Auch das ist Hagen: Ein alter Speditionsstandort, an dem nun dafür gesorgt wird, dass das Nachwuchsproblem im Gewerbe bekämpft wird. Hagen, das ist auch eine Stadt der Speditionen. Cosi, Hellmann, Buxhoidt, Ottensmann: Die Lkw-Flotten vieler Unternehmen strömen aus der Volmestadt aus, um Firmen mit Waren zu beliefern. Ohne Fahrer geht nichts. Und die werden händeringend gesucht, die Branche hat ein schlechtes Image, der Fahrernachwuchs wird knapp
„Und da kommt Ute Becker ins Spiel“, erklärt Jan Tornow, stellvertretender Geschäftsführer der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer (SIHK) und Leiter des Fachbereichs Verkehr.
Ute Becker ist Inhaberin des Bildungszentrums für Logistik und Verkehr Becker GmbH. Das Unternehmen ist Dreh- und Angelpunkt, wenn es um die Ausbildung von Berufskraftfahrern der Region geht. Damit nicht genug: In der hauseigenen Fahrschule mit Schwerpunkt Lkw und Bus lernen die Auszubildenden das sichere Führen des Fahrzeugs. Die SIHK nimmt die vorgeschriebene EU-Berufskraftfahrerqualifikation in den Räumen der Becker Gruppe ab. Zudem wurde im Unter nehmen 2016 eine Arbeitsvermittlung ins Leben gerufen, in der Fahrer an Speditionen vermittelt werden.
Kurz gesagt: In Hagen wird ausgebildet und geprüft – und dann nach ganz Südwestfalen verteilt.
Hohe Anforderungen
Wie intensiv diese dreijährige Ausbildung mittlerweile ist, das sei vielen gar nicht bewusst. Die Anforderungen (siehe Text unten) und Aufgaben gehen weit über das hinaus, was der Volksmund als „Lasterfahrer“ versteht. Deshalb besitzt der Beruf Attraktivität – auch für junge Menschen, findet Frederik Schmidt. Seit dem 1. August 2016 ist der Wittener Azubi beim Hagener Unternehmen Cosi Stahllogistik.
„Das Fahren macht mir viel Spaß. Ich bin gerne unterwegs und habe eine Verantwortung gegenüber den anderen Verkehrsteilnehmern, das ist mir sehr wichtig“, beschreibt er. „Natürlich merkt man, dass Berufskraftfahrer gesucht werden.“ Vier Bewerbungen hatte er geschrieben und schnell bei Cosi den Ausbildungsplatz bekommen. „Bei meiner ersten Ausbildung als Fachlagerist waren es 30.“
Im ersten Jahr fährt Schmidt noch als Beifahrer mit einem Cosi-Mitarbeiter durch die Gegend. Auf dem Hof darf er das Rangieren lernen. Bei der Becker-Gruppe kommt das weitere Rüstzeug hinzu. „Das Bildungszentrum bereitet einen wirklich gut vor“, sagt er. „Aber natürlich habe ich auch Respekt vor der Aufgabe, denn ich habe eine ziemliche Kraft unter mir.“
Schlechtes Image
Auch Schmidt findet, dass der Job ein viel zu schlechtes Image habe. Die Aufgaben, so Ute Becker, seien mannigfaltig. „Fahrzeugtechnik, ökologisches und ökonomisches Fahren, Routenplanung, Ladungssicherung … „Das Problem sind die Arbeitszeiten, die schrecken die meisten ab“, erklärt der 19-Jährige. Als Fernfahrer würde auch er nicht arbeiten wollen und nachts in der Fahrerkabine schlafen müssen.
„Da bin ich viel lieber Zuhause bei meiner Freundin.“ Es kommt bei allem eben auf den Betrieb an, für den man fahre. Aber dies sei ja gerade der Vorteil daran, dass so viele Berufskraftfahrer gesucht würden: Man kann sich den Arbeitgeber aussuchen. „Für Üb erstunden stellt mich Cosi an einem anderen Tag frei.“ Hin und wieder gehe es nach Belgien oder in die Niederlande, „aber alle anderen Routen liegen in NRW.“ So blieben die Wege und Fahrtzeiten kurz. „Südwestfalen hat 160 Weltmarktführer, es gibt einen enormen Bedarf an gut ausgebildeten Berufskraftfahrern“, so Becker.
Den Spaß nie verlieren
Das sei quasi eine Jobgarantie auf Lebenszeit. Letztens hätten sie selbst einen 60-Jährigen noch an ein Unternehmen vermitteln können, der bei ihnen eine Fortbildung durchlaufen habe. „Der Mann war körperlich noch fit und jeder Fahrer wird dringend gesucht.“ Gute Aussichten, oder? Auf die Frage, ob der Gedanke daran, bis zur Rente immer die selbe Stelle zu haben, nicht für einen 19-Jährigen eintönig wirke, antwortet Frederik Schmidt: „Überhaupt nicht. Wenn es so weitergeht wie jetzt, dann werde ich den Spaß daran nie verlieren. Und diese Sicherheit ist ein ziemlich beruhigender Gedanke.“
Quelle: Westfalenpost
„Und da kommt Ute Becker ins Spiel“, erklärt Jan Tornow, stellvertretender Geschäftsführer der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer (SIHK) und Leiter des Fachbereichs Verkehr.
Ute Becker ist Inhaberin des Bildungszentrums für Logistik und Verkehr Becker GmbH. Das Unternehmen ist Dreh- und Angelpunkt, wenn es um die Ausbildung von Berufskraftfahrern der Region geht. Damit nicht genug: In der hauseigenen Fahrschule mit Schwerpunkt Lkw und Bus lernen die Auszubildenden das sichere Führen des Fahrzeugs. Die SIHK nimmt die vorgeschriebene EU-Berufskraftfahrerqualifikation in den Räumen der Becker Gruppe ab. Zudem wurde im Unter nehmen 2016 eine Arbeitsvermittlung ins Leben gerufen, in der Fahrer an Speditionen vermittelt werden.
Kurz gesagt: In Hagen wird ausgebildet und geprüft – und dann nach ganz Südwestfalen verteilt.
Hohe Anforderungen
Wie intensiv diese dreijährige Ausbildung mittlerweile ist, das sei vielen gar nicht bewusst. Die Anforderungen (siehe Text unten) und Aufgaben gehen weit über das hinaus, was der Volksmund als „Lasterfahrer“ versteht. Deshalb besitzt der Beruf Attraktivität – auch für junge Menschen, findet Frederik Schmidt. Seit dem 1. August 2016 ist der Wittener Azubi beim Hagener Unternehmen Cosi Stahllogistik.
„Das Fahren macht mir viel Spaß. Ich bin gerne unterwegs und habe eine Verantwortung gegenüber den anderen Verkehrsteilnehmern, das ist mir sehr wichtig“, beschreibt er. „Natürlich merkt man, dass Berufskraftfahrer gesucht werden.“ Vier Bewerbungen hatte er geschrieben und schnell bei Cosi den Ausbildungsplatz bekommen. „Bei meiner ersten Ausbildung als Fachlagerist waren es 30.“
Im ersten Jahr fährt Schmidt noch als Beifahrer mit einem Cosi-Mitarbeiter durch die Gegend. Auf dem Hof darf er das Rangieren lernen. Bei der Becker-Gruppe kommt das weitere Rüstzeug hinzu. „Das Bildungszentrum bereitet einen wirklich gut vor“, sagt er. „Aber natürlich habe ich auch Respekt vor der Aufgabe, denn ich habe eine ziemliche Kraft unter mir.“
Schlechtes Image
Auch Schmidt findet, dass der Job ein viel zu schlechtes Image habe. Die Aufgaben, so Ute Becker, seien mannigfaltig. „Fahrzeugtechnik, ökologisches und ökonomisches Fahren, Routenplanung, Ladungssicherung … „Das Problem sind die Arbeitszeiten, die schrecken die meisten ab“, erklärt der 19-Jährige. Als Fernfahrer würde auch er nicht arbeiten wollen und nachts in der Fahrerkabine schlafen müssen.
„Da bin ich viel lieber Zuhause bei meiner Freundin.“ Es kommt bei allem eben auf den Betrieb an, für den man fahre. Aber dies sei ja gerade der Vorteil daran, dass so viele Berufskraftfahrer gesucht würden: Man kann sich den Arbeitgeber aussuchen. „Für Üb erstunden stellt mich Cosi an einem anderen Tag frei.“ Hin und wieder gehe es nach Belgien oder in die Niederlande, „aber alle anderen Routen liegen in NRW.“ So blieben die Wege und Fahrtzeiten kurz. „Südwestfalen hat 160 Weltmarktführer, es gibt einen enormen Bedarf an gut ausgebildeten Berufskraftfahrern“, so Becker.
Den Spaß nie verlieren
Das sei quasi eine Jobgarantie auf Lebenszeit. Letztens hätten sie selbst einen 60-Jährigen noch an ein Unternehmen vermitteln können, der bei ihnen eine Fortbildung durchlaufen habe. „Der Mann war körperlich noch fit und jeder Fahrer wird dringend gesucht.“ Gute Aussichten, oder? Auf die Frage, ob der Gedanke daran, bis zur Rente immer die selbe Stelle zu haben, nicht für einen 19-Jährigen eintönig wirke, antwortet Frederik Schmidt: „Überhaupt nicht. Wenn es so weitergeht wie jetzt, dann werde ich den Spaß daran nie verlieren. Und diese Sicherheit ist ein ziemlich beruhigender Gedanke.“
Quelle: Westfalenpost
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