Mehr als zwei Monate lang lag Bernd W. in einer Kühlbox in Klagenfurt. Der deutsche Fernfahrer war auf einem Rastplatz nahe Kärnten gestorben. Doch die Leiche wollte niemand haben, die Überführungskosten niemand bezahlen. Rekonstruktion eines traurigen Lebens.
Lange, ganz lange, hatte Herbert W. aus einem kleinen Ort in der Uckermark nichts von seinem Sohn Bernd gehört. Kein Besuch, kein Brief, kein Telefonat. Und die erste Nachricht nach über zwei Jahrzehnten war auch kein Lebenszeichen: Ein Verwandter teilte dem 70-Jährigen mit, dass sein Sohn in Österreich verstorben sei.
"Jetzt brauche ich keinen Sohn"
Der Groll über vergangene Kränkungen war stärker als alle anderen Gefühle. Herbert W. weigerte sich, den Toten nach Deutschland bringen zu lassen und die Überführungskosten zu bezahlen. "Er hat 20 Jahre lang keinen Vater gebraucht", erklärt er, "jetzt brauche ich keinen Sohn".
Geblieben sind nur Enttäuschung und Zorn
Der Rentner mit den buschigen Augenbrauen, gesundheitlich erkennbar angeschlagen, sitzt mit verbittertem Gesicht an seinem Wohnzimmertisch, hinter sich ein gerahmtes Alpenpanorama, in der Schrankwand nebenan Elefantenfiguren aus Porzellan und Rotweinkelche. Trauer um den verlorenen Sohn? "Tut mir leid, aber die kann ich nicht empfinden", sagt er mit lauter, schleppender Stimme, "da ist einfach nichts mehr". Geblieben seien nur Enttäuschung, ja Zorn über jahrelange Undankbarkeit
Verletzte Gefühle einer total zerstrittenen Familie
Mit seiner Haltung, unversöhnlich über den Tod hinaus, löste Herbert W. ein makaberes Verwirrspiel um die sterblichen Überreste aus, zumal sich auch andere Angehörige zunächst nicht kümmern mochten: Der Fall des inzwischen eingeäscherten Bernd W. beschäftigt deutsche und österreichische Behörden, Bestattungsinstitute, Anwälte, Medien. Es geht um den weiteren Verbleib von Urne und Inhalt: Freunde und Geschwister des Toten wollen sammeln, um das in Kärnten vorläufig bestattete Behältnis heimzuholen. Eine norddeutsche Reederei hat angeboten, die Asche kostenlos ins Meer zu streuen. Und es geht um verletzte Gefühle in einer total zerstrittenen Familie - sowie, natürlich, um Geld.
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Lange, ganz lange, hatte Herbert W. aus einem kleinen Ort in der Uckermark nichts von seinem Sohn Bernd gehört. Kein Besuch, kein Brief, kein Telefonat. Und die erste Nachricht nach über zwei Jahrzehnten war auch kein Lebenszeichen: Ein Verwandter teilte dem 70-Jährigen mit, dass sein Sohn in Österreich verstorben sei.
"Jetzt brauche ich keinen Sohn"
Der Groll über vergangene Kränkungen war stärker als alle anderen Gefühle. Herbert W. weigerte sich, den Toten nach Deutschland bringen zu lassen und die Überführungskosten zu bezahlen. "Er hat 20 Jahre lang keinen Vater gebraucht", erklärt er, "jetzt brauche ich keinen Sohn".
Geblieben sind nur Enttäuschung und Zorn
Der Rentner mit den buschigen Augenbrauen, gesundheitlich erkennbar angeschlagen, sitzt mit verbittertem Gesicht an seinem Wohnzimmertisch, hinter sich ein gerahmtes Alpenpanorama, in der Schrankwand nebenan Elefantenfiguren aus Porzellan und Rotweinkelche. Trauer um den verlorenen Sohn? "Tut mir leid, aber die kann ich nicht empfinden", sagt er mit lauter, schleppender Stimme, "da ist einfach nichts mehr". Geblieben seien nur Enttäuschung, ja Zorn über jahrelange Undankbarkeit
Verletzte Gefühle einer total zerstrittenen Familie
Mit seiner Haltung, unversöhnlich über den Tod hinaus, löste Herbert W. ein makaberes Verwirrspiel um die sterblichen Überreste aus, zumal sich auch andere Angehörige zunächst nicht kümmern mochten: Der Fall des inzwischen eingeäscherten Bernd W. beschäftigt deutsche und österreichische Behörden, Bestattungsinstitute, Anwälte, Medien. Es geht um den weiteren Verbleib von Urne und Inhalt: Freunde und Geschwister des Toten wollen sammeln, um das in Kärnten vorläufig bestattete Behältnis heimzuholen. Eine norddeutsche Reederei hat angeboten, die Asche kostenlos ins Meer zu streuen. Und es geht um verletzte Gefühle in einer total zerstrittenen Familie - sowie, natürlich, um Geld.
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