Streik und Demonstrationen in Frankreich

[Isis]

Gemäß einer Information der IRU wurde für den 19. Oktober in Frankreich wieder ein neuer Streik ausgerufen. In Großstädten sind Demonstrationen geplant. Der öffentliche Transport und die Bahn werden betroffen sein. Auch Ölraffinerien haben während mehrerer Tage zeitweilig gestreikt. Blockaden und „go-slow“-Aktionen könnten auf einigen Straßen stattfinden. Mit erhöhtem Verkehrsaufkommen rund um Großstädte wird gerechnet.

Quelle: WKO

[Snowdog]

Frankreich: Streikbewegung erfasst die LKW-Fahrer

Paris. Drei Tage vor der voraussichtlichen Verabschiedung der umstrittenen Rentenreform durch den französischen Senat, die Zweite Kammer des Landes, hat die Streikbewegung gegen diese Reform nun auch die LKW-Transportbranche erreicht. Ab Montag sind an versorgungsstrategisch wichtigen Stellen diverse Schneckentempo-Aktionen auf Autobahnabschnitten und Logistikblockaden vorgesehen. Für die kommenden Tage kündigten die Fahrer-Gewerkschaften „harte und effiziente" Aktionen an, denn „wenn niemand beeinträchtigt wird, können wir nichts erreichen", erklärte Didier Bonte von der in dem Bereich führenden FGTE-CFDT am Wochenende bei einer Demonstration in Lille. Im Visier sind neuralgische Punkte wie Transport- und Logistikterminals, Vertriebs-Auslieferungslager, Mautstellen, Bahnhöfe, Flughäfen und vor allem Treibstofflager sowie Raffinerien.
Durch die zu erwartende Präsenz und das Eingreifen der Landespolizei CRS wollen sich die Fahrer nicht abschrecken lassen. Sie transportieren nicht nur Güter, sondern arbeiten auch als Busfahrer, für Flughäfen und Logistikzentren oder sitzen am Steuer der Geldtransporter. Die nach wie vor streikenden Eisenbahner von der Staatsbahn SNCF haben schon ihre aktive Unterstützung signalisiert.
Inzwischen sind bei zahlreichen Tankstellen schon die Dieselvorräte zur Neige gegangen, bei anderen kommt es deshalb zu ersten Hamsterkäufen. Im Mittelmeer-Hafen Marseille-Fos können die vor Reede liegenden weit über 50 Tanker ihre Öl-Ladung immer noch nicht löschen. Die Verhandlungen zwischen dem Hafen und den streikenden Kranführer-Vertretern stecken in der Sackgasse.
Das Ziel aller derzeit streikenden Gruppen lautet, durch partielle Lähmung der wichtigsten Wirtschaftsabläufe die Regierung zu Verhandlungen über die Rentenreform zu zwingen. Die Aussichten dafür, dass dies gelingt, werden jedoch als gering erachtet

Quelle: Verkehrsrundschau

[BAB2]

Ich habe vorhin auch einen Bericht im TV gesehen.....ein Mann, der das ganze Wochenende Dieselkraftstoff für sein Auto gesucht hat und zig Tankstellen bereits keinen mehr hatten.....ist ja schon sehr effektiv, so ein Streik.....hatten wir so etwas auch schon in Deutschland????

Wenn in Frankreich immernoch die 60-Jahre-Grenze war, haben wir oder Frankreich wohl was falsch gemacht. Auf alle Fälle sind beide in der EU:D

[Snowdog]

Ich habe gestern mit einem unserer Frankreich-Fahrer gesprochen der gerade nach vielen Mühen und Wirren wieder nach Deutschland gekommen ist. Dort wird schon der Sprit zugeteilt. PKW bekommen noch 20 Liter und LKW max.100 Liter. Er sagte auch, dass momentan immer ein sehr ungutes Gefühl mitfährt und er froh ist, wieder über die Grenze zu sein.

[ELO-1]

Moin.
Anfangs habe ich dem Streik in F ja skeptisch gegenübergestanden. Mittlerweile stehe ich voll dahinter.
Bei uns in D wäre so etwas auch lange, lange überfällig.
Rente mit 67??? Wie war da die Reaktion drauf? Ich kann mich da eigentlich an nichts erinnern.

Oder die schwankenden Spritpreise... Vorgestern Diesel 1,259 €, gestern 1,149 €, heute 1,239 €.
Das sind Schwankungen von 11 Cent! Damals, zu DM-Zeiten haben sich Zeitungen überschlagen, wenn der Preis mal um 3 Pfennige angehoben wurde...
Ich schweife schon wieder ab.
Jedenfalls ist es an der Zeit das der deutsche Michel auf den Tisch haut. Wann ist bei uns die Grenze erreicht? Wenn wir in der Kiste liegen, oder wann?
Rentengesetze, Steuern, Maut, 100% Energiedämmung, Abgabe hier- zusätzliche Steuern da.....
Mir ist klar das das Sozialsystem bezahlt werden muss. Aber unsere Regierungsdiktatur geht ja noch nicht einmal mit guten Beispiel voran. Das Gegenteil ist der Fall. Ich reg mich schon wieder auf,
sorry bin mal ebend wech zum kotzen....

[alterelch]

Moin.

Bei uns in D wäre so etwas auch lange, lange überfällig.

Würdest du denn auch zu den gleichen Bedingungen deine Arbeit niederlegen wie es die Franzosen tun?

[ELO-1]

Würdest du denn auch zu den gleichen Bedingungen deine Arbeit niederlegen wie es die Franzosen tun?

Das werde ich dann wohl tun müssen. Da bliebe mir keine andere Wahl. Entweder will ich etwas erreichen und muss dafür Opfer hinnehmen, oder ich lass es sein und nehme alles so hin wie es kommt.

[alterelch]

Das werde ich dann wohl tun müssen. Da bliebe mir keine andere Wahl. Entweder will ich etwas erreichen und muss dafür Opfer hinnehmen, oder ich lass es sein und nehme alles so hin wie es kommt.

Großen Respekt vor Deiner Antwort.

Dann verstehe ich nur nicht, warum wie in Deutschland nicht organisiert sind.

Wärend die Franzosen bei ihren Streiks absolut kein Geld bekommen, würden wir, wenn wir in der Gewerkschaft sind, von der Gewerkschaft Streikgeld bekommen. Wir unterhalten uns hier im Netz über die tollen Franzosen aber haben selber keine Eier in der Hose das mit unseren Gewerkschaften mal durchzuziehen. Stattdessen schimpfen wir lieber und machen auf Einzellkämpfer. Wundern uns aber das es immer schlimmer für uns wird.

Und eins darf man auch nicht vergessen, die Franzosen haben im Grundgesetz ein verbrieftes Streikrecht. Wir bekommen das nur als Gewerkschafter. Dazu sollte man allerdings über Tarifautonomie (Kraftfahrergewerkschaft?) verfügen.

[ELO-1]

.... die Franzosen haben im Grundgesetz ein verbrieftes Streikrecht. Wir bekommen das nur als Gewerkschafter. Dazu sollte man allerdings über Tarifautonomie (Kraftfahrergewerkschaft?) verfügen.

Das ist es ja. Das wurde von unserer Parteiendiktatur von Anfang an per Grundgesetz im Keim erstickt.
Klappe halten und alles schön hinnehmen heißt die Devise. Auf Dauer geht das aber nicht gut. Das sagen sogar anerkannte Politforscher. Kein System hält ne Ewigkeit. Auch der Stern Bundesrepublik ist irgendwann mal erloschen.

[alterelch]

Das ist es ja. Das wurde von unserer Parteiendiktatur von Anfang an per Grundgesetz im Keim erstickt.
Klappe halten und alles schön hinnehmen heißt die Devise. Auf Dauer geht das aber nicht gut. Das sagen sogar anerkannte Politforscher. Kein System hält ne Ewigkeit. Auch der Stern Bundesrepublik ist irgendwann mal erloschen.

Bitte berichtigt mich wenn ich falsch liege, aber das wurde unter unserem Kaiser Bismark schon so eingeführt. Betriebsverfassungsgesetz und die daraus resultierenden Folgen.

[ELO-1]

Moin.
Ich beziehe mich nicht auf das BetrVG sondern bin abschweifend auf unser allgemeines Demokratiesystem gekommen. Hat nix mit diesem Thema zu tun. Sorry.