, Deutschland, Südkorea, Italien, Australien und Japan in fast allen Bereichen die Top-5-Positionen unter sich ausmachen. Von den autoritären Ländern schafft es einzig Iran mehrmals in diese Liga. Forschungskooperationen zwischen demokratischen Nationen haben somit eine sicherheitspolitische Relevanz.

        China schlägt laut einer australischen Denkfabrik bei 37 von 44 Schlüsseltechnologien die USA. Die Stärke der demokratischen Länder liegt in der Zusammenarbeit.











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        • #5
          Hat der Westen das grosse Technologie-Wettrennen gegen China bereits verloren?

          Elektronikfirmen wenden sich von China ab – aber in Deutschland fehlt das Personal

          Immer mehr Unternehmen ziehen sich aus der Volksrepublik zurück. Doch hierzulande stellen sich große Hürden. Die Kosten sind nicht das größte Problem.

          München Die China-Reise von Constantin Schwaab vor vier Jahren war ein Flop. Für die Elektronikproduzenten vor Ort war die Bestellung des Münchners zu klein, dem Jung-Unternehmer wiederum waren die Preise zu hoch. „Schon 2019 lagen die Lohnkosten in China über denen von Rumänien“, erinnert sich der Gründer von Wirelane, eines Start-ups, das Stromtankstellen anbietet. Statt aus der Volksrepublik bezieht Schwaab die Ladesäulen jetzt aus der Oberpfalz.

          So wie Schwaab wenden sich immer mehr Firmen enttäuscht von der Volksrepublik ab - und suchen sich anderswo Produzenten, die in ihrem Auftrag Elektronik fertigen.





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