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Wie ein Stück Fleisch - Arbeiterstrich

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  • Wie ein Stück Fleisch - Arbeiterstrich

    Unmut über Arbeiterstrich wächst

    Bis heute hat der Zoll nicht auf Hinweise von Bürgern reagiert, die sich über den „Arbeiterstrich” an der Venloer Straße beschweren. Ein Zollsprecher wies daraufhin, dass den Männern eine illegale Beschäftigung nachgewiesen werden müsse.

    http://www.ksta.de/ehrenfeld/bulgari...,22893458.html

    oder hier

    http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitr...ch-in-Duisburg

    Das habe ich nicht gewusst. Der Hammer, dass es in Deutschland jetzt soweit kommen musste. Wann wird dem Einhalt geboten?

  • #2
    Bis heute hat der Zoll nicht auf Hinweise von Bürgern reagiert, die sich über den „Arbeiterstrich” an der Venloer Straße beschweren.
    Was mich echt nervt, ist daß Leute sich nicht darüber aufregen, daß Menschen in eine solche Armut gedrängt werden, die sie zwingt sich so unwürdig zu verkaufen.

    Nein, sie beschweren sich darüber, daß sie diese Armut sehen müssen.
    :36_1_10[1]:

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    • #3
      Für mich war das völlig neu. Habe durch Zufall vorhin einen Bericht darüber im TV gesehen. Ich war immer der Ansicht das zB. Schwarzarbeit gar nicht mehr möglich war in Deutschland. Aber scheinbar gibt es immer noch skrupellose Unternehmer die die Not der Menschen schamlos ausnutzen. Ich denke dann sollte wirklich Zoll und Arbeitsamt hier gegen vorgehen. Denn in dem Bericht wurde ja auch erwähnt das früher diese Menschen eben als Tagelöhner vermittelt wurden. Wenn man den Unternehmen dieses schmutzigen Weg verbietet fordern sie evtl. wieder über das Arbeitsamt ihre Leute an.

      So wird dann etwas besser bezahlt und die Menschen sind abgesichert.

      Oder wie seht ihr das?

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      • #4
        Man mag nicht viel davon hören, doch das Problem selbst ist nicht neu und es gab auch bereits Presseberichte:

        Ein Tag auf Münchens Arbeiterstrich: Billig-Tagelöhner aus Südosteuropa hoffen auf ein paar Euro Stundenlohn. Sie sind moderne Arbeitssklaven.




        Die Probleme sind weitreichend und ziemlich verstrickt. Wenn man an einem Punkt eine Lösung versucht, läuft man Gefahr vieles eher zu verschlechtern, als zu verbessern.

        Bei dem Versuch Drogenhandel und Prostitution zu illegalisieren, wuchsen sogar noch die Profite in dem Bereich und das ganze Gewerbe verzog sich in die Illegalität und war noch weniger zu Kontrollieren. Bei der Prohibition gab es mehr Alkoholhandel denn je!

        Die Probleme, die wir haben sind durchweg grenzüberschreitend. In den Medien wurde der Zusammenbruch des Ostblocks als "Befreiung" gefeiert. Doch die Menschen kamen aus den teilweise zweifelhaften "sozialistischen" Staaten vom Regen in die kapitalistische Traufe. Ihre Verhältnisse bewegen sich in Richtung Verarmung, Korruption, gewalttätige rechtsradikale Gruppen, mafiöse Strukturen und moderne Sklaverei. Gesundheits- und Sozialsysteme brechen zusammen. Viele hoffen irgendwo etwas besseres zu finden. Sogar die illegale Tagelöhnerei hier, ist für sie besser als das, was sie daheim haben.

        Wird man den sichtbaren Arbeitshandel verhindern, wird er unsichtbar weitergeführt unter noch unmenschlicheren Bedingungen.

        Ich halte es für falsch gegen Menschen vorzugehen, die arm und verzweifelt sind. Gegen Maßnahmen gegen diejenigen, die von der Verzweiflung profitieren, hätte ich weniger.

        Inzwischen wurden auch die Regierungen Südeuropas de facto entmachtet und die Politik wird ihnen von der "Troika" diktiert. Und die fordern weitere Zerstörung der Sozialsysteme und Deregulierung des Arbeitsmarkes, was nichts weiteres als pures Lohndumping bedeutet.

        Diese Politik wird in Berlin und Brüssel entschieden. Als mögliche Gegenmaßnahme sehe ich nur, Gewerkschaften und soziale Bewegungen in den Ländern zu unterstützen, in denen diese Abwärtsspirale so stark ist, daß sie uns auf lange Sicht auch betrifft...

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        • #5
          Und noch ältere Berichte:
          Auf dem illegalen Arbeiterstrich, auf der Straße oder im Internet, bieten sich auch Deutsche als Tagelöhner zu Dumpingpreisen an.
          http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-49976909.html
          Das ist aus dem Jahr 2006!

          Jeder Zweite schafft prekär
          Laut einer DGB-Studie sind Arbeitnehmer in unbefristeten Jobs inzwischen in der Minderheit. Und ein Drittel aller Jobs besteht aus „schlechter Arbeit“.
          http://www.taz.de/!19334/
          Das ist aus dem Jahr 2008!

          Baustelle
          Flughafen 20 Euro pro Woche
          Arbeiter auf der Baustelle des neuen Schönefelder Flughafens wurden um ihren Lohn geprellt. Kein Einzelfall, kritisiert der Deutsche Gewerkschaftsbund
          http://www.fr-online.de/politik/baus...,11527054.html
          2012

          Junge Griechen brechen voller Hoffnung nach Deutschland auf - inzwischen auch viele, die mangels Bildung kaum Chancen auf einen Job haben. Das Drama der Familie Maraki: Wie zwei Eheleute in die ostdeutsche Provinz flohen, ein Desaster erlebten und nun plötzlich in Berlin gestrandet sind.
          http://www.sueddeutsche.de/wirtschaf...euro-1.1488556
          2012

          Für das Kapital gelten diese Grenzen nicht. "Die rund 1000 in Bulgarien tätigen deutschen Unternehmen durchaus angetan vom Engagement der bulgarischen Mitarbeiter", erklärte Andreas Schäfer, stellvertretender Geschäftsführer der Auslandshandelskammer (AHK) Bulgarien. Kein Wunder: Wer in Bulgarien eine Arbeit hat, verdient durchschnittlich 370 Euro pro Monat. Bulgarien ist das Billiglohnland der EU. Viele haben aber nicht einmal einen Lohn - insbesondere Roma sind fast vollständig aus dem Arbeitsmarkt ausgegrenzt.
          http://www.graswurzel.net/379/strich.shtml
          2013

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          • #6
            Auf die Gefahr hin, daß es ein wenig plump erscheint...

            Es ist doch die Wahrheit:

            Weltweite Vermögensstudie:
            Zahl der Millionäre in Deutschland wächst
            Die Superreichen haben sich von der Finanzkrise erholt: Weltweit stieg die Zahl der Millionäre 2012 um fast zehn Prozent
            http://www.spiegel.de/wirtschaft/soz...-a-906471.html

            Es fehlt weltweit nicht an Nahrung, Wohnungen oder Geld, es ist von allem genug da. Es ist allein eine Frage der Verteilung.

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            • #7
              Es wäre doch schön, wenn man durch seine Hände arbeit gut leben dürfte. Mehr möchte ich eigentlich nicht.
              Aber ich darf mich, obwohl nicht zufrieden, nicht beschweren. Es geht mir gut wenn ich mich mit anderen vergleiche.
              Mein Vater hat als Arbeit schon vor 30 Jahren gesagt. Die Kluft zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander. Der Mittelstand wird abgeschafft. Da steuern wir hin und sind wie erstarrt und können uns nicht helfen.

              Wiest ihr noch, ich war noch mit viel Pickel im Gesicht unterwegs. Da ging so eine Parole durchs Land: "Buback - Ponto - Schleyer - der nächste ist ein..."?

              Wer kennt die Antwort? Damals hat sich der eine oder andere noch gewehrt.

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              • #8
                Bayer(n)☼ ♪♫♪ ?
                Fürchte nicht die Gedanken deiner Feinde,sondern die Hintergedanken deiner Arbeitskollegen,und deines Arbeitgebers.

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                • #9
                  Jep, du hast eine Reise in ein .................................................. .......... camp gewonnen.

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                  • #10
                    Ein TV Beitrag zum Thema.
                    Einfach gruselig.

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                    • #11
                      ......das macht sprachlos.
                      EU-Länder.....Aufweichung der Grenzen.....alles nur,um in einen immer größer werdenden Topf bitterster Armut greifen zu können....um Megagewinne zu erziehlen? Jeder Zeit und bedingungslos,rücksichtslos.

                      Irgendwie entwickelt sich mit der EU alles mehr zum "Superfeudalismus" oder wie ich das nennen will.Immer mehr zu Mega-Reich für wenige und bettelarm für die anderen.Die Mittelschicht zerbröselt nach und nach.....und wehrt sich gegen "die da unten".Obwohl das Übel von "Oben "kommt.

                      Ich finde dafür nicht die richtigen Worte.....

                      Leben ist das was passiert,
                      während man eifrig dabei ist andere Pläne zu machen
                      .....

                      LG Marion

                      Kommentar


                      • #12
                        Kennt noch einer von euch den Film "Running Man" von 1987?
                        Der spielt zwar 4 Jahre später, in 2017, aber vergleicht mal die Handlung mit der derzeitigen Situation.
                        Weit sind wir da nicht mehr von weg...
                        Gruss, Anaconda.44

                        Actros 1844 Chemietanker

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                        • #13
                          Zitat von Brummfussel Beitrag anzeigen
                          ......das macht sprachlos.
                          Es ist zum Kotzen. Und manchmal zum Heulen.

                          Ich denke immer, man kann das alles nicht einfach nur hinnehmen und wünsche mir, daß sich die Menschen gegen Ungerechigkeit und Verarmung erheben.

                          Es ist viel zu still.

                          Ich freue mich dann aber doch über solche Meldungen:

                          Opel-Arbeiter streiken wild

                          Schlechte Stimmung in Bochum: Nach einer nächtlichen Belegschaftsversammlung sind mehr als 100 Arbeiter nicht an die Bänder gegangen. Das Werk wird 2014 geschlossen.
                          10. September 2013 17:22 Uhr 6 Kommentare
                          Protest am Opel-Werk in Bochum | © Federico Gambarini/dpa

                          Bei Opel hat ein Teil der Belegschaft im Werk Bochum in der Nacht wild gestreikt. Nach einer Belegschaftsversammlung an dem Standort im Ruhrgebiet, die bis in die tiefe Nacht dauerte, hätten sich bis zur Frühschicht um 7 Uhr etwa 140 Beschäftigte an einer "illegalen Arbeitsniederlegung" beteiligt, sagte ein Unternehmenssprecher und bestätigte damit einen Bericht der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. Nach der Belegschaftsversammlung hätten "einige Mitarbeiter" ihre Kollegen aufgerufen, nicht an die Bänder zu gehen. Diesem Aufruf seien rund 140 Beschäftigte gefolgt.

                          Insgesamt arbeiten bei Opel in Bochum in der Nachtschicht nach Unternehmensangaben zwischen 800 und 1.000 Beschäftigte. Wie der Sprecher sagte, sei die Produktion durch den Streik eingeschränkt gewesen. Ab sieben Uhr aber sei alles wieder normal gelaufen. Ob die am Streik beteiligten Mitarbeiter gemaßregelt würden, sei "noch nicht entschieden".
                          In der Belegschaftsversammlung ging es um die geplante Schließung des Standorts. Sie hatte am Montagmorgen 8 Uhr begonnen und bis Dienstag um 1 Uhr gedauert. 51 Redner meldeten sich nach Betriebsratsangaben zu Wort. Es sei die "längste Belegschaftsversammlung in der Geschichte von Opel" gewesen, hieß es. Opel will das Werk Ende 2014 schließen.

                          Der Bochumer Betriebsratschef, Rainer Einenkel sprach in der Zeitung von einer "demokratischen Entscheidung" der Mitarbeiter. Er selbst distanzierte sich von wilden Streiks: "Ich glaube, wir müssen den Weg der Verhandlungen gehen", sagte der Betriebsratschef.
                          http://www.zeit.de/wirtschaft/untern...-streik-bochum

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                          • #14
                            Wie es wohl in 20 Jahren mit uns aussieht.....?

                            Leben ist das was passiert,
                            während man eifrig dabei ist andere Pläne zu machen
                            .....

                            LG Marion

                            Kommentar


                            • #15
                              Gericht: Pizza-Service in der Uckermark zahlte 1,59 Euro die Stunde - Unternehmer wegen sittenwidriger Löhne verurteilt

                              Zum ersten Mal muss ein Unternehmer in Brandenburg wegen sittenwidriger Löhne Geld an ein Jobcenter zurückzahlen. Der Betreiber eines Pizza-Lieferservices in der Uckermark hatte seine Angestellten nach Überzeugung des Gerichts zum Teil für Stundenlöhne von 1,59 € arbeiten lassen. Jetzt wurde er vom Arbeitsgericht verurteilt - und hat Berufung angekündigt.
                              http://www.rbb-online.de/politik/bei...erurteilt.html


                              Es sieht stockfinster aus. Im Moment würde ich sagen, es dauert keine 20 Jahre bis wir in mittelalterlichen Verhältnissen gelandent sind. Den Vorgeschmack haben wir bereits heute. Nur noch die Wohlhabenden werden Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und Alterversorgung haben. Wer arm ist und nicht mehr arbeitsfähig, hat gefälligst vorzeitig abzuleben.

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