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Die erste Arbeitswoche...

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  • Die erste Arbeitswoche...

    Hallo Brummi Gemeinde,


    so die ersten Wochen im Job sind nun rum.


    Zum 1.5. habe ich bei einer kleineren Spedition hier im Rosenheimer Raum angefangen.
    Prima das es noch Firmen gibt die auch Anfängern eine Chance geben.


    Erstmal eine Woche mit einem Kollegen mitgefahren um zu sehen ob das auch dass ist was ich mir vorstelle so der Chef. Gesagt getan. Also ab auf das Auto zu dem Kollegen und dann los nach Italien.


    Rückblickend muss ich sagen das ich diese Woche nicht missen möchte, erstens weil ich die Möglichkeit hatte schon mal einen teil der Kunden kennen zu lernen, die Besonderheiten, wie man hinkommt ohne sich in einer Italienischen Kleinstadt mit dem Sattelzug festzusetzen und weil der Kollege viele Tipps und tricks preis gab.


    Erste Fahrerfahrungen konnte ich in der Woche auch sammeln, zuerst nachts (Chef meinte da ist es ruhiger) dann im laufe der Woche als der Kollege sah das dass mit dem Fahren klappt auch tags über.


    Und dann war es soweit das erste mal Brenner fahren. :-) Klar für alle alten Hasen hier ist das nichts besonderes mehr, für mich war es das schon. In Sterzing ging die Sonne über den Bergen auf und das Panorama war unglaublich. Frischer Kaffee (dank meines Kollegen), 39,8 Tonnen GG Sonnenschein und eine gute Stimmung in der Kabine machten diesen morgen perfekt.


    Das mein Kollege wenige Augenblicke später schlafend neben mir saß, war das beste Kompliment das er mir hätte machen können. :-)


    Nach einem Abstecher nach Berlin ging es dann wieder nach Italien, mittlerweile bin ich auch 9 stunden am stück im Einsatz, so das wir gut vorwärts kamen.


    Mit Stift und block bewaffnet nutzte ich die Pausen und schrieb mir fleißig auf was mir der Kollege alles an Tips, Hinweisen und Besonderheiten mitteilte.


    Nach meiner ersten Rampen Erfahrung bei DHL in Campo, (Sau eng) die mein Kollege freudig genoss (Ja ja, grau ist alle Theorie)
    und mit einem kurzen "Na also, get doch" kommentierte war erstmal zeit für einen Kaffe und Frischluft. Irgendwie hatte es beim Rückwärts an die Rampe schieben ganz plötzlich einen extremen Klimawandel in der Kabine gegeben und es kam mir vor als herrschten dort gefühlte 48 grad. ;-) Die starrenden Kollegen die draußen rumstanden haben das glaube ich noch verstärkt. Hehe.


    Dann Anruf vom Chef, nach der Rückladung sollen wir mit der ROLA heim also vom Brenner See nach Wörgl, damit ich das auch mal gesehen habe. Klasse Zug fahren, aufregend. Ich hatte ja keine Ahnung….


    Die Zugfahrt hatte mir dann ein Gefühl dafür gegeben warum die meisten Fahrer die ROLA nicht mögen. Ewiges warten, Zeitverlust, alte Wagons wie an diesem Tag. Nun gut, dann haben wir das nun auch mal gemacht.


    Die Woche verging schnell und Freitags auf dem Hof fragte mich dann mein Chef in Spe wie es ausschaut: "Und willst du immer noch fahren?" Aber Hallo, na klar. Gut dann dann kannst du Montag Früh mit dem Auto deines Kollegen nach Italien fahren dort abladen und gleich wieder für Berlin Rückladen. Der hat nämlich nächste Woche Urlaub und bekommt dann eh ein neues Auto und du übernimmst dann seinen "Alten" (Actros 1848 MP2 Megaspace Kabine).


    Montag Morgen 3 Uhr, Die erste allein fahrt beginnt. Hm irgendwie anders als letzte Woche, keine Kommentare oder Hilfestellungen von der Seite. So wie war das, bis 5 Uhr morgens in Austria war doch 60 KM/H oder? ach ja ist ja keiner da.


    Der Brenner liegt vor mir und eine ganze menge Holländer und Kollegen die es mächtig eilig haben zeigen mir hinter mir das sie Anfänger irgendwie hier nicht brauchen können. Also gut, dann roll ich einfach in der Kolonne mit. Anstatt 60 fahren wir nun 83. Ich bin ein wenig nervös das dies eine kurze Arbeitswoche werden könnte wenn ich angehalten werde. ;-)


    Der Brenner lag hinter mir und ich hatte meine erste Lektion gelernt hatte wie man richtig über den Brenner fährt. Hatte ja keine andere Wahl. Entweder Strafzettel riskieren oder von den anderen Fahrern bei einer rast gesteinigt werden. Da fand ich den möglichen Strafzettel die einfachere Variante.


    Entladen in Castiglione und gleich wieder Leergut für Berlin mitnehmen. Den Disponent anrufen das ich hier fertig bin und als ob ich es geahnt hätte: Gut dann fahr bis deine Zeit voll ist und sei morgen bis 6 Uhr am Brenner See, Du fährst mit dem Zug, wegen dem 1. Mai Feiertag. Prima, mach ich doch.


    1. Mai, ich steh auf der ROLA Waage und werde zum Aufstellplatz vorgeschickt. Weil ich früh dran war komme ich schon einen Zug früher dran. Jetzt noch den Gurt über die Klappe hinten am Auflieger und warten. Die einstweilen vom Kollegen überlassene Kaffeemaschine hilft mich von der nun doch aufkommende Nervosität abzulenken.


    Im Rückspiegel seh ich einen anderen Gelben LKW kommen der sich neben mich Stellt, dem Kennzeichen nach gehört der zum gleichen verein. Also vorstellen und ein wenig plauschen. Der Kollege ist ein netter und die Wartezeit vergeht wie im Flug. Mittlerweile sieht es so aus als ob wir einen Firmenausflug machen, denn 5 weitere Kollegen haben sich dazu gesellt. Na toll. Und der Rookie steht als erster in der Reihe.


    Die Bahn steht bereit und ich werde als erster abgerufen, nochmal gedanklich alles durchgehen, Zugmaschine hochgepumpt, Auflieger Hochgepumpt, Plane gegurtet.
    Die aufahrrampe liegt vor mir, aber irgendwie nicht so richtig vor dem Wagon. Der Zugarbeiter sieht mich fragend an warum ich nicht weiter fahre. Ich deute auf die Schiefe Rampe , er verzieht das Gesicht und richtet das ganze mit einem hoch motivierten tritt gegen selbige professionell aus und gibt mir zu verstehen das es Ihm leid tut dass er Heute morgen keine Blumen für mich gepflückt hat. Da ich die gleiche Sprache wie er spreche habe ich mich auf Bayerisch freundlich bei Ihm für seine mühen bedankt. Sein "verzücktes lächeln" war Motivation genug.


    Zu früh gefreut, was ist denn hier los. Der Zug scheint in der Kurve zu stehen und so war mein plan einfach gerade drauf zu fahren, denn als erster hatte ich ja eine menge Wagons vor mir dahin. Na gut dann halt schauen das ich mich links halte dann wird's rechts schon passen. Mist alte Wagons bei denen unten stellenweise die Holzblanken fehlen, die Bolzen die die Blanken aber mal hielten waren noch da und gierten nach meinen neuen Reifen. Okay dann halt doch nicht einfach nur links halten.


    Positiv denken, wenn wir ankommen habe ich nur noch von der Rampe runter zu fahren. Der LKW Steht, die Keile sind wo sie hin sollen, jetzt nur nicht vergessen Auflieger und SZM wieder abzulassen, Spiegel einklappen, ja ja grinst Ihr nur alle Ich mach es trotzdem. Ein jüngerer Kollege, gesellt sich zu mir im Bahn Bistro und erklärt mir die Welt und das er der Beste und Schnellste ist. Ich nicke freundlich höre zu, die älteren Kollegen gegenüber grinsen und schweigen.


    Wörgl, wir sind da. Keile raus, Motor an, gang rein, da geht nix. Hält da einer fest. Also raus noch mal nach schauen, Aha der freundliche alles wissende Kollege der hinter mir steht sagt mir dann jetzt auch schon das er die Feststellbremse meines Aufliegers gezogen hat. Mich noch mal bei Ihm freundlich für seine umsicht bedankt und runter vom Zug.


    Zurück zur Firma, auf der der Autobahn nach der Deutschen Grenze steht die Polizei und Kontrolliert wohl wegen dem Feiertags Fahrverbot. Ich werde durch gewunken. Hmm, der Polizist hatte wohl den Gurt am Heck des Aufliegers gesehen und gut kombiniert. Notiz an mich selbst, dem Kollegen Danken für den Hinweis den Gurt erst wieder in der Firma runter zu machen.


    In der Firma, wartet die Waschhalle, die einfahrt über links rechts kurve ist ja wie für mich gemacht. Okay wird auch gehen, Junior und Senior Chef stehen schon parat, wenigstens sehen sie nun das ich da auch reinkomme :-)


    So, Auto und Auflieger sind gewaschen, ich fahre nach Hause und genieße die Unterbrechung dieser ersten Arbeitswoche für ein paar stunden. Später geht es weiter nach Berlin. Aber erst später, jetzt erstmal ordentlich Frühstück und ja schlafen.


    Mittlerweile habe ich die dritte Arbeitswoche hinter mir und kann nur sagen das aller Anfang nicht nur schwer ist, es macht auch spaß, vor allem dann wenn es runter von der Autobahn geht und das eigentliche fahren beginnt.

    Hier noch ein Bild von meiner Actrose :-)
    351.jpg :23_34_4[1]:
    Das war's jetzt erstmal von mir. Bei Interesse schreibe ich gerne noch ein bisserl mehr.


    Viele Grüße, Gute Fahrt und allen ein schönes Wochenende wo immer Ihr auch gerade seit.

  • #2
    Schöner Bericht und du scheinst ja auch mit der Firma Glück gehabt zu haben. Ich wünsche dir weiterhin viel Spass und Erfahrungen auf deinen Rädern oder der Bahn
    Gruß Holger :D:D

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    • #3
      ich bin noch nie rola gefahren. wo wie und warum muss man die plane gurten.

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      • #4
        Bäriger Bericht!!!!

        War jetzt richtig spannend zum lesen! Da muaßt auf alle Fälle nachlegn!!!!

        Allzeit Guade Fahrt!
        Gruß Susy

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        • #5
          Klasse geschrieben.Ich hoffe auf viele weitere,spannende Berichte von Dir.

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          • #6
            Hi celader,

            das mit der plane gurten ist nur auf der strecke zwischen Wörgl und Brennersee nötig gewesen da man dort "Rückwärts" fährt und die gefahr besteht das der fahrtwind die klappe hinten aufreisst.

            Den gurt habe ich am heck des aufliegers über die klappe geworfen und dann einfach links und rechts am auflieger fest gemacht.

            Netter nebeneffekt als ich am feiertag von Wörgl nach Rosenheim bin hat mich der freundliche Herr in grün gleich durchgewunken nachdem er den gurt am auflieger gesehen hatte, hat er gleich kappiert gehabt das ich von der Bahn komme und fahren darf. Da hat er mich dann einfach links an der kontrolle vorbei gewunken. Der gurt war quasi eine riesen ROLA Bescheinigung. Hehe. Möchte aber bezweifeln das dass immer so funktioniert.
            Zuletzt geändert von Blackadder; 21.05.2012, 17:46. Grund: Schreibfehler

            Kommentar


            • #7
              Prima Bericht...weiter so

              Das mit dem Gurt hinten...ist mir neu...ich bin selbst 4 Jahre ROLA gefahren...da ist nie was aufgegangen...aber...Vorsicht ist natürlich besser als Nachsicht...:)
              Das die Polizei dich durchgewunken hat,liegt nicht an dem Gurt...die haben ne Liste der Fahrzeuge,die mit der Rola in Wörgl angekommen ist...

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              • #8
                Zitat von Blackadder Beitrag anzeigen
                Hi celader,

                das mit der plane gurten ist nur auf der strecke zwischen Wörgl und Brennersee nötig gewesen da man dort "Rückwärts" fährt und die gefahr besteht das der fahrtwind die klappe hinten aufreisst.

                Den gurt habe ich am heck des aufliegers über die klappe geworfen und dann einfach links und rechts am auflieger fest gemacht.

                Netter nebeneffekt als ich am feiertag von Wörgl nach Rosenheim bin hat mich der freundliche Herr in grün gleich durchgewunken nachdem er den gurt am auflieger gesehen hatte, hat er gleich kappiert gehabt das ich von der Bahn komme und fahren darf. Da hat er mich dann einfach links an der kontrolle vorbei gewunken. Der gurt war quasi eine riesen ROLA Bescheinigung. Hehe. Möchte aber bezweifeln das dass immer so funktioniert.
                Auch auf die Gefahr das die Frage jetzt eventuell doof ist......aber welche Klappe kann denn da hinten aufgehen?Die Klappe vom Edschaverdeck?........wenn ja wüsste ich gar nich wie ich da nen Gurt drüber kriegen sollte.....bin im werfen absolut nich der Meister und würde den Gurt da gar nich rüber bekommen......lach....

                Und echt Respekt für den Bericht......super geschrieben......

                Bin selber noch nie RoLa gefahren,habe aber schon davon gehört das selbst manch erfahrener Kollege schon Probleme hatte mit da drauf fahren.Und dann als Neuling beim ersten mal problemlos klarkommen.....habe ich echt Respekt vor.
                Aber wie man ja liest hattest du ja auch nen super Kollegen zum anlernen........sowas finde ich super.

                Immer weiter so......
                Sei immer wie du bist und verrate dich nicht selber!:)

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                • #9
                  super geschrieben.........

                  Wenn alle neuen und jungen Kollegen so gut drauf wären wie du dann hätte unsere Branche wohl kein Problem in der Öffentlichkeit :-)


                  P.S. ich habe auch geschwitzt als ich das erste mal im Hochsommer zwischen geschätzten 298.765 italienischen Wohnwagen den Brenner rauf und runter bin :-)

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