Der eine musste zur Arbeit, die anderen wollten vom Freizeitvergnügen nach Hause und machten sich einen Spaß aus provokantem und gefährlichem Gebaren im Straßenverkehr: Genervt vom Verkehrsverhalten einer Gruppe junger Leute flippte ein 31-jähriger Familienvater, von Beruf Lkw-Fahrer, aus und wurde handgreiflich. Das muss er jetzt mit einer Geldbuße von 1500 Euro teuer bezahlen und obendrein vier Wochen auf seinen Führerschein verzichten.
Mit auf der Anklagebank saß neben dem Mann aus Kornwestheim ein Autofahrer aus einer Gruppe von jungen Leuten, der den Lkw-Fahrer laut Urteil nachweislich genötigt hatte. Der 22-Jährige aus Asperg muss mit einer Geldstrafe von 2800 Euro mehr Strafe bezahlen als der Hauptangeklagte, was daran liegt, dass er als Industriemechaniker mehr verdient.
Der Asperger war einer der vier Autofahrern, die am 28. März 2009 gegen 2 Uhr nachts auf der B 27 dem Zwölf-Tonner des Kornwestheimers begegneten. Aus der Sicht des Lastwagenfahrers starteten die Autofahrer "gewisse Fahrmanöver", die ihn zum Bremsen gezwungen hätten. "Ständig kam einer von links und einer von rechts, das hat genervt", sagte er. Die Pkw-Fahrer hätten ihn mit ihren Autos praktisch "angemacht". An der Eingangsampel von Kornwestheim nach Ludwigsburg habe sich vor ihm ein Auto quer gestellt, der Fahrer habe ihm einen Baseballschläger gezeigt.
Der mitangeklagte junge Mann aus Asperg gab vor Gericht an, der Kornwestheimer sei schon an der Eingangsampel nach Ludwigsburg ausgestiegen und zu einem der Autos gegangen. Bei Grün sei er wieder eingestiegen und weiter gefahren. An der zweiten Ampel auf der B 27 habe sich der Vorgang wiederholt, wobei der Kornwestheimer "mit beiden Händen in ein Auto gegriffen" habe.
"Klar hab" ich mich aufgeregt", sagte der Kornwestheimer Lkw-Fahrer dazu. "Ich bin aber nicht an der ersten Ampel, sondern erst an der fünften Ampel auf der B 27 ausgestiegen." Das bestritt ein als Nebenkläger auftretender Fahrer eines Alpha Romeo, der als Zeuge aussagte, der Lkw-Fahrer habe ihm schon an der ersten Ampel gesagt, "ich soll meine Fresse halten". An der zweiten Ampel habe es von dem Brummi-Fahrer durchs offene Autofenster Schläge gesetzt. Der Nebenkläger erklärte, er sei danach sofort zur gegenüberliegenden Polizei gefahren und habe dort geklingelt. Danach habe er sich umgehend ein Attest aus dem Ludwigsburger Klinikum geholt, das ihm eine gerötete linke Halsseite, Kopfschmerzen und Würgemale bescheinigte.
Verletzt wurde auch beinahe der Beifahrer des Lkw-Fahrers aus Kornwestheim, der auf der Fahrt zur Arbeit noch halb geschlafen hatte und dann aufgrund einer Vollbremsung durch die Nötigung der jungen Autofahrer mit dem Kopf fast gegen die Windschutzscheibe geprallt wäre. Wie die Autos links und rechts an dem Laster vorbeigeschossen seien und sich dann quer gestellt hätten, "so etwas sehe ich sonst nur im Fernsehen", schilderte der 34-jährige Kollege des Hauptangeklagten im Gerichtssaal.
Dann trat ein unbeteiligter Augenzeuge in den Zeugenstand, der angab, er habe beobachtet, wie der genervte Lkw-Fahrer gegen eines der Autos getreten und dann kräftig durch ein offenes Autofenster auf den Fahrer eingeschlagen habe.
Ein solches Verhalten im Straßenverkehr sei nicht zu dulden, hieß es in der Urteilsbegründung, selbst wenn der arbeitende Lkw-Fahrer von den jungen Leuten immens genervt gewesen sei. "Stellen Sie sich einmal vor, was passiert wäre, wenn der angegriffene Autofahrer Gas gegeben hätte", meinte der Richter im Hinblick auf die Attacke durchs Autofenster.
Diese kommt den Lkw-Fahrer jetzt nicht nur strafrechtlich teuer zu stehen. Vom Nebenkläger erwarten ihn zusätzlich Schmerzensgeld-Forderungen. rom
Mit auf der Anklagebank saß neben dem Mann aus Kornwestheim ein Autofahrer aus einer Gruppe von jungen Leuten, der den Lkw-Fahrer laut Urteil nachweislich genötigt hatte. Der 22-Jährige aus Asperg muss mit einer Geldstrafe von 2800 Euro mehr Strafe bezahlen als der Hauptangeklagte, was daran liegt, dass er als Industriemechaniker mehr verdient.
Der Asperger war einer der vier Autofahrern, die am 28. März 2009 gegen 2 Uhr nachts auf der B 27 dem Zwölf-Tonner des Kornwestheimers begegneten. Aus der Sicht des Lastwagenfahrers starteten die Autofahrer "gewisse Fahrmanöver", die ihn zum Bremsen gezwungen hätten. "Ständig kam einer von links und einer von rechts, das hat genervt", sagte er. Die Pkw-Fahrer hätten ihn mit ihren Autos praktisch "angemacht". An der Eingangsampel von Kornwestheim nach Ludwigsburg habe sich vor ihm ein Auto quer gestellt, der Fahrer habe ihm einen Baseballschläger gezeigt.
Der mitangeklagte junge Mann aus Asperg gab vor Gericht an, der Kornwestheimer sei schon an der Eingangsampel nach Ludwigsburg ausgestiegen und zu einem der Autos gegangen. Bei Grün sei er wieder eingestiegen und weiter gefahren. An der zweiten Ampel auf der B 27 habe sich der Vorgang wiederholt, wobei der Kornwestheimer "mit beiden Händen in ein Auto gegriffen" habe.
"Klar hab" ich mich aufgeregt", sagte der Kornwestheimer Lkw-Fahrer dazu. "Ich bin aber nicht an der ersten Ampel, sondern erst an der fünften Ampel auf der B 27 ausgestiegen." Das bestritt ein als Nebenkläger auftretender Fahrer eines Alpha Romeo, der als Zeuge aussagte, der Lkw-Fahrer habe ihm schon an der ersten Ampel gesagt, "ich soll meine Fresse halten". An der zweiten Ampel habe es von dem Brummi-Fahrer durchs offene Autofenster Schläge gesetzt. Der Nebenkläger erklärte, er sei danach sofort zur gegenüberliegenden Polizei gefahren und habe dort geklingelt. Danach habe er sich umgehend ein Attest aus dem Ludwigsburger Klinikum geholt, das ihm eine gerötete linke Halsseite, Kopfschmerzen und Würgemale bescheinigte.
Verletzt wurde auch beinahe der Beifahrer des Lkw-Fahrers aus Kornwestheim, der auf der Fahrt zur Arbeit noch halb geschlafen hatte und dann aufgrund einer Vollbremsung durch die Nötigung der jungen Autofahrer mit dem Kopf fast gegen die Windschutzscheibe geprallt wäre. Wie die Autos links und rechts an dem Laster vorbeigeschossen seien und sich dann quer gestellt hätten, "so etwas sehe ich sonst nur im Fernsehen", schilderte der 34-jährige Kollege des Hauptangeklagten im Gerichtssaal.
Dann trat ein unbeteiligter Augenzeuge in den Zeugenstand, der angab, er habe beobachtet, wie der genervte Lkw-Fahrer gegen eines der Autos getreten und dann kräftig durch ein offenes Autofenster auf den Fahrer eingeschlagen habe.
Ein solches Verhalten im Straßenverkehr sei nicht zu dulden, hieß es in der Urteilsbegründung, selbst wenn der arbeitende Lkw-Fahrer von den jungen Leuten immens genervt gewesen sei. "Stellen Sie sich einmal vor, was passiert wäre, wenn der angegriffene Autofahrer Gas gegeben hätte", meinte der Richter im Hinblick auf die Attacke durchs Autofenster.
Diese kommt den Lkw-Fahrer jetzt nicht nur strafrechtlich teuer zu stehen. Vom Nebenkläger erwarten ihn zusätzlich Schmerzensgeld-Forderungen. rom
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