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BERUFSKRAFTFAHRER-QUALIFIKATION IN DER DISKUSSION

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  • BERUFSKRAFTFAHRER-QUALIFIKATION IN DER DISKUSSION

    Ist die verpflichtende Weiterbildung für Berufskraftfahrer alle fünf Jahre noch zeitgemäß oder können die Modulschulungen zur Kennziffer „95“ weg? Die Meinungen liegen ziemlich weit auseinander.

    Seit Jahren schon warnt der Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) durch seinen Vorstandssprecher Prof. Dirk Engelhardt vor einem drohenden Mangel an Lkw-Fahrern in Deutschland. Dieser ergibt sich aus der Differenz der Fahrer, die jährlich in Rente gehen, und dem Nachwuchs durch die dreijährige Ausbildung zum Berufskraftfahrer sowie die teilweise geförderten, etwa sechs Monate dauernden Umschulungen in der Beschleunigten Grundqualifikation. Dazu kommen statistisch nicht konkret erfasste Fahrer, die wegen mittlerweile oft kaum noch planbarer Arbeitszeiten altersunabhängig aufhören.

    Immer wieder taucht die Zahl von mindestens 60- bis 80.000 in den Medien auf. Allerdings ergänzen immer mehr deutsche Flotten diesen rein statistischen Mangel an mehr oder weniger gut qualifizierten deutschen Fahrern mittlerweile zu rund 30 Prozent durch Mitarbeiter aus osteuropäischen Ländern, vor allem aus Bulgarien, Polen und Rumänien. Lkw-Fahrer aus Drittstaaten dagegen dürfen hierzulande bislang nur unter hohen bürokratischen Hürden arbeiten. Sie werden vor allem in den Flotten aus Litauen und Polen beschäftigt. Doch auch diese Quellen sind nicht unerschöpflich, sodass mittlerweile immer mehr Fahrer etwa aus Afrika, Indien oder, wieder einmal, von den Philippinen auch hierzulande hinters Lenkrad kommen. Sehr zum Unmut deutscher Fahrer.

    Zahlreiche Faktoren im Spiel

    Ob es allerdings in der Tat auf Dauer zu einem vom BGL befürchteten Versorgungsengpass in Logistik und Wirtschaft kommt, hängt nicht nur von der schwankenden Konjunktur ab, bei der Insolvenzen einerseits Fahrer freisetzen, andererseits Speditionen bewusst ihre Flotte für die noch gut zahlenden Kunden reduzieren. Entscheidend ist eher, wie groß die Anzahl der verfügbaren Lkw für nationale und internationale Transporte ist, wie wettbewerbsintensiv die legale Kabotage tatsächlich ist und wie konsequent die illegale kontrolliert wird.

    Vor diesem Hintergrund hatte Engelhardt das Thema Anfang März wieder aufgegriffen. Dazu heißt es in einem Interview zu der Frage, was passieren müsste, um Arbeitskräften den Einstieg in den Lkw-Fahrerberuf zu erleichtern: „Wir finden kaum noch Bereitschaft bei potenziellen und bestehenden Fahrern, die Pflichtschulungen in der jetzigen Form zu absolvieren. Angesichts des Fahrermangels sollten wir überlegen, ob wir den aktuellen Ablauf so hochhalten können. Osteuropäische Anbieter tun dies bereits. Unsere Unternehmen bilden ihre Fahrer gut aus. Ein Pilotprojekt könnte testen, ob ein Lkw-Führerschein ausreicht und die Berufskraftfahrerqualifikation freiwillig wird. Die Unionsfraktion denkt bereits in diese Richtung, was eine enorme Entbürokratisierung auch für die Verwaltungen bedeuten würde. Denn viele Lkw-Fahrer, die bereits mehrere Jahrzehnte Berufserfahrung „auf dem Buckel“ haben, empfinden solche Zwangsschulungen im besten Falle als Geldmacherei, im schlechtesten als Schikane und Respektlosigkeit vor ihrer beruflichen Lebensleistung.“

    Ist die verpflichtende Weiterbildung für Berufskraftfahrer alle fünf Jahre noch zeitgemäß oder können die Modulschulungen zur Kennziffer „95“ weg? Die Meinungen liegen ziemlich weit auseinander.




    Intelligenz ohne Weisheit ist Dummheit

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  • #2
    Der arme Professor Engelhardt. Er vertritt rund 8.000 Fuhrunternehmer in Bundesteuteschland. Was die übrigen 30.000 Fuhrunternehmer denken und tun, wissen wir nicht. Das ist wie bei den Fahrern. Da sind etwa 5% organisiert bei Ver.di, was die anderen denken und tun, wissen wir nicht.
    Nun ist das mit der Berufsausbildung von Lkw-Fahrern hierzulande ein seit 1973 bestehendes Elend. Da werden pro Jahr etwa 3.000 Ausbildungsverträge abgeschlossen. Die Hälfte davon wird vorzeitig wieder aufgelöst. Hat jemand mal gefragt, woran das liegt?
    Dann heben Fuhrunternehmer das Problem mit der Nachschulung der Fahrer. Die kostet Geld und bringt nichts. Also: weg damit. Unsere Nachbarn haben das Thema bereits "rationalisiert" und in "Digitalisiert-Schulung" umgewidmet. Wie war das mit dem Fahrer aus Tansania, der Gefahrgut gefahren hat? Der wusste gar nicht, was Gefahrgut ist.
    Das ist genau der Fahrer, den bundesdeutsche Fuhrunternehmer haben wollen: Hat alle Lizenzen und keine Ahnung.
    Jetzt ist noch das Problem mit dem Monatslohn. Der ist bei uns natürlich zu hoch. Deswegen braucht der Fuhrunternehmer Fahrer mit Anstellung in Niedriglohnländern. Die dann hier fahren. Das Geschäft machen die Weltmeere-Containerschiffe schon seit Jahrzehnten. Darüber redet Professor Engelhardt natürlich nicht. Er müsste zugeben, dass der Lkw-Fahrerberuf in Deutschland für Einheimische absolut tote Hose ist.

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    • #3
      Wie es in der Realität aussieht, weiß der Professor natürlich ebenso, wie die Fuhrunternehmer, die das so praktizieren. Diese handeln in etwa so, wie der Verkäufer, der eine liegengebliebene Ware doch noch gewinnbringend verkaufen kann. Und um Fahrer anzulocken vergrault man sie nicht von vornherein, sagt ihnen nicht die Wahrheit, sondern es wird beschönigt.


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      • #4
        Merkblatt Berufskraftfahrer Informationen über die Qualifikation von Fahrpersonal im Güter- und Personenverkehr

        https://www.ihk.de/blueprint/servlet...-2023-data.pdf


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