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Warum spielt Armut im Wahlkampf keine Rolle?

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  • Warum spielt Armut im Wahlkampf keine Rolle?

    Schon beim TV-Duell nahmen die AfD-Themen „Migration“, „Islam“ und „Terrorismus“ mehr als die Hälfte der gesamten Sendezeit ein. Für das Thema Armut waren da nur noch ein paar Nebensätze übrig. Dieses Missverhältnis lässt sich spiegelbildlich auf den gesamten Wahlkampf übertragen. Uns geht es doch gut … so könnte man meinen. Die offiziellen Zahlen zur Armutsgefährdung, die das Statistische Bundesamt Ende August veröffentlicht hat, sprechen da jedoch eine ganz andere Sprache. Während der gesamten Kanzlerschaft Merkels stieg die Armutsgefährdungsquote und liegt heute auf dem historisch höchsten Stand. Umso erstaunlicher ist es, dass dieses Thema weitestgehend ignoriert wird. Kann es sein, dass es den Eliten sehr gelegen kommt, dass Deutschland sich lieber über Flüchtlinge und Kopftücher aufregt als über die allgegenwärtige Armut? Denn so muss man wenigstens nichts ändern. Von Jens Berger.

    2006, im ersten Jahr der Merkel-Kanzlerschaft, betrug die offizielle Armutsgefährdungsquote 14,0%. Seitdem stieg sie Jahr für Jahr stetig an und beträgt nun 15,7%. Besonders von Armut gefährdet sind Alleinerziehende und Personen mit niedrigem Ausbildungsniveau. Bemerkenswert ist hier vor allem, dass die Armut in diesen Problemgruppen während der Merkel-Jahre nicht etwa ab-, sondern ganz im Gegenteil besonders stark zugenommen hat. So stieg die Quote bei den Alleinerziehenden von 37,0% auf 43,6% und bei den Personen mit niedrigem Bildungsabschluss von 32,0% auf 40,2%. Eine besondere Rolle nehmen hier übrigens die Rentner und Pensionäre ein, die erst seit 2014 überhaupt zur Problemgruppe gehören. Bei ihnen ist die Armutsgefährdungsquote von 10,3% im Jahr 2006 um ganze 50% auf heute 15,9% gestiegen. Wahren Bezieher von Renten und Pensionen 2006 noch deutlich geringer von Armut bedroht als der Rest der Bevölkerung, sind sie heute überdurchschnittlich häufig von Armut bedroht. Auch dies ist eine der Schattenseite der Merkel-Ära.
    Heute ist Deutschland – mit Ausnahme von Polen – von Völkern umringt, die teils deutlich weniger armutsgefährdet sind. Diese Entwicklung ist im Kern schon lange im Gange. Seit 1973 steigt die Armut in Deutschland. Seit Verabschiedung der Agenda 2010 und den letzten Rentenkürzungen hat die Steigerung der Armut jedoch erheblich zugenommen. Es mag ja sein, dass es Angela Merkel und den Journalisten, die immer und immer wieder repetieren, dass es uns doch so gut ginge, wirklich gut geht – für einen immer größeren Teil der Bevölkerung trifft dies jedoch nicht zu. Und das ist kein subjektiver Wahlkampfslogan, sondern objektive Realität – basierend auf dem Mikrozensus, zertifiziert vom Statistischen Bundesamt.

    Gründe für die Entwicklung gibt es viele. Die Folgen der Agenda und die Rentenkürzungen sind da nur die Spitze des Eisbergs. Vor allem die viel zu geringen Lohnsteigerungen im unteren und mittleren Einkommensspektrum sind maßgeblich verantwortlich. Streichungen von Sozialleistungen und die Verschlechterung der beruflichen Fort- und Weiterbildung tun ihr übriges. Im Großen und Ganzen geht es daher um die auf den NachDenkSeiten schon häufig thematisierte Umverteilung von unten nach oben, deren Folgen immer offensichtlicher werden...................

    ...........Bei den AfD-Themen sieht das ganz anders aus. Im Mittelmeer ertrinkende Afrikaner, brennende Flüchtlingsheime und Burkas bringen Quote, ziehen auch Konsumenten an, die für die Werbewirtschaft interessant sind und bieten eine herrliche Projektionsfläche für unsere Weltvereinfacher. Wichtiger ist jedoch: Wenn Kevin aus Mümmelmannsberg in seinem Nachbar Mustafa den „wahren Feind sieht“, kann der Verleger aus Blankenese ruhig schlafen. Und wenn der Grundsicherungsrentner aus Pirna vor allem Angst vor der Islamisierung der Sächsischen Schweiz hat, muss sich der Talkshow-Moderater keine Sorgen machen, dass er künftig höhere Abgaben oder Steuern zahlen muss. Nein – so lange der Michel sich ins Bockshorn jagen lässt, ändert sich an den Zuständen nicht viel. Teile und herrsche – dieses alte Herrschaftsprinzip ist auch heute noch sehr beliebt. Hoffen wir nur, dass Goethes Zauberlehrling auch in den Chefetagen der Medienhäuser bekannt ist.

    Hier der gesamte Bericht!

    Armut hat leider keine Lobby bei den meisten Parteien und wählen gehen die, die es betrifft leider auch nicht. Die Quote derjenigen die im Rentenalter Grundsicherung beantragen müssen steigt stetig.
    Die DDR ging unter, weil das Volk aufstand. Die BRD geht unter, weil das Volk schläft.

    Wer Olivgrün wählt, wählt Verarmung, Masseneinwanderung und Krieg!

    In der internationalen Politik geht es
    nie um Demokratie oder Menschenrechte.
    Es geht um die Interessen von Staaten.
    Merken sie sich das, egal was man Ihnen im
    Geschichtsunterricht erzählt.
    Egon Bahr

  • #2
    AW: Warum spielt Armut im Wahlkampf keine Rolle?

    altersarmut ist langsam ein heisses eisen als user kann man bei diesem thema ganz schön ins fettnäpfen tappen .

    meiner meinung nach sind aber viele an dieser misere selbst schuld . zb man nimmt die arme putzfrau wo immer wieder auftaucht mit ihren 1100 euro netto oder brutto man weiss es nicht wenn man eventuell nachforscht erfährt man in der guten zeit geputzt privat schwarz auf die kralle 20 dm +heute 1500 euro rente wollen ,das geht ja auch nicht.

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    • #3
      AW: Warum spielt Armut im Wahlkampf keine Rolle?

      Es gibt neben Raumpflegerinnen auch viele andere Berufe
      wie z.B Einzelhandelskauffrau(-mann) wobei sich millionen
      von Arbeitnehmern (ganz ohne Schwarzarbeit) ein ganzes Arbeitsleben lang die Knochen schinden um 45 Jahre später
      mit 980 € in den Altersruhestand geschickt zu werden.

      Das sich kaum Leute daran entzünden und auf die Barrikaden
      gehen ist vielleicht einer gewissen Verdrängungstaktik
      und dem typisch deutschen
      "da kann man eh nichts dran ändern"-Syndrom geschuldet.

      Auch ändert die existenzbedrohliche Situation der Altersarmut
      kaum etwas am Wahlverhalten der Deutschen,
      sodass amtierende Parteien ihre Politik weiterhin fortführen können, wissend dessen, dass das zuständige Stimmvieh
      ihnen auch zukünftig den beruflichen und finanziellen Aufstieg sichert,
      also wozu etwas ändern?

      Hinzu kommt das Märchen von der umgekehrten Bevölkerungspyramide und dass die rentenbeziehenden Menschen immer älter werden,
      was Rentenkasse und die jetzt werktätige Bevölkerung
      aus den geburtenschwächeren Jahrgängen sehr stark belasten.

      Tut es das wirklich...?

      Früher dachte ich immer, dass Steuern dafür genutzt würden,
      für was sie eingenommen werden, also zweckbezogen.

      Bei über 50 Mrd. Euro direkter und indirekter Steuereinnahmen
      für Kraftfahrzeuge müssten demnach die Fahrbahnmarkierungen
      aus Blattgold und weißem Marmor sein.

      Dem ist aber nicht so, denn die Politik speist ihren Haushhalt
      so, wie es am besten passt und da wird für völlig zweckentfremdete Belange in die Kassen hineingegriffen, die gerade sprudeln,
      also wäre es theoretisch kein Problem,
      sich das Rentengeld aus anderen Töpfen, als der Rentenkasse
      zu holen, dass will aber niemand, weil man die Mittel lieber
      für andere, hier nicht näher benannte Zwecke, "zielführend" verwendet,
      denn Deutschland ist ja eines der reichsten Länder der Erde
      und es geht uns so gut wie nie.

      Bei dieser Aussage drängt sich allerdings die Frage auf, wer "uns" ist.

      Im speziellen Fall der Rente wird den Bürgern dieser Republik
      erklärt, dass die Kassen leer sind...und die scheinen es zu schlucken.


      Gruß!
      M.P.U
      "Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd"

      chinesisches Sprichwort

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      • #4
        AW: Warum spielt Armut im Wahlkampf keine Rolle?

        Ganz meine Meinung,M.P.U.! Jeder von uns hat aber die Möglichkeit,dies zu ändern,indem er am Wahlsonntag seine Stimme abgibt.Denn so wie es jetzt läuft,läuft es gewaltig schief und wir rasen wohlgenährt und selbstzufrieden sehenden Auges auf den Abgrund zu!
        "Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,dass er tun kann,was er will,sondern dass er nicht tun muss,was er nicht will."
        Jean Jacques Rousseau

        Kommentar


        • #5
          AW: Warum spielt Armut im Wahlkampf keine Rolle?

          Zitat von ontheroadagain Beitrag anzeigen
          Denn so wie es jetzt läuft,läuft es gewaltig schief und wir rasen wohlgenährt und selbstzufrieden sehenden Auges auf den Abgrund zu!

          Sehenden Auges vielleicht...das mit dem "Wohlgenährt"
          dürfte sich sehr zeitnah schlagartig ändern.



          Gruß!
          M.P.U
          "Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd"

          chinesisches Sprichwort

          Kommentar


          • #6
            AW: Warum spielt Armut im Wahlkampf keine Rolle?

            Ich merke schon,du hast den Weitblick,M.P.U.!:lmao[1]:
            "Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,dass er tun kann,was er will,sondern dass er nicht tun muss,was er nicht will."
            Jean Jacques Rousseau

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            • #7
              AW: Warum spielt Armut im Wahlkampf keine Rolle?

              Wäre es nicht so traurig, könnte man darüber lachen,
              da gebe ich Dir Recht, aber es geht ja nicht nur um
              gutes Essen, sprich hochwertige Nahrungsmittel,
              die sich der zukünftige Standard-Rentner von seinem
              kargen Altersruhegeld nicht leisten können wird,
              sondern auch um teure Medikamente, für die dann
              kein Geld da sein dürfte und dass ist ein Verbrechen,
              tut mir leid, wenn sich das jetzt etwas garstig liest...


              Gruß!
              M.P.U
              Zuletzt geändert von M.P.U; 20.09.2017, 17:58. Grund: Grammatikfehler beseitigt
              "Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd"

              chinesisches Sprichwort

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              • #8
                AW: Warum spielt Armut im Wahlkampf keine Rolle?

                Ist schon ok,ich weiß was du meinst und liege voll auf deiner Welle.
                "Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,dass er tun kann,was er will,sondern dass er nicht tun muss,was er nicht will."
                Jean Jacques Rousseau

                Kommentar


                • #9
                  AW: Warum spielt Armut im Wahlkampf keine Rolle?

                  Mir tut der teils sehr markige Ton ja auch leid,
                  aber bei diesem Thema kann ich gar nicht so schnell essen,
                  wie ich kotzen könnte...;)
                  "Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd"

                  chinesisches Sprichwort

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                  • #10
                    AW: Warum spielt Armut im Wahlkampf keine Rolle?

                    Es ist mir auch aufgefallen, welch Aufregung im Wahlkampf inszeniert wurde um alle möglichen Themen, aber das vielleicht wichtigste Thema weitgehend umschifft wurde.

                    Es mag richtig sein, daß es Deutschland immer besser geht und viel besser als in den sogenannten "guten Zeiten", den 70er, 80er Jahren. Aber einem immer größeren Teil der Bevölkerung geht es immer schlechter. Es sind nicht nur die Erwerbslosen, es sind ebenso die Rentner und auch viele die arbeiten, bekommen nur noch so wenig, daß es hinten und vorn nicht reicht. Selbst große Teile der Mittelschicht schmieren langsam ab. Die Verteilung des Wohlstands ist eine Katastrophe. Immer weniger profitieren davon.

                    In diesem Thread kann ich mich jedem Wort anschließen, das M.P.U geschrieben hat.

                    Kommentar


                    • #11
                      AW: Warum spielt Armut im Wahlkampf keine Rolle?

                      Danke für die Blumen.

                      Es sind nicht nur die Erwerbslosen, es sind ebenso die Rentner und auch viele die arbeiten, bekommen nur noch so wenig, daß es hinten und vorn nicht reicht.
                      Das selbst ein kompletter Broterwerb nicht zur Existenzsicherung
                      ausreicht, ist besonders skandalös...


                      Gruß!
                      M.P.U
                      "Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd"

                      chinesisches Sprichwort

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