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Krankenversicherungspflicht

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  • Krankenversicherungspflicht

    Wollte hier mal ein Thema anschneiden, über das viele gar nicht so recht bescheid wissen dürften.


    Dazu muss ich aus meiner Vergangenheit erzählen:

    Ich lebte die letzten 13 Jahre mit meiner (mittlerweile) Ex Partnerin zusammen.
    Sie hat seit 10 Jahren einen festen Job mit einem normalen Einkommen.
    Ich hingegen war die letzten Jahre immer wieder arbeitslos und zwischendurch beschäftigt.

    Jedesmal, wenn ich arbeitslos war, stand mir kein Geld vom Arbeitsamt/Sozialamt zu.
    Grund: meine Partnerin verdiente zu viel und wir galten als Ehe ähnliche Gemeinschaft (ab ca. 1300 Euro Netto Verdienst des Partners bekommt man keine staatlichen Unterstützungen mehr).

    In Folge dessen war ich auch lange Zeiten nicht krankenversichert.
    Kaputte Zähne, Verbrennungen, Erkältungen und andere Probleme musste ich also aushalten, wie in einem Dritten-Welt-Land.
    (ansonsten hätten die Arztrechnungen ein Vermögen gekostet).

    Dann kam etwa 2013 das Gesetz zur unbedingten Krankenversicherungspflicht auf.


    Für alle die, die in meiner Situation waren (Lebenspartnerin mit Job, unverheiratet, kein Anspruch auf soziale Leistungen), hieß das, dass man sich selbst versichern musste.

    Also musste meine Partnerin für mich einen Krankenkassenbeitrag von 180 Euro im Monat bezahlen, obwohl ihr Gehalt nicht mal ausreichte, um uns zwei zu ernähren.

    Und wenn man es nicht bezahlt hätte, dann würde man kontinuierlich Schulden aufbauen.

    Beispiel:

    wenn ein Obdachloser heute beschließt, sein Leben in den Griff zu kriegen und eine Arbeit aufnimmt/sich auf Hartz 4 meldet, dann wird die Krankenkasse alle Beiträge bis 2013 zurück berechnen und ihm als Schulden auferlegen.
    Das heißt: der Obdachlose, der sein Leben in den Griff kriegen will, ist sofort finanziell ruiniert.

    Was auch heftig ist:

    wenn ich mal einen Beitrag nicht sofort zahlen konnte, dann drohte die Krankenkasse bei der ersten Mahnung damit, den maximalen Beitrag zu fordern.
    Der maximale Beitrag liegt bei ca. 950 Euro für einen Monat. Und das ist auch noch per Gesetzt erlaubt.

    Es gibt da draußen noch viele andere Leute in ähnlichen Verhältnissen. Und viele wissen über ihr Übel nicht bescheid, da sie wahrscheinlich seit Jahren nicht mehr krankenversichert waren.

  • #2
    AW: Krankenversicherungspflicht

    Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass es so ist. Ich hoffe ich habe deine Erlaubnis, deinen Beitrag hier mal an geeigneter Stelle vorzulegen und um Rat zu fragen?

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    • #3
      AW: Krankenversicherungspflicht

      Würde mich auch mal interessieren ob das so ist. Eigentlich kaum vorstellbar.

      Auf der anderen Seite müssen ja auch renteneinkommen versteuert werden obwohl sie schon mehrfach an anderer Stelle versteuert wurden.

      Ausschliessen würde ich so was nicht.

      Im Falle meiner Mutter waren dies schlappe 19000 Euro Nachzahlung welche sich die RIA in Neubrandenburg so vorstellte.
      Gruss Tim

      Gruppe: Chemietankerfahrer sigpic

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      • #4
        AW: Krankenversicherungspflicht

        Ist zum Teil korrekt, aber nur zum Teil. Ich habe das ganze fast 1 zu 1 mit meiner Mutter jahrelang durch. Aber werde erst am Wochenende Zeit haben mich ausführlich dazu zu äußern.
        Sei immer wie du bist und verrate dich nicht selber!:)

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        • #5
          AW: Krankenversicherungspflicht

          Also ich fange mal an grade etwas Luft.
          Ob Lebenspartner oder Familie. Beides gilt als Bedarfsgemeinschaft. Hat mit eheähnliche Lebensgemeinschaft nix zu tun. Der Lohn desjenigen der Arbeiten geht wird angerechnet. Ist es zu viel was der eine verdient, bekommt der andere kein Geld oder nur anteilig Geld für den Lebensunterhalt. Miete und Nebenkosten werden trotzdem zur Hälfte vom Amt übernommen, nur eben keine Kosten für Lebensmittel etc..... Krankenversicherung wird auch trotz allem vom Amt übernommen. Wer sich was anderes erzählen lässt würde verarscht.

          Wer lange Jahre nicht Krankenversichert war muss die Beiträge rückwirkend an die Krankenkasse zahlen. Jedoch maximal die letzten 5 Jahre und nicht mehr. Und das ganze ist auch in kleinen Raten möglich. Also direkt ruinieren nein. Viel Geld trotzdem ja.
          Ob Krankenkasse oder Behörden, die versuchen gerne die Leute auszubreiten oder zu verarschen. Aber mit guter Anwaltliche Hilfe geht das alles.

          Und wer sich keinen Anwalt leisten kann kann sich auch an ehrenamtlich Institutionen oder die Caritas Beratungsstellen oder awo oder Verbraucherzentralen wenden. Und da gibt es noch vieles mehr.

          Hab den Kampf erst letztes Jahr mit den Behörden ausgefochten.
          Sei immer wie du bist und verrate dich nicht selber!:)

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          • #6
            AW: Krankenversicherungspflicht

            Ob Lebenspartner oder Familie. Beides gilt als Bedarfsgemeinschaft. Hat mit eheähnliche Lebensgemeinschaft nix zu tun. Der Lohn desjenigen der Arbeiten geht wird angerechnet. Ist es zu viel was der eine verdient, bekommt der andere kein Geld oder nur anteilig Geld für den Lebensunterhalt. Miete und Nebenkosten werden trotzdem zur Hälfte vom Amt übernommen, nur eben keine Kosten für Lebensmittel etc..... Krankenversicherung wird auch trotz allem vom Amt übernommen. Wer sich was anderes erzählen lässt würde verarscht.

            Das stimmt nicht.
            Wenn der Partner zu viel verdient, gibt es rein gar nichts für den arbeitslosen Partner. Das habe ich doch über Jahre (mit Unterbrechungen) so durchgemacht.
            Und ich habe es bei verschiedenen Ämtern versucht, da ich oft umgezogen bin mit meiner Ex.

            Und ja: man gilt als eheähnliche Gemeinschaft, wenn man länger als 1 Jahr zusammenlebt.

            Und wer sich keinen Anwalt leisten kann kann sich auch an ehrenamtlich Institutionen oder die Caritas Beratungsstellen oder awo oder Verbraucherzentralen wenden. Und da gibt es noch vieles mehr.
            Genau das habe ich gemacht. Bin in der Zeit zu solchen Sozialberatungsstellen und einen Anwalt gegangen. Die konnten rein gar nichts machen.

            Genau deswegen habe ich dieses Thema hier aufgemacht: weil die meisten Leute sich nicht vorstellen können, dass es tatsächlich sowas hier gibt. Tut es aber.

            Nachtrag:

            Bei Familien und WGs wird es anders gehandhabt. Nämlich so, wie bei Speedy.

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