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100 Millionen für die Bundeswehr

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  • 100 Millionen für die Bundeswehr

    250 Millionen zu viel: Überteuerte Tanker für die Bundeswehr

    Die Bremer Lürssen-Werft soll für die Marine zwei Tankschiffe bauen. Vertrauliche Unterlagen zeigen, dass vor den Kosten gewarnt wurde. Der Preis wäre demnach 250 Millionen Euro zu hoch.

    Die Lürssen-Werft mit Sitz in Bremen ist für den Bau von aufwendigen Luxusyachten bekannt. Darüber hinaus mischt sie aber auch im Rüstungsgeschäft mit. Ihre Tochter Naval Vessels Lürssen (NVL) baut Kriegsschiffe für Streitkräfte auf der ganzen Welt, auch für die Marine.

    Im vergangenen Sommer konnte Lürssen einen neuen Erfolg vermelden. Das Unternehmen hatte den Zuschlag für den Bau von zwei Tankern, sogenannten Betriebsstofftransportern, erhalten. Doch Recherchen von NDR, WDR und SZ werfen Fragen zu dem Deal auf. Ursprünglich hatte die Bundeswehr für die beiden Schiffe Kosten in Höhe von 570 Millionen Euro veranschlagt. Mittlerweile plant der Bund mit Kosten in Höhe von 915 Millionen Euro. Gerade vor der aktuellen Debatte um eine massive Ausweitung des Wehretats stellt sich die Frage, wie es zu dieser enormen Kostenexplosion kommen konnte.
    Aus dem Ruder gelaufen

    Vertrauliche Unterlagen, die NDR, WDR und SZ einsehen konnten, geben nun einen Einblick in ein Rüstungsgeschäft, das offenbar gehörig aus dem Ruder gelaufen ist. Die Geschichte des Millionen-Fiaskos beginnt mit einer Ausmusterung. Die beiden veralteten Tanker "Spessart" und "Rhön" müssen dringend ersetzt werden. Eigentlich werden sie für die Aufgaben der Marine innerhalb der Nato gebraucht. Doch sie sind veraltet. In vielen Ländern dürfen sie nicht mehr einfahren. Denn sie haben nur eine Hülle. Bei einer Havarie besteht die Gefahr einer Umweltkatastrophe. Deshalb sind seit 2005 vielerorts zwei Wände vorgeschrieben.

    Den Zuschlag für den Bau der neuen Tanker erhielt im Juli 2021 NVL. Sie war als einzige in dem Bieterverfahren übriggeblieben. Bereits zu diesem Zeitpunkt war klar, dass der von Lürssen geforderte Preis massiv über den Kostenvorstellungen der Bundeswehr lag. Um die Kosten zu drücken, akzeptierte die Bundeswehr eine deutlich schlechtere technische Ausstattung der Schiffe.
    "Exorbitant hoher Preis"


    So wurde unter anderem auf eine zweite Antriebswelle verzichtet und das Fassungsvermögen der Tanker reduziert. Vertrauliche Unterlagen der Bundeswehr zeigen, dass Lürssen - trotz der erheblichen Einschnitte in der Leistungsfähigkeit der Schiffe - den Angebotspreis offenbar nicht wesentlich reduzierte. Die Werft forderte von der Marine 870 Million Euro für den Bau der beiden Schiffe, ein Preis der bundeswehrintern bereits zu diesem Zeitpunkt als "exorbitant hoch" eingeschätzt wurde.

    Die frühe Einschätzung der Bundeswehr ist nicht das einzige überhörte Warnsignal. Auch der Bundesrechnungshof meldete "erhebliche Zweifel an der Wirtschaftlichkeit" des Projekts an. So steht es in einem vertraulichen Bericht an den Haushaltsausschuss des Bundestages vom Juni 2021, der NDR, WDR und SZ vorliegt. Den Prüfern ging es dabei nicht allein um den hohen Preis und die Tatsache, dass der Auftrag nur in Deutschland und nicht europaweit ausgeschrieben wurde.
    Erhebliche Risiken für den Bund

    Sie monierten auch, dass das Projekt für den Bund erhebliche Risiken berge. Denn ohne ersichtlichen Grund habe sich das Bundesverteidigungsministerium (BMVg) darauf eingelassen, die Verjährungsfrist für etwaige Mängel an den Schiffen von zwei Jahren auf ein Jahr zu verkürzen, zudem sei eine ursprünglich vorgesehene "unbegrenzte Haftung" für Lürssen auf fünf Prozent des Auftragswertes begrenzt worden, steht in dem Papier. Sollte auf eine sofortige Beschaffung der beiden Schiffe verzichtet werden können, solle das Beschaffungsverfahren "unverzüglich" neu begonnen werden, heißt es weiter.

    Doch trotz der Bedenken bewilligte der Haushaltsausschuss im Bundestag das teure Projekt in seiner letzten Sitzung vor der Bundestagswahl. Die Parlamentarier forderten jedoch eine Preisprüfung.

    Expertenrat wurde übergangen

    Zuständig sind dafür Experten des Beschaffungsamtes der Bundeswehr (BAAINBw). Vertrauliche Unterlagen zeigen, dass sie bereits im Vorfeld im eigenen Haus davor gewarnt hatten, dass der Tankerkauf "nicht wirtschaftlich" sei. Offenbar hatte die Hausleitung diese Einschätzung aber schlichtweg übergangen.

    Im Rahmen der nun geforderten Preisprüfung gingen die Experten des Beschaffungsamtes im Winter 2021 ins Detail. Ihr Urteil fiel deutlich aus. In einem Lagebericht vom November 2021 bemängelten sie die Forderungen von Lürssen als "deutlich überzogen".

    So habe das Unternehmen beispielsweise allein für den Bau von sogenannten Waffenfundamenten - also für Metallvorrichtungen, auf denen Maschinengewehre installiert werden können - 1.200 Arbeitsstunden veranschlagt. Das entspricht etwa neun Monaten durchgehender Arbeit für einen Konstrukteur. Grundsätzlich habe die Werft "immens hohe Stundensätze" verplant, zudem könne nicht ausgeschlossen werden, dass "Leistungen doppelt verbucht wurden", insgesamt sei die "Liste an überzogenen Forderungen (…) beliebig lang".

    Weiter bemängelten die Prüfer, dass sie in ihrer Tätigkeit von den Unterauftragnehmern von Lürssen "nicht positiv unterstützt, sondern (…) geradezu gehemmt" worden seien. Der Bericht mündet in einer klaren Forderung: Das Beschaffungsamt solle die Prüfung abbrechen und das Verteidigungsministerium informieren.
    250 Millionen Euro zu teuer

    In einem weiteren Schreiben an den "Abteilungsleiter See" und die Vize-Präsidentin im BAAINBw empfahlen die Prüfer schließlich "den Vertragsabschluss (…) als gescheitert zu erklären und das Projekt im Vergabeverfahren europaweit neu auszuschreiben". Als realistischen Preis für die beiden Tankschiffe nannten sie "ca. 620,- Mio €", also 250 Millionen Euro weniger als von Lürssen gefordert.

    Doch offenbar hielt die Leitung des Beschaffungsamtes an dem Projekt fest. In einem auf den 9.12.2021 datierten Schreiben an das Verteidigungsministerium teilte das Beschaffungsamt - entgegen der Einschätzung der eigenen Experten - mit, man schlage vor, den Preis von 870 Millionen Euro zu akzeptieren, auch weil eine Verzögerung des Vorgangs negative "Auswirkungen auf die Einsatzbereitschaft der Marine" haben könnte. Zudem sei unklar, "ob die Haushaltsmittel für eine Neuausschreibung in 2022 überhaupt weiter bereitgestellt werden können". Über die Vorbehalte der eigenen Fachabteilung informierte das Beschaffungsamt das Ministerium in dem Schreiben nicht.
    Haushaltsausschuss kennt Vorgang offenbar nicht


    Offenbar kennt selbst der Haushaltsausschuss des Bundestags die Ergebnisse der erneuten Prüfung bis heute nicht. Dabei müssen die Abgeordneten alle Verteidigungsausgaben, die mehr als 25 Millionen Euro kosten, bewilligen.

    Auf Anfrage erklärte Lürssen, dass man ein marktübliches Angebot vorgelegt habe. Im Übrigen seien die "behaupteten angeblichen 'Bemängelungen' seitens der Preisprüfer des BAAINBw" bei Lürssen nicht bekannt. Man habe den Prüfern die eigene Kalkulation detailreich dargelegt und umfangreich begründet und erläutert. Weiter teilt das Unternehmen mit, dass die von NDR, WDR und SZ gestellte Anfrage teilweise auf "erkennbar falschen Grundannahmen" basiere. Welche konkreten Annahmen dies sein sollen, teilte das Unternehmen nicht mit.

    Eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums unterstrich in einer schriftlichen Antwort die Wichtigkeit des Projekts: "Mit Blick auf die Bedeutung der Betriebsstoffversorgung für die Sicherstellung der Durchhaltefähigkeit von Schiffen" sei eine weitere Verzögerung der Beschaffung "in keinem Fall akzeptabel". Zu konkreten Vertragsdetails und zur Kritik der Prüfer und des Rechnungshofes äußerte sich das Ministerium unter Verweis auf die Vertraulichkeit des Vorgangs nicht.

    Große Probleme im Beschaffungswesen

    Der Bundestagsabgeordnete Sebastian Schäfer, der für die Grünen im Bundestag sitzt, nennt die Recherche-Ergebnisse "erschreckend". Der Fall bilde "sehr viele der Probleme ab, die wir offenkundig im Beschaffungswesen haben und die wir ganz dringend abstellen müssen", sagte Schäfer NDR, WDR und SZ. Gerade vor der Zusage von Bundeskanzler Olaf Scholz, die Mittel der Bundeswehr um 100 Milliarden Euro aufstocken zu wollen, sei es wichtig den Fall jetzt gründlich aufzuklären.

    Kritik kommt dabei auch von Fregattenkapitän Marco Thiele vom Bundeswehrverband. Sollten die bestehenden Prozesse und Strukturen in Vergabeverfahren nicht angepasst werden, drohten die 100 Milliarden Sonderinvestitionen zu verdampfen. "Es wird nicht sinnvoll ausgegeben, egal welches Geld sie nehmen", so Thiele.
    Hier wird sehr gut aufgezeigt, an was es krankt bei der Bundeswehr. Da kann man sich gut vorstellen wo die ganzen Gelder geblieben sind. Rheinmetall und die anderen Rüstungsbuden wird es freuen.

    "Bei der Bundeswehr ist nicht das Geld das Problem"

    100 Milliarden für die Bundeswehr. Diese Ankündigung von Bundeskanzler Olaf Scholz hat viele überrascht. Wo sich die einen freuen, fragen sich die anderen: Ist Geldmangel wirklich ein Problem der Bundeswehr? Ein Gespräch mit Autor Constantin Wißmann.

    Bei der Bundeswehr ist eigentlich nicht das Geld das Problem gewesen. Es sind die Strukturen.

    Wenn man jetzt an das Imageproblem der Bundeswehr denkt, das Sie angesprochen haben, sind die 100 Milliarden dann überhaupt ein richtiger Schritt?

    Bei der Bundeswehr ist eigentlich nicht das Geld das Problem gewesen. Es sind die Strukturen. Ich denke diese 100 Milliarden, das war natürlich auch sehr viel Symbol. Da kann man ein Zeichen setzen, wir stecken 100 Milliarden in die Bundeswehr. Wer sich am meisten natürlich darüber freut, ist die Rüstungsindustrie, deren Kurse gleich um 50 Prozent gestiegen sind. Ich glaube, es wäre sinnvoller, wenn man sich darauf ausrichtet, die Bundeswehr sinnvoll neu auszurichten und eben nicht einfach nur Geld auf das Problem schüttet.
    Die DDR ging unter, weil das Volk aufstand. Die BRD geht unter, weil das Volk schläft.

    Wer Olivgrün wählt, wählt Verarmung, Masseneinwanderung und Krieg!

    In der internationalen Politik geht es
    nie um Demokratie oder Menschenrechte.
    Es geht um die Interessen von Staaten.
    Merken sie sich das, egal was man Ihnen im
    Geschichtsunterricht erzählt.
    Egon Bahr

  • #2
    Ich könnte schon wieder kotzen, wenn ich das so lese...


    Gruß!
    M.P.U
    "Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd"

    chinesisches Sprichwort

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    • #3
      Das ist da wie fast überall in Germanien. Gnadenlos überreguliert. Also zumindest zu meiner Zeit dort war es so.
      Es ist selten zu früh und nie zu spät. Ride long and prosper.

      Kommentar


      • #4
        Ist nix anderes unbedachtes agieren, ohne zu ueberlegen. Geldausgeben, das einem nicht gehoert... vielleicht noch ueber drei Ecken mitverdienen.
        Als man die DDR aufgeloest ha, wurde auch im Gieskannensystem das Geld verschwendet. Erst Mal ausschuetten und schauen was passiert.Ich frage mich was diese Pseudopazifisten eigentlich wollen, ausser ihr Ego pflegen.

        Gruss Holger
        Mein Buch : https://www.amazon.de/Auswandern-nac...4753476&sr=8-1


        Mein Leben : dreamlandcanada.blogspot.com





        Denke BEVOR du etwas tust, dein naechster Fehler koennte dein letzter sein !

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        • #5
          Pannen von Verteidigungsministerin Lambrecht

          Frau Fettnapf!


          Die Bundeswehr steht vor dem größten Umbau ihrer Geschichte, das Verteidigungsministerium ist wichtiger denn je. Doch die zuständige Ministerin Christine Lambrecht macht eher durch Patzer als Visionen auf sich aufmerksam.

          Drei Tauglichkeitsgrade gibt es im Wehrpflichtgesetz: Wehrdienstfähig, vorübergehend nicht wehrdienstfähig, nicht wehrdienstfähig. Jeder und jede, die sich bei der Bundeswehr bewirbt, wird bei der Musterung darauf geprüft. Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht hat Glück, dass für die politische Führung keine Tauglichkeitsprüfung vorgesehen ist. Denn das Ergebnis fiele derzeit vermutlich nicht besonders schmeichelhaft aus.

          Seit ihrem Amtsantritt leistet sich die 56-jährige Juristin vergleichsweise viele Fauxpas. Der jüngste unterlief ihr am Rande des Treffens der EU-Verteidigungsminister und -ministerinnen am Montag in Brüssel. Bei einem Pressestatement kündigte Lambrecht an, sie werde den Kolleginnen und Kollegen anbieten, "dass das militärische Herzstück, die schnelle Eingreiftruppe, dann im Jahr 2025 für ein Jahr von Deutschland gestellt werden kann".

          Ministerium muss korrigieren

          Im heimischen Ministerium brach daraufhin Hektik aus. Denn die schnelle Eingreiftruppe, um die es geht, soll 5.000 Soldaten umfassen. Diese Aufgabe aber kann Deutschland gar nicht stemmen. Bereits angeboten hatte die Bundesregierung aber, einen Gefechtsverband in einer Größenordnung von 1.500 bis 2.000 Soldaten zur Verfügung zu stellen. Quasi als "Herzstück" dieser Eingreiftruppe. So hatte es Lambrecht vermutlich auch auf ihrem Sprechzettel stehen, den Mitarbeiter für solche Termine vorbereiten. Formuliert aber hat sie es anders.

          Das Verteidigungsministerium versuchte den Patzer unauffällig zu korrigieren und twitterte, die Ministerin habe angeboten, "dass der Kern der schnellen Eingreiftruppe für 2025 die #Bundeswehr bereitstellen kann". Das klingt nicht nur grammatikalisch interessant, sondern auch anders als das, was die Ministerin gesagt hat.

          Eine Serie von Vorfällen

          Ein einzelner Versprecher wäre verzeihbar. Und ab und zu ein Fehler auch. Zumal das Verteidigungsministerium mit seinen etwa 2.500 Beamten und Beamtinnen und einer Zuständigkeit für über 260.000 Soldaten und Soldatinnen sowie Zivilbeschäftigten ein komplexer Riesenbetrieb ist. Alle, die dieses Amt vor Lambrecht innehatten, brauchten auch eine gewisse Zeit, um sich einzuarbeiten.

          Doch im Fall von Lambrecht reiht sich der Brüsseler Lapsus in eine Serie von Vorfällen ein, die die Ministerin nicht im besten Licht erscheinen lassen:
          • Schon vor Amtsantritt ließ sie mehreren engen Mitarbeitern ihrer Vorgängerin Annegret Kramp-Karrenbauer, darunter dem langjährigen Staatssekretär Gerd Hoofe, mitteilen, sie hätten ihre Büros zügig zu räumen. Während andere bisherige Regierungsmitglieder wie Wirtschaftsminister Peter Altmaier und auch Bundeskanzlerin Angela Merkel die Amtsübergabe freundschaftlich zelebrierten, blieb Kramp-Karrenbauer deshalb dem Empfang der Nachfolgerin mit militärischen Ehren demonstrativ fern. Eine untypische Geste für AKK. Ein Übergabegespräch zwischen den beiden Frauen sei "frostig" verlaufen, wird im Ministerium erzählt.
          • Im Dezember kündigte Lambrecht in einem Interview in der "Bild am Sonntag" an, Frauenkarrieren in der Bundeswehr fördern zu wollen. Sie hoffe, dass es eine erste Frau General außerhalb des Sanitätsdienstes "hoffentlich in meiner Amtszeit" geben werde. Das sorgte für Kopfschütteln in der Truppe. Denn das wäre in der Praxis aufgrund des langen Vorlaufs für die Beförderung zum General laufbahnrechtlich gar nicht möglich. Das aber schien Lambrecht nicht bewusst zu sein.
          • Die Leitungsebene ihres Hauses hat Lambrecht fast durchgängig mit Vertrauten besetzt, die wenig bis überschaubare Ahnung von Sicherheitspolitik mitbrachten. Zur beamteten Staatssekretärin machte sie Margaretha Sudhof, die sie zuvor schon in dieser Position ins Justizministerium geholt hatte. Die Juristin ist nun für nahezu alle Bereiche zuständig, mit Ausnahme der Rüstung. Hohe Militärs beschweren sich, nicht mehr zur Ministerin durchzudringen. Diese trete "kühl" und "distanziert" auf.
          • Zur festen Tradition bei der Bundeswehr gehört, dass neue Minister rund um das erste Weihnachtsfest im Amt den Ort des größten deutschen Truppeneinsatzes besuchen. Kramp-Karrenbauer flog Anfang Dezember 2019 nach Afghanistan, für Lambrecht war nach dem dortigen Truppenabzug eine Reise nach Mali geplant. Aber dann entschied sich die Ministerin anders, reiste lediglich für einige Stunden zum Bundeswehr-Kontingent in Litauen. Im Ministerium wird erzählt, sie habe nicht auf ihren Weihnachtsurlaub verzichten wollen und sich deshalb für die kürzere Reise entschieden.
          • Nachdem die ukrainische Regierung bei der Bundesregierung wochenlang vergeblich um Waffenlieferungen gebettelt hatte, kündigte Lambrecht Ende Januar an, 5.000 Helme an die Ukraine senden zu wollen. Auf Nachfrage von t-online stellte sich Mitte Februar heraus: Diese waren noch nicht ausgeliefert. Begründung aus dem Ministerium: Man warte noch auf ein Zeichen, wohin man sie liefern solle. Nach massiver Kritik wurden sie schließlich an die Grenze zur Ukraine transportiert und dort übergeben.

          Selbst in der Truppe macht sich inzwischen der Eindruck breit, Lambrecht interessiere sich im Grunde nicht für ihre neue Aufgabe. Das mag auch an der Vorgeschichte liegen: Im November 2020 hatte Lambrecht, damals noch Justizministerin, ihren Rückzug aus der Politik angekündigt. In Interviews begründete sie den Schritt mit "persönlichen Gründen". Sie sei jetzt in einem Alter, wo man noch einmal etwas Neues beginnen könne, sagte sie angesichts der drohenden Niederlage der SPD bei der Bundestagswahl und dachte laut darüber nach, vielleicht wieder als Anwältin zu arbeiten, ihrem "Traumberuf".

          Plötzlich wieder da

          Dann gewann die SPD überraschend die Wahl und plötzlich war Lambrecht wieder da. Vergessen war der Traumberuf, Lambrecht wollte nun Innenministerin werden. Als das Ressort aber an die hessische SPD-Chefin Nancy Faeser ging (auch weil Lambrecht sich kaum im Wahlkampf eingebracht hatte), bekam die Beinahe-Aussteigerin als Trostpreis das Verteidigungsministerium.

          Sie soll auch deshalb den Zuschlag erhalten haben, weil Bundeskanzler Olaf Scholz aufgrund des öffentlichen Drucks Karl Lauterbach zum Gesundheitsminister machen musste und wegen der Geschlechterparität noch dringend eine Frau für ein Ministeramt benötigte. Die Juristin Lambrecht mit mehrjähriger Ministeriumserfahrung schien für die Bundeswehr, die auch ein riesiger Verwaltungsapparat ist, am besten geeignet. Außerdem galt das Ressort seit jeher als Schleudersitz, auf dem eh niemand etwas gewinnen kann.

          Nur ein Job in Warteposition?

          Doch mehr noch als bei anderen Ministerien sind für die Führung des Verteidigungsministeriums viel Fachwissen und Strukturkenntnisse wichtig. Die brachten auch Ursula von der Leyen und Annegret Kramp-Karrenbauer nicht mit. Beide arbeiteten sich aber schnell und sehr zielstrebig ein. Lambrecht vermittelt im Haus hingegen das Gefühl, dass sie die Materie schlicht nicht interessiert.

          Auf YouTube kann man ihre Ankündigung vom 14. März nachsehen, amerikanische F-35-Tarnkappenjets als Ersatz für die alten Tornados anzuschaffen. Bei diesem Projekt handelt es sich um eine der wichtigsten sicherheitspolitischen Entscheidungen für die nächsten 10 bis 20 Jahre. Lambrecht wirkt unsicher, liest ständig von ihrem Sprechzettel ab, verhaspelt sich bei Begriffen wie "nukleare Teilhabe".

          Kein Applaus für Lambrecht

          Auch im Bundeskanzleramt ist man sich inzwischen darüber im Klaren, dass Lambrecht nicht die glücklichste Wahl für das Verteidigungsamt war. Als Bundeskanzler Olaf Scholz bei seiner Regierungserklärung im Bundestag auch für die Bundeswehr eine "Zeitenwende" ankündigte und ausdrücklich der Ministerin dankte, gab es keinen Applaus im Plenum.

          Im Ministerium wächst derweil die Sorge, dass angesichts der schwachen Führung die von Scholz angekündigten 100 Extra-Milliarden Euro für die Bundeswehr versickern könnten, ohne einen nachhaltigen Reformprozess einzuleiten. Dabei wäre dieser dringend notwendig.Und noch ein Gerücht erzählt man sich auf den Fluren des Bendlerblocks, dem Sitz des Ministeriums im Berliner Bezirk Tiergarten: Das eher glücklose Agieren von Lambrecht erkläre sich auch damit, dass sie ohnehin nur auf ihren Wechsel ins Innenministerium warte. Denn Innenministerin Nancy Faeser wird als mögliche Spitzenkandidatin für die hessische Landtagswahl im Herbst 2023 gehandelt. Möglicherweise wäre das die beste Lösung – sowohl für Lambrecht als auch für die Bundeswehr. Allerdings eine, die sich noch hinziehen dürfte.
          Da stellt sich mir die Frage, wie sie die Reformen in Gange bringen will?
          Immer neue Leute, die sich erst einarbeiten müssen, ständig neue Wechsel auf der Führungs- und Leitungsebene.
          Mal auf die Schnelle neue Nulklearwaffen tragende Kampfjets in den USA bestellt, obwohl die selbst in den USA mächtig mit dem Fehlerteufel zu kämpfen haben und eine große Anzahl der Jets am Boden bleiben müssen..........
          Ein Schnellschuß nach dem anderen. Den Leuten vom amerikanischen militärischen- industriellen Komplex, wird es gefallen.
          Zuletzt geändert von Asphaltflüsterer; 27.03.2022, 13:45.
          Die DDR ging unter, weil das Volk aufstand. Die BRD geht unter, weil das Volk schläft.

          Wer Olivgrün wählt, wählt Verarmung, Masseneinwanderung und Krieg!

          In der internationalen Politik geht es
          nie um Demokratie oder Menschenrechte.
          Es geht um die Interessen von Staaten.
          Merken sie sich das, egal was man Ihnen im
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          Egon Bahr

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          • #6
            die muss auch weg
            Die Titanic wurde von Profis gebaut........die Arche von einem Amateur.

            Wahrheiten die niemanden verärgern sind nur halbe.

            "Wir suchen die Wahrheit, finden wollen wir sie aber nur dort, wo es uns beliebt."

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            • #7
              Diese Kriegsgeilen Verbrecher dieser Welt.... ganz vorne dran Biden und Knecht Scholz und seine Gruenen antipazifisten wollen unbedingt einen Krieg anzetteln, warscheinlich lauern die schon, endlich die Soldaten losschicken zu koennen, aber erst Mal sollte dann eine Rakete auf dem Bundestag in Berlin klanden... und das zur Richtigen Zeit.
              Es ist lachhaft, wenn man Rentner Flaschen sammeln laesst, aber sonst Geld verplempert, fuer Dinge , welche von der Regierung zu verantworten sind.

              Gruss Holger
              Mein Buch : https://www.amazon.de/Auswandern-nac...4753476&sr=8-1


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              • #8
                Zitat von whiteout Beitrag anzeigen
                Diese Kriegsgeilen Verbrecher dieser Welt.... ganz vorne dran Biden und Knecht Scholz und seine Gruenen antipazifisten wollen unbedingt einen Krieg anzetteln,
                warscheinlich lauern die schon, endlich die Soldaten losschicken zu koennen, aber erst Mal sollte dann eine Rakete auf dem Bundestag in Berlin klanden... und das zur Richtigen Zeit.
                Es ist lachhaft, wenn man Rentner Flaschen sammeln laesst, aber sonst Geld verplempert, fuer Dinge , welche von der Regierung zu verantworten sind.

                Gruss Holger
                Hast du auch Beweise für alle deine Behauptungen?



                Intelligenz ohne Weisheit ist Dummheit

                ¯*•๑۩۞۩::۩۞۩๑•*¯(ړײ)¯*•๑۩۞۩::۩۞۩๑•*¯

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                • Asphaltflüsterer
                  Asphaltflüsterer kommentierte
                  Kommentar bearbeiten
                  Also die Rentner sehe ich jeden Tag auf den Parkplätzen unserer reichen Nation!

                • Buster
                  Buster kommentierte
                  Kommentar bearbeiten
                  Nicht nur Rentner. Hab mal zwei angesprochen und ne Spende überreicht, War nicht geplant, einfach spontan.
                  Die waren beide gepflegt und waren angenehme Gesprächspartner. Eigentlich wollte ich die Fragen, warum die Stütze nicht reicht.
                  Das war aber mal ganz offensichtlich das die darüber nicht reden wollten.
                  Werd ich nie vergessen, zwei nette Menschen, Frau Mitte 40, Mann Ende 50. Schon was traurig.

              • #9
                Mein Lkw war übrigens immer nackt gewesen. Keine Troddel, keine Gardinen,
                Welche Beweise brauchst du? Schon allein die Handlungsweise, Waffen nach Ukraine zu liefern ist Beweis fuer Kriegsgeilheit.
                Ist in etwas so, wenn man Wasser aus der Nordsee pumpt um am indischen Ozean ein Hochwasser zu verhindern.
                Jeden Tag sterben tausende von unschuldigen Menschen in Ukraine.... in einem sinnlosen niemals fuer die Ukraine gewinnbaren Krieg.... und das man die Bundeswehr JETZT aufruesten will... lachhaft, ich glaube nicht, das Putin warten wuerde, bis DE damit fertig ist....
                Vielleicht sollte man sich damit befassen, wie man den Krieg am schnellsten beenden kann!!!
                Alles andere ist Kriegstreiberei.
                Und das Biden ein Kriegstreiber ist, einfach mal diue Geschichte befragen.... er war Vize President unter Obama..... vielleicht kannst du ja mal im Forum zurueck blaettern, als Biden von DE so beklatscht wurde, habe ich schon geschrieben " mal sehen, wo der den naechsten Krieg anzettelt"... und Europa ist weit genug weg von USA... da koennte man schon mal bischen mit Atomraketen schmeissen....

                Gruss Holger
                Mein Buch : https://www.amazon.de/Auswandern-nac...4753476&sr=8-1


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                • #10
                  Dobrindt geht Bundeswehr-Sondervermögen nicht weit genug

                  Budget für die Bundeswehr: Der Bundestag hat den Weg für das Sondervermögen in Höhe von 100 Milliarden Euro freigemacht. Jetzt fordert CSU-Landesgruppenchef Dobrindt noch mehr Geld für die Verteidigung.

                  Nach dem Bundestagsbeschluss über das 100 Milliarden Euro schwere Sonderprogramm für die Bundeswehr fordert CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt dauerhaft deutlich mehr Geld für den Verteidigungsetat. "Wir brauchen etwa 20 Milliarden Euro mehr pro Jahr, als der aktuelle Verteidigungshalt beträgt", sagte er der "Augsburger Allgemeinen". "Es darf keine Abbruchkante geben, wenn die 100 Milliarden Euro aufgebraucht sind", sagte Dobrindt, der auch erster stellvertretende Vorsitzender der Unionsfraktion im Bundestag ist, mit Blick auf das Sonderprogramm.

                  Dobrindt sagte, die Bundeswehr brauche keine Einmalüberweisung, sondern einen Dauerauftrag für ihre Verteidigungsfähigkeit. "Das Sondervermögen macht nur zusammen mit der Entscheidung Sinn, das Zwei-Prozent-Ziel der Nato einzuhalten. Nach dem Aufbrauchen des Sondervermögens müssen die hohen Investitionen fortgeführt werden."

                  Dobrindt räumte ein, dass es aus heutiger Sicht falsch gewesen sei, die Militärausgaben in der Vergangenheit immer weiter zu reduzieren. "Aber das ist in einer Zeit geschehen, in der man nicht mehr geglaubt hat, dass es einen Krieg in der Mitte Europas geben kann."

                  Union weist Vorwürfe zurück

                  CDU-Generalsekretär Mario Czaja wies Vorwürfe zurück, die Union sei verantwortlich für den oftmals als schlecht empfundenen derzeitigen Zustand der Bundeswehr. "Wir haben in den vergangenen Jahren immer wieder Vorschläge eingebracht, um die Bundeswehr zu stärken und den Wehretat zu erhöhen. Diese sind regelmäßig von der
                  SPD, unserem Koalitionspartner damals, abgebügelt worden", sagte Czaja der "Rheinischen Post" mit Blick auf die schwarz-roten Vorgängerregierungen im Bund.


                  Klingbeil: "Notfalls kaufen wir im Ausland"

                  SPD-Chef Lars Klingbeil mahnte unterdessen "Mut zur Entscheidung" bei der Beschaffung von Ausrüstung für die Bundeswehr an. "Das Beschaffungsamt der Bundeswehr muss schnell Entscheidungen treffen können und nicht jahrelang etwa nach dem ultimativen Rucksack für die Truppe suchen", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
                  Die Ansage an die Rüstungsindustrie sei eindeutig. "Die Firmen haben jahrelang versucht, uns für die Bundeswehr "Goldrandlösungen" mit vielen Extras aufzudrücken. Das geht nicht mehr, notfalls kaufen wir im Ausland." Er fügte hinzu: "Dann hat die deutsche Rüstungsindustrie Pech gehabt."
                  Mal wieder ein echter "Dobrindt", da fehlen einem die Worte was dieser Vollhonk wieder vom Stapel läßt. Der war schon als Verkehrsminister unfähig und ist es nach wie vor. Es ist immer wieder erstaunlich was diese so CHRISTLICH SOZIALE Union, für intelligente Politiker hervorbringt. Dobrindt, Ramsauer, Scheuer sind da nur die Spitze des Eisberges........

                  Der Czaja ist genauso ein Kaliber. Nee ist schon klar, die CDU ist natürlich vööölig unschuldig an dem Zustand der Bundeswehr.
                  Das ist schon wieder so lustig, dass einem das Lachen vergeht. Der lügt ohne rot zu werden, dass sich die Balken biegen. Na wieso soll es er auch anders machen wie sein Chef, Friedrich " BlackRock" Merz!
                  Ich vermute mal, Wladimir Putin ist schuld. Was will man zu so einem Politclown noch sagen.

                  Der Klingbeil scheint seine "Sondergratifikation" von Rhein-Metall und Krauss-Maffay noch nicht erhalten zu haben. Vom Ansatz her, hat er wohl recht.
                  Die DDR ging unter, weil das Volk aufstand. Die BRD geht unter, weil das Volk schläft.

                  Wer Olivgrün wählt, wählt Verarmung, Masseneinwanderung und Krieg!

                  In der internationalen Politik geht es
                  nie um Demokratie oder Menschenrechte.
                  Es geht um die Interessen von Staaten.
                  Merken sie sich das, egal was man Ihnen im
                  Geschichtsunterricht erzählt.
                  Egon Bahr

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                  • #11
                    Bei Sozialem, Gesundheit, Bildung, Kultur war nie Geld da und es wurde gekürzt und gekürzt.
                    Bei Ausgaben für die Rüstungsindustrie kann nicht genug ausgegeben werden. Immer mehr Geld wird aus dem Hut gezaubert.

                    P.S.: Ich schließe mich der Kritik an der schlecht funktionierenden Bundeswehr und nicht funktionierenden Waffen nicht an, Wenn das Geld schon verpulvert worden ist, richtet es zumindest keinen Schaden an. Immerhin.

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