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    Brennerroute: Lkw sollen Zeitfenster buchen können


    Um den Lkw-Verkehr über den Brenner besser zu steuern, wollen Bayern, Tirol und Südtirol ein digitales Verkehrsmanagementsystem, das Ministerpräsident Söder eine Art buchbare Autobahn nennt.

    Mit einem digitalen Verkehrsmanagementsystem für den Güterverkehr wollen Bayern, Tirol und Südtirol den Dauerstreit über die chronisch überlastete Brennerroute lösen. Konkret soll dies so aussehen, dass Lkws für die Route über den wichtigen Alpenpass verpflichtend bestimmte Zeitfenster (Slots) buchen müssen. Am Mittwoch stellten der Tiroler Landeshauptmann Anton Mattle, Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und der Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher bei einem Treffen in Kufstein eine entsprechende gemeinsame Absichtserklärung vor. „Lösungen im Bereich der Mobilität gibt es nur gemeinsam, gibt es nur mit Partnern“, sagte Mattle.

    Ziel aus bayerischer Sicht ist auch ein Ende der regelmäßigen Staus bei Lkw-Blockabfertigungen in Österreich. Wann es so weit ist, ist allerdings noch offen. Als Ziel gilt dem Vernehmen nach ein Zeitraum von ein bis zwei Jahren. Zunächst sollen bis Herbst weitere Detail-Untersuchungen zur Umsetzung des neuen Systems vorliegen.

    Das Slotsystem soll so aussehen, dass Lkw bestimmte Uhrzeiten für die Durchfahrt buchen müssen, um den Verkehrsfluss reibungsloser zu machen. Sind Slots ausgebucht, muss die Fahrt zu einer anderen Zeit oder an einem anderen Tag stattfinden. Das System könnte zwischen Rosenheim in Bayern und Trient in Italien etabliert werden. „Das wird eine Art buchbare Autobahn – unentgeltlich, aber verbindlich“, sagte Söder. Rechtliche Grundlage soll eine zwischenstaatliche Vereinbarung zwischen Italien, Österreich und Deutschland sein, die nun gemeinsam vorangetrieben werden soll.

    Lkw-Verkehr über die Brennerroute hat stark zugenommen

    Der Lkw-Verkehr über die Brennerroute hat in den vergangenen Jahrzehnten drastisch zugenommen. Im Jahr 2000 seien es 1,1 Millionen Lkw gewesen, im Jahr 2022 dann 2,5 Millionen Lkw, sagte Mattle. Damit entfielen auf den Brenner 40 Prozent des gesamten Alpentransits im Güterverkehr. Entsprechend haben die Belastungen auf und entlang der Route drastisch zugenommen.

    Mit Blockabfertigungen an der deutsch-österreichischen Grenze dosiert Tirol schon seit einigen Jahren immer wieder den Lkw-Verkehr an bestimmten Tagen. In der Folge kommt es zu langen Staus in Bayern. Dies hatte in den vergangenen Jahren für viel Streit zwischen Bayern und Tirol gesorgt, bis hin zu wiederholten Klagedrohungen aus Bayern.

    Quelle


    Liebe Grüße
    Harry


    Sei wie eine Briefmarke, klebe solange an deinem Vorhaben bist du dein Ziel erreicht hast.

  • #2
    War da nicht mal ein Tunnel geplant ? Und fehlten da nicht die bayrischen Anschlußgleise ? Hab' da vor Jahren mal was läuten hören.
    Wenn alle täten was sie mich mal können käme ich überhaupt nicht mehr zum sitzen.

    Kommentar


    • #3
      Der Ausbau der Schiene fehlt in D quasi überall... auch bei uns wird das mehr und mehr ein Thema. Die Fahrten über den Gotthard werden in den nächsten Jahren wohl massiv eingeschränkt und auch verteuert werden. Die Tunnels hier sind alle fertig, in Italien sind sie in ein oder 2 Jahren auch durch nur in Deutschland hat man noch keine Ahnung wann das fertig ist.
      Alternative wäre halt dass man aufhört so viel Material kreuz und quer zu fahren indem Transport mal teurer werden würde...

      Kommentar


      • #4
        ALPINE VERKEHRSPOLITIK »Das Slotsystem darf keinen grünen Anstrich kriegen«

        Regierungen wollen Brennerroute von Staus befreien. Doch Tälern droht noch stärkere Schadstoffbelastung.

        Ein Gespräch mit Uwe Roth. Uwe Roth ist Geschäftsführer der Internationalen Alpenschutzkommission CIPRA Deutschland (Commission Internationale pour la Protection des Alpes)

        Bayern, Tirol und Südtirol haben am Mittwoch in Kufstein über die ständig überlastete Brennerroute verhandelt, um regelmäßige Staus zu beenden. Dazu trafen sich Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, CSU, und dessen Amtskollegen, der Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher und der Tiroler Anton Mattle. Was kam dabei heraus?

        Man hat sich auf ein Slotsystem zwischen Rosenheim in Bayern und Trient im italienischen Südtirol geeinigt. Speditionen können für den Transit für Lkw bestimmte Zeitfenster buchen, so wie wir es aus der Pandemie kennen. Sind die »Slots« ausgebucht, muss die Fahrt zu einer anderen Zeit oder an einem anderen Tag stattfinden. Man will den Verkehrsfluss in dem Nadelöhr so besser verteilen. Das Slotsystem soll also dazu führen, möglichst viel Verkehr fließend durch den Brenner zu schleusen.

        Können Sie dem Ergebnis etwas abgewinnen?

        Man hat das Thema nur auf diese Route beschränkt. Tatsächlich gibt es jedoch seit fast 20 Jahren die Forderung für einen entsprechenden Transitverkehr in allen betroffenen Alpenregionen, in Österreich, Italien, Frankreich und der Schweiz. Das Treffen der drei Regionen hatte nur symbolischen Wert, letztlich entscheiden die Regierungen in Berlin, Wien und Rom. Wir fordern eine gemeinsame Transitbörse für alle Wege über die Alpen.

        CIPRA hatte Entlastungsmaßnahmen vorgeschlagen, um die Umwelt und die Gesundheit zu schonen.

        Das Limit kann nicht nur heißen: Was kann die Straße überhaupt an Verkehr bewältigen? Kapazität sollte nicht danach definiert sein, die Infrastruktur auszureizen, sondern muss Aspekte wie Umwelt- und Bevölkerungsschutz berücksichtigen. Fragt sich: Wie viel packt die Bevölkerung noch an Schadstoffen, Lärm und Verkehrsbelastung innerhalb dieser Täler? Damit, dass die Staus abnehmen, ist es nicht getan, wenn man statt dessen ständig anwachsenden fließenden Verkehr einrichtet. Wir befürchten, dass sie so im Brennertal und anderen Anrainertälern noch stärker belastet wird.

        Wie schätzen Sie die derzeitige Situation aufgrund der Erderwärmung in der Alpenregion ein?

        Der Klimawandel trifft die Alpenregion stärker als andere Regionen. In den Tälern verbleiben Schadstoffe. CO2 muss daher reduziert werden. Durch die Brennerautobahn gibt es auch zunehmend Feinstaub und Stickoxydprobleme, was zu Lungenkrankheiten führt. Bis der geplante Brennerbasistunnel fertiggestellt ist, mit dem viele Güter von der Straße auf die Schiene verlagert werden sollen, wird es noch dauern. Die niedrige Maut für alle, die den Brennerpass befahren, setzt falsche Anreize. Eine Mauterhöhung hätte beim Treffen in Kufstein Thema sein müssen, war es aber nicht.

        Den Warenverkehr künftig mit Elektro- und Wasserstoffahrzeugen abzuwickeln, ist vermutlich kaum sinnvoll, oder?

        Dafür hatte schon der ehemalige Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer von der CSU lobbyiert. Wir werden aber von den dafür benötigten knappen Rohstoffen nicht genug Energie für den Lkw-Verkehr übrig haben. Selbst im Fall einer Mauterhöhung für den Brenner würde aufgrund von Begünstigung für Wasserstoff- und Batterie-Lkw der tatsächliche Lenkungseffekt verloren gehen.

        Welche Entscheidung zeichnet sich ab?

        Dem Slotsystem werde er nur zustimmen, wenn die Wochenend- und Nachtfahrverbote in Österreich fallen, sagte der italienische Verkehrsminister und ultrarechte Lega-Chef Matteo Salvini. Das wäre aus unserer Sicht der GAU. Sein deutscher Amtskollege, Volker Wissing von der FDP, gibt sich unsicher, ob das System »im Sinn des freien Warenverkehrs in Europa« sei. Zu befürchten ist zudem, dass dieses Abkommen ähnlich wirkungslos bleibt wie das Klimaschutzabkommen von Paris: Wird Fehlverhalten nicht genug sanktioniert, hält sich keiner daran. Wir pochen auf den völkerrechtlichen Vertrag der Alpenschutzkonvention von den acht Alpenländern. Aspekte wie Ökologie und Bevölkerungsschutz sind vorrangig. Wir werden nicht zulassen, dass das Slotsystem einen grünen Anstrich kriegt.



        Die DDR ging unter, weil das Volk aufstand. Die BRD geht unter, weil das Volk schläft.

        Wer Olivgrün wählt, wählt Verarmung, Masseneinwanderung und Krieg!

        In der internationalen Politik geht es
        nie um Demokratie oder Menschenrechte.
        Es geht um die Interessen von Staaten.
        Merken sie sich das, egal was man Ihnen im
        Geschichtsunterricht erzählt.
        Egon Bahr

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