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Lkw-Fahrer nach 42 Stunden hinterm Steuer auf der A3 gestoppt

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    Lkw-Fahrer nach 42 Stunden hinterm Steuer auf der A3 gestoppt


    Mehr als 40 Stunden am Stück war ein Lkw-Fahrer mit seinem Sattelzug unterwegs, bevor ihn die Polizei auf der A3 in der Oberpfalz angehalten hat. Bei der Kontrolle kam heraus: Der Mann hatte gleich reihenweise gegen die Lenkzeitenregeln verstoßen.

    Die Polizei hat in der Oberpfalz einen Lkw-Fahrer gestoppt, der 42 Stunden ohne Unterbrechung hinterm Steuer gesessen hatte – mehr als viermal so lange wie erlaubt

    Fahrer ist ein Wiederholungstäter

    Der 30-Jährige war den Beamten am Montag bei einer Kontrolle auf der A3 im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz aufgefallen, wie die Polizei mitteilt. Der Mann ist offenbar ein Wiederholungstäter: In den Tagen zuvor war der Lkw-Fahrer der Polizei zufolge laut Fahrtenschreiber zweimal mehr als 25 Stunden und noch einmal 29 Stunden am Stück unterwegs gewesen.
    Der Lkw kommt laut Polizei aus dem Ausland. Zur Herkunft von Fahrzeug und Fahrer machten die Beamten keine Angaben.

    Maximal neun Stunden Fahrzeit am Tag

    Als Lenkzeit zählen alle Zeiten, in denen tatsächlich ein Fahrzeug gelenkt wird. Wartezeiten – zum Beispiel an Ampeln oder im Stau – zählen dazu.

    Wie die Gewerkschaft der Polizei mitteilt, darf die tägliche Lenkzeit neun Stunden nicht überschreiten, zweimal wöchentlich darf sie auf zehn Stunden erweitert werden. Die wöchentliche Lenkzeit darf 56 Stunden nicht überschreiten und nicht dazu führen, dass die zulässige wöchentliche Höchstarbeitszeit von 60 Stunden – im Durchschnitt 48 Stunden – überschritten wird. Innerhalb von zwei aufeinander folgenden Wochen darf nicht mehr als 90 Stunden gelenkt werden.

    Bußgeld für Fahrer und Unternehmer

    Die Höhe des Verwarn- beziehungsweise Bußgeldes richtet sich nach der Dauer der Lenkzeitüberschreitung. Wird die Lenkzeit um mehr als eine Stunde überschritten, muss der Lkw-Fahrer laut Bußgeldkatalog mit einem Verwarngeld von 30 Euro rechnen. Bei einer Lenkzeitüberschreitung von bis zu zwei Stunden droht dem Fahrer je weitere angefangene halbe Stunde ein Verwarngeld von 30 Euro und dem Unternehmer ein Bußgeld von 90 Euro.

    Überschreitet ein Lkw-Fahrer die Lenkzeit mehr als zwei Stunden, kann das für ihn ein Verwarngeld von 60 Euro und für den Unternehmer ein Bußgeld von 180 Euro für jede weitere angefangene halbe Stunde bedeuten. Für den gestoppten Lkw-Fahrer in der Oberpfalz und dessen Chef kann es also empfindlich teuer werden.

    Quelle


    Liebe Grüße
    Harry


    Sei wie eine Briefmarke, klebe solange an deinem Vorhaben bist du dein Ziel erreicht hast.

  • #2
    Ein Lkw-Fahrer erzählt "Mein Chef ermutigt mich, mehr zu arbeiten, als ich darf"

    Lkw-Fahrer haben einen harten Job - und ein schlechtes Image. Doch einige der Vorurteile stimmen, berichtet ein Fahrer, der schon sei über 30 Jahren im Beruf ist.

    "Mein Lkw ist mein Zuhause. Ich habe hier mein Bett, einen Fernseher, einen Kühlschrank, eine Kaffeemaschine und einen Wasserkocher. Ich habe hier alles, was ich brauche und möchte gar nicht woanders schlafen. Ein neues Gesetz sieht vor, dass wir am Wochenende ein Zimmer nehmen. Das finde ich total schwachsinnig.

    Gerade am Wochenende ist es meiner Meinung nach auch gefährlich, viele Lkw-Fahrer auf engem Raum in einem Hotel unterzubringen. Einige Kollegen saufen gerade an freien Tagen, ohne Rücksicht auf ihre Mitmenschen zu nehmen. Da kann es schnell zu Schlägereien kommen.

    Gut an dem Gesetz finde ich, dass die Fahrer alle vier Wochen nach Hause fahren. Ich kenne auch Leute aus Osteuropa, die oft ein halbes Jahr oder noch länger ihre Familien nicht sehen. Das ist natürlich schlimm.

    Lkw-Fahrer stinken, heißt es. Für mich stimmt das nicht. Ich dusche jeden Tag. Wenn ich abends an einer Raststätte parke, habe ich dort immer die Möglichkeit, mich für etwa drei Euro zu waschen. Vor allem Lkw-Fahrer aus Osteuropa nehmen das jedoch nicht wahr. Sie verdienen in einer Sechs-Tage-Woche oft nur 1500 Euro inklusive Spesen, da wollen und können sie sich die tägliche Dusche nicht leisten. Ich verdiene deutlich besser, etwa 2300 Euro im Monat.

    Nachtfahrten verbieten

    Besonders gefährlich sind meiner Meinung nach Nachtfahrten. Die sollten dringend verboten werden. Die Fahrer fahren meist am Sonntagabend los und sind schon den ganzen Tag mit der Arbeit beschäftigt. Wenn sie dann die Nacht durchfahren, kommt es zum berüchtigten Sekundenschlaf und den damit verbundenen Auffahrunfällen, die auch durch die Presse wandern.

    Als ich jünger war, bin ich durchaus auch nachts gefahren, aber nie bis zum Limit. Wenn ich merke, dass ich müde werde, stelle ich den Lkw ab und schlafe eine Stunde. Niemals würde ich Alkohol am Steuer trinken. Aber mein Feierabendbier gemütlich im Lkw vor dem Fernseher lasse ich mir nicht entgehen.

    Ich bin seit 1986 Lkw-Fahrer. Als Kind habe ich neben einem Braunkohlewerk gewohnt und dort immer die großen, schweren Lkws gesehen. Das fand ich immer sehr beeindruckend. Ich habe zunächst dort eine Ausbildung gemacht. Hier lernte ich auch, große Autos zu fahren. Später wechselte ich zu einem großen deutschen Autohersteller. Seit 1991 fahre ich nun schon von Montag bis Freitag dessen Autos durch ganz Deutschland und die Beneluxländer. Etwa 3000 Kilometer lege ich dabei in der Woche zurück.

    Die Ruhezeiten werden oft nicht eingehalten

    Mein Arbeitstag beginnt früh. Um fünf Uhr fange ich an, meinen Lkw zu beladen. Die Wagen hole ich zum Beispiel aus einem Autohaus ab, oder aber direkt vom Hafen aus einem Container. Das kann bis zu drei Stunden dauern.

    Dann fahre ich los. An einem Tag lege ich zwischen 500 und 700 Kilometer zurück. Mit der vorgeschriebenen Arbeitszeit von maximal zehn Stunden täglich komme ich nicht hin. Ich darf am Tag neun Stunden fahren und muss nach 4,5 Stunden eine Pause machen. Daran versuche ich mich zu halten.

    Aber der Lkw muss gewartet, gewaschen und vor allem be- und entladen werden. Diese Zeit, im Durchschnitt zwei bis fünf Stunden pro Tag, kommt noch einmal dazu. So komme ich auf eine Arbeitszeit von 11 bis 15 Stunden täglich und bin oft von fünf Uhr morgens bis 20 Uhr abends auf den Beinen.

    Das Kontrollgerät einfach aus lassen

    Natürlich darf das eigentlich nicht sein. In jedem Lkw gibt es eine Anzeige, die die Arbeitszeit des Fahrers dokumentiert. Jeden Tag nach Dienstende muss ich auf einen Knopf drücken. Meine Fahrt- und Pausenzeiten werden dann auf einem kleinen Zettel ausgedruckt. Diese Zettel werden akribisch gesammelt, auch, falls es eine Polizeikontrolle gibt.
    Eigentlich gilt auch die Verladezeit als Arbeitszeit, aber da schalte ich die Anzeige fast nie an und auch zwischendurch stoppe ich sie ab und zu. Das geht ganz einfach, ich muss nur auf einen Knopf drücken.

    Auch mein Chef ermutigt mich schon ab und zu, mehr zu fahren, als ich eigentlich darf. Er sagt dann: 'Ach komm, die paar Kilometer schaffst du schon noch', obwohl ich schon zu Beginn der Fahrt sagen kann, dass ich es nicht in der gesetzlich vorgegebenen Zeit schaffen kann. Auch Staus sind hier ein großes Problem. Sie verzögern die Ankunftszeit.

    Zu wenige Kontrollen

    Ich beschäftige mich während der Fahrt vor allem durch Telefonieren. Bis zu sieben Stunden täglich unterhalte ich mich so mit Freunden oder meiner Familie. Mit einer Freisprechanlage ist das erlaubt.

    Vorfreude auf das Wiedersehen

    Regelmäßig begegne ich aber auch Lkw, die auf der Fahrbahn hin und her schlingern und die abwechselnd schneller und langsamer fahren. Wenn ich die dann überhole, sehe ich oft schon das Problem: Der Fahrer guckt auf dem Laptop Fußball oder Serien und kann sich nicht mehr auf den Straßenverkehr konzentrieren. Das ist sehr gefährlich.

    Ich bin glücklich geschiedener Single. Es gibt also niemanden, der auf mich wartet, wenn ich am Wochenende nach Hause komme. Aber auch, als ich noch verheiratet war, war meine Arbeit in der Beziehung kein Problem. Ich war eher froh, meine Frau nur selten zu sehen, wir waren über 15 Jahre verheiratet und irgendwann schläft die Beziehung ein. Wenn man sich dann einige Tage nicht sieht, freut man sich viel mehr aufeinander."

    Meiner Meinung nach gibt es viel zu wenig Kontrollen durch die Polizei. Und die, die es gibt, sind viel zu lasch. In den letzten drei Jahren bin ich nur zweimal kontrolliert worden, das muss dringend mehr werden.
    Falls die Polizei mich auf meine Arbeitszeiten anspricht, sage ich zum Beispiel, dass die Autos vom Unternehmen abgeladen wurden. Das stimmt natürlich nicht. Oder ich sage, dass ich eine halbe Stunde länger fahren musste, weil ich keinen Parkplatz gefunden habe. In den letzten 30 Jahren hat das bisher immer funktioniert.

    Lkw-Fahrer haben einen harten Job - und ein schlechtes Image. Doch einige der Vorurteile stimmen, berichtet ein Fahrer, der schon sei über 30 Jahren im Beruf ist.














    Intelligenz ohne Weisheit ist Dummheit

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