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  • differenzialsperre

    hallo

    kann mir jemand helfen ?

    wie fährt man mit der differenzialsperre am besten und wann ist sie sinvoll?

    vielen dank

  • #2
    Grüß dich,

    das zuschaltbare Differenzial gewährleistet bei Bedarf ein Maximum an Traktion und Schubkraft wie zb. auf Baustellen usw., im normalen Fahrbetrieb ausgeschaltet schont sie die Achsen und Reifen.

    Hoffe das reicht dir als Antwort?

    MfG Brücken-Schupser ;)
    MfG Brücken-Schupser

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    • #3
      Wenn Du eine Kurve durchfährst, laufen die Räder aller Achsen auf unterschiedlichen Bahnen um einen Mittelpunkt.

      Die Konstante bilden Fahrzeug und Kurvenradius, wonach alle Räder aufgrund der jeweiligen Bahn unterschiedliche Umdrehungszahlen aufweisen.

      Das ist soweit in Ordnung und macht Sinn.

      Interessant wird es im Bereich der Antriebsachse(n), denn da wird ja die Kraft aus Motor/Getriebe abgegeben.

      Um nun die Kraft auf die Antriebsräder zu bekommen, muss - aufgrund der unterschiedlichen Umdrehungszahlen der Räder bei Kurvenfahrt - etwas dazwischen sein, was für einen Ausgleich sorgt. Das Bauteil nennt sich Differenzial.

      Ein Differenzial gibt es also bei jeder angetriebenen Achse. Bei Allradfahrzeugen auch zwischen den Achsen, um Drehzahlunterschiede dort auszugleichen.

      Nun haben diese Differenziale allerdings eine gewisse mechanische Logik, einen "Fehler" für den Fahrer: Die Kraft landet da, wo sie am leichtesten abgegeben werden kann.

      Heißt: Hängt ein Rad in der Luft, wird die Kraft auf nahezu ausschließlich dieses abgegeben.

      Um das zu umgehen, gibt es verschiedene Konzepte. Eines davon lautet: "Differenzialsperre".

      Eine Differenzialsperre blockiert den Drehzahlausgleich zwischen den Rädern ("Quersperre") bzw. zwischen den Achsen ("Längssperre").

      Die erste Sperre, die bei ungünstigen Gegebenheiten eingelegt werden sollte, ist die Quersperre der ersten angetriebenen Achse. Aufgrund des nun fehlenden Drehzahlausgleichs wird die Antriebskraft stur auf beide Antriebsräder gleichzeitig verteilt. Ein Ausgleich in Kurven findet nicht mehr statt, sodass eine Quersperre auch eine bremsende Wirkung haben kann.

      (Bei Allradfahrzeugen ohne permanenten Allrad sollte zunächst die nicht angetriebene Achse zugeschaltet werden. Wenn Antrieb auf allen Achsen liegt, sollten zunächst die Hinterachsen gesperrt werden. Die Längssperre ist die letzte einzulegende Sperre. Ab da geht's nur noch geradeaus, Kurvenfahrt ist kaum noch möglich.)

      Die weiteren Sperren (Quersperre Vorderachse, Längssperre) finden nur bei Allrad-Fahrzeugen Verwendung.

      Neben den Sperren, die der Fahrer manuell einlegt, gibt es Sperren, die automatisch wirken. Z.B. die Viscokupplung oder das Torsen-Differenzial.

      Soweit zur Theorie.

      Zur Benutzung der Sperre sei die Lektüre der Bedienungsanleitung des Herstellers ans Herz gelegt. Viel kann schnell zerstört werden, was zu einem hohen Kostenaufwand führt.

      Generell kann gesagt werden, dass die Sperrung eines Differenzials nur dann notwendig ist (bzw. Sinn macht), wenn zumindest noch ein Rad Traktion (Bodenhaftung) hat.

      Auf blankem Eis macht es demnach keinen Sinn.

      Achtung: Es gibt verschiedene Konzepte, wie Allrad, Quer- und Längssperren einzulegen und herauszunehmen sind und bis zu welchen Geschwindigkeiten das geschehen darf!

      Nach dem Einlegen der Sperren hat das gesamte Fahrzeug ein verändertes Lenkverhalten: Eigentlich ist das Ziel dann nur noch geradeaus!

      Die Sperre sollte nach dem Freifahren auch möglichst bald wieder herausgenommen werden.

      Wer mal einen alten Audi Quattro mit den ersten Torsen-Differenzialen gefahren ist, weiß, was ich meine. Man spürt förmlich, wie sich die Karre quält und verbiegen möchte - gerade beim Einparken.

      Allgemein werden mechanische Sperren durch einen Schalter eingelegt. Das tatsächliche "Einrasten" muss allerdings noch abgewartet bzw. muss "eingelenkt" werden: Durch leichte Lenkbewegungen kommt das Differenzial in die Stellung, in der die Sperre schalten kann.

      Ebenso, wie beim Abschalten der Sperre leichte Lenkbewegungen dazu beitragen, dass sich das Differenzial entspannt und die Sperre lösen kann.

      Probieren kannst Du das am Besten an einem verregneten Tag auf einem unbefestigten Platz (Sand, Schotter). Hältst Du Dich an die Anleitung, kann nichts passieren.

      Kennen sollte es aber jeder Fahrer.

      Viel Spaß!
      Viele Grüße

      Michael


      Man sollte sich im wahren Leben öfter begegnen, wie Brummi-Fahrer auf einer engen Landstraße:

      Mit Respekt und Abstand!

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      • #4
        Differenzialsperre kann auch im Winter helfen bei Schnee.......wenn man sich Beispielsweise bei Schnee ein wenig festgefahren hat......
        Aber wie Mahlekolben schon sagte........wenn man auf blankem Eis hängt bringts auch nix........
        Sei immer wie du bist und verrate dich nicht selber!:)

        Kommentar


        • #5
          Ich habe sie in diesem Winter einmal eingesetzt. Kasseler Berge, war leer unterwegs und viele Kollegen standen schon. Es war Freitag und ich wollte gern im Rahmen meiner Möglichkeiten noch zu Haus ankommen. Ich schaltete also, bei langsamer Fahrt bei meinem MAN die Sperre in den Bergen zu. Versuchte nicht zu schalten (automatik aus) und mit gefühlvoller Drehzahl, teilweise mit durchdrehenden Rädern die Berge zu fahren. Mit Beten, Glück und dem unbedingten Willen meines Lkw auch nach Haus zu kommen habe ich mit Hilfe der Sperre jeden Berg nehmen (Ganzjahresreifen sind bei mir aufgezogen) können trotz, leeren Trailers. Aber hier ist vorausschauendes fahren ein unbedingtes muss. Man gefährdet sich und andere wenn man nicht aufpasst. PKW Fahrer sind unberechenbar und wissen wenig von deinen Problemen in dieser Situation und nehmen deshalb auch keine Rücksicht auf dich.

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          • #6
            Moin,
            liefere in moment in einem kleinen Ort, wo ich nach dem Abbiegen eine ca 5%ige Steigung mit ca. 40t Gewicht hoch muss:
            Liftachse an der SZM maximalstmöglich entlastet (ganz anheben wird ja verweigert, wegen überbelastung...) und Sperre rein,
            trotzdem musste ich etwa 100m zurück und im flachen Anlauf nehmen.
            So kommt man um 5 Uhr morgens nach ca 5 min die ca. 200m nach oben, auf purem Eis mit Tauwasser oben drauf.

            Eine andere Situation war auf dem Heimweg am 23.12. mit dem Gliederzug auf eine Hauptstraße bei ca. 30cm Neuschnee und verwegungen bis 60cm, ebenfalls mit ca. 5% Steigung an der Einmündung:
            Gelbe Rundumleuchte an, sperre rein, schauen ob jemand kommt, ca. 10m rückwärts und mit vollgas los. Hält man oben an, kommt man nicht weiter.
            Man darf weder zu schnell aber auch nicht zu langsam fahren bei solchen Situationen.

            Sperre nur auf rutschigem Untergrund einschalten, niemals auf trockenem, festem Untergrund! Es besteht sonst die Gefahr von Schäden an der Antriebsachse.
            Bedenke dabei ausserdem die eingeschänkte Lenkfähigkeit: das Fahrzeug will immer geradeaus, daher sofort wieder deaktivieren wenn nicht mehr nötig.

            Hatte bisher zum Glück nur 2-3 Tage, wo es so schlimm war..wir fahren ja meistens bevor geräumt wird...

            gRuß, Michael

            Ps: Fahre im Alltag einen Passat Syncro (Audi Quattro-Technik).. Allrad ist halt die einzig richte Antriebsart ;)

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            • #7
              Vielen lieben Dank für euere Hilfe.

              Wie sieht das in Baustellen aus mit der Differenzialsperre, wenn man auf losen Zeug wie Schotter, Dreck usw runfährt?

              Kurze Beschreibung zu meinem LKW:

              Ich habe einen Axor mit kurzer, aber hoher, eckiger Alu-Mulde, meine Achse am Auflieger kann ich nicht selber hoch oder runterlassen?

              Der Axor ist denke ich zu leicht, denn er hebt sich beim kippen oft raus (auch wenn ich ihn schon runter tu)
              und die Stoßstange muß auch hoch, denn sonst gibt´s ne neue ;-)

              Somit kann ich keine Fertiger fahren
              Wenn ich auf zb.: Auf Asphalt abkippen muß schienb er sehr gern

              Wie fährt man denn am besten mit der Differenzialsperre in Baustellen????

              Vielen Dank für Eure Hilfe

              Kommentar


              • #8
                Du solltest in Baustellen nach möglichkeit nicht mit radierenden Rädern fahren. Die Reifen sind innerhalb weniger Minuten zerstört. Versuche dich nur dort zu bewegen wo andere vor dir auch gefahren sind. Arbeite mit Schwung oder Gefühl. Die Sperre ist deine letzte Option. Wenn du jetzt die Räder durchdrehen lässt, sind die Reifen schnell kaputt. Beobachte deine Kollegen. Die Sperre ist ein Notbehelf und kein reguläres Arbeitsmittel.

                Kommentar


                • #9
                  Zitat von MAUS Beitrag anzeigen
                  meine Achse am Auflieger kann ich nicht selber hoch oder runterlassen?
                  macht auch keinen Sinn, weil es idR die vordere Achse am Auflieger ist, somit wäre nichts gewonnen.
                  Ich fahre 3-Achs SZM, mit Liftachse vor der Antriebsachse, in Dänemark sind halt 48t mit 6 und 54t mit 7 Achsen genehmigungsfrei zulässig ;)

                  gRuß, Michael

                  Kommentar


                  • #10
                    AW: differenzialsperre

                    Hat sich geklärt, danke!

                    Gute fahrt..., liebe einfach dieses Forum!

                    Kommentar


                    • #11
                      AW: differenzialsperre

                      Um ehrlich zu sein, haben mich so einige Antworten hier etwas verwirrt.

                      Daher sag ich jetzt besser nichts, sondern möchte nur einmal auf das Ausschalten der Tracktionkontrolle hinweisen.
                      Das kann auch sehr hilfreich sein, wenn alle Antriebsräder Traktion verlieren, so das man doht, irgendwo hängen zu bleiben.
                      Und auch die Nutzungs der Differenzialsperre wird so des Öfteren überflüssig.

                      Kommentar


                      • #12
                        AW: differenzialsperre

                        Wie Howie schon sagte, sollte erst die Traktionskontrolle ausgeschaltet werden.
                        Bringt das nichts, kann man die Diffsperre einsetzen. Diese sollte man nur bei langsamer Fahrt benutzen und keine engen Kurven fahren.
                        Vorsicht ist an Steigungen geboten. Ist die Achse gesperrt drehen beide Seiten gleich, was beim durchdrehen der Räder zu versatz führen kann. Dann schert die Hinterachse aus und man steht quer.
                        Die Titanic wurde von Profis gebaut........die Arche von einem Amateur.

                        Wahrheiten die niemanden verärgern sind nur halbe.

                        "Wir suchen die Wahrheit, finden wollen wir sie aber nur dort, wo es uns beliebt."

                        Kommentar


                        • #13
                          AW: differenzialsperre

                          Meint Ihr mit der Traktionskontrolle das ASR (Antischlupfriegelung) ??

                          Danke

                          Kommentar


                          • #14
                            AW: differenzialsperre

                            Genau die meinen wir
                            Die Titanic wurde von Profis gebaut........die Arche von einem Amateur.

                            Wahrheiten die niemanden verärgern sind nur halbe.

                            "Wir suchen die Wahrheit, finden wollen wir sie aber nur dort, wo es uns beliebt."

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                            • #15
                              AW: differenzialsperre

                              Zitat von atego1221 Beitrag anzeigen
                              Meint Ihr mit der Traktionskontrolle das ASR (Antischlupfriegelung) ??

                              Danke
                              Ja, die meinen wir.
                              Die kann aber je nach Fahrzeughersteller auch eine andere Bezeichnung tragen.

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