Branchenverband gegen Pflicht zu Klimaanlagen
Lkw parken auf einer Autobahn-Raststätte (Foto: dpa)
Im Thüringer Speditionsgewerbe wird über eine derzeit per Petition erhobene Forderung nach Standklimaanlagen in Nutzfahrzeugen diskutiert. Während einige Unternehmen und Fahrer die Forderung unterstützen, spricht sich der Branchenverband in Thüringen gegen eine gesetzliche Verpflichtung aus. Anlass ist eine im Juli im Internet gestartete Unterschriftensammlung zu dem Thema.
Der Schorbaer Spediteur René Müller sagte MDR Thüringen am Freitag, wenn Fahrer tagsüber in ihren Lkw schlafen müssten, fänden sie bei diesen hochsommerlichen Außentemperaturen kaum Schlaf. 35 Grad Celsius und mehr seien in den Fahrerkabinen keine Seltenheit. Nach Meinung des Spediteurs ist das ein großes Sicherheitsrisiko.
In der Petition wird der Bundestag aufgefordert, Standklimaanlagen in Lkw zur Pflicht zu machen. Zur Begründung wird darauf verwiesen, dass viele Berufskraftfahrer nachts arbeiteten und die gesetzlich vorgeschriebenen Ruhezeiten in ihren Fahrzeugen tagsüber verbrächten. Bei sommerlichen Tempertauren heizten sich nichtklimatisierte Fahrerkabinen jedoch stark auf. Die geforderte gesetzliche Regelung soll nach Ansicht der Petenten und ihrer Unterstützer auch die Nachrüstung älterer Lkw mit solchen Klimaanlagen beinhalten.
Nach Angaben vom Geschäftsführer des Landesverbandes Thüringen des Verkehrsgewerbe, Martin Kammer, belaufen sich die Kosten für eine Standklimaanlage auf 1.500 bis 2.500 Euro. Kammer lehnt allerdings einen gesetzlichen Zwang zur Anschaffung ab. Der Markt würde das Problem bei dem gegenwärtigen Fachkräftemangel selbst regeln, sagte er MDR Thüringen.
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Dieser Artikel wurde von einem Leserbriefschreiber kommentiert:
Es freut mich zu hören dass es der Speditionsbranche nicht besonders gut geht, aufgrund des herrschenden Fahrermangels. Mit dem Ende der DDR übernahmen viele ehemalige Betriebsleiter ihre ehemaligen Betriebe und nannten sich nach Notschulungen Spediteur. Weder das Wissen noch finanzielle Voraussetzungen waren vorhanden. Das ganze gepaart mit Lohndumping, Lenkzeitüberschreitungen, Tanken von Heizöl, Einsparen von gesetzlich vorgeschriebenen Versicherungen usw. ergaben das ostdeutsche Speditionsmodell. Dazu der Spruch "da draußen stehen viele die auf Arbeit warten" tat ein übriges. Die guten Fahrer gingen Richtung Westen oder wechselten auch die Branche. Ein Tipp für die Spediteure : Ändert eure Einstellung zum Personal oder fahrt eure Böcke selber.
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(Quelle: MDR Thüringen)
(Zusatzlink: Wer mitzeichnen möchte, findet hier die Petition.)
Lkw parken auf einer Autobahn-Raststätte (Foto: dpa)
Im Thüringer Speditionsgewerbe wird über eine derzeit per Petition erhobene Forderung nach Standklimaanlagen in Nutzfahrzeugen diskutiert. Während einige Unternehmen und Fahrer die Forderung unterstützen, spricht sich der Branchenverband in Thüringen gegen eine gesetzliche Verpflichtung aus. Anlass ist eine im Juli im Internet gestartete Unterschriftensammlung zu dem Thema.
Der Schorbaer Spediteur René Müller sagte MDR Thüringen am Freitag, wenn Fahrer tagsüber in ihren Lkw schlafen müssten, fänden sie bei diesen hochsommerlichen Außentemperaturen kaum Schlaf. 35 Grad Celsius und mehr seien in den Fahrerkabinen keine Seltenheit. Nach Meinung des Spediteurs ist das ein großes Sicherheitsrisiko.
In der Petition wird der Bundestag aufgefordert, Standklimaanlagen in Lkw zur Pflicht zu machen. Zur Begründung wird darauf verwiesen, dass viele Berufskraftfahrer nachts arbeiteten und die gesetzlich vorgeschriebenen Ruhezeiten in ihren Fahrzeugen tagsüber verbrächten. Bei sommerlichen Tempertauren heizten sich nichtklimatisierte Fahrerkabinen jedoch stark auf. Die geforderte gesetzliche Regelung soll nach Ansicht der Petenten und ihrer Unterstützer auch die Nachrüstung älterer Lkw mit solchen Klimaanlagen beinhalten.
Nach Angaben vom Geschäftsführer des Landesverbandes Thüringen des Verkehrsgewerbe, Martin Kammer, belaufen sich die Kosten für eine Standklimaanlage auf 1.500 bis 2.500 Euro. Kammer lehnt allerdings einen gesetzlichen Zwang zur Anschaffung ab. Der Markt würde das Problem bei dem gegenwärtigen Fachkräftemangel selbst regeln, sagte er MDR Thüringen.
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Es freut mich zu hören dass es der Speditionsbranche nicht besonders gut geht, aufgrund des herrschenden Fahrermangels. Mit dem Ende der DDR übernahmen viele ehemalige Betriebsleiter ihre ehemaligen Betriebe und nannten sich nach Notschulungen Spediteur. Weder das Wissen noch finanzielle Voraussetzungen waren vorhanden. Das ganze gepaart mit Lohndumping, Lenkzeitüberschreitungen, Tanken von Heizöl, Einsparen von gesetzlich vorgeschriebenen Versicherungen usw. ergaben das ostdeutsche Speditionsmodell. Dazu der Spruch "da draußen stehen viele die auf Arbeit warten" tat ein übriges. Die guten Fahrer gingen Richtung Westen oder wechselten auch die Branche. Ein Tipp für die Spediteure : Ändert eure Einstellung zum Personal oder fahrt eure Böcke selber.
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(Quelle: MDR Thüringen)
(Zusatzlink: Wer mitzeichnen möchte, findet hier die Petition.)
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